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  1. #11

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    Standard AW: Mit Corona werden Freiheiten eingeschränkt oder werden durch Einschränkungen Menschen geschützt?

    Das Problem ist, dass sobald die Inzidenzzahl wieder nach unten geht bereits über Lockerungen nachgedacht wird. Das was wir jetzt an Einschränkungen haben sehen Menschen in anderen Ländern nicht mal als Einschränkungen. Wir müssen nur unsere Kontakte im Überschaubaren Rahmen halten und unser Konsumverhalten einschränken.
    Klar, Leute die in der Reisebranche oder auch in der Gastronomie arbeiten haben es jetzt besonders schwer. Aber meiner Meinung nach schätzen die "Einschränkungen" Menschen und schlussendlich wenn sich alle dran halten würden, kämen wir zeitnah zu einem "normaleren" Leben zurück.
    Was Recht ist, muss nicht gerecht sein.

  2. #12
    Avatar von DMW007
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    In der EU hat man sich vor wenigen Tagen auf die Einführung eines einheitlichen Impfpasses geeinigt. Aktuell entsteht dadurch eine Debatte über "Sonderrechte" für geimpfte. Erste Länder haben angekündigt, wer geimpft ist und einen Impfpass hat, darf einreisen. Alle anderen müssen zumindest in Quarantäne. Große Airlines wie die Lufthansa haben sich bereits vor einiger Zeit dafür ausgesprochen, künftig gar nur geimpfte Menschen an Board zu lassen. Ursula von der Leyen möchte keine zentrale Entscheidung. Jedes EU-Land soll also selbst entscheiden, ob es nur geimpften die Einreise erlaubt.

    Laut Angela Merkel wird Deutschland die Einreise für Menschen ohne Impfung nicht verbieten. Ganz anders sieht es der christdemokratische Bundeskanzler Sebastian Kurz von Österreich. Er fordert radikal volle Freiheit für geimpfte. Außerdem drohte er, dass Österreich dies im Alleingang umsetzen werde, wenn in der Europäischen Union keine Lösung zustande käme.




    Ich finde es ja schon interessant, wie bei diesem Thema von Sonderrechten gesprochen wird. Es geht überhaupt nicht um Sonderrechte, wie sie ein Diplomat beispielsweise besitzt. Sondern um das Wiedererlangen gewisser Grund- und Freiheitsrechte. Es ist erst ein paar Monate her, da wurden solche Diskussionen eher als krude "Verschwörungstheorie" abgetan.

    Unabhängig von diesem Framing ist das ein heikles Thema. Erst mal sind die Impfstoffe brandneu. Grundlegende Dinge sind noch völlig unklar. Beispielsweise, ob die Impfung nur die geimpfte Person schützt. In dem Fall könnte ein Geimpfter sich zwar selbst nicht mehr infizieren, aber weiterhin andere anstecken. Und das ist aktuell eher die Regel als die Ausnahme. Schließlich ist nach wie vor viel zu wenig Impfstoff verfügbar. Noch nicht mal ansatzweise alle Menschen, die sich impfen lassen möchten, hatten bisher überhaupt die Gelegenheit dazu. Und trotzdem wird bereits jetzt darüber diskutiert, wie man diese bevorzugen kann? WTF?

    Ich finde es ja schon grenzwertig, die Menschen damit zu erpressen. Damit braucht es gar keinen Impfzwang mehr, denn mittel- oder langfristig wollen die meisten wohl mal ins Kino, eine Diskothek, ein Restaurant etc. Somit hat man in der Praxis gar keine andere Wahl, wenn es mehrheitlich nur noch Unternehmen gibt, die geimpfte akzeptieren. Und das wäre aus deren Sicht wirtschaftlich, schließich liegt der Fokus beim Geld verdienen.

    Ich habe damit gerechnet, dass etwas derartiges auch noch in der Öffentlichkeit ankommt. Aber mit dem Zeitpunkt nicht. Es ist doch absurd in Zeiten von knappem Impfstoff zu dem bisher überhaupt erst ein sehr kleiner Anteil der Bevölkerung Zugang hatte, schon darüber zu diskutieren, ob man dieser Hand voll Menschen bereits die Grundrechte wiedergibt. Und das nennt man dann "Sonderrechte". Früher hat die Politik so was per Salamitaktik eingeführt, scheinbar geht das heute auch gleich von 0 auf 100.

