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  1. #1
    Avatar von StarWarsFan
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    Standard Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Wird im Kapitalismus jemand reich, muss ein anderer dafür bezahlen, das ist ein offenes Geheimnis in unserem System. Dies führt zu sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft. Spätestens wenn die Spanne zwischen Arm und Reich zu groß wird, leidet das gesellschaftliche Klima enorm darunter. Eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam versucht, diese Unterschiede statistisch zu erfassen. Ihr Ergebnis: Das reichste Prozent der Weltbevölkerung hat genau so viel wie die restlichen mehr als sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Und der Reichtum ist nicht mal in diesem Prozent arg verteilt: Die 62 reichsten Menschen (Menschen, nicht Prozent!) weltweit besitzen genau so viel, wie die gesamte ärmere Hälfte der Bevölkerung.
    Im Vergangenen Jahr entsprach dies noch den finanziellen Mitteln der 80 Reichsten.

    Die reichen werden also immer reicher: Das Vermögen der 62 reichsten Erdbewohner ist in den letzten 5 Jahren um 44 Prozent auf insgesamt 1,76 Billionen US-Dollar gewachsen. Zeitgleich bekommen die ärmeren weniger, ihr Gesamtvermögen hat sich um eine Billion US-Dollar verringert. Die Ursachen werden in unzureichender Besteuerung und Steueroasen gesehen: So haben 9 von 10 Großkonzernen Niederlassungen in Steueroasen. Gewinne werden oft nicht dort versteuert wo sie erwirtschaftet werden, sondern wo es steuerlich am günstigsten ist. Quelle/Weitere Informationen: tagesschau.de




    Also für mich sieht das erschreckend aus. Dass wir im Kapitalismus kein wirklich gerechtes Wirtschaftssystem war ja klar, aber derart extrem schockiert doch wie ich finde. Es sollte an der Zeit sein, Firmen die Millionen oder gar Milliardengewinne erwirtschaften, dafür angemessen zu besteuern. Und zwar am besten möglichst international, damit sich keiner davor drücken kann wie es aktuell praktiziert wird.

  2. #2
    Avatar von Nuebel
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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Der Kapitalismus ist nicht der Bösewicht. In Anbetracht der alternativen Wirtschaftssysteme, ist der Kapitalismus das Beste, das uns passieren konnte.

    Eines muss man einfach kapieren: NIEMAND schuldet dir irgendetwas.
    Woher kommt die weitverbreitete Einstellung, dass man Anspruch auf irgendetwas (z.B. Bezüge vom Staat) hätte, ohne dafür etwas zu tun? Interessanterweise findet man diese geistige Haltung sehr, sehr häufig in einer Bevölkerungsgruppe: den Armen.

    Wenn wir geboren werden, sind wir alle mehr oder weniger gleich. Dann wird einige Jahre lang mit dem Hammer der sozialen Konditionierung auf das Kind geschlagen, bis sich das manipulierte Identitätsbewusstsein so sehr manifestiert hat, dass es als gegeben und unveränderbar angesehen wird. Ich sage nicht, dass soziale Konditionierung pauschal schlecht ist, denn in den meisten Fällen hält sie zum Beispiel einen davon ab, einen Mord zu begehen. Andererseits wird aber auch viel Unsinn ins Gehirn des "Opfers" eingetrichtert. Arme Eltern erziehen ihre Kinder arm. Armut ist eine Krankheit mit großem Ansteckungspotenzial.

    Der Arme sagt "Das kann ich mir nicht leisten".
    Der Erfolgreiche sagt "Was kann ich tun, damit ich mir das leisten kann".
    Der Unterschied der beiden Aussagen ist größer als Tag und Nacht.

    Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund für die ungleichmäßige (nicht ungerechte!) Verteilung des Vermögens. Dicht gefolgt von dem ebenfalls sehr weit verbreitetem Unverständnis des Zinseszins.

    Ich sehe absolut keine Notwendigkeit darin, Unternehmen finanziell zu strafen, nur weil ein Großteil der Menschen schön bequem in ihrer Opferrolle die Unfähigkeit des Überlebens mimt. Es werden bereits genug Steuern bezahlt. Sie werden nur schlecht eingesetzt.

