DMW007 (13.10.2014), Open Thought (23.01.2015)
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11.10.2014, 01:47 #1
Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Hey,
ich habe mir eben die Doku "Toxisch - Verkannte Gefahr Sondermüll" angesehen:
RICHTIG schockiert war ich, als es gegen Ende hin um die Entsorgung von sehr gefährlichen toxischen Abfällen wie Quecksilber in alten Salzbergwerken ging. Die Bergwerke scheinen sich nicht vollständig abdichten zu lassen, sodass früher oder später dort Wasser eindringt. Da es Salz enthält, werden die Fässer mit Schadstoffen drin angegriffen und die Gifte gelangen so nach außen, z.B. ins Grundwasser.
Der Betreiber einer solchen Miene gibt die Sauerei in der Doku sogar selber zu:
Zitat von Alain Rollet
Damit gibt er ja indirekt zu: Nach mir die Sinflut - hauptsache uns geht es jetzt gut, wenn später andere Generationen verrecken weil ihr Grundwasser von heute eingelagerten Abfällen verseucht wird, ihr Pech.
Außerdem zeigt die Aussage, dass es in 1000 bis 30.000 Jahren passieren soll doch, wie unzuverlässig diese Prognosen sind. Also ist es realistisch, dass diese Einschätzungen falsch sind und es vielleicht sogar schon in 100 oder 50 Jahren passiert.
Ich halte dieses Risiko aber grundsätzlich für unverantwortlich weil es auf jeden fall passieren wird!
"Lustig" ist auch, dass sich Schadstoffe in seiner Miene entzündet haben! Es brannte dort ganze DREI Monate, bis das Feuer gelöscht werden konnte. Man muss keine Chemieexperte sein um sich denken zu können, dass es keinesfalls gut für die Umwelt und ebenfalls nicht gesund sein kann, wenn hochgiftige Abfälle brennen!
Und kann mir mal jemand erklären, wieso man überhaupt hochgiftige Abfälle in Metallfässern in eine Miene lagert, wenn man weiß, dass dort wahrscheinlich Wasser eindringt? Das ist doch extrem dumm! Man sollte die Abfälle besser wasserdicht in Plastikfässern lagern. Oder die Metallfässer mit Plastik "verschweißen" bzw. die Fässer in ein etwas größeres Plastikfass wasserdicht verschließen, falls die Stoffe nicht direkt in Plastikgefäßen gelagert werden können (weil sich der gelagerte Schadstoff z.B. durch Plastik durchfrisst).
Noch besser sind ja Mülldeponien, die nach dem 2. Weltkrieg angelegt wurden: Da hat man provisorisch abgedichtet und entschied sich später dazu, auf der Deponie auch Sondermüll zu lagern. Das war alles nicht richtig dicht, und daher gelangen jetzt hochgiftige Stoffe ins Grundwasser. Ja, wasser das Menschen dort trinken!
1996 wurden bereits Messungen neben der Deponie außerhalb des Geländes durchgeführt:Festgestellt wurden schwere krebserregende Kontaminationen von Stoffen wie Vinylchlorid. Ergebnis:
Rechts: Der Grenzwert in Microgramm der als unbedenklich gilt. Links der Wert neben der größten Sondermüll-Deponie Europas!
Ich erinnere daran: Wir reden nicht von Zuckerwasser, sondern von einem extrem stark krebserregenden Stoff, der in der Nähe einer solchen Deponie im Grundwasser festgestellt wurde! Nicht weit davon entfernt wird sogar Landwirtschaft betrieben... Wie um alles in der Welt kann so was verantwortet werden? Das ist doch KRANK!
Da fehlen mir die Worte. Ich bin sichtlich schockiert, wie extrem dumm die Menschheit zu sein scheint!Geändert von Jokuu (11.10.2014 um 01:50 Uhr) Grund: Tippfehler
Meine Tochter neulich im Zoo in der Arktisabteilung: "Guck mal Papi, da sind Linuxe!"
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11.10.2014, 14:29 #2
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Voralledem denken die Menschen ja das so ein Verhalten gegenüber der Natur keine konsequenzen für uns hat doch leider vergessen die meisten auch das wir ein Teil dieser Welt sind und wenn dieser Planet zu grunde geht werden wir ihm folgen. Wir haben ja nur diesen einen Planeten. Wir können noch nicht mal zum Mars fliegen!
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Jokuu (11.10.2014), StarWarsFan (13.10.2014)
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12.10.2014, 21:39 #3
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Thanked 87 Times in 65 PostsAW: Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Ich wunder mich, dass Menschen sowas immernoch schockt. Auf der ganzen Welt ballern wir Schadstoffer in die Luft und Gewässer. Natürlich mancher mag sagen, dass es nur in Teilen der Welt passiert, die sowieso niemanden intressieren. Allerdings sollte jedem der Wasser- und Nährstoffkreislauf bekannt sein. In China geraten durch unsere Kleidung und Elektroprodukte vorallem, tonnenweise für uns toxische Stoffe überall hin, diese geraten in Wasser und Luft und kommen durch regen und Meeresströmungen auch zu uns nach Europa oder die USA. Da sind doch eben Giftmüll und ähnliches hier in Deutschland nahe. Niemand will es der Öffentlichkeit sagen, aber das es passiert konnte sich doch jeder denken. Die Folgen unserer Arbeitsweise der Wissenschaft und Nutzung der Natur durch den Menschen werden seit Ewigkeiten verleugnet und beschönigt. Schon 1933 wies Viktor Schauberger daraufhin, doch er wurde nur Opfer von Verleumdung.