  3. #13
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Mit Corona werden Freiheiten eingeschränkt oder werden durch Einschränkungen Menschen geschützt?

    Impfpass-Pflicht?
    Wann kommen dann die Armbinden?
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
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    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

  4. #14
    Avatar von DMW007
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    Nicht geschützt werden durch die Einschränkungen jedenfalls Getränke: Zahlreiche Biere und andere Getränke haben durch die Schließungen der Gastronomie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht. Viele Gastronomen entsorgen die Getränke oder geben sie an die Brauereien zurück, wo oft das gleiche passiert. Alleine Bier im Wartenwert von mehreren Millionen sei bereits weggeschüttet worden. Für die betroffenen Betriebe ist das sicher eine bittere Erfahrung. Wobei hier zu hinterfragen ist, wieso keine anderen Verwertungen funktioniert haben.

    Allerdings hat auch dieses Thema zwei Seiten: Der Konsum alkoholischer Getränke ist zurückgeangen. Dadurch auch der durch diese Droge entstandene Schaden. Und der ist beachtlich: 2013 waren es 50 Milliarden, die alleine durch die verbreitesten legalen Drogen Alkohol und Tabak an volkswirtschaftlichen Kosten verursacht wurden. Alkohol ist die Droge mit dem größten Suchtproblem: Von den 50 Milliarden entfielen alleine 26,3 Milliarden auf den Alkoholkonsum. Hierbei sind u.a. Folgekosten wie Behandlung von alkoholbedingten Erkrankungen, Fehlzeiten am Arbeitsplatz oder der Bezug von Frührente enthalten.

    Diese Kosten werden letztendlich von der Allgemeinheit getragen und sind daher eher weniger im Sinne der Gesellschaft. Wäre es daher nicht sinnvoll, bei dieser Gelegenheit zu hinterfragen, ob ein "Kulturgut" wie Alkohol in diesem Maße konsumiert werden muss, dass es derartig hohe Kosten für die Bevölkerung verursacht?

  5. #15
    Avatar von Hase
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    Ich finde es schon, dass durch Einschränkungen die Menschen geschützt werden sollen. Aber wenn man die Menschen nicht frägt und die Einschränkungen einfach aufstellt kann es sein das die Bevölkerung sich gegen die Einschränkungen stämmt um diese zu Fall zu bringen.
    Und die Bundesregierung will, dass in Deutschland nicht soviele Menschen Krank werden.

  6. #16
    Avatar von Casper <3
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    Seit letzter Woche gilt die neuste Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Treffen sind nur mit einer Person möglich, die über den Haushalt hinaus geht.*
    Erstmals gibt es eine bundesweite Ausgangssperre ab 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Präsenzunterricht an Schulen ist bis Inzidenz 165 erlaubt.
    Bis Grenze 150 darf der Einzelhandel öffnen aber mit Pflicht für Schnelltests.

  7. #17
    Avatar von DMW007
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    Der Bundesrat hat "Sonderrechte" für geimpfte genehmigt. Dies erstaunt: Noch vor wenigen Monaten hieß es, ein Lockdown nur für die Risikogruppen sei unsolidarisch und daher nicht machbar. Entweder ein Lockdown für alle oder gar keinen, war die Schlussfolgerung. Nun erhalten geimpfte den Großteil ihrer "Sonderrechte" (die in Wahrheit Grundrechte sind) zurück. Das drängt die Menschen zur Impfung, was Gesundheitsminister Spahn als positiven Aspekt betont. Zwar gibt es keine Impfflicht. Wenn man ohne Impfung eingeschränkt wird, kann jedoch durchaus von einer Art Impfpflicht durch die Hintertür gesprochen werden. Wer sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen kann oder das Risiko von Nebenwirkungen für höher erachtet, bleibt in seinen Grundrechten eingeschränkt.

