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  1. #1
    Avatar von DMW007
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    Standard Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Seit Anfang des Monats ist es in Deutschland nicht mehr möglich, anonyme Prepaid SIM-Karten zu kaufen. Bisher wurden Kundendaten zwar erfasst, jedoch nicht überprüft. Wer seine Privatsphäre schützen möchte, konnte daher schlicht erfundene Daten angeben. §111 Telekommunikationsgesetz verhindert dies: Der Mobilfunkanbieter muss die Identität des Kunden über Dokumente wie Personalausweis, Reisepass oder Aufenthaltstitel prüfen. Kunden sind damit eindeutig identifizierbar, was Datenschutztechnisch bedenklich wirkt - vor allem bei kritischen Berufen wie Journalisten oder Anwälten, aber auch beispielsweise politisch verfolgten. Die Käufer müssen sich auf umfangreichere Prozesse einstellen. Etwa Post- oder Videoident, wie es bei Bankkonten bereits üblich ist.

    Begründet wird der Schritt wie so oft mit der Abwehr von Terroristen: Bei den Anschlägen hätten die Täter unter anderem über Prepaid-Simkarten miteinander kommuniziert. Ob ein Terrorist eine Handykarte unter Angabe persönlicher Daten kauft, bleibt fragwürdig. Der Selbstmordattentäter wird gänzlich unbeeindruckt sein. Darüber hinaus besteht weiterhin die Möglichkeit, anonyme SIM-Karten aus dem Ausland zu beziehen, wo es keine derartigen Gesetze gibt. Wusstet ihr bereits von der Registrierungspflicht für Prepaid-Karten? Wie stuft ihr das neue Gesetz ein?
    Scheint es zur Abwehr von Straftaten geeignet, oder ist dies nur ein weiterer Vorwand, um die Freiheitsrechte der normalen Bürger zugunsten des Staates zu schwächen?


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    Darkfield (17.07.2017)

  3. #2
    Avatar von ZarneXxX
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Ja ich wusste bereits von dieser Registrierungspflicht da ich dies bereits machen musste.
    Ich halte sehr wenig davon da in anderen Ländern immer noch eine Prepaid Sim karte erworben werden kann.
    Bestehende Sim Karten bleiben weiterhin anonym und müssen nicht ihre Daten preis geben.

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    DMW007 (16.07.2017)

  5. #3
    Avatar von BitNet
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Dankeschön für den nächsten Schritt zur Freiheit an diese Willkommenskultur für ALLE. NIEMAND IST ILLEGAL UND MENSCH IST MENSCH. Dies rechtfertigt also, dass egal ob kriminell, alle einwandern dürfen, weil es Menschen sind.
    Irgendwann hat man kaum Anonymität und Freiheiten (außer im Internet oder irgendwo im Wald) mehr.

    Was kommt als nächstes? Wald abbauen, weil dort sich Terroristen und Pädophile verstecken könnten? xD
    Geändert von BitNet (16.07.2017 um 16:46 Uhr)

  6. #4

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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Lächerlich. Wir Menschen werden vom Staat immer mehr überwacht. Bald wird auch noch das Bargeld abgeschafft, damit der Staat, der uns sowieso schon genug überwacht und bald vollständig kontrollieren kann.
    Und das schlimme, man kann dagegen auch nichts machen, weil das Volk ständig die falsche Regierung wählt (CDU).
    Armes Deutschland!

  7. #5
    Avatar von CDLF
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Überwachung und die Einschränkung der Freiheit - so scheint es - ist das neue Allheilmittel konservativer Parteien im Kampf gegen Verbrechen aller Art geworden. Der Haken der Sache: Werden im Kampf gegen Terrorismus, Drogenhandel, Kriminalität und Einwanderung immer mehr Freiheiten abgebaut, so wird ein Nährboden für die 3 erstgenannten geschaffen.