    Selbst wenn wir es schaffen würden, in jedem Teil der Welt einen kostenlosen Internetzugang zur Verfügung zu stellen, würde sich an der Verteilung des Vermögens kaum etwas ändern. Und das owbohl man mit dem Internet Zugang zu Informationen und Wissen hat, was die Kapazitäten aller Bibliotheken der Welt übersteigt. Und zwar aus dem oben genannten Grund: Sie identifizieren sich mit der Armut. Der Wille etwas zu ändern ist nur oberflächlich, tatsächlich lieben sie ihre Opferrolle. Und: Videospiele und Pornografie sind dann doch angenehmer als MIT OpenCourseWare, Coursera, Khan Academy, ... fast jede der Top-Universitäten der Welt stellen die Vorlesungen kostenlos online. Das Selbststudium ist heute so zugänglich und günstig wie niemals zuvor. Aber durch die "super-tollen" Sozialen Medien hat heute jeder zweite die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches. Und von Selbstdisziplin müssen wir erst gar nicht anfangen.
    Geändert von Nuebel (04.08.2016 um 21:01 Uhr)

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    freulein (06.08.2016)

  4. #3

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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Zitat Zitat von Nuebel Beitrag anzeigen
    Der Kapitalismus ist nicht der Bösewicht. In Anbetracht der alternativen Wirtschaftssysteme, ist der Kapitalismus das Beste, das uns passieren konnte.
    Wer ist denn der Bösewicht / die Ursache für das bestehende Ungleichgewicht?
    Wie ist der Kapitalismus, mit dem das Streben nach mehr Konsum einhergeht, mit Konzepten der Nachhaltigkeit vereinbar? Ohne die Errungenschaften der Demokratie hätte im Kapitalismus der Mensch schon längst einen geringeren Wert als eine Maschine (da sie produktiver ist & z.B. 1M€ kostet)

    Zitat Zitat von Nuebel Beitrag anzeigen
    Woher kommt die weitverbreitete Einstellung, dass man Anspruch auf irgendetwas (z.B. Bezüge vom Staat) hätte, ohne dafür etwas zu tun? Interessanterweise findet man diese geistige Haltung sehr, sehr häufig in einer Bevölkerungsgruppe: den Armen.
    Wie kommst du auf deine These? Wenn es weitverbreitete Einstellung ist, wieso ist es dann - dank Mehrheitsbeschluss via Demokratie - nicht eingetreten? Wieso sollte jemand nicht etwas nacheifern, was er nicht hat?
    Es gibt Studien, die z.B. ein bedingungsloses Grundeinkommen erörtern und damit ein positives Ergebnis für die Gesellschaft erwarten.

    Ich glaube nicht, das insbesondere arme Menschen nach Ertrag ohne möglichst viel Aufwand gieren.
    Sind es nicht die Großen, die hier ihre Gier nach immer mehr ausleben? Wer verschiebt Milliarden am Fiskus vorbei oder verarscht den Staat? Von der Geldmenge sind es die Menschen / Unternehmen, die viel Geld verdienen. Sie lassen sich z.B. vom Staat für ihre Projekte subventionieren, kommen aber im Umkehrschluss nicht für die entstandenen Kosten auf.

    Denkst du, dass unsere Milliardäre auf MIT Open CourseWare etc. unterwegs sind?
    Was ich damit andeuten will: Die Menschen sind keinesfalls von Geburt an gleich und haben keinesfalls die gleichen Chancen, wie du uns so schön vermitteln willst.

    Zitat Zitat von Nuebel Beitrag anzeigen
    Ich sehe absolut keine Notwendigkeit darin, Unternehmen finanziell zu strafen, nur weil ein Großteil der Menschen schön bequem in ihrer Opferrolle die Unfähigkeit des Überlebens mimt. Es werden bereits genug Steuern bezahlt. Sie werden nur schlecht eingesetzt.
    Wieso sind Steuern eine finanzielle Bestrafung? Der Sinn von Staatsabgaben ist es, die Gemeinschaft zu unterstützen und voranzutreiben. Jemand, der mehr entbehren kann, sollte einen entsprechend größeren Teil abgeben, da er ebenso von der Gemeinschaft profitiert.
    Das schlecht einsetzen liegt u.a. daran, dass das Geld einfach im Kreis gedreht wird und oftmals wieder bei den großen Firmen landet. Daran ist wiederum nicht der kleine, arme Mann schuld.

