Petra Hinz (Essen), MdB SPD - fälscht eigenen Lebenslauf

[Fritz]

Petra Hinz ist Mitglied des Bundestages. Sie fälschte ihren eigenen Lebenslauf durch die Angabe Abitur und die Angabe Jura Studium.

Ein solches Verhalten ist heutzutage, da die Politik an Glaubwürdigkeit verloren hat, nicht nachzuvollziehen. Die gefälschten Angaben im Lebenslauf hatten keine weitere Bedeutung, als ihn auszuschmücken. So hat Frau Petra Hinz leichtfertig ihre Karriere auf das Spiel gesetzt und tritt als Bundestagsabgeordnete zurück. In einem offenen Brief stellt sie alles richtig und gibt zu falsche Angaben gemacht zu haben.

Leute die anderen etwas vormachen, bezeichnet man als Hochstapler. Quelle. Hier eine Liste der Politiker, die Plagiatsaffären hatten.
Da stellt sich einmal mehr die Frage, wie glaubwürdig ist die Politik, wenn ihre Mitglieder, die Abgeordneten, es mit der Wahrheit nicht so ernst nehmen?
Wie viel trägt es zum Glaube an das Gesetz bei, wenn die Abgeornete nach einem solchen Betrug unbestraft bleibt?

[detlef111]

Hallo
Es ist echt unglaublich wie weit man kommen kann. Würde ich das in einer normalen Firma oder einem Handwerksbetrieb machen, würde ich fristlos entlassen werden . Womöglich wird strafrechtlich noch gegen mich vorgegangen und hätte vom neben meiner zukünftigen Arbeitslosigkeit, womöglich noch Ersatzansprüche der ehemaligen Betriebsstätte noch eine Geldstrafe vom Gericht verhängt bekommen und würde meines lebens nicht mehr froh.
Ich denke nicht, dass hier genauso mit einer solchen Härte eine Bestrafung folgen wird.

Andererseits ist es wirklich erststaunlich mit anzusehen, wie man als "Normalbürger" ohne Abiturabschluß und einer dreieinhalbjährigen Berufsausbildung in einem Handwerk nur mit einem guten Redefluß in höhere Etagen kommen kann.
Kanpp ausgedrückt kann man zusammenfassen: Man sagt das, was die anderen hören wollen.
Mit diesem Leitsatz kommt man besonders in der Politik doch ziemlich weit. Sowohl in den eigenen Reihen der Politik als auch nach außen hin als Politiker /politikerin zu den Bürger und Bürgerinnen des eigenen Landes.

[BitNet]

Vielleicht ist es ein Politiker zu sein anders als irgendwo in den bestimmten Berufen wo man die richtigen Voraussetzungen haben muss. Als Politiker/in ist der Abschluss eeh fast egal. Natürlich kann man aber ein besseres Bild über sich durch gefälschte Angaben zeigen aber ist nicht dringend vorausgesetzt und deshalb ist dieser Betrug nicht so stark, als man jetzt in die Universität mit gefälschtem Abitur kommt. Außerdem ist es auch nur ein Lebenslauf und keine gefälschte Urkunde. Hmm aber ich denke die hätte ne härtere Strafe bekommen, wenn die sowas irgendwo im Beruf oder Universität gemacht hätte.

[biggnoll]

Generell ist das mit den Strafen in Deutschland immer so eine Sache für sich. Allerdings ist es natürlich wenig Vertrauenswürdig wenn Menschen, die unser Land in irgendeiner Form regieren sollen, es für nötig halten sämtliche Dokumente zu fälschen. Nun ist es ja leider so, dass gut positionierte Menschen gerne etwas verplüscht werden und entweder eine Strafminderung in Frage kommt oder man sich gar frei kaufen kann. Wer kann der kann quasi. Würde ich mich irgendwo bewerben und es würde dann später rauskommen, dass ich die Dokumente gefälscht hätte, und das wäre es bei einem Abitur Zeugnis oder einem Universitätsabschluss, wäre ich den Job sicher los und hätte vielleicht sogar eine Anzeige am Hals.Denn es ist durchaus üblich seine Abschluss Zeugnisse und Urkunden Vorzulegen, ob sie nun beachtet werden oder nicht. Wenn es nur im Lebenslauf steht ....nun ja...da kann man ja durchaus was zu dichten, blöd nur wenn man gefragt wird. Alles in allem bin ich eher für gleiches Recht. Also sollten auch Politiker etc so bestraft werden, wie jeder andere auch bestraft werden würde.

