Equilibrum (07.01.2016)
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06.01.2016, 20:44 #1
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Thanked 9.130 Times in 3.005 PostsZunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Hallo,
ich vertrete den - meiner Meinung nach selbstverständlichen - Standpunkt, dass ich als Käufer eines Produktes die Hoheit darüber habe. Beziehungsweise bei Software äquivalent dazu als Kunde König bin, das heißt die Software sollte möglichst in meinem Sinne funktionieren. In den letzten Jahren muss ich leider zunehmend feststellen, dass diese Ansicht nicht mehr selbstverständlich ist, sondern sich zunehmend aus Sicht eines Kunden zum schlechteren verändert. Es gibt einige Beispiele dafür, ein paar aktuellere und bekanntere möchte ich im folgenden Nennen:
Eingebaute Akkus
Als Teenager hatte ich eines der ersten Nokia-Handys mit Farbbildschirm. Speicherkarte und Akku konnte man in wenigen Sekunden problemlos austauschen, wie bei praktisch allen Geräten zu dieser Zeit. Selbst die Covers konnte man jederzeit für ein paar Euro auswechseln, wenn sie z.B. durch hohe Nutzung unschön aussahen. Apple begann damit, keine Kartenschächte einzubauen und die Geräte sowie Akkus fest zu verkleben. Das hat leider Schule gemacht, denn selbst Größen wie Samsung die bislang zu den "Guten" zählten, verkleben nun alles mit allem und verzichten auf Kartenslots, um die Geräte nicht erweiterbar zu machen.
Windows 10:
In den Standardeinstellungen wird man umfassend ausspioniert und man hat keine Möglichkeit mehr, die Updates zu kontrollieren, sodass der PC bei fehlerhaften Updates wie sie ja öfter vorkommen im schlimmsten Fall nicht mehr nutzbar ist. Unter den Vorgängerversionen gab es keine derartige Überwachung von Nutzern, da diese für die Software bezahlt haben und nicht selbst das Produkt sein wollten. Auch einzelne Updates ließen sich z.B. bei Problemen zeitweise aussetzen, um den PC nicht zu zerschießen.
Letztendlich geht die Entwicklung bei diesen Dingen in eine recht klare Linie: Der Kunde wird immer mehr zum stumpfsinnigen Konsumenten von Produkten, die für ihn eine Blackbox sind. Das heißt er kann wenige bis gar keine Reparaturen oder Änderungen vornehmen. Wünscht er dies, ist er voll vom Hersteller abhängig, sofern überhaupt möglich. Außerdem wird der Kunde zunehmend zum vermarkteten Produkt selbst, und das scheinbar ohne es wirklich zu merken. Und das ist der dritte Punkt der mich erschreckt: Die hier genannten Aspekte scheinen bei der breiten Masse überhaupt nicht bedacht oder bewusst mit einer gewissen "Yolo"-Mentalität in Kauf genommen zu werden um es mal modern auszudrücken.
Bin ich der Einzige mit diesen Gedanken oder seht ihr diese - für uns Kunden ja klar negative Entwicklung - ebenfalls mit Bedenken?
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06.01.2016, 21:30 #2
AW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Wenn der Konsument das mit sich machen lässt werden die Konzerne das auch ausnutzen. Wenn keiner mehr diese Produkte kauft rudern die Konzerne schneller zurück als man schauen kann. Liegt alles in der Hand der Konsumenten im Endeffekt.
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06.01.2016, 21:43 #3
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Thanked 1.398 Times in 884 PostsAW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Konsumieren bedeutet Verbrauchen.
Der heutige Verbraucher wird durch Werbung in den Massenmedien blind gemacht und zum gedankenlosen konsumieren erzogen. Unsere Gesellschaft feiert das als Wohlstand.
Wie sollte man sich das sonst erklären, dass Menschen jede Woche in Möbelhäusern Dinge kaufen die ein Jahr später ein Probleblem als Abfall darstellen.
Würden diese Menschen bedacht handeln, ein mal im Leben Massivholz Möbel kaufen, würde das Möbelhaus weniger Umsatz machen, weniger Menschen beschäftigen und der Staat weniger Umsatzsteuer kassieren. Vor allem würde die Natur geschont durch weniger gefällte Bàume und weniger Müll.
Unsere Wohlstands Gesellschaft basiert auf Konsumieren-Verbrauchen und Umwelt zerstören.
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07.01.2016, 13:28 #4
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Thanked 16 Times in 8 PostsAW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Hallo,
Ja theoretisch liegt es in der Hand der Konsumenten. Das Problem ist nur, dass die meisten Konsumenten sich durch reines Marketing oder irgendwelche Hirnrissigen Hypes dazu berufen fühlen genau "dieses" Produkt zu kaufen. Es wird schlichtweg meistens nicht verglichen, was ist drin bei dem was ich Kaufe und welche Dinge kann ich damit machen.
