DMW007 (01.11.2024), StarWarsFan (03.12.2016)
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20.11.2016, 22:00 #1
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Thanked 1.452 Times in 922 PostsKonzeptwerk neue Ökonomie - hinterfragt unser Wirtschaftssystem
Ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein in Leipzig hinterfragt unser Wirtschaftssystem und sucht neue Wege. Der Verein hinterfragt, warum ewiger Wachstum notwendig ist. Es wird erörtert, warum gehen Menschen arbeiten. Der Verein macht sich Gedanken warum Menschen im Süden dieser Weltkugel ärmer sind als im Norden.
Konzeptwerk neue ökonomie
Das Buch "Das Kapital" von Karl Marx erfreut sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit.
Sollten wir uns nicht auch Gedanken machen, warum wir Morgens aufstehen und arbeiten gehen?
Warum brauchen wir Geld? Was machen wir mit unserem schwer verdienten Geld?
Warum fühlen wir uns in unserem Konsumparadies eingeengt und wollen flüchten?
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03.12.2016, 16:27 #2
AW: Konzeptwerk neue Ökonomie - hinterfragt unser Wirtschaftssystem
In unserem Wirtschaftssystem haben wir uns selbst Regeln gemacht, durch die wir uns wie ein Hamster im Rad drehen. Und zeitgleich noch die Erde als Lebensgrundlage zerstören. Ständig muss es Wachstum geben, das heißt mehr Konsum, mehr Arbeiten, mehr Stress, mehr Ressourcenverbrauch. Das ist total krank, wenn man darüber mal nachdenkt. Auf Dauer kann das nicht funktionieren. Wir müssen daher weg von dem Gedanke, pro Jahr mindestens ein paar Prozent Wachstum zu erwirtschaften. Es muss eine Grenze geben, bei der eine Firma langfristig überleben kann, ohne ständig zu Wachsen.
Geld Abschaffen muss dafür nicht mal sein. Es geht eher um die Spielregeln, die geändert werden müssen. An sich finde ich Geld nützlich, weil es den Austausch von Gütern stark vereinfacht. Überlegt mal: Ihr habt Äpfel und wollt Brot. Jetzt müsst ihr jemanden Suchen, der Brot hat, aber zeitgleich Äpfel benötigt. Was das für ein Aufwand wäre! Und das bei der hohen Anzahl an alltäglichen Gegenständen, die wir heutzutage haben (Verkehrsmittel, Elektrische Geräte und so weiter). Da ist es doch einfacher und sinnvoller, Geld als Abstraktionsschicht zu nehmen.
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03.12.2016, 19:38 #3
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Thanked 1.452 Times in 922 PostsAW: Konzeptwerk neue Ökonomie - hinterfragt unser Wirtschaftssystem
Ein Problemkreislauf in unserer Gesellschaft ist:
bezahlte Arbeit annehmen -> Auto kaufen. Nun gehen wir arbeiten um mit dem verdienten Geld das Auto zu bezahlen, dass wir abnutzen um zur Arbeit zu fahren wo wir Geld verdienen um die Reparaturen zu bezahlen die auf dem weg zur Arbeit entstanden sind.
-Urlaub: wir nehmen bezahlte Arbeit an um Geld zu verdienen. Bei der Arbeit werden wir so geschunden, dass wir Erholung brauchen. Die Erholung bezahlen wir von dem Geld, dass wir bei der Arbeit verdient haben.
-Geringes Einkommen. Wir nehmen ein Beschäftigungsverhältnis an, bei dem wir wenig Geld verdienen. Da wir wenig Geld verdienen, kaufen wir Produkte die billig sind. Billige Produkte sind Qualitativ schlechter und gehen früher kaputt. Nun müssen wir öfter billige Produkte kaufen. Auf Dauer brauchen wir mehr Geld. (z.B. T-Shirt)
Der Wachstumsgedanke herrscht lediglich in der Wirtschaft. Bei Beschäftigten ist der Wachstumsgedanke nicht vorhanden, sonst würden Beschäftigte jährlich eine Lohnsteigerung von Inflation + Rendite ca. 3% fordern.
Fordern Beschäftigte keinen Lohnzuwachs, bedeutet das, dass ihr Einkommen sich um die Inflationsrate verringert. Folglich haben Unternehmer günstige Lohnkosten und der Gewinn entsteht auf Unternehmerseite.
Wie ist es möglich solche Kreisläufe zu durchbrechen? Oder sind wir Gefangen im System und müssen uns so verhalten?
