1. #1
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    Standard Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Verbraucher konsumieren Informationen. Von den Nachrichtenverkäufern werden die Verbraucher mit den Nachrichten bedient, für die sie bereit sind zu bezahlen. So entsteht beim Verbraucher der Eindruck, dass er informiert sei. Gleichzeitig lassen sich negative Informationen besser verkaufen als positive. Auf diese Weise erfährt der sich Informierende eine Reihenfolge an negativer Ereignisse und bekommt den Eindruck dass es weltweit nur negative Ereignisse gibt.

    Große Nachrichtenagenturen können Korrespondenten im Ausland bezahlen und erfahren deshalb neueste Ereignisse zuerst. Die neuesten Nachrichten verkaufen diese an kleinere Nachrichtenagenturen weiter. Jede Nachrichtenagentur veröffentlicht die Meldung. Auf diese Weise multiplizieren sich Nachrichten, so entsteht der Propagandafaktor. Korrespondenten brauchen Nachrichten die sie verkaufen können, so wird auch über Dinge berichtet, die bedeutungslos sind. Über Soziale Netzwerke verbreiten sich Informationen sehr schnell, dabei prüft niemand den Wahrheitsgehalt.

    Verbraucher informieren sich in den verschiedenen Medien, bekommen überall die selbe Meldung. So entsteht der Eindruck, dass die Meldung richtig sei. Durch die Menge der Meldungen entsteht beim Verbraucher der Eindruck, dass es ein großes Problem sei.

    Im Radio wird in 5 Minuten über das Neueste informiert. Das Fernsehen informiert in 15 Minuten. Die Journalisten müssen in kurzer Zeit über viele komplexe Ereignisse berichten. Da für die einzelne Nachricht sehr wenig Zeit zur Verfügung steht, wird nur das wesentlichste berichtet. Zusammenhänge können nicht dargestellt werden. Manche stellen sich dadurch sogar schon die Frage, ob News informieren oder eher Desinformationen liefern.

    Informieren uns Medien tatsächlich über die neuesten Ereignisse, oder liefern sie uns nur Nachrichten für die wir bereit sind zu bezahlen?
    Besteht dadurch die Gefahr das durch derartige einseitig und Stimmungsmache informiert wird?
    Erfahren wir über die Medien tatsächlich die neuesten Ereignisse oder sind Nachrichten eine Aneinanderreihung negativer Ereignisse?

  2. #2

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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Ich würde sagen, dass das ganz auf die Nachrichtenagentur ankommt und deren Interesse bzw. Verbindungen zur Politik

  3. #3

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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Du sprichst mehrere Dinge an. Zunächst hast du den Aufbau von Nachrichtenagenturen gut erfasst. Ja, natürlich sind Nachrichtenagenturen zum großen Teil profitorientierte Unternehmen und sind auf Gewinne ausgerichtet, die sie aus dem Verkauf von Dienstleistungen (in diesem Fall der Beschaffung von Informationen) erzielen. Das Verlags- und Pressewesen ist aber deutlich vielseitiger organisiert als nur über Nachrichtenagenturen. Große Verlagshäuser, Zeitungen und Redaktionen sind in der Regel selbst gut vernetzt mit eigenen Korrespondenten, Informanten etc. Die Arbeit eines Journalisten besteht zum großen Teil daraus, Informationen nicht nur von Fremdquellen zu recherchieren sondern aus eigenen Quellen zu beziehen, um erstens der Konkurrenz voraus zu sein und zweitens alle scheinbaren Fakten auf den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Bei uns in Deutschland haben wir das Glück - ja, es ist ein Glück, auch wenn viele das gerne anders sehen wollen, weil es gerade in Mode ist - über einen gut finanzierten öffentlich rechtlichen Rundfunk zu verfügen. Der öffentliche Rundfunkbereich umfasst um einiges mehr als nur ARD und ZDF, was gerne vergessen wird. Es gibt zahlreiche öffentlich rechtliche Radiostationen und dutzende Fernsehsender, die über eigene Redaktionen verfügen und eigene Journalisten anstellen. Die Finanzierung dieser Sender erfolgt über eine obligatorische Abgabe, die man durchaus kritisieren kann, die aber in ihren Grundzügen von elementarer Bedeutung für eine freies Informationswesen ist. Die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten sind nämlich dadurch weitgehend unabhängig von externen Geldgebern und von den Zwängen der Gewinnmaximierung eines privaten Wirtschaftsunternehmens. Die Zweigleisigkeit unserer Medienlandschaft, die sowohl aus privaten als auch öffentlich rechtlichen (was ganz klar zu trennen ist von staatlichen) Medien besteht, führt dazu, dass sie deutlich weniger anfällig für propagandistische Instrumentalisierung ist, als beispielsweis ein den USA, wo das Kapital auch die großen Nachrichtenagenturen dominiert. Durch die gute finanzielle Absicherung der öffentlich rechtlichen Medien, sind die nämlich in der Lage eigene Netzwerke zu unterhalten, also eine eigene Nachrichtenagentur zu betreiben, die zusätzlich zu privaten Agenturen losgelöst von Gewinnzwängen eigene Informationen generieren kann. Beide Zweige dienen einander als Korrektiv, was über weite Strecken sehr gut funktioniert.