    Quo vadis, Nuebel?

  5. #4
    Avatar von Nuebel
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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Wer ist denn der Bösewicht / die Ursache für das bestehende Ungleichgewicht?
    Es muss kein Bösewicht genannt werden. Es gibt keinen. Aber ich verstehe gut, dass man eifrig nach einem sucht, weil man dann schön jemanden oder etwas für seine Miseren verantwortlich machen kann. Der ehrliche Blick in den Spiegel ist unzumutbar.

    Das Streben nach mehr und mehr Konsum würde ich eher pfiffigem Marketing zuschreiben. Zur Nachhaltigkeit, und als Gegenbeispiel zu der Ansicht, dass Unternehmen und Unternehmer von Grund auf böse sind, möchte ich hier die Teekampagne vom Volkswirt und "Professor Entrepreneurship" Günter Faltin nennen. Er hat auch ein sehr lesenswertes Buch "Kopf schlägt Kapital" geschrieben.

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Wie kommst du auf deine These? Wenn es weitverbreitete Einstellung ist, wieso ist es dann - dank Mehrheitsbeschluss via Demokratie - nicht eingetreten? Wieso sollte jemand nicht etwas nacheifern, was er nicht hat?
    Der Bildungsstand eines Menschen steht nicht nur in Korrelation mit seinem Einkommen, sondern auch mit seiner politischen Beteiligungsbereitschaft.

    Zum bedingungslosen Grundeinkommen:
    Ein solches Einkommen würde dazu führen, dass die physiologischen und sicherheitsbezogenen Bedürfnisse (nach Maslow) eines Menschen gedeckt wären. Das ist - wenn man Empathie hat - eine gute Sache. Aber damit züchtet man sich eine Generation von unambitionierten Schafen. Nimm einem Löwen seine Beute weg und du hast eine gefährliche Katze.
    Es ist doch bereits schlimm genug. Dank unseres Schulsystems wird jedwede Kreativität schon im Keim erstickt. Die Denkprozesse der leicht manipulierbaren Schüler wird in fast jedem Unterrichtsfach in starren, nicht mehr zeitgemäßen, Strukturen gepresst. Doch ist die Kreativität der wichtigste Nährboden des Fortschritts einer Gesellschaft. Zusammen mit einem bedingungslosen Grundeinkommens wird die antrainierte Unkreativität in Faulheit und in einem großen Anstieg psychischer Krankheiten wie Depressionen enden.

    Zitat Zitat von Unluckdy-Dude
    Wer verschiebt Milliarden am Fiskus vorbei oder verarscht den Staat? Von der Geldmenge sind es die Menschen / Unternehmen, die viel Geld verdienen.
    Der strittige Punkt liegt in "von der Geldmenge". Wir haben ja bereits festgestellt, dass ein winziger Teil der Menschen das größte Vermögen hat. Dieses Ungleichgewicht sollte man sich auch vor Augen halten, wenn man solche Aussagen treffen möchte. Ich behaupte, dass mehr Menschen aus der Unter- und Mittelschicht den Staat verarschen, als es die Reichen tun. Vom angerichteten Schaden wiegt es natürlich mehr ins Gewicht, wenn ein Reicher soetwas tut, als wenn es eintausend Nicht-Reiche tun. Aber darum geht es nicht, sondern darum, dass der "arme kleine Mann" ebenfalls nicht befreit von menschen-natürlicher Gier ist.

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Denkst du, dass unsere Milliardäre auf MIT Open CourseWare etc. unterwegs sind?
    Nein, sie hatten eher das Zeug für ein Präsenzstudium an einer solchen Hochschule. In jedem Fall haben sie, jedenfalls wenn sie nicht durch Erbschaft oder Glücksspiel an ihrem Vermögen gekommen sind, die Wichtigkeit der Bildung verstanden und sie in die eigenen Hände genommen.