Es wird einfach ohne Hirn und Verstand Konsumiert, diese Art der Konsumenten stellt leider wohl die Mehrheit dar, ansonsten würden Menschen so einigen Schrott für den absolut überzogenen Preis nicht kaufen.
Wen wundert es, dass Konzerne ein derartig schwachsinniges Handeln zu ihrem Vorteil nutzen? Diese sind nun mal auf maximalen Profit getrimmt und wären wohl genauso blöd wie der Konsument, dies nicht zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Es liegt selbstverständlich in der Hand von uns Konsumenten, jedoch nur wenn der große Teil mit bedacht kauft!
Viele Grüße
Sig
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07.01.2016, 13:43 #5
AW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Und bei technischen Geräten die geplante Obsoleszenz nicht vergessen!
https://de.wikipedia.org/wiki/ObsoleszenzWer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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07.01.2016, 18:23 #6
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Thanked 18 Times in 14 PostsAW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
@DMW007:
Nicht zu vergessen die preisgünstigen Farb-Tintenstrahldrucker für 40€ beim Blöd-Markt auf dem Grabbeltisch. Wenn die Farbpatrone leer ist, muss man selbige für 60€ nachkaufen. Oftmals wird man dann noch dazu verdonnert, Originalpatronen zu kaufen, die mit einem Chip codiert sind, und die Patronen lassen sich zwar mit "kompatibler" Tinte wieder auffüllen, aber der Chip macht einem dann einen Strich durch die Rechnung, weil er sich nicht resetten lässt.
Übrigens: Druckertinte ist die teuerste Flüssigkeit der Welt: Der Liter kostet umgerechnet ein paar 1000€.
Dann kommt dazu, dass wenn man nicht alle paar Tage etwas druckt, die Patronen eintrocknen, und man dann beim nächsten Drucken die Düsenreinigung aktivieren muss, die ihrerseits wieder Tinte verbraucht.
Ich habe mir dann aus dem Grund einen Laserdrucker gekauft. Der kann auch mal ein paar Monate stehen und der liefert dann trotzdem einen erstklassigen Ausdruck.
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08.01.2016, 05:58 #7
AW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Und auch bei Laserdrucker tricksen die Hersteller auf Teufel komm raus!
Die meisten Toner-Patronen sind mit Chips ausgestattet, welche den Drucker veranlassen keine Seite mehr zu Drucken
wenn ein Zeitraum X vorüber gegangen ist.
Beschissen wird derweil bei allen Geräten, und der dämliche Kunde nimmt es hin.Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
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08.01.2016, 06:54 #8
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Thanked 18 Times in 14 PostsAW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Hui, danke für die Info! Das lese ich jetzt zum ersten Mal! Muss da mal bei meinem HP Color LaserJet CP2025 nachsehen.
Dann bleibt mir am Ende nur noch die Variante, den alten Star XB2410 (24-Nadel-Farbdrucker) vom Dachboden meiner Eltern zu holen und dafür ein passendes Farbband zu kaufen. Ich habe mich gerade eben mal erkundigt: Schwarze Bänder gibt es noch zu kaufen, das 4-farbige Color-Band dagegen nicht mehr.Geändert von Equilibrum (08.01.2016 um 06:55 Uhr)
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08.01.2016, 08:03 #9
AW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Hier mal ein etwas älteres Beispiel zu diesen Chips die in der Toner-Patrone verbaut sind,
und was die so anstellen:
Toner-Chip resetten / kopieren (Zahle eventuell für Lösung - Mikrocontroller.netWer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
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08.01.2016, 13:58 #10
AW: Zunehmende Entmündigung der Nutzer und Konsumenten
Das "Der Kunde ist König" zählt schon gar nicht mehr, wenn so etwas überhaupt jemals existiert hat. Es geht nicht darum etwas, teuer zu kaufen was auch hält, sondern günstig kaufen, und bald neu kaufen.
Siehe das mit den Möbeln. Drucker natürlich auch, sehr viele wissen von vornherein aber was da verkauft wird, aber sie kaufen es trotzdem, und das ist natürlich gut für die ganzen Unternehmen.
Was die Drucker betrifft, kann ich mich zwar mit meinem Brother nicht beklagen, aber ich drucke wenig, dass heißt, bei mir gehen 90% an Tinte wegen der ständigen Reinigung drauf, und da frag ich mich auch:
1. Warum rappelt der Drucker so laut? Sprich, irgendwelche Rollen drehen?!
2. Muss so viel Tinte beim Reinigen verbraucht werden?
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