Ist der Sozialismus, wie er z.B. in Kuba praktiziert wird eine zukünftige Gesellschaftsform?
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03.12.2016, 21:13 #4
AW: Konzeptwerk neue Ökonomie - hinterfragt unser Wirtschaftssystem
Zitat von Fritz
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01.11.2024, 20:17 #5
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Der durchschnittliche Mensch muss primär Arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dazu die eine oder andere Annehmlichkeit in Richtung Freizeit/Hobby. Wobei ein erheblicher Teil sich das nur eingeschränkt oder gar nicht leisten kann. Und ich rede hier nicht von 4x im Jahr für 10.000€ in den Urlaub mit allem inklusive. Sondern alltägliches, bodenständiges wie Kino, Restaurant, Konzert usw. Dort gibt es für viele kein großes Wachstum. Und wenn, dann ist es ein (Teil-) Ausgleich für die Inflation.
Wachstum in Dimensionen, über die wir uns Gedanken machen sollten, haben wir ganz woanders. Apple hat in Q4/2024 einen Gewinn von 14,7 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 13,5 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Und das, obwohl sie in Irland 13,1 Milliarden Euro Steuern plus 1,3 Milliarden Euro Zinsen nachzahlen mussten. Also mal grob eben die Hälfte ihres Gewinnes.
Gibt es nur einen vernünftigen Grund, warum Apple diese insgesamt 14,4 Milliarden Euro brauchen sollte? Wir reden hier von Gewinn, da ist alles abgezogen. Und nicht mal vom Jahresgewinn, nur der eines Quartals. Es soll mir keiner erzählen, dass bei Apple jemand auf was relevantes verzichten muss, weil sie für 3 Monate "nur" die "übrigen" 13,5 Milliarden Euro in den Taschen haben. In diesen Dimensionen macht das doch überhaupt keinen Unterschied mehr. Wenn alle paar Monate 2-Stellige Milliardenbeiträge rein kommen, hat man keinen Bezug mehr dazu.
Aus meiner Sicht könnte man bei solchen Konzernen sagen: Herzlichen Glückwunsch, ihr habt den Kapitalismus durchgespielt und gewonnen.
Im übrigen hat Irland die Steuernachzahlung nicht mal freiwillig verlangt. Die wollten Apple damit locken, aber die EU sah das als wettbewerbswidrige Beihilfe. Finde ich an der Stelle auch erwähnenswert.
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Darkfield (02.11.2024)
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02.11.2024, 07:09 #6
AW: Konzeptwerk neue Ökonomie - hinterfragt unser Wirtschaftssystem
Das ist doch nicht nur bei dem Laden Apple so,
tausch den Unternehmensnamen gegen "Deutsche Bank", Volkswagen, Siemens, WTF-Ever aus!
Die machen alle irre Gewinne, und jammern immer noch rum.
Und wenn dann die Subventionen nicht fliessen wie Milch und Honig, dann droht man dem Staat mit Schliessungen
von Niederlassugen.
Und wenn man sich dann mal bei solchen Unternehmen die Stellenangebot ansieht,
mit welchen "Benefits" da geworben wird - z.B. kostenfreies Parken - kann ich gar nicht so viel Essen wie ich Kotzen könnte.
Soll ich etwa auch noch Parkgebühren dafür bezahlen das ich bei so einem Laden Arbeiten DARF?
Diese Stellenangebote sind ein Spiegelbild der Wertschätzung von Menschen,
eben KEINE, lieber betont man das man devote Menschen sucht die immer schön anderen in den Arsch kriechen soll (Teamfähigkeit?!?).Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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DMW007 (02.11.2024)
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02.11.2024, 13:00 #7
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Ja, das lässt sich auf viele vor allem größere Unternehmen übertragen. Deswegen habe ich später geschrieben "bei solchen Konzernen". Apple ist nur ein Beispiel, das ich wegen dieser hohen Steuernachzahlung eindrucksvoll zur Demonstration finde.
Zu solchen "Benefits" habe ich letztens einen lustigen Beitrag gesehen. Da hat jemand gesagt: Wenn die AG mit kostenfreiem Wasser oder gar pünktlicher Gehaltszahlung (gab es auch schon!) werben, bewirbt er sich auf dem gleichen Niveau: Komme pünktlich zur Arbeit, erledige meine Aufgaben usw
Ich befürchte aber: Selbst wenn sich ein größerer Anteil so bewirbt, würde das die Bullshit PR-Abteilung nicht verstehen. Sondern man jammert über den Fachkräftemangel, dass sich einfach niemand brauchbares bewirbt...
