Sind Online-Lieferdienste Fluch oder Segen?

[DotNet]

Hallo zusammen,

ich bestelle gerne gelegentlich bei Online-Lieferdiensten wie Lieferheld oder Lieferando. Finde es wesentlich komfortabler auf dem PC oder Smartphone eine Speisekarte mit Preisen zu haben und daraus schnell sowie einfach wählen zu können. Außerdem braucht man kein Bargeld, da man bequem online bezahlen kann.

Man hört aber ab und an, dass die Vermittler im Internet ihre Provisionen erhöhen, um den Profit zu steigern. Das wirft die Frage auf: Sind Lieferdienste auch für die Dönerbuden und anderen gastronomischen Betriebe ein Segen? Im September 2013 wird berichtet, dass die Lieferdienste von 10% auf 13% Provision erhöht haben. Bei einer großen Pizza für 10€ muss der Gastro-Betrieb also 1,30€ für die Vermittlung zahlen.

Die Mehrheit der Bestellungen kommt über die Lieferdienste, sodass sich die Betriebe nicht leisten können auszusteigen. Nur lohnt sich das für die Betriebe? Erhalten sie durch die Online-Dienste mehr Bestellungen, sodass sich die zu leistenden Abgaben rentieren? Die Lieferdienste wollen ihren Gewinn steigern, um anfängliche Investitionen auszugleichen. Daher ist davon auszugehen, dass diese Politik der Provisions-Erhöhung weiter getrieben wird.

[karl]

Natürlich werden die Lieferdienste die Provision erhöhen. Jedoch geht das auch nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn die Provision zu hoch wird und es sich für die Betriebe nicht mehr lohnt, werden diese aus dem Liefergeschäft aussteigen oder die Preise für die Lieferungen erhöhen. Dann werden die Kunden wieder weniger bestellen und sich selbst aus dem Haus bewegen.
Dies wird weiter gehen, bis die Lieferdienste immer mehr Betriebe verlieren und dadurch wieder weniger Gewinn einfahren.
Die Provisionshöhe wird sich also bei einem Niveau einpendeln, sodass es sich sowohl für Betriebe auch als Lieferdienste lohnt.
Ob es als Kunde sinnvoll ist, die Lieferdienste zu nutzen, ist eine andere Frage.

[20qwertz12]

Ich sehe Online-Lieferdienste und andere Online-Shops generell als zweischneidiges Schwert:

Zum einen kann man nicht bestreiten, dass online einfach viel bequemer ist. Man muss nicht außer Haus gehen, um Besorgungen zu beschaffen. Das wiederum spart einem viel Zeit, die man für andere Aktivitäten verwenden kann. Vor allem in kalten Zeiten ist dies attraktiver, wer möchte schon hinausgehen, wenn es drinnen so viel angenehmer ist?

Andererseits fördern Online-Lieferdienste nur unsere Bequemlichkeit, was im Endeffekt zur Vernachlässigung unseres Körpers führt, sprich: Übergewicht. Dies ist in den letzten Jahren vor allem bei Kindern zu einem wachsenden Problem geworden (siehe tägliche Sportstunde).

Persönliches Fazit: Ich nehme selten den Service von Lieferdiensten an, verzichten würde ich auf Lieferdienste jedoch nicht. Ab und zu gönne ich es mir schon, und ich glaube, solange es sich im Rahmen hält, fördert es nur die Lebensqualität eines Menschen.

[Darkfield]

Ich sehe da jetzt nicht unbedingt ein riesen Problem,
denn schon heute kann man bei seinem Lieblings Pizzabäcker, oder Chinamann, anrufen und sein
Leckerli bestellen und sich bringen lassen.
Das man die Bestellung dann per moderne Medien tätigt ist nur ein anderer, aktueller, Weg den man bestreiten kann.

Lieferheld und Lieferando sind keine Lieferdienste, sondern nur Portale die zur Vermittlung da sind.
Amazon wäre ein Lieferdienst, denn die sind direkt verantwortlich für diese Dienstleistung.

[avp6666]

Meiner Meinung nach lohnt sich für den hungrigen Enduser so ein Online-Bestelldienst nur, wenn man Vielbesteller ist und die Pizzeria etc. kein eigenes Bestellformular anbietet. Da hat man dann online eh einen Account und kann sich schnell durch das Angebot klickern, weil man sich schon auskennt (und wahrscheinlich auch noch oft das Gleiche oder was Ähnliches bestellt).
Der Wenigbesteller kann sich oft online auf der Webseite der Pizzerien die aktuelle Karte angucken (die sich eh kaum ändert) und dann beherzt zum Telefon greifen und so bestellen. Ausserdem hat man die Angebotskarten der relevanten Anbieter in der Umgebung über die Monate/Jahre doch eh schon längst gesammelt.

Aufgrund der oben beschriebenen wahrscheinlich weiter steigenden Abhängigkeit der Gastronomien ist ein direkter Anruf im Laden langfristig sicherlich besser für diesen.