[Fritz]

Zurückgetretene Politiker sind keineswegs arbeitssuchende arge Kunden. Sie haben weiterhin Ansprüche auf Bezüge.

Anette Schavan trat wegen Plagiatsvorwürfen zurück.

Die Ansprüche der Petra Hinze werden nicht geringer sein. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Politiker eine Vorbildfunktion haben. Gleichzeitig sind sie repräsentanten der Deutschen. Welches Bild der Deutschen entsteht durch solche Politiker im Aussland?

Gleichzeitig verursachen betrügende Politiker dem Steuerzahler Kosten ohne dass die Deutschen einen Nutzen haben. Da betrügende Politiker kein Einzelfall sind, ist der Schaden für den deutschen Steuerzahler enorm.

[ewasp]

Irgendwann bekommen sie alle, durch die Möglichkeiten der Internetrecherche und das immer mehr Daten öffentlich publik gemacht werden, kommt man mit solchen Lügen auf lange Sicht gesehen nicht durch. Nur finde ich, das eine Person des öffentlichen Lebens nicht ungestraft davon kommen darf. Frau Hinze hat ihren Job wohl nur durch den gefälschten Abschluß bekommen. Für mich ist das genau so, als wenn sich jemand als Arzt ausgibt der gar keiner ist. Hier ist sie mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu bestrafen. Vor allem müssen Pensionsansprüche gestrichen werden und eine Rückforderung der gezahlten Gehälter durchgesetzt werden.

[Dose]

Bezweifle ich, dass man alle erwischt. Durch das Internet hat man eine höhere Chance, solche Schummeleien zu entdecken. Das stimmt. Aber auch nur, wenn sich der Betroffene ziemlich dumm anstellt. Beispielsweise bei der Doktorarbeit direkt Internetquellen kopieren. Gefälschte Zeugnisse dagegen kann man nach wie vor nur bei der jeweiligen Schule überprüfen. Und das wird aus Datenschutzgründen für Dritte wahrscheinlich gar nicht möglich sein. So etwas könnte höchstens ihr Arbeitgeber anstoßen, und er wird das auch nur tun, wenn ein begründeter Verdacht besteht.

Ob man das pauschal bestrafen sollte? Finde ich nicht. Ich kenne Frau Hinz nicht. Man sollte sich die Frage stellen, ob die geleistete Arbeit dem gewünschten Niveau entspricht. In Deutschland kommt es zunehmend zu einer Inflation der Bildungsabschlüsse. Am besten einen Abiturienten als Müllmann, warum auch nicht, wenn man die Wahl hat. Zeitgleich bedeutet ein höherer Abschluss aber nicht auch höhere Kompetenz. Bei uns in der Firma ist täglich zu beobachten, wie z.B. IT-Studenten nur große Theoretiker sind, die ihren Job in der Praxis bestenfalls mangelhaft beherrschen. Sicher trifft das nicht auf alle zu, aber doch auf einige. Daher finde ich nicht, dass man so etwas rein vom Lebenslauf her abhängig machen sollte. Wenn die Person ihrer Aufgabe gewachsen ist, spielt das doch alles keine wirkliche Rolle. Auch die Firmen verstehen das langsam und legen zunehmend weniger Wert auf diese Dokumente, die früher fast alleine entschieden haben, ob jemand eine Stelle bekommt oder nicht.

