DMW007 (30.08.2024)
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29.08.2024, 12:21 #1
Reparaturbonus Thüringen - Repair-Café
Reparaturbonus: Das Modellprojekt wird vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert.
Thüringerinnen und Thüringer, die ein kaputtes Haushalts-Elektrogerät reparieren lassen, bekommen die Hälfte der Reparaturkosten erstattet – bis maximal 100 Euro pro Person und Kalenderjahr. Neu: Wer dafür bei einem Reparaturcafé selber schraubt und tüftelt, hat mehr vom Bonus. Denn dann werden 100% der Ersatzteilkosten erstattet. Umwelt.thueringen.de
Der Thüringer Reparaturbonus geht weiter: Seit dem 15. Mai 2024 können wieder Anträge gestellt werden. Gefördert wird die Reparatur von Elektrogeräten. Wer sein Elektrogerät repariert, statt es zu entsorgen, bekommt die Hälfte der Kosten erstattet - und schont damit Umwelt und Geldbeutel. Reparaturbonus-Thueringen.de
Repair-Cafés in Thüringen. Mit dem Reparaturbonus Thüringen in Repair-Cafés reparieren. In Repair-Cafés kümmern sich versierte Hobbyhandwerker um Geräte, die ihnen von Verbraucher:innen gebracht werden. Die Gäste dürfen in der Regel auch selbst Hand anlegen. Unter Anleitung probieren sie sich an der Reparatur ihres Elektrogeräts. Das macht Spaß und schafft ein Verständnis dafür, wie Toaster, Kaffeemaschine oder Radio funktionieren. Liste Repair-Cafés in Thüringen. Reparaturbonus-Thueringen.de
Aktiver, gelebter Umweltschutz wird nur vom Land Thüringen in Reparatur Cafes oder bei Selbstreparatur gefördert. Den Menschen in unserer Konsumgesellschaft wurde das Reparieren abgewöhnt, da die Industrie mit dem Neuverkauf mehr Geld verdient als mit der Reparatur. Die Menschen sind nun das wegwerfen so gewohnt dass Reparieren außergewöhnlich geworden ist. Viele Geräte sind nicht zum reparieren gemacht und der Hersteller bietet keine Ersatzteile an. Nicht jedes Elektrogerät das nicht mehr funktioniert muss gleich weggeworfen werden. Oft bricht lediglich etwas ab das geklebt werden kann und schon ist es möglich das gerät zu verwenden. Bei manchem Elektrogerät müssen lediglich die Kohlen am Elektromotor gewechselt werden und schon kann das Gerät genutzt werden. Jedes reparierte Elektrogerät vermeidet nicht nur Abfall sondern spart auch Ressourcen und verschmutzt nicht die Umwelt auf langen Transportwegen.
Wie setzt du Umweltschutz im Alltag um und achtest beim Kauf eines Gerätes darauf ob es repariert werden kann und was die Ersatzteile kosten?
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30.08.2024, 05:19 #2
AW: Reparaturbonus Thüringen - Repair-Café
Das ist endlich mal eine Initiative die ich richtig Geil finde, sollte Bundesweit eingeführt werden!
Dann aber bin ich mir sicher das die Industrie-Lobby degegen Interveniert.Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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30.08.2024, 11:39 #3
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Es gibt auf YT einen Kanal namens VE99 Online. Der gehörte früher zu einem Repaircafe und hieß dementsprechend nach dem Name der Stadt. Ich habe nicht 100% verstanden, welche Probleme es genau gab. Ob es an der Stadt lag oder am zu hohen Andrang - er hatte auch erwähnt, dass generell viele Anfragen bei ihm landen, die er zeitlich längst nicht mehr alle schafft. Jedenfalls war er mindestens damals im Repaircafe vor Ort und repariert seit Jahren diverse defekte Elektrogeräte, vor allem aus dem Bereich Unterhaltungselektronik. Sinnvollerweise werden Videos dazu aufgenommen, sodass dies für jeden zugreifbar ist.