    Ein anders Thema, das du ansprichst sind die "Sozialen Netzwerke" oder Social Media. Hier ist die Differenzierung zwischen tatsächlicher Nachricht und Propaganda deutlich schwieriger zu treffen, denn die schiere Informationsfülle und die Geschwindigkeit ihrer Verbreitung macht es unmöglich, den Wahrheitsgehalt in Echtzeit zu überprüfen. Deshalb werden Facebook, Twitter, etc. auch so gerne zu Propagandazwecken genutzt. Hier können Botschaften sehr gezielt in bestimmten Zielgruppen oder auch einfach nur an so viele Menschen wie möglich verbreitet werden, ohne dass es die nötige Zeit gäbe, sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Beispielsweise (aber nicht nur) der russische Propagandaapparat nutzt diesen Kanal intensiv für ihre groß angelegte Propagandaoffensive gegen den Westen. Sie verbreiten die verrücktesten Behauptungen in einer solchen Geschwindigkeit und so zielgenau an die richtigen Leute, dass es keine Rolle mehr spielt, wenn die Behauptungen sich einige Wochen später als pure Phantasie entpuppen. Wer der Behauptung glauben schenken will, wird jede entkräftende Meldung meiden oder ignorieren und selbst wenn nicht, der Zweifel bleibt bestehen.

    Kurze Anmerkung: Alle, die mich jetzt als Transatlantiker zu entlarven glauben, der hier "mal wieder alles auf Putin schiebt": Nicht nur Russland nutzt Social Media zu Propagandazwecken, auch die neue Rechte in Europa erfreut sich an diesem effektiven Verbreitungsmedium und ja, auch "westliche" Demokratien beteiligen sich gerne am Propagandakrieg in der eigenartigen Hoffnung, damit ein ernsthafter Gegner zu werden, was allerdings Blödsinn ist, da Propaganda nicht in beide Richtungen funktioniert. Gegenpropaganda führt eher zu einer zunehmenden Ablehnung in der eigenen Bevölkerung (vor allem bei den höher gebildeten Bürgerinnen und Bürgern, die über die nötigen Ressourcen verfügen, Propaganda als solche zu erkennen). Aber das ist ein anderes Thema. Anmerkung Ende.

    Man muss also unterscheiden: Die klassischen Medien, insbesondere große Zeitungen, die über die nötigen finanziellen Mittel verfügen (und ich spreche hier nur von den Printausgaben nicht von Onlinezeitungen), gut und genau zu recherchieren, sind weiterhin vertrauenswürdig (siehe Süddeutsche Zeitung, die jüngst die Panama-Papers veröffentlichte und sehr aufwendig und über einen langen Zeitraum Informationen sammelte und überprüfte). Nichts desto trotz ist insbesondere durch die Überflut an "Nachrichten", die von überall und jede Sekunden des Tages auf uns einprasseln Vorsicht geboten. Gerade "neue Medien" sind anfällig für Falschinformationen, weil ihnen im harten Kampf um Klicks selbst um Seriosität bemühten Medien schlicht die Zeit fehlt, sorgfältig zu überprüfen, was sie berichten. Grundsätzlich gilt vor allem in Internet und Fernsehen, aber auch für Zeitungen: Es wird immer über das berichtet, was die meisten Menschen erreicht. Es gibt immer wieder zeitlich begrenzte Korridore, in denen zu einem bestimmten Thema alles berichtet wird, was auch nur irgend möglich ist, bis die "Öffentlichkeit" gesättigt ist und es nicht mehr hören/lesen/sehen kann. Dann geht es über zum nächsten Thema. In all dem Chaos liegt es allein am "Konsumenten", Nachrichten eben nicht zu konsumieren, sondern bewusst auszusuchen, woher und in welcher Fülle er sich Informationen besorgt. Es gibt durchaus genügend hochwertige Medien, die einen aber natürlich nicht täglich oder stündlich befriedigen können. Ich rate zu einem kalten Entzug. Einfach sich ein Stück weit abkapseln von der Überflut und nur bewusst und gezielt bestimmte Medien (z.B. eine Wochenzeitung, ergänzt durch erprobt verlässliche Online Medien mit einer eher geringen Frequenz an neuen Meldungen) nutzen.