    Doch auch impfwillige werden benachteiligt: Erst ein Bruchteil ist geimpft. Viele wollen sich impfen lassen, müssen jedoch Wochen oder gar Monate warten. Risikogruppen werden zuerst geimpft. Folglich erhalten vor allem ältere Menschen ihre Freiheiten zurück - jüngere müssen wohl noch eine ganze Weile warten, auch wenn sie sich impfen lassen möchten. Jene Junge Menschen kritisieren, dass es nun umgekehrt eine Art Lockdown für hauptsächlich jüngere gäbe - Solidarität spiele plötzlich keine Rolle mehr. Das ZDF fragte daher kürzlich, ob man geimpfte beneide und ob Impfneid okay sei. Auch hier hagelte es Kritik: Viele empfinden keinen Neid, sondern sind wütend über die Spaltung der Gesellschaft in geimpft und ungeimpft. Vor allem, nachdem die Politik erst vor wenigen Monaten das Gegenteil versprach.

    Wie bewertet ihr die 180 Grad Wende hin zu einer starken bevorzugung von geimpften? Ist so etwas in Ordnung, während viele noch gar keine Chance hatten sich zu impfen? Oder sollten generell wieder alle Grundrechte für alle gelten, sodass zumindest innerhalb Deutschland niemand mehr Rechte bekommt, nur weil er geimpft ist?

    Warum spielt die Frage der Solidarität plötzlich eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Einschränkung von Jungen statt Alten Menschen geht?
    Wird die Jugend von der Politik wieder einmal vergessen oder ist es hinnehmbar, dass ältere Menschen bevorzugt werden?
    Wie könnte eine alternative Lösung aussehen?

  8. #18
    manuelpen56
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    Standard AW: Mit Corona werden Freiheiten eingeschränkt oder werden durch Einschränkungen Menschen geschützt?

    Die Leute nehmen dieses Thema nicht auf, sie denken, es ist nur ein Mythos. Einige Leute halten sich auch für so stark, dass sie dieses Virus niemals bekommen werden, und deshalb sind sie nicht bereit, sich impfen zu lassen. Solche Analphabeten haben wir um uns. Die Menschen sterben schnell und wir diskutieren immer noch wie ein Film und verspotten alle.
    Geändert von Fritz (19.05.2021 um 20:10 Uhr) Grund: unerwünschte Werbung

  9. #19
    Avatar von Investigator
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    Also jeden der Impfen kritisch sieht als Analphabet zu verunglimpfen ist auch falsch. Impfschäden existieren nun mal. Bei so neuen Impfstoffen ist die Gefahr einfach größer. Sieht man ja schon an der Empfehlung. Astra wurde erst für alle freigegeben. Nun weiß man, es ist bei jüngeren doch nicht optimal. Nun wird er an ältere verimpft. Bei jüngeren nur auf eigenes Risiko nach Absprache mit dem Arzt. Welche Auswirkungen wird das auf die haben, die sich anfangs mit Astra geimpft haben?
    Ich will nun Impfen nicht verteufeln das wäre genau so falsch. Aber dramatisieren sollte man es auch nicht.

  10. #20
    Avatar von Hase
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    Ich finde das Die Menschen vor Covid durch Einschränkung geschützt werden sollten.
    Doch viele Menschen finden, dass das eine Beschneidung von ihrer Freiheit ist und kapieren es nicht das es sie schützen soll.
    Ich arbeite in einer Klinik und wir haben soviele Angehörige die verstehen es nicht das sie wenn sie außerhalb des Patientenzimmer sind eine Maske anziehen müssen.

    Gerade in der Klinik muss es ja verständlich sein, dass auch andere Menschen dort sind und nicht unbedingt Vieren von einem Angehörigen haben wollen.
    Mittlerweile dürfen in die Klinik in der ich arbeite eine Besucherin mit Besucheraußweis rein aber nicht an einem Tag* die Tochter und dann am nächsten Tag der Sohn das geht leider nicht.
    Das verstehen die meisten Menschen auch nicht denn wir bekommen regelmäßig Anrufe von Angehörigen die Verhandeln wollen, dass sie doch vllt rein kommen.
    Bloß bei uns beißen sie da auf Granit.
    Den wir sind ja im Intresse das wir die Krankheit soweit wie möglich eindämmen.

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