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  1. #1
    Avatar von DMW007
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    Die UEFA lehnt es ab, das Münchner Stadion am Mittwoch in Regenbogenfarben zu beleuchten. Geplant war, damit ein Zeichen gegen Homophobie sowie die Benachteiligung homo- und transsexueller Menschen zu setzen. Hintergrund ist das jüngst in Ungarn verabschiedete Gesetz, welches die Informationsrechte für Jugendliche bezüglich Homosexualität deutlich einschränkt: Medien die nicht heterosexuelle Inhalte zeigen sind verboten, sofern diese für Kinder oder Jugendliche zugänglich sind. Werbung die homo- oder transsexuelle Inhalte als normal darstellt, wurde komplett verboten.

    Das Gesetz wird von vielen Seiten kritisch als schwulenfeindliches Zensurgesetz verurteilt. Darunter auch die EU-Komission. Ursula von der Leyen kündigte bereits Konsequenzen an: Die EU-Kommission wird prüfen, ob Ungarns Gesetz gegen das EU-Recht verstößt. Dies könnte bis hin zum Europäischen Gerichtshof eskalieren. Horst Seehofer bewertete die Idee der Beleuchtung als positiv. Ungarns Außenminister begrüßt dagegen die Entscheidung der UEFA, das Stadion nicht in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Politik und Fußball sollten seiner Ansicht nach strikt getrennt sein. Dies zeige die Geschichte und die Deutschen müssen das besonders genau wissen.

    Der Profisport scheint weniger Probleme mit Protest und klarer Haltung zu haben, wenn es sich um andere Minderheiten handelt: Nicht nur einzelne Spieler setzen sich z.B. gegen Ausländerfeindlichkeit oder für Menschenrechte ein. Auch die Verbände sind an politischen Botschaften zunehmend beteiligt und drucken etwa Appelle für Menschenrechte auf die Kleidung der Spieler.



    Wie bewertet ihr die Entwicklungen in Ungarn: Ist es richtig, von der norm abweichendes zu zensieren, damit Kinder und Öffentlichkeit damit nicht in Berührung kommen?

    Wäre angemessene sachliche Aufklärung die weder aus Tabu noch Sexualisierung besteht, nicht eine für die gesamte Gesellschaft bessere Lösung?
    Sollte sich der Fußball oder auch Spitzensport hier eine klare Haltung zeigen oder sich komplett heraus halten? Gerade bei Prrofispielern ist dies bis heute ein Thema.
    Wenn der Sport Position beziehen soll, ist die Frage, wo dies anfängt und wo es aufhört. Schließlich gibt es noch mehr Minderheiten und je nach Perspektive mehr oder weniger wichtige Themen.

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    DotNet (23.06.2021), Hase (23.06.2021)

  3. #2
    Avatar von Dr. Bastardo
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    Standard AW: Ungarn verabschiedet schwulenfeindliches Gesetz: Doch keine Regenbogenbeleuchtung im Stadion?

    Auch ich bin der Meinung das Religion, Politik sowie Sexualität NICHTS im Fußball zutun haben. Viele Kinder schauen Fußball und Fragen warum das Stadion so beleuchtet ist.

    Kinder sind arm die 2 Väter oder 2 Mütter haben. Wir haben solche Freunde und das Kind wird richtig hart in der Schule mit dem gemobbt. Die Kinder sind die leittragenden nicht die Eltern. Leider sehen das die Eltern nicht. Für was gibt es Mann und Frau? Auch ich musste mich damit "anfreunden" das meine beste Freundin eine Lesbe ist.

    Da bin ich ganz der Meinung nach einer Line von KC Rebell "Warum einen Hintereingang nehmen, wenn es auch von vorne geht".

  4. #3
    Avatar von DotNet
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    Dir scheint leider nicht klar zu sein, dass dieser Satz von KC Rebell wissenschaftlich nicht haltbar ist und damit eher zur im Rap üblichen Provokation gehört. Homosexualität ist biologisch angelegt. Also nichts, wofür sich jemand aktiv entscheidet. Das ist als würde man z.B. zu einem Kleinwüchsigen sagen "Warum klein sein, wenn man auch groß sein kann".
    Die Kinder "lernen" dadurch nicht schwul oder lesbisch zu werden, sondern höchstens, dass es halt noch mehr gibt als Mann und Frau. Daran sehe ich nichts verwerfliches. Zu lernen dass die Welt nicht schwarz/weiss ist gehört zum aufwachsen dazu.

    Dass nicht alle Menschen heterosexuell sind gehört genau so zum Mensch sein dazu, wie dass man andere Meinungen/Vorstellungen hat: Der eine isst lieber Fleisch, der andere Obst/Gemüse. Regelmäßig viel Sport vs gar kein Sport usw. Das kann auch funktionieren, wenn wir uns mit Respekt behandeln und abweichende Meinungen akzeptieren oder wenigstens tolerieren.