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Die Menschen sind keinesfalls von Geburt an gleich und haben keinesfalls die gleichen Chancen, wie du uns so schön vermitteln willst.
    Sag mir doch mal, was an zwei Babys nach ihrer Geburt nicht gleich ist, abgesehen vom Oberflächlichen?
    Sie haben beide kein Identitätsbewusstsein. Sie geben Dinge, und sich selbst, keinen Namen. Sie kennen kein "deins" oder "meins". Sie haben keine Ahnung von sozialen Normen. Alles, was sie später als einzigartige Person ausmacht (wieder abgesehen vom körperlichen), kommt von Außen. Mit der Chancenungleichheit magst du teilweise Recht haben, weil man sich seine Eltern, deren Erziehungsmethoden und -werte, nicht aussuchen kann. Aber diese Ungleichheit ist längst nicht so dramatisch wie sie immer dargestellt wird, wenn das Opfer auf Konfrontationskurs mit seinem Ego geht. Mit dem richtigen Mindset kann es auch der klischeehafte kleine arme Junge aus den brasilianischen Slums zu Etwas bringen.
    Schon zwei Bücher können einem dieses Mindset bescheren:
    Ego Is The Enemy von Ryan Holiday und Letters from a Stoic von Seneca

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Wieso sind Steuern eine finanzielle Bestrafung? Der Sinn von Staatsabgaben ist es, die Gemeinschaft zu unterstützen und voranzutreiben
    Es ist genau dann eine Bestrafung, wenn die Steuern übermäßig für "Soziales" wie Hartz4 ausgegeben wird. Wenn jemand ein Unternehmen gründet und damit erfolgreich wird, hat dieser bereits jede Mengen Hürden nehmen müssen. Wieso soll dieser jemand dann dafür bezahlen, dass andere einfach keinen Drive und keinen Biss haben? Er hat das Risiko der Gründung auf sich genommen, sich mit der lästigen Bürokratie herumgeschlagen und wahrscheinlich hart und lange an seiner Idee gearbeitet und Arbeitsplätze geschaffen. Als Dank sieht die Gesellschaft in ihm nur den gierigen, betrügerischen Geschäftsmann. Und für diese Gesellschaft soll er dann auch noch finanzielle Abstriche machen? Das sollte, wenn überhaupt, auf freiwilliger Basis geschehen.

    Zitat Zitat von Unlucky-Dude
    Quo vadis, Nuebel?
    Am besten mehr in Richtung Anarchismus. Und mehr von künstlicher Selektion wieder zur natürlichen. Nicht zynisch zu verstehen.
    Geändert von Nuebel (06.08.2016 um 02:54 Uhr)

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    freulein (06.08.2016), Waterpolo (06.08.2016)

  7. #5

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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    @StarwarsFan: Ich habe schon nach dem ersten Satz eigentlich die Lust verloren, weiterzulesen. "Wird im Kapitalismus jemand reich, muss ein anderer dafür bezahlen, das ist ein offenes Geheimnis in unserem System." Wenn Du meinst, daß das ein Geheimnis sei, weil es niemand so direkt sagt, dann muß ich Dir die Wahrheit sagen: Es sagt niemand, weil es reiner Quatsch ist. Wenn ein Kapitalist Produkte oder Dienstleistungen anbietet, dann bekommt er in der Regel Geld für ihren Verkauf. Geht sein Geschäft gut, wird er reich, ja. Und natürlich haben seine Kunden diesen Reichtum bezahlt. Aber sie haben auch etwas dafür bekommen: Nämlich das Produkt bzw. die Dienstleistungen. Sie haben die Herstellungskosten bezahlt, sowie einen Mehrwert, der Initiative, Unternehmergeist, Kreativität, Risikobereitschaft usw. des Unternehmers entlohnt. In diesem Prozeß wird kein Mensch betrogen, denn die Kunden werden nicht gezwungen, die Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Sie tun dies freiwillig, d.h. sie scheinen dann ja wohl nicht der Meinung zu sein, übers Ohr gehauen zu werden. Oder was geht in Dir vor, wenn Du ein Auto gekauft hast: Scheiße, jetzt hab ich schon wieder einen Kapitalisten reich gemacht, ohne was davon zu haben? Dann kauf doch das Auto nicht, verdammt noch mal, oder ein Auto von einer Firma, bei der Du nicht das Gefühl hast, übers Ohr gehauen zu werden. Also, es ist ganz anders, als Du behauptest: Kapitalismus erfüllt die Wünsche aller: Die einen bekommen die Produkte und Dienstleistungen, die sie haben wollen, die andere eben das Geld dafür, was diese wert sind.

