1. #1
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    Standard Sind uns unsere Kinder egal?

    Die Frage stelle ich mir derzeit weil ich feststelle, dass viele Familien sich um das Thema Nachhaltigkeit kaum oder sogar überhaupt nicht kümmern. Damit meine ich sämtliche Bereiche des Alltags: Angefangen von den Lebensmittel über sämtliche Alltagsprodukte bis hin zum fahren mit dem Auto. Das finde ich schon egoistisch den Kindern gegenüber:

    Billige Elektrogeräte zu kaufen die nach ein paar Jahren auf dem Müll landen zerstören die begrenzten natürlichen Ressourcen und verseuchen auch noch die Umwelt (Stichwort Elektroschrottschmuttel in 3. Welt Länder). Alle Strecken mit dem Auto zurückzulegen belastet ebenfalls die Umwelt - außerdem gibt es für Öl viel sinnvollere Einsatzmöglichkeiten als ihn einfach zu verbrennen. Im Supermarkt die billigste Wurst zu kaufen ist nicht nur ungesund weil dort Rückstände von Penicilin und andere in der Massentierhaltung pauschal gespritzten Medikamente drin sind, es unterstützt auch die Überschussproduktion, die bei Fleisch durch den hohen Wasserverbrauch eine besonders starke Ressourcenverschwendung darstellt. Oder generell die Verschwendung von Lebensmitteln, es wird ja recht viel in deutschen Haushalten weggeworfen.

    Oder mit dem Atomstrom werden Atomkraftwerke unterstützt, bei denen es noch nicht mal eine Lösung für den hochgiftigen Abfall gibt. Kurz: Wir verschwenden die begrenzten natürlichen Ressourcen, und verursachen damit viel Müll, der wiederum die Umwelt belastet. Die Folgen dieses egoistischen Verhaltens wird eine der nachfolgenden Generationen massivst zu spüren bekommen.

    Wenn man als Elternteil nicht nachhaltig handelt, hat man doch ganz klar die Einstellung: Hauptsache uns gehts jetzt gut, was morgen sein wird ist nicht mehr mein Problem - nach mir die Sinnflut. Das finde ich eine sehr unfaire Einstellung: Man setzt Kinder in die Welt um Ihnen die Probleme aufzulasten, welche durch das eigene Verhalten sowie das Verhalten der eigenen Generation verursacht wurden?

    Genau so gut könnte man das Rentenpaket als Beispiel nehmen. Überspitzt gesagt wird nun Party gefeiert, auf Kosten der jetzigen Arbeitnehmer und vor allem der nachfolgenden Generationen, denn die dürfen den ganzen Spaß bezahlen.

    Auf der anderen Seite geben sich Eltern aber auch Mühe, auf ihren Nachwuchs zu Sorgen. Zum Beispiel durch Unterstützung beim Studieren oder der Ausbildung. Ist das nicht eine gewisse Doppelmoral: Auf der einen Seite unterstützen die Eltern ihre Kinder und wollen nur ihr Bestes, aber auf der anderen Seite verursachen die Meisten durch ihr Verhalten massive Probleme, die irgend einer der nächsten Generationen wie ein Schlag in den Nacken treffen werden? Denn es ist doch klar: Es gibt nur eine Erde, wenn wir sie jetzt ausbeuten, ist irgendwann nichts mehr da als Müll, und wer zu dieser Zeit lebt wird es bei weitem nicht mehr so gut haben wie wir heute in unserer Überflussgesellschaft...

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    Darkfield (22.09.2015), DMW007 (22.09.2015), Fritz (21.09.2015), TheRaven (22.09.2015)

  3. #2

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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Ich glaube das Eltern ihre Kinder nicht egal sind, allerdings ist das Thema ein Problem was auf allen Ebenen der Gesellschaft zu behandeln ist. Hier muss Politik, Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft (die einzelne Familie) Stellung zu nehmen. Nur wenn alle Parteien in die annähernd selbe Richtung wollen, kann es Verbesserungen geben. Und genau da ist meiner Meinung nach das größte Probelm. Einzelne Parteien sehen diese Probleme und wollen handeln, doch andere sehen (z.B. aus wirtschaftlichen und egoistischen Gründen) dieses eben nicht. Es gibt zu viele Interessenskonflikte.
    Des Weiteren gibt es natürlich auch eine großzahl von Familien, die sich so eine Ideologie nicht leisten kann. Um dies Ansicht in allen Teilen konsequent durchzuziehen braucht man auch die entsprechenden Mittel. Da dies allerdings in den wenigsten Fällen der Fall ist, fehlt in vielen Bereichen die nötige Zustimmung.