    Menschen fühlen sich vom eigenen Staat verraten und im Stich gelassen - eine Organisation wie der IS kann diese nun mit Versprechen wie Essen, anonyme SIM-Karte aus dem Ausland, 72 Jungfrauen anlocken. Das dies funktioniert zeigt sich unter anderem in Frankreich. Genauso wie man bei Politikern über fragwürdige Aussagen über angebliche "Verweiblichung" und das Nicht-als-Held-ansehen von Soldaten (in unserem recht friedlichen Leben) sowie Fake-News hinweg sieht, so kann ein(e) Verzweifelte(r) auch über die schlechten Seiten einer (Terror-)Organisation hinwegsehen. So hatte der als Hans Entertainment bekannte Christopher Hans, dessen Leben von relativ wenig Erfolg geprägt war, eine "rechtsradikale Phase" und konvertierte später bei Lau und Vogel zum Islam [Link].

    Drogenhandel wird durch breitere Überwachung zum Nervenkitzel und kann "interessant" werden. Die Dealer werden weniger, Preise steigen, das kann den einen oder anderen anspornen. Auf der Konsumentenseite bieten Trips auf Drogen ein nie dagewesenes Gefühl von Freiheit.

    Kriminalität und Korruption, Bildung von Banden. Was nützt dem Staat die Überwachung, wenn eine Gruppe sie gezielt umgeht? Wenn die Bürger weniger Rechte haben, verlieren sie auch Möglichkeiten, die Gerechtigkeit zu erhalten. Gibt man ihnen nun quasi noch ein Feindbild (Juden (WKII), Islam, Ausländer, ...), so kann man sie von allem ablenken, und gleichzeitig diverse fragwürdige Maßnahmen rechtfertigen, die - gleich dem Ausbau der Überwachung ansich - nicht wirklich dem Vorteil der Allgemeinheit dienen. Das kann anfangs noch gut gemeint sein, ja es mag eine scheinbar einfache Möglichkeit sein - nur es funktioniert nicht. Und in Folge wird sich, mit zB Überwachung verstärkenden Maßnahmen, ein Konstrukt entstehen, dass zwar immer mehr Möglichkeiten bietet, Freiheiten und Anonymität einzuschränken, aber nach wie vor nicht funktionieren wird. Selbst in Zeiten größter staatlicher Kontrolle gab es Widerstand & Attentate, von mehr Sicherheit kann nicht die Rede sein.

    Es sollte niemanden wundern, dass in einer Welt, in der aus finanziellen Gründen gegen die Gleichstellung argumentiert wird, auch für mehr Überwachung sowie den Erhalt unserer Werte und unserer sicheren und freien Gesellschaft mit dem Ausbau der Überwachung und der Einschränkung von Rechten argumentiert werden kann. Und so nebenbei: Wir lieben Überwachung (ein mMn sehr wertvolles Video)!

    Im Übrigen ist es lächerlich, die Einschränkung von Freiheiten irgendwie rechtfertigen zu wollen. Es ist schlichtweg der Unwillen, eingestehen zu wollen, die eigentlich Probleme nicht lösen zu können. Stattdessen fördert man die Abneigung - und in ihrer größeren Form: den Hass - gegen bestimmte Gruppen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - anbieten. Man halte sich vor Augen: Millionen von Menschen, darunter Islamisten, Flüchtlinge, werden als Gefahr und Problem abgestempelt, um nicht zugeben zu müssen, dass man eigentlich im Kampf gegen ein paar tausend Terroristen/Verbrecher hoffnungslos scheitert.