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    Casper <3 (23.06.2021)

  6. #4
    Avatar von Dr. Bastardo
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    Standard AW: Ungarn verabschiedet schwulenfeindliches Gesetz: Doch keine Regenbogenbeleuchtung im Stadion?

    Du hast hier hier die Kinder vergessen die in diesem Umfeld aufwachsen! Diese werden in der Schule gemobbt. Nicht die Eltern.

  7. #5
    Avatar von Hase
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    Ich finde die Regenbogen farben stehen für Toleranz und die UEFA hat andscheinend keinen.Zumindest hat die UEFA ganz schön ihr Image zerstört. Vorallem die Reaktion von anderen Großen Unternehmen und Städten ist finde ich gut denn Die Bahn hat bestätigt, dass sie Zuüge in Regenbogen farben umlakieren möchte und Berlin lässt sein Olympia Stadion in Regenbogenfarben leuchten. Diese Aktionen sind zum einen gut aber zum anderen bringen sie Die UEFA unter Druck und das ist noch besser.

    Was ist eure Meinung?

  8. #6
    Avatar von DMW007
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    Das geht stark in Richtung Opferbeschuldigung, also mit anderen Worten: Wenn ein Kind gemobbt wird, hat das Kind bzw. in dem Falle haben seine Eltern was falsch gemacht und sind anstelle des Mobbers schuld. Hältst du das für eine akzeptable Aufarbeitung? Der Logik nach wären auch die Hetero-Eltern schuld, wenn sie z.B. die "falsche" Kleidung kaufen, und das Kind deswegen gemobbt wird. Es gibt ja unzählige Gründe für Mobbing. Oft geht es nicht mal um einen Aspekt an sich. Sondern ein Stärkerer sucht einen Schwächeren, damit er diesen dominieren kann.

    Damit entfernen wir uns aber stark vom Ursprungsthema.*Für*Mobbing gibt es bereits ein eigenes Thema mit btw. einem interessanten Beitrag von Nuebel, der die Gründe analysiert. Dort kannst du gerne posten. Das hier thematisierte Schwulenfeindliche Gesetz von Ungarn verbietet Inhalte für Kinder und Jugendliche, die nicht heterosexuelle Orientierungen aufarbeiten oder als normal darstellen - nicht die Adoption. Auswirkungen hat dieses Gesetz also auf ALLE Kinder bzw. vor allem Jugendlichen: Wenn die in der Pupertät feststellen, dass sie nicht 100% hetero sind, gibt es für die kein sachliches Informationsmaterial - sondern das sagt dann schlimmstenfalls sogar noch, alle die nicht Hetero sind seien pervers, krank oder sonst was.

    Wohin das führt, kann man sich ausmalen. In den USA und Europa ist die Selbstmordrate bei bei nicht Heteros 4-7x so hoch wie bei heterosexuellen Jugendlichen. Auch im DACH-Raum sieht es nicht viel besser aus, in der Schweiz ist sie bis zu 5x höher. Und hier haben wir kein Orban-Gesetz. Dafür aber offensichtlich noch genug Menschen in der Gesellschaft, durch die unsichere Jugendliche so viel Ablehnung erleben, dass sie Selbstmord als einzige Option sehen. Da muss sich die Gesellschaft fragen, warum das im Jahre 2021 immer noch so ist.

    Zitat Zitat von Dr. Bastardo Beitrag anzeigen
    Kinder sind arm die 2 Väter oder 2 Mütter haben.
    Als Scheidungskind zweier Hetero-Eltern widerspreche ich dem entschieden und sage aus erster Hand: Kinder sind arm, wenn sich ihre Eltern nicht vernünftig um sie kümmern. Das war bei mir nämlich der Fall, v.a. bei meiner Mutter und hat mir sowohl während als auch nach der Schulzeit erhebliche Probleme bereitet. Andere Familienangehörige leiden bis heute darunter.
    Zitat Zitat von Dr. Bastardo Beitrag anzeigen
    Leider sehen das die Eltern nicht.
    Dann sind das schlechte Eltern. Nicht weil sie homosexuell sind, sondern weil sie sich offensichtlich unzureichend um das Kind kümmern, wenn sie so etwas nicht einmal merken.
    Zitat Zitat von Dr. Bastardo Beitrag anzeigen
    Auch ich bin der Meinung das Religion, Politik sowie Sexualität NICHTS im Fußball zutun haben.
    Bei Religion bin ich komplett deiner Meinung. Das kann mMn gerne auch aus allen anderen gesellschaftlichen Bereichen verschwinden und nur da bleiben, wo sich die Leute aktiv für so was entscheiden, die meinen, dass sie so was brauchen.