    Wichtig ist dabei natürlich, daß es keine Monopolbildungen gibt, sodaß die Mehrwertspanne sich über den Markt auf einen möglichst geringen Wert regelt. Das ist in Deutschland durch entsprechende Aufsichtsbehörden gewährleistet.

    Was diese Statistiken des Reichtums angeht, so sind die reiner Quatsch. Schade, daß die Leute ständig darauf reinfallen. Wie wird denn der Reichtum ermittelt? Dies sind gerade in den Fällen der Superreichen Firmenwerte. Wie wird der Wert dieser Firmen ermittelt? Da liegen reichlich wacklige "Marktbewertungen" zugrunde, die dann in Zahlen münden, die kein Mensch jemals in bare Münze umsetzen könnte. So hat etwa Apple angeblich einen Wert von 534 Milliarden Dollar. Wo könnte ein fiktiver Applebesitzer hingehen, um dieses Geld einzukassieren? Nirgends! Deutlich wird dies, wenn jemand große Firmenanteile in Aktien besitzt. Die mögen einen tollen Kurs haben, d.h. der Typ ist theoretisch schwerreich... der Kurs berechnet sich aber über eine relative Seltenheit der Aktie am Verkaufsmarkt. Würde jemand den Aktienmarkt mit der Hälfte der Aktien einer Firma überschwemmen, weil er die verkaufen will, d.h. das theoretische Vermögen in ein echtes Geldvermögen umsetzen, so wird der Aktienwert sofort sinken, wie in allen Fällen, wo das Angebot eines Gutes die Nachfrage übersteigt. Das "Vermögen" dieses Reichen wird schneller bröseln, als er hinkucken kann, weswegen so etwas auch niemand macht. Das gleiche gilt übrigens auch für andere Formen des "Reichtums". Wenn Dir die halbe Innenstadt von sagen wir mal Buxtehude gehört, dann kann man natürlich die theoretischen Werte all dieser Immobilien aufeinanderaddieren und kriegt dann raus, daß Du ein Superreicher bist. Aber verkauf mal die halbe Buxtehuder Innenstadt! Sofort werden dort die Immobilienpreise fallen, weil es ganz einfach gar nicht so viele Kaufinteressenten gibt, sodaß Du mit den Preisen runtergehen musst. D.h. diese Zahlen zum Reichtum sind alle fiktiv, es ist kein Reichtum im Sinne von "Geld auf der Bank", sondern es sind fiktive Werte, die nicht ohne weiteres auch in die Geldsummen umsetzbar sind, die da behauptet werden.

    Völlig blöde ist dann das Gegenüberstellen dieser fiktiven Werte mit den Verhältnissen in eher armen Weltgegenden. So kann man scheinbar jemanden wie Dich total erschrecken, wenn man sagen würde, daß jemand, der in der Innenstadt New Yorks 3 große Vorzeigeimmobilien besitzt, so viel Vermögen hat, wie 10 Millionen Menschen in Schwarzafrika. Schrecklich! Schlimm! Oder etwa doch nicht? Wie hat denn dieser New Yorker Immobilienbesitzer den 10 Millionen Menschen in Schwarzafrika geschadet, oder wie schadet er ihnen zukünftig? Nur weil er 3 Immobilien in einer Stadt besitzt, in der die Immobilienpreise extrem sind, ist er ein kapitalistischer Ausbeuter der armen Schwarzen? Und was soll er tun, um diese Ungerechtigkeit zu beseitigen? Eines seiner Häuser in New York abreissen lassen, nach Afrika verschiffen, und dort wieder aufbauen? Oder ein paar Afrikaner nach New York einladen und sie dort gratis wohnen lassen? Das ist doch alles lachhaft. Wenn Apple ein Wert von 534 Milliarden Dollar beigemessen wird, wem in den armen Ländern der Welt hat Apple dann diese 534 Milliarden Dollar "geklaut"? Wie ich schon sagte: Niemandem, denn diese 534 Milliarden Dollar gibt es ja gar nicht, sie sind fiktiv. Und der eigentliche Wert Apples ist nicht durch Ausbeutung der Armen dieser Welt entstanden, sondern der Wert Apples besteht darin, den Menschen dieser Welt über ihre Produkte CHANCEN zu bieten... Chancen, sich weiterzubilden und weiterzuentwickeln.