  4. #3
    Avatar von Knut67
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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Ich mache mir eher über Dekadenz und Werteverfall der führenden Industrienationen sorgen. Mir kommt es so vor, als seien Schein und Fassade wichtiger denn je. Oft kann man erleben wie heutige Kinder(nicht alle!) zu Egozentrikern, Selbstdarstellern, Narzissten und AK`s harangezogen werden. Es wird nicht mehr so auf wirkliche Leistung, Wissen und Können geachtet, sondern man wird danach beurteilt, wie teuer man sich verkauft bzw. man blenden kann z.B. mit materiellen Dingen, welche wieder mal von den Ellis gesponsert wurden. Allgemein gibt es für Unselbstständige, Hilf- und Orientierungslose heutzutage das HOTEL Mama.
    Apropos sehr gute Rente: Das Vermögen, welches zu Lebzeiten angehäuft- bzw. nicht ausgegeben wurde, wird an die Nachkommen vererbt - diese können das Erbe dann mehr oder weniger sinnvoll investieren oder verprassen.
    Da Deutschland ja ein Einwanderungsland ist, braucht man sich um die Zukunft vorerst keine Sorgen zu machen - verhaltensgestörter Nachwuchs wird in den nächsten Jahren durch motivierte Einwanderer ersetzt.
    Geändert von Knut67 (22.09.2015 um 12:50 Uhr)

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    Darkfield (23.09.2015)

  6. #4

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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Das Problem ist einfach, vorallem in den ganzen Industrienationen, dass das Kind in der Regel von dem Konsum "verwöhnt" wird - und oft lieber vorm PC oder der PlayStation sitzt - anstatt einfach mal an die frische Luft zu gehen um etwas mit anderen Kindern zu unternehmen. Die Eltern sollten ein Vorbild für das Kind sein und nicht sofort jeden Wunsch erfüllen, sondern sollte dem Kind früh zeigen, welche Vielfalt das Leben hat und welche Beschäftigungen und Hobbies man in der Freizeit nachgehen kann.
    Ich finde es auch nicht ok wenn die Eltern - selbst kurze Strecken - mit dem Auto abklappern - anstatt einfach mal mit dem Kind dort hinspaziert.
    Auch der Konsum der Eltern sollte verantwortungsbewusst sein - denn das Kind schaut natürlich zuerst vorallem auf die Eltern und lernt auch von denen.
    Oft ist ja auch eine Gewalt in den Familien ein Problem - und Kinder werden manchmal geschlagen bzw. auch sexuell misshandelt. Allerdings gibt es auch viele positive Beispiele wo dies natürlich noch nie vorgekommen ist.
    Es kommt immer darauf an wie sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren entwickelt. Denn das Kind kriegt natürlich auch ausser Haus mit - wie es im Leben abläuft.
    Free your mind and your ass will follow...

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    Darkfield (25.09.2015)

  8. #5
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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Naja das Problem dabei ist, dass die Eltern oft selbst nicht besser sind. Entweder weil es ihnen auch keiner beigebracht hat oder weil sie sich einfach stark verändert haben. Das Problem mit der fehlenden Nachhaltigkeit hinsichtlich der Umwelt ist ein globales, welches auf die eindeutige Mehrheit der Menschen zumindest in den westlichen Ländern zutrifft und daher meiner Meinung nach das massivste ist. Denn das kann langfristig die komplette Existenz der Menschheit bedrohen.

    Natürlich haben wir auch andere Probleme wie die von dir angesprochenen. Diese Liste kann man noch ergänzen, etwa mit der Zunahme von übergewichtigen Kindern. Diese Themen sind zwar bei weitem nicht derart existenzbedrohend. Aber die Frage dieses Themas, ob uns unsere Kinder egal sind, kann man dort ebenfalls stellen. Aber mit einem anderen Hintergrund. Gerade die von dir angesprochenen Dinge sind eine Zwickmühle: Die Kinder wollen eine Playstation, Smartphone, Süßigkeiten - Und die Eltern geben nach, um ihr Kind glücklich zu machen. Allerdings bedenken sie nicht oder verdrängen die Tatsache, dass dies ihrem Kind nur in Maßen gut tut.

    Allerdings kann ich auch bei diesem Themen nicht verstehen, wieso viele selbst dann nicht handeln wenn sie feststellen, dass es negative Folgen mit sich bringt. Paradebeispiel sind für mich dafür Kinder, die derart übergewichtig sind, dass sie z.B. bereits Diabetes haben. Da bewegt man sich doch wirklich in einem roten Bereich, wo selbst dem Letzten klar werden müsste: Oh, hier läuft was schief, woher kommt das und was kann dagegen getan werden?