    Aber wie willst du Politik aus dem internationalen Spitzensport raus halten? Wir reden hier ja nicht vom Ortsverein der gegen den Nachbarort oder eine andere inländische Stadt spielt. Sondern von anderen Ländern mit teils völlig unterschiedlichen Regierungsformen und Kulturen. Schon alleine das birgt Konfliktpotenzial, vor allem in Diktaturen bzw diktaturähnlichen Regimen. Damit bist du schon bei dem Punkt, der diese Diskussion hier ausgelöst hat: Orban will schwule diskriminieren, in Deutschland wäre das ein eklatanter Verstoß gegen Grundrechte und daher für viele nicht hinnehmbar.

    Und damit sind wir in dem Bereich noch bei den eher oberflächlichen Problemen. Man schaue sich z.B. mal Aserbaidschan an: Konflikte und Corona werden als Vorwand genommen, um gegen Kritiker vorzugehen. Wahllose Angriffe, auch gegen die Zivilbevölkerung. Massive Menschenrechtsverletzungen wie z.B. willkürliche Festnahmen mit Folter. Das sind Kriegszustände, die da herrschen! In so einem Land sollen EM-Spiele stattfinden? Schon alleine damit gibt die UEFA ein Signal: Interessiert nicht, ist alles dem Geschäft unterzuordnen.

    Solche Beispiele gibt es dutzende, teils sind diese sogar direkt in die Vorbereitungen involviert. Diese Liste könnte man noch ewig weiter führen. Aktuell kommt noch dazu, wie die UEFA Druck ausübt bzgl. z.B. den Stadien und Corona.

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    Andreas Weber (24.06.2021), Darkfield (24.06.2021), Hase (23.06.2021), Investigator (24.06.2021)

  10. #7
    Avatar von Investigator
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    Der Spitzensport ist zwangsweise ziemlich politisch. Nur sehen das eben nicht alle Fans bzw. wollen es nicht sehen. Gerade Kandidaten wie die UEFA polarisieren zudem auch noch mit ihrem eigenen Verhalten: In den Werbespots gibt man sich offen, tolerant, Menschenrechte seien auch ganz wichtig. Aber in der Praxis bleibt davon kaum mehr was übrig. Da regen sich einige (nachvollziehbar) auf, warum man sich auch noch so offensichtlich widersprüchlich verhält. Den Vorwurf an schwule Eltern finde ich absurd. Man richtet doch nicht sein Leben danach was anderen gefällt wie eine Marionette. Was können die dafür, dass es in der Gesellschaft derart intolerante und asoziale Menschen gibt, die andere mobben?

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    Fritz (24.06.2021), Hase (25.06.2021)

  12. #8
    Avatar von Hase
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    Ich finde es sehr gut dass viele Städte und großen Firmen die Regenbogen auf Stadtbusse lackieren oder Gebäude in Regenbogen farben leuchten lassen.
    Das einzige das sehr lächerlich ist das UEFA es verboten hat die Müncher Allianz Arena in Regenbogen zu erleuchten.
    Das Sagt alles über die UEFA aus.
    UEFA ist sehr intolerant und schaut nur auf die Gewinne.
    Aber nach der WM vorbei ist werden bestimmt sehr viele Lockdown Bestimmungen aktiviert werden.

  13. #9
    Avatar von Andreas Weber
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    Bei all dem wird vergessen, dass es hierbei nicht um Homo feindlichkeit seitens Ungarn geht. Wichtig wäre mal das ungarische Gesetz zu lesen.Wo bleibt der Aufschrei zu Würzburg,Hof,Stuttgart,Köln?Wieviel muss noch passieren?Die Allianz Arena muss in schwarz rot Gold leuchten und sonst in keiner anderen Farbe!**

  14. #10
    Avatar von Fritz
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    Ungarn erkennt Transexuelle nicht an, Polen beschneidet Rechte sexueller Minderheiten. Die EU verhält sich nicht entschieden zum Thema.*[*]Diskriminierung Homosexueller auch in Deutschland.*Frankfurter Rundschau

    Wie sollen wir mit diesen Menschen die anders sind und nicht der Masse, der Norm entsprechen und folglich unnormal sind umgehen?
    Andererseits ist zu beobachten, dass immer mehr Menschen nicht der Norm entsprechen. Das würde bedeuten, dass diese Menschen bald normal sind.
    Die gleiche Frage stellen sich der Affe und sein Wärter die am Affenkäfig voreinander stehen. Der Wärter meint in Freiheit und der Affe sei im Käfig. Das gleiche denkt der Affe auch und meint der Wärter sei im Käfig und er in der Freiheit.

    Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. GG, Art. 2 [*]Gas Grundgesetz lehrt uns: Wenn die Schwulen ihr anders sein nicht wie eine Monstranz vor sich hertragen und die anderen es lernen schwul sein zu tollerieren werden beide sehr gut miteinander auskommen.*

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