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02.11.2024, 14:04 #8
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Unternehmen planen vermehrt höhere Preise. Die ifo Preiserwartungen sind im Oktober auf 15,9 Punkte gestiegen, nach 14,1 (saisonbereinigt korrigiert) im September. Vor allem die Industrieunternehmen, die unternehmensnahen Dienstleister und der Handel planen vermehrt Preiserhöhungen. In den konsumnahen Dienstleistungsbranchen und im Baugewerbe sind die Preiserwartungen dagegen gesunken. „In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate wieder etwas anziehen und die Zwei-Prozent-Marke der Europäischen Zentralbank erreichen“, sagt ifo Konjunkturexperte Sascha Möhrle. www.ifo.de/ 29. Oktober 2024
Eine Friseurkette bot vor Corona, ungefähr im Jahr 2020 die Dienstleistung Herrenhaarschnitt zum Kampfpreis von ca. 10,-€ an. Alle Friseure beschwerten sich über die niedrigen Preise und wiesen darauf hin dass bei den geringen Preisen es nicht möglich ist einen fairen Lohn den Mitarbeitern zu bezahlen. Aktuell, ca. 4 Jahre später bietet die Friseurkette die gleich Dienstleistung ca. dreimal teurer für 33,-€ an.
Es ist nicht vorstellbar dass die Löhne der Mitarbeiter, die Energiekosten, die Ladenmiete oder die Kosten für Haarschneideprodukte heute drei mal teurer sind als vor ungefähr 4 Jahren. Leider lässt sich dieses Szenario in allen Bereichen beobachten. Wenn ein Unternehmen die Preise erhöht, ziehen die anderen nach und für die Menschen werden steigende Preise normal.
Rama ist »Mogelpackung des Jahres 2022« Leider lässt sich diese Preistreiberei in allen Bereichen beobachten. Selbst der Staat nimmt an Preiserhöhungen teil und heizt damit steigende Preise an.
Bundestag beschließt Ausweitung der Mautpflicht für Lkw. Mehreinnahmen von mehr als 26 Milliarden Euro erwartet. Bundestag.de
Eine höhere Autobahnmaut verteuert die Transportkosten die in der Preisberechnung der Produkte einfließt. Steigen die Mautkosten, werden die Produkte teurer. Wenn erst einmal der preis in Bewegung ist nutzt jeder in der Lieferkette das aus um zu profitieren, so werden die Produktpreise noch teurer.
So lange der Kunde die höheren Preise bezahlt wird sich an der Teuerung nichts verändern. Wer beispielsweise weiterhin Rama Margarine kauft bestätigt das Unternehmen in seiner Preispolitik und es wird sich nichts ändern.
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02.11.2024, 16:33 #9
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Dieser Preisvergleich und die Verdreifachung beim Friseur stimmt so nicht. Im Dezember 2020 wurden bereits mindestens 20€ für Erwachsene verlangt, bei Herren sogar 21,50€! Korrekt ist, dass beispielsweise der Haarschnitt für Herren in fast genau 4 Jahren (Ende 2020 bis Ende 2024) um rund 54% angestiegen ist. Von einer Verdreifachung sind wir also weit entfernt. Fast die Hälfte mehr ist trotzdem immer noch beachtlich, weil die Gehälter nicht ansatzweise in derartigen Dimensionen nach oben gegangen sind, um das auszugleichen.
Das große Problem hierbei: Es handelt sich nicht um "Luxusgüter", auf die man verzichten kann. Die meisten Menschen haben Haare auf dem Kopf und damit bleiben wenige Alternativen. Man könnte höchstens mit einem Partner/einer Partnerin simples Kürzen gegenseitig lernen, sodass man z.B. nur auf XX Millimeter rasiert. Spätestens bei Grundnahrungsmitteln verschwindet auch dieser Strohhalm.
Hier die Preisliste von Dezember 2020:
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02.11.2024, 17:29 #10
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Das Medianentgelt für den Beruf "Friseur/in" in der Berufsgattung "Berufe im Friseurgewerbe - fachlich ausgerichtete Tätigkeiten" beträgt 2.052 €. Das untere Quantil liegt bei 1.680 € und das obere Quantil beträgt 2.296 €. Arbeitsagentur.de
Betrachtet man dagegen das Einkommen der Friseure stellt man schnell fest, dass die Einkommen immer immer noch sehr niedrig sind.
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