    Um wieder zu meinem ursprünglichen Hauptthema, nämlich der Ausbeutung von Ressourcen sowie der Zerstörung der Umwelt zurück zu kommen: Dort ist die Sache noch schwieriger, weil die Leute bislang davon ja wenig bis gar nichts mitbekommen. Wirklich brisant wird es erst, wenn wir ein derartiges Niveau der Zerstörung erreicht haben, dass die Deutschen davon deutlich spürbar beeinflusst werden. Beispielsweise eine große Verseuchung der Umwelt, die viele Kranke und Todesopfer fordert. Oder die Rohstoffe werden derart knapp, dass sich der Preis um den Faktor 5 erhöht. Allerdings ist es eben dann sehr schwierig bzw. zu spät, noch etwas zu unternehmen...

  9. #6
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Ja, Kinder sind uns in Europa egal. Konsum und persönliche Freiheit sind wichtiger als Familie. Die Folgen treffen uns heute mit Fachkräftemangel und Personalmangel.

    Familie und Kinder stehen in Konkurenz zu persönlicher Freiheit und Konsum. "Eine zentrale Ursache liegt darin, dass Familie und Kinder wegen der hohen zeitlichen und psychischen Anforderungen, die damit verbunden sind, zum Engagement in anderen Lebensbereichen in harter Konkurrenz stehen - und umgekehrt. Menschen sehen sich einer ständig zunehmenden Zahl verlockender Konsumangebote und "konkurrierender Genüsse" (nach Brentano) gegenüber. Menschen engagieren sich auch beruflich und streben nach ausreichenden Einkommen, um sich die angebotenen Genüsse, wie im Übrigen auch eine Familie, erst leisten zu können. Die Berufstätigkeit hat heute für Männer und Frauen einen hohen Stellenwert. Individuelle wirtschaftliche Unabhängigkeit, die vormals am ehesten den Männern vorbehalten war, ist heutzutage auch für Frauen bedeutsam und wird von ihnen verwirklicht. In Ostdeutschland ist diese biographische Normalität schon seit DDR-Zeiten etabliert." bpb.de

    Menschen in Europa haben sich für Konsum und damit gegen Familie und Kinder entschieden und die Folgen ignoriert. Heute treffen die Folgen der Kinderlosigkeit die Menschen als Fachkräftemangel und alle Menschen sind über die Folgen des eigenen Tuns irritiert.

  10. #7
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Ach deswegen holen wir alles ins Land was nicht bei drei auf den Bäumen ist!

    Hatten wir nach dem Krieg doch schon mal, da wurde eine ganze Generation im Krieg verheizt und dann war keiner mehr da der die Arbeit erledigt.
    Dann holte man sich die vielen Polen ins Ruhrgebiet, weil keine Fachkräfte mehr da waren.

    Jetzt haben wir Fachkräftemangel weil die Konsumindustrie (darunter zähle ich auch die Freizeitindustrie) uns weiss macht das man ohne Kinder viel besser leben kann.
    Hunde und Kinder kosten im Urlaub halt immer Aufpreis (und bei Mietwohnungen sind die Beiden auch nicht gerne gesehen, immer hin machen die nur Dreck und Krach).
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

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    Baum (01.06.2023), Fritz (03.06.2023)

  12. #8
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Sind uns unsere Kinder egal?

    Vernachlässigte Grundschulen: Katastrophe mit Ansage. Jedes vierte Kind in Deutschland kann am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen – Tendenz steigend. Und: Die sozialen Unterschiede bei der Lesekompetenz sind seit 20 Jahren unverändert.
    Dramatisch unterfinanziert, zu wenig Personal.Das gesamte Bildungssystem in der Bundesrepublik ist seit Jahrzehnten dramatisch unterfinanziert. In allen Bildungsbereichen, insbesondere in Kindertagesstätten und Schulen, herrscht ein riesiger Personalmangel. Darüber hinaus hat die Politik gerade die Grundschulen in den vergangenen Jahren vernachlässigt.
    Blick auf soziale Ungleichheit tut not. Der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel sowie die chronische Unterfinanzierung sind die Kardinalprobleme an den Schulen. Es muss also deutlich mehr Geld in die Grundschulen und in gezielte Leseförderprogramme fließen; zusätzlich müssen die Ganztagsangebote ausgebaut werden.
    Mehr Bildungsinvestionen. Die Grundschulen brauchen Unterstützung, um die Folgen der zunehmenden sozialen Ungleichheit bei den Schüler:innen endlich wirksam abzubauen.
    Quelle: Blaetter.de

    In Deutschland hat die Familie in der deutschen Gesellschaft an Wert verloren und ist nicht mehr erstrebenswert. Familie hat keine Lobby die auf die Politik zu ihren Gunsten einwirken kann. Das zeigt deutlich dass die Familie und damit die Kinder dem Staat und der Gesellschaft egal sind obwohl sich alle wundern warum es keine Fachkräfte mehr gibt und die Deutschen aussterben.

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