    "Die Ursachen werden in unzureichender Besteuerung und Steueroasen gesehen"... ist auch Unsinn. Die Haupt-Geschäftstätigkeit der Großkonzerne findet in den entwickelten Ländern statt. Wenn sich diese Konzerne um das Zahlen von Steuern drücken, dann wird damit ganz überwiegend den Ländern der entwickelten Welt geschadet. Daß die Armut in der Dritten Welt besteht, weil Großkonzerne sich dort ums Steuernzahlen drücken, ist eine völlig verrückte Behauptung. Diese Armut besteht dort vor allem deswegen, weil das dortige Wirtschaftswachstum kleiner ist als das Bevölkerungswachstum.

    Und noch eine Anmerkung, warum wir regelmäßig mit Zahlen geschockt werden, daß die Armut in Deutschland, USA usw. zugenommen hat. Dies liegt ganz einfach daran, daß es in all diesen Ländern eine ganz beträchtliche Armutseinwanderung gibt, vor allem in Deutschland. Wenn ständig aus den ärmeren Gegenden der Welt Arme einwandern, soll die Armut nicht zunehmen? Wie das funktionieren soll, müsste mir jemand mal erklären. Das ehemalige Institut für Wirtschaft und Gesellschaft veröffentlichte schon 2008 eine Studie, nach der 75% der aufgehenden Schere zwischen arm und reich auf Einwanderung zurückzuführen ist. Es gibt hier einen Import von Armut. Die restlichen 25% sind ganz überwiegend auf geänderte gesellschaftliche Verhaltensweisen zurückzuführen, aufgrund derer die Zahl der Alleinerziehenden steigt. Hat also leider auch nichts mit "kapitalistischer Ausbeutung" zu tun.
    Geändert von freulein (06.08.2016 um 10:05 Uhr)

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    Nuebel (06.08.2016)

  9. #6

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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Eine Gerechte Verteilung des Wohlstandes wird nie möglich sein. Das kann man an der Geschichte sehen, sei es im Mittelalter oder sonst wann. Es gab immer die Bauern (armen) und die Adligen Leute. Irgendwer hat eine Firma, stellt Arbeiter ein und macht das große Geld. Was meint ihr wie sonst Geld fließen sollte? Unsere derzeitige Wirtschaft ist nicht gut, aber es klappt und gibt nur ab und zu Schulden die ein Land zum kaputt gehen bringt.
    Geändert von Fritz (06.08.2016 um 17:19 Uhr)

  10. #7

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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Zitat Zitat von Nickel Beitrag anzeigen
    Irgendwer hat eine Firma, stellt arbeiter ein und macht das große geld.
    Ja, und ich will gleich einmal ein paar Beispiele nennen: Arcandor, der Handels- und Touristik-Riese. Die Supermarktkette Schlecker. Die Baumarktkette Praktiker. Der Baukonzern Philipp Holzmann. Der Maschinenbau-, Kraftwerksbau- und Werften-Konzern Babcock Borsig. Der Post-Konkurrent PIN-Group. Der größte europäische Möbelhersteller Schieder Möbel. Der Medienkonzern Kirch Group. Der Naukonzern Walter Bau.

    Wie, die sind alle pleite? Das kann nicht sein... Weil, der Nickel hat gesagt, man braucht nur ein paar Leute einstellen, schon macht man das große Geld. Daß diese (und viele andere Firmen) pleite gegangen sind, ist also doch völlig unmöglich...

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    Nuebel (06.08.2016)

  12. #8
    Avatar von BitNet
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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Ganzes Europa oder USA könnte mit dem Luxus ganzes Afrika unterstützen, wenn die es wollen würden und nicht gierig wären. Die könnten auch Kriegsprobleme lösen, anstatt aus dem Weg gehen oder die verstärken. Aber es geht ja um Wirtschaft und Propaganda um einen Kriegsgrund.
    Bruder von George Bush und George Bush sind das beste Beispiel.
    Weiß nicht ob stimmt, aber es gibt Theorie, dass der Bruder die beiden Twin Tower abreißen wollte, um etwas anderes zu bauen, aber die Abriss Kosten würden Milliarden Euro kosten.
    Um dies zu verhindern, hat er eine Zerstörung geplant und George Bush fand diese Idee gut, um sozusagen den Krieg gegen den Terror zu starten.
    Dann haben die beiden sich für den Anschlag von dem 11. September geeinigt.

