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    Standard Sexueller Misshandlung in den Kirchen: Seit Jahrzehnten ein Paradies für Kinderschänder?

    Seit etwa Mitte der 1990er Jahre werden weltweit immer mehr Fälle von sexueller Misshandlung in verschiedenen Kirchen bekannt. Spätestens ab etwa 2010 gibt es auch in Deutschland zunehmend Medienberichte darüber. Anfangs wurde von hunderten Verdachtsfällen gesprochen. Alleine das wäre schon schlimm, könnte man wohlwollend aber noch damit erklären, dass Kinderschänder nun mal in unserer Gesellschaft leben, eben so wie andere Straftäter. Doch die bekannt gewordenen Fälle stiegen rasant an: Eine Studie aus Frankreich schätzt 330.000 Missbrauchsopfer - und das alleine in Einrichtungen der katholischen Kirche.

    Erschwerend hinzu kommt: Die hohen Instanzen verurteilen Vergewaltigungen zwar grundsätzlich als abscheulich und beteuern, in den Kirchen sei kein Platz für solche Täter. Doch erst vor wenigen Jahren relativierte der Papst diese Verbrechen und schiebt die Schuld auf andere. Die sexuelle Revolution sei verantwortlich. Das passt zum Bild des Mitauthors der Missbrauchsstudie von 2018. Er spricht von einem "System der Vertuschung", da ranghohe Verantwortliche der Kirchen die Täter schützen und Aufklärung verhindern. Und zwar systematisch, kein Einzelfall eines Psychopaten.

    Das funktioniert (leider) ziemlich gut, da es bis heute keine vernünftige Trennung von Staat und Kirche gibt. Die Kirchen genießen Sonderrechte: Es ermittelt nicht etwa die Polizei, wenn es einen Verdacht auf Vergewaltigungen von Kindern gibt. Stattdessen entscheidet die Kirche SELBST, ob überhaupt die Behörden mal ermitteln dürfen. Das führt - Überraschung - dazu, dass kaum jemand bei den Behörden angezeigt und bestraft wird, wie man es in einem Rechtsstaat erwarten würde. In einigen Fällen deckt und unterstützt sie die Täter sogar. Höchstens wird mal jemand versetzt. Das hilft natürlich viel, wenn der Täter nun ein paar Kilometer weiter Kinder vergewaltigt...

    Seit Jahrzehnten ist dieser Skandal bekannt. Auch andere Religionen sind betroffen, aber die große Mehrheit der bekannten Täter stammt aus den "christlichen" Kirchen. Das wirft fragen auf, finde ich:
    Wie kann es sein, dass Kirchen im Jahre 2022 immer noch über dem Gesetz stehen? Spätestens seit sie diese Befugnis missbrauchen, ist das doch unter keinen Umständen haltbar.
    Wer immer noch Mitglied in einer Kirche ist, finanziert damit also eine Gemeinschaft, die Kindesmissbrauch fördert - und begibt sich damit mindestens in eine Grauzone, wenn nicht sogar Beihilfe zu massenhaften Straftaten?

    In wie weit ist es da noch tragbar, dass der Staat die Kirchensteuer für diesen fragwürdigen Verein einzieht? Oder dass man Persönlich (!) erscheinen und Geld bezahlen (!!!) muss, um austreten zu können?
    Müsste unter den Umständen nicht ein Verbot der Organisation geprüft werden?

    Ich ersetze bei so was gerne die Institutionen/Personen um zu schauen, ob es um die Sache geht, oder um was anderes: Man stelle sich vor, wir hätten einen Rockerclub. Der ist bekannt dafür Straftaten zu begehen und wird vom Staat gefördert. Würden wir so was durchgehen lassen? Bei den Hells Angels z.B. nicht, die dürfen vielerorts ihre Kutten nicht mehr tragen, einige Bundesländer haben die örtlichen Clubs sogar komplett verboten. Und die haben weder gewerbsmäßig Kinder vergewaltigt, noch erhalten sie staatliche Sonderrechte oder gar Föderungen. Aber die Kirchen lässt man machen, weil das ist ja ... äh Kultur? Tolle Kultur, wenn Leute die sich freiwillig zum Verzicht auf Sex verpflichten, nicht nur das brechen, sondern Kinder vergewaltigen.

    Man stelle sich vor, was los wäre, wenn man kriminelle Motorradclubs noch fördern würde. Oder Moscheen, die Straftaten begehen. Offensichtlich geht es Politikern also nicht um den Schutz von Kindern, wenn sie alle Menschen pauschal und präventiv per Chatkontrolle überwachen wollen, um vielleicht mal zufällig den ein oder anderen Kinderschänder dabei zu finden. Wenn es wirklich primär um den Schutz der Kinder gehen würde, dann hätte man erst einmal bei den tausenden Opfern vor der eigenen Nase angefangen. Die sind Großteils bekannt, die Kirchen halten die Namen gerne unter Verschluss, damit die Täter sterben und nicht mehr verurteilt werden können. Sind Vergewaltigungen unproblematisch, wenn sie nicht mittels Internet geplant/durchgeführt werden? Ich finde nicht, daher gehört dieser gesamte Verein meiner Meinung nach aufgelöst. Und wenn die Kinderschänder aus den Kirchen alle einen ordentlichen Prozess hatten, die Fachleute fragen, wie man Missbrauch von Kindern noch weiter reduzieren kann. Spoiler: Per Massenüberwachung alle unter Generalverdacht zu stellen wie in China ist es a) nicht und b) unverhältnismäßig, womit es mit unseren Grundwerten nicht vereinbar ist...


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    Darkfield (10.08.2022)

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