    Ich denke - wie gesagt und um auf die Einleitung zurück zu kommen -, dass die Hoffnung nicht wirklich in der Kontrolle und Überwachung selbst liegt. Es geht eher darum einen Weg zu finden, aktiv gegen aktuelle Probleme vorzugehen. Unter den althergebrachten Mitteln bieten sich jedoch jene an - auch deshalb, weil man keine besseren, moderneren Alternativen findet. Es ist der Wille etwas zu tun, weil erwartet wird, dass man etwas tut. So glaube ich auch, dass nur wenige der Politiker, die sich für die Erweiterung von Üw-Maßnahmen einsetzen, das eigentlich wollen. Vielmehr haben sie keine andere Wahl - es sei denn, sie wolle sich eingestehen, ein vorerst nicht lösbares Problem zu haben. Und selbst wenn sie das täten, was würde es ihnen nützen? Den Vorteil hätten dann alle anderen, die jedoch weiterhin auf solche abstrusen Mittel setzen wollen, oder schlichtweg planlos, ohne einen Lösungsweg zu haben, eine Lösung versprechen. Die ihre späteren Schritte, die uns alle selbst einschränken werden, auf Kosten anderer (fremder) rechtfertigen versuchen zu wollen, die sich in und trotz Unschuld nicht wehren können.

    Zu den SIM-Karten direkt: Was bringt es, Telefongespräche/-verbindungen zu überwachen, wenn man sie niemandem zuordnen kann? So etwas war schon bei der Einführung der Vorratsdatenspeicherung absehbar. Gegen diese hat man sich damals mehr oder weniger erfolgreich gewehrt, heute regt man sich still und heimlich über Prepaid-Karten auf und versucht die Schuld auf jemanden zu schieben, anstatt einzusehen, dass dies, wie damals (die Terrorismusbekämpfung) nur eine lächerliche Farce für irgendetwas ist, und so nicht funktioniert.
    Geändert von CDLF (17.07.2017 um 05:00 Uhr)

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    DMW007 (23.07.2017)

  9. #6

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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Bei ALDI-Talk gab es ein totales Chaos. Es gab ja mehrere Angebote, wie man sich registrieren soll. Mit PC und Webcam dauerte es zunächst einmal irre lange, bis sich überhaupt jemand meldete. Zwischenzeitlich hatte ich die Hotline angerufen, weil sich überhaupt nichts tat, und die sagte mir, sie hätten gerade 700 Leute am Wickel... um 1 Uhr nachts!!! Anschließend meldete sich aber doch jemand und dann war aber die Kamera angeblich zu unscharf... denn der Personalausweis enthält viel Kleingedrucktes, und sowas erkennbar abfilmen können nur die allerbesten Kameras. Dann bietet Aldi eine Handy APP dafür an, weil die Handykameras ja in der Regel ausreichend sind fürs Abfilmen des Personalausweises. Diese App ist aber eine RIESEN-KATASTROPHE. Man braucht sich nur mal die Bewertungen im App Store dazu ansehen ( https://play.google.com/store/apps/d...tivation&hl=de )... die funktioniert bei praktisch niemandem. Es gibt zwei Eingabefelder, für Namen und Registrierungsnummer. Wer die Registrierungsnummer noch nicht hat, bekommt eine Funktion angeboten, die allerdings einen "404 File not found" Error ergibt. Wer das Glück hat, schon eine Registrierungsnummer zu haben, und sie eingeben will, merkt schnell, daß er im Feld nur 6 Stellen(!) der achtstelligen(!) Registrierungsnummer eingeben kann. Wenn dann Enter gedrückt wird, kommt die Meldung: Falscher Code, der Code muß 5-stellig(!) sein! Auch im Namensfeld sind nur 6 Buchstaben eingebbar. Wer einen längeren Namen hat, kann ihn nicht eingeben. Noch eine Woche nach dem 1.7. war diese App unverändert im Google App Store, denn ALDI dachte nicht daran, diesen unbrauchbaren Schrott zu reparieren. Warum? Vermutlich, weil sie noch größeren Schrott intern in ihren Systemen hatten. Jedenfalls war das die Aussage der Hotline dazu: Leider funktioniert hier nichts mehr richtig! Schriftliche Anfragen dazu wurden von ALDI erstmal ignoriert, und erst bei Nachfrage kam dann die Lüge, man hätte alles repariert... App neu installiert, nichts war repariert, das gleiche Problem. Vielleicht hatte ALDI/Medion tatsächlich irgendwas repariert, aber die App war es nicht. Als ich bei der Hotline mich beschwerte, daß ich für die Anmeldung zur Registrierung keine EMailbestätigung erhalten hatte, wie es auf der Website versprochen wurde, sagte man mir: Weil die Systeme so überlastet sind, können wir die Bestätigung erst nach 6 Stunden rausschicken. Als nach 6 Stunden immer noch nichts da war, sagte mir die Hotline, wegen Überlastung sei die Frist auf 24 Stunden verlängert worden. 24 Stunden für das einfach Versenden einer maschinellen, standardisierten eMail-Bestätigung!!!