    Dass Menschen dabei betroffen waren ist auch logisch, da es sonst Vermutungen auftauchen würden, dass es kein Terror sei, sondern ein illegal geplanter Abriss.
    Das mit eigenen Menschen Umbringen würde erstmal fast keiner auf George Bush drauf kommen.

  13. #9
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    In den bisherigen Beiträgen wurde nur Neid auf Reiche geschürt, während man für die Armen Verständnis aufbrachte. Niemand stellt sich die Frage wie wurde der eine Wohlhabend, während der andere zu nichts kommt.

    Dieses Problem ist so alt wie die Menschheit und wird in Mathäus 25, 14-13 berichtet. Jeder Mensch kommt gleich auf diese Welt. Jeder Mensch hat verschiedene Gaben, die er mehr oder weniger nutzt. Aus seinem Leben etwas zu machen ist zugegeben schwierig, während Jammern und Neidisch auf andere zu zeigen wesentlich leichter ist. Ausgenommen sind Menschen, die eingeschränkt sind.

    Würde man einem Arbeiter die Fabrik seines Chefs geben, würde es das Unternehmen in kürzester Zeit nicht mehr geben. Mit ihm würden die anderen Arbeiter ihre Einnahmequelle verlieren und ebenfalls verarmen.

    Will jemand aus seinem Leben etwas machen, sollte er sich klare Ziele setzen und den Weg zum Ziel in Teilschritte unterteilen. Will jemand beispielsweise ein Haus kaufen um später mietfrei zu wohnen, hat aber das Geld nicht dazu, wird er auf Konsum verzichten und einen Bausparvertrag abschließen. Wenn er dann ein Haus gekauft hat, wir er bereit sein auf Freizeit zu verzichten, um an seinem Haus zu arbeiten.

    Gleichzeitig sollte bedacht werden, was wir als arm und reich bezeichnen. In unserer westlichen Welt wird arm und reich anhand des Jahreseinkommens definiert. Nicht alle Menschen definieren sich über das Einkommen. Manche Menschen sind auch ohne Geld zufrieden, da sie Selbstversorger sind. Für diese Menschen sind beispielsweise Schafe wertvoller als Geld, denn Schafe geben Milch, aus der sie Käse machen.

  14. #10
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Ungerechte Verteilung des Wohlstandes auf der Welt

    Sicher wird jeder "gleich" in diese Welt geboren, ABER in welcher Gesellschaftsschicht wächst er auf!?
    Kaum jemand aus der unteren Schicht hat die Möglichkeit auch Wohlhabend zu werden - das ändert sich auch nicht in dem man aus der Bibel zitiert (auch nur so eine Mythen-Schrift).

    Und all die Stammtisch-Parolen-Drescher, die nur den Neid der Dummschwafler heraus hören lässt, sind nur nicht mit dem goldenen Löffel in der Schnauze geboren worden.
    Ich kenne keinen Stammtisch-Nörgler der ein Studium gemacht hat, diplomiert oder sogar promoviert hat - das sind doch alles nur die Typen die aus ihrem armseligen Leben
    nicht gemacht haben und nur ihren Frust verbal an Denen auslassen die es mit viel Fleiß und Einsatz zu etwas gebracht haben.

    Und dann die Frage: Was ist denn Wohlstand, wie definiert man Den denn?

    Ich bin ganz sicher nicht Wohlhabend, und kann nicht im Stil von Dagobert Duck im Geld baden.
    Allerdings bin ich mit dem was ich habe Glücklich und Zufrieden - das ist mein kleiner Wohlstand.

    Ich brauch nicht "mein Haus, Auto, Yacht, Mätresse, Schwanzverlängerung", alles nicht wirklich wichtig um Glücklich zu sein, oder um mich
    gegenüber Anderen zu definieren.

    Das war mein Wort zum Sonntag.
    Geändert von Darkfield (07.08.2016 um 07:04 Uhr)
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

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