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    Fritz (18.09.2016)

  5. #4

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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Das Problem an der Sache ist, dass Korrespondenten auch nur Menschen sind, und subjektiv eine Sache bewerten. Dazu kommt, dass immer klar zwischen gut und böse unterschieden werden muss, da ein Leser nicht hören möchte, dass es so ein fiktives Konstrukt wie gut und böse nicht gibt. Der auswärtige Journalist muss also so informieren, dass dieses Konzept eingehalten wird. Das führt dann zu einer Verdrehung der Wahrheit oder auch Desinformation genannt.

  6. #5
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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Nachricht, Propaganda oder geistiger Brandstifter?
    Wie glaubhaft sind die Medien?


    Ein freier Journalist ist selbständig und schreibt Texte für Zeitungen oder liefert berichte für das Fernsehen gegen Bezahlung.

    Ist das Video fake oder real, das zeigt wie eine Journalistin bei ihrer Arbeit von einem Passanten beschimpft wird? An der Aufklärung ob Wahrheit oder nicht hat weder die Journalistin noch der Zuschaue Interesse. Für den Zuschauer ist es unterhaltsam und der Journalistin ihr Bekanntheitsgrad steigt.

    Anabel Schunke ist ebenfalls eine freie Journalistin, die offenbar durch Mainstream Aufmerksamkeit sucht um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Interessant ist, dass eine Journalistin Schlagzeilen einer Boulevardzeitung kommentiert. Die in dem YouTube verbreiteten Inhalte bieten keine neue Information, da solche Informationen schon mehrfach von anderen Medien und Parteien veröffentlicht wurden. Stellt sich die Frage, welche Ziele verfolgt der Kanalinhaber?

    GG, Art 5, 1 besagt, dass jeder das recht hat seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und verbreiten darf.

    Wie zuverlässig und glaubwürdig sind Informationen die von den Journalisten oben über die Medien verbreitet werden?

  7. #6

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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Bei Propaganda handelt es sich in erster Linie um das Erzeugen von Konsens. In einer Demokratie bedient man sich der Propaganda, um einen Konsens zu erzeugen wohingegen man in einer Diktatur gezwungen wird.

    Hitler beispielsweise erzeugte mithilfe der Propaganda einen Konsens über das Bild der Juden, sodass das Volk plötzlich anfing Juden zu hassen. Amerika indessen erzeugte später einen gesellschaftlichen Konsens über die Deutschen, die medial dämonisiert worden sind, um die Amerikaner zum Wohle der Demokratie zum Krieg zu animieren. Es handelte sich immerhin um das Gute gegen das Böse; ein Bild, das Amerika heute noch auszeichnet.

    In diesem Fall spielen Nachrichtenagenturen eine wichtige Rolle, deren Aufgabe nicht nur darin besteht das Volk zu informieren, sondern auch einen gesellschaftlichen Konsens zu erzeugen.

  8. The Following User Says Thank You to Iqra For This Useful Post:

    Fritz (09.06.2018)

  9. #7

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    Standard AW: Machen Nachrichten Propaganda oder bieten sie wertvolle Informationen?

    Vieles wurde ja schon gesagt. Auch schließt das eine, dass andere nicht aus. Selbst Propaganda kann wertvolle Informationen enthalten.
    Ich würde so weit gehen, dass eine neutrale Berichterstattung schlichtweg nicht möglich ist.
    Das Problem liegt hier schon bei der Wahrnehmung der Menschen, alles was wir sehen, riechen, hören und wahrnehmen ist nicht Objektiv, sondern bereits durch unsere Wahrnehmung Subjektiv.
    Ein sehr einfaches Beispiel sind Farben, wir nehmen diese alle Unterschiedlich wahr. Für einen ist zwischen Blau und Grün kaum ein Unterschied, für andere sind diese Weit voneinander entfernt.

    Farben sind jetzt nur auf das sehen bezogen. Geht es noch ums Hören, deuten, riechen usw. dann ereichen wir einen Bereich der von derart vielen Sinnen wahrgenommen wird, das wir eigentlich nur noch von Subjektivität reden können.
    Beschreibt mal ein abstraktes Gemälde als Beispiel.
    Natürlich gibt es dann auch noch Situationen, bei welchen in Nachrichten persönliche Meinung, oder ein gewisses Bild ganz gewusst mit einfließt, das erschwert das ganze aber noch mehr.
    Ich hoffe was ich sagen möchte, konnte ich einigermaßen verständlich rüber bringen

  10. The Following User Says Thank You to Kirian For This Useful Post:

    Fritz (17.06.2018)

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