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13.10.2014, 00:31 #4
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Thanked 0 Times in 0 PostsAW: Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Ich verstehe die Argumentation von "das kann auch erst in 10.000 oder 20.000 Jahren passieren", im Endeffekt kann man dagegen eh nichts machen.
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13.10.2014, 13:24 #5
AW: Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Was verstehst du an der Argumentation?
Er gibt einen sehr großen Zeitabstand (29.000 Jahre) an. Das zeigt, wie unzuverlässig die Prognose ist. Verständlich, denn wie will man vorhersagen, wie ein altes Salzbergwerk in 500 Jahren, 1000 Jahren oder noch viel mehr aussieht? Alleine das sollte schon Grund genug sein, weshalb solche Methoden nicht hinnehmbar sind! Von der Verantwortung gegenüber unseren Kindern u. anderen nachfolgenden Generationen ganz zu schweigen.
Es ist also egal weil wir gerade sowieso dabei sind die Erde zu verseuchen, oder wie ist diese Aussage zu verstehen?
Ich halte genau das für einen großen Fehler, und will daher auf die große Problematik aufmerksam machen. Wenn man überlegt was für Folgen es für Mensch und Umwelt haben kann, sind die Themen die unsere Politik im Moment behandelt ein Witz. Und zwar ein schlechter! Wir dürfen nicht länger die Augen verschließen und auf Kosten zukünftiger Generationen leben.
Das ist ja nicht mal mehr der Fall! Die Sondermüllkippe welche ich hier beschrieben habe liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Es gibt leider genug weitere Beispiele in Deutschland. Dieses Problem findet also nicht "nur" in den Dritte Welt Ländern statt.
Aber wie du richtig einwendest, ist unsere Erde ein großes Okosystem. Umweltverschmutzungen in Afrika haben letztendlich auch bei uns verherende Folgen. Es dauert zwar etwas länger, aber eine Lösung ist es auch nicht, alle umweltverschmutzenden Vorgänge in solche Länder zu verlagern. Ganz abgesehen vom moralischen Aspekt, diese Länder als "Müllkippe" zu benutzen, und deren Lebensraum sowie die Gesundheit der Menschen dort zu zerstören.
Eine große Ursache des Problems ist schon fast 80 Jahre alt, nämlich das Glühbirnen-Kartell. Die Lebensdauer einer Glühbirne wurde in den späten 1920er Jahren auf 1000 Stunden beschränkt, um den Gewinn zu halten. Selbst damals gab es nämlich schon Glühbirnen, die 3000 Stunden und länger hielten. Geplante Obsoleszenz ist in großem Maße für die steigenden Müllberge verantwortlich! Man stelle sich nur mal vor: Wenn man vor 80 Jahren bereits Glühbirnen bauen konnte die 3000 Stunden halten, wäre es technisch heutzutage sicher möglich, Glühbirnen zu bauen die ein Menschenleben lang halten! Eine riesige Verschwendung wenn man überlegt, wie viel Müll in 80 Jahren durch die Profitgier des Glühbirnenkartelles entstanden istMeine Tochter neulich im Zoo in der Arktisabteilung: "Guck mal Papi, da sind Linuxe!"
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Herox (06.12.2014)
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23.01.2015, 15:40 #6
AW: Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Bin gerade durch Zufall auf das Thema gestoßen, klingt beängstigend was du da schreibst...
Würde mir die Doku gerne selber anschauen, aber auf Youtube wurde sie gelöscht und ich kann sie woanders nicht finden, nur Sendetermine für wiederholungen (hab keinen Fernseher).
Weiß jemand wo man sie im Internet ansehen kann?
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13.05.2015, 22:37 #7
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Thanked 1.519 Times in 977 PostsAW: Unkalkulierbares Risiko toxische Abfälle/Sondermüll u.a. in Salzbergwerken
Berichte von Journalisten sind reißerisch, da diese mit Nachrichten Geld verdienen. Gleichzeitig weisen sie auf Missstände hin. Letztendliche Klarheit kann nur eine Nachfrage beim Umweltministerium bringen. Umweltministerium
Bundesbehörden sind dem Bürger auskunftspflichtig, da sie die Interessen der Bürger vertreten. Es wäre interessant zu erfahren ob die Zustände auch so wie in dem Bericht gezeigt sind.
Wer erklärt sich bereit eine email an das Umweltministerium zu schicken um nachzufragen ob die im Bericht gezeigten Zustände zutreffend seien?
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Jokuu (14.05.2015)
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