Derartige Projekte sind ein Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Recycling alleine reicht nicht. Die sind jetzt schon überlastet, obwohl ein erheblicher Teil ja gar nicht recycelt wird. Dazu kostet recyceln & neu produzieren meist deutlich mehr Ressourcen, sodass der Schlüssel in einer längeren Nutzungsdauer liegt. Die große Schwierigkeit ist, wie man den Markt dazu motiviert. Massenproduktion ist billig geworden, das verfügbar halten von Ersatzteilen & die Reparatur durch menschliche Intelligenz dagegen nicht. Rein ökonomisch ist es daher klar: Ein Neukauf ist planbarer und lohnt sich meist mehr. Ohne staatliche Eingriffe wie Subventionen wird das daher nicht besser werden. Positives zu fördern statt negatives zu bestrafen finde ich prinzipiell den besseren Ansatz.
Das große Problem: Es ist viel zu klein und zu langsam. Wir haben 16 Bundesländer, wie viele bieten etwas derartiges an? So etwas bräuchten wir längst flächendeckend. Und wenn es angeboten wird, müssen der Bevölkerung medial viel mehr die Vorteile gezeigt werden. Wir haben einige Dinge, die an sich eine gute Sache sind. Aber kaum jemand weiß davon, wodurch sie wenig genutzt werden. Ein Beispiel für derartige Rohrkrepierer ist die digitale Ausweisfunktion des Personalausweises. Auf den Reparaturbonus könnte man z.B. in den Wertstoffzentren hinweisen oder wenn in Geschäften "Alt gegen neu" getauscht werden soll: Schilder aufstellen, die Menschen abholen. Das Personal anleiten, die Leute anzusprechen und auf die Möglichkeit hinweisen usw.
Weiter geht es mit den Rahmenbedingungen. Die Reperatur-Initiativen führen eine Statistik: Demnach wurden 61% der Geräte repariert. 16% gelten als "Reparabel", leider ohne genaue Erläuterung. Aus dem Aufnahmeformular würde ich schlussfolgern, dass es wahrscheinlich um Geräte geht, bei denen Ersatzteile fehlen oder der Eigentümer die Reparatur aus anderen Gründen verschoben hat. 23% wurden nicht repariert. Ich befürchte, dieser Teil wird zunehmend steigen, weil es für die Hersteller kaum Anreize gibt. Dazu steckt in immer mehr Geräten proprietäre Software, wo Änderungen per Reverse Engineering sehr aufwändig ist, rechtlich zwischen Graubereich/Illegal liegt und im schlimmsten Falle gar nicht mehr möglich sind, wenn Funktionen auf Cloudsysteme vom Hersteller übertragen werden. Hier kommt man schnell in Dimensionen, in denen selbst Softwareentwickler in ein paar Stunden überhaupt nichts bewirken können. Der Kontrast zu Opas Elektrogeräten, denen Schaltpläne (sowie bei Computern oft sogar der Quellcode!) beilagen, ist extrem groß geworden.
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Darkfield (03.09.2024)
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14.09.2024, 16:39 #4
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Berlin zieht nach und startet ab dem 17.09.2024 einen Reparaturbonus. Auf Antrag erhält man 50% der Kosten für die Reparatur eines Elektrogerätes in professionellen Betrieben/Werkstätten zurück, begrenzt auf maximal 200€. Die Rechnung muss mindestens 75€ betragen. Schön finde ich, dass Reperatur-Cafes nicht ausgeschlossen werden: Das ist ebenfalls möglich, gefördert wird der Preis für Ersatzteile ab 25€.
Perfekt fände ich es, wenn die noch einen kleinen Teil führe ihre Betriebskosten erhalten. Selbst mit Freiwilligen haben die ja Kosten, welche gedeckt werden müssen: Miete, Werkzeug, kleinere Komponenten wie Widerstände usw. Ich finde, das sollten wir als Stadt/Gesellschaft stärken. Das Ehrenamt ist generell ein wichtiger Bestandteil, ohne den vieles nicht möglich wäre. Dennoch sehe ich es positiv, dass mehr in der Richtung getan wird. Vor ein paar Jahren war das noch ein Nischenthema, daraus scheint es langsam heraus zu wachsen.
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Darkfield (15.09.2024)
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