[ThunderStorm]

Dass die Politik an Glaubwürdigkeit verloren hat, daran ist sie doch selbst schuld. Und das liegt auch nicht wirklich an Frau Hinz, die ihren Lebenslauf frisiert hat. In unserem System zählt nur das Resultat. Wer erfolgreich Betrügt und nicht auffällt weil seine Arbeit von hoher Qualität ist, dann interessiert es niemanden, ob dort Betrug im Spiel ist. In der Politik dagegen hat es schon fast Tradition, der Bevölkerung zu erzählen was sie hören möchte, um wenige Jahre später genau das Gegenteil davon zu tun. Bis dahin scheinen viele Menschen diese zurückliegenden Versprechen schon wieder vergessen zu haben und schert sich nicht darum. Würde die Politik mit dieser Masche aufhören, wäre das Vertrauen schnell wiederhergestellt.

Denn das Problem ist ja: Nicht nur jene Politiker die irgendwas frisiert haben lügen, sondern das zieht sich durch alle. Egal ob Abitur gefakt oder nicht. Für mich hat diese Nachricht daher keine Relevanz, denn dafür müsste man implizieren, dass solche Betrüger schlechtere Arbeit leisten.

[Fritz]

Wer keine oder falsche Angaben macht, kann den Verhaltensregeln zufolge mit einer Ermahnung oder einem Ordnungsgeld bestraft werden. Zu einer Überprüfung der Angaben kommt es aber nur, wenn es "Zweifel an Darstellungen" gebe, teilte der Bundestag mit. Quelle

Petra Hinz erwartet als Konsequenz ihres Fehlverhaltens eine Ermahnung vom Bundestag.

Als Bundestagsabgeordnete bezog sie monatlich 9.082,- Euro.Quelle. nun steht ihr ein Übergangsgeld zu. Frühestens mit 63 Jahren kann Petra Hinze eine Altersversorgung mit 65% ihrer Bundestagsdiäten bekommen. Das würde einer Pension von 5903,30 € entsprechen.

Es muss sich also niemand sorgen um Parlamentarier mit Fehlverhalten machen, dass diese wie Arbeiter gekündigt werden und bei der arge sich um eine Beschäftigung bemühen müssen. Frau Hinze bekommt jetzt Übergangsgeld und hat nun Zeit sich eine andere Tätigkeit zu suchen. Vermutlich wird sie am Ende der Beschäftigungssuche am Anfang der Pension sein.

Sollte diese Regelung geändert werden? Das würde dem Steuerzahler Geld sparen. Das Geld könnte man beispielsweise hilfsbedürftigen Flüchtlingen geben?
Oder haltet ihr diese Situation für gerechtfertigt, denn dadurch bleibt die Beschäftigung in der Politik interessant, sowie der Politiker im Amt unabhängig. Wurden Politiker weniger Geld erhalten, würden Politiker anfälliger für Bestechung werden.

[fatzke]

Dazu gibt es in dem Essener Informer einen interessaten Bericht. Insbesondere das Thema " jeder hat es gewusst und für sich eingesetzt " lässt tief blicken.

Für den Deutschen Bundestag wird die Essener Abgeordnete Petra Hinz nicht erneut kandidieren. Ihre Funktion als Vize-Vorsitzende im Unterbezirk Essen der SPD stellt sie ebenfalls überraschend zur Verfügung. Soviel steht fest. Der INFORMER berichtete darüber ausführlich. Doch sind ihre Beweggründe für den Rückzug glaubwürdig, der „Offene Brief“ vermeintlicher Ex-Mitarbeiter, die Reaktionen darauf in ihrer Partei, den Medien und der Stadtgesellschaft, ihr Versuch den entstandenen Schaden für sich selbst und die SPD wieder gut zu machen? Das alles wirkt vorgeschoben, wie eine missglückte Flucht nach vorne, mit dem Kopf gegen die Wand, meint unser Politik-Redakteur Pascal Hesse.
Quelle

Hier mal der Link zu dem Ausgabe informer