    Weil weder PC & Kamera, noch Handy & App funktionierten, sagte mir die Hotline, ich könne auch einfach zum ALDI-Laden gehen und dort registrieren. GottseiDank hatte ich aber schon darüber gelesen, und wusste, daß das nur bei ALDI Süd möglich ist, nicht bei uns hier im Norden. Das sagte ich dem Hotline-MA, woraufhin er sehr erstaunt war und sagte, daß er das nicht gewußt hätte! Im Ernst!

    Es blieb mir nichts anderes übrig, als letztendlich per POSTIDENT mich auszuweisen... d.h. in den nächsten Laden latschen, der sowas macht. Mehrere Tage danach kam dann eine Bestätigung, daß diese Ausweisung eingetroffen wäre, und man meine Sim innerhalb von 2 Tagen freischalten würde. Das Freischalten dauerte dann weitere 3 Tage, worüber ich froh war, denn nach meinen bisherigen Erfahrungen mit diesem Chaos bei ALDI hatte ich mit 3 Wochen gerechnet. Insgesamt war es also mehr als eine Woche, die zwischen Kauf der SIM und ihrer Aktivierung lag. Das solltet ihr einkalkulieren... die Zeiten, wo jeder nach wenigen Stunden mit der eben gekauften SIM schon telefonieren konnte, scheinen wohl vorerst vorbei zu sein.

    Vielleicht passt das nicht ganz zum Thema des Threads, aber ich wollte es dennoch mal berichten. Es ist sehr zu hoffen, daß dieses Chaos schnell beseitigt wird und wirklich nur in der Anfangsphase auftritt.
    Geändert von freulein (17.07.2017 um 14:51 Uhr)

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    Darkfield (18.07.2017), TheRaven (20.07.2017)

  11. #7
    Avatar von Cherry Lou
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Ich persönlich habe keine Probleme damit, meine Daten bei dem Kauf einer Handykarte zu hinterlassen, da ich auch schon seit längerem mein Smartphone über ein LTE Datentarif Vertrag beziehe. Für kritische Berufe wie du sie erwähnt hast sehe ich es jedoch problematisch. Ich bin der Meinung, dass es auf jeden Fall die Möglichkeit geben sollte Sim-Karten anonym zu kaufen.
    Das Argument, dass man sich somit eine höhere Abwehr von Terrorismus erwünscht finde ich lächerlich und in keinster Weise umsetzbar.
    Viele Grüße

  12. #8
    Avatar von Enens42
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Naja was man davon halten soll ist jedermann seine Sache. Ich persönlich kaufe mir fast täglich 3 neue Prepaid Karten, aber seit dem neuen Gesetz ist es für mich eine Qual geworden welche zu kaufen. Es dauert eine halbe Ewigkeit bis die karten mal freigeschaltet wurden als sei das auch nicht genug funktionieren nicht mehr richtig.

  13. #9
    Avatar von CDLF
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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    @Enens42
    Was in aller Welt macht man bitte mit knapp 20 Prepaid-Karten pro Woche?

  14. #10

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    Standard AW: Keine anonymen Handykarten mehr ab 01.07.2017

    Zitat Zitat von CDLF Beitrag anzeigen
    @Enens42
    Was in aller Welt macht man bitte mit knapp 20 Prepaid-Karten pro Woche?
    Z.B. nach Syrien schicken?

  15. The Following User Says Thank You to freulein For This Useful Post:

    TheRaven (20.07.2017)

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