CDU und Grüne für eine Legalisierung von Cannabis

[Axiom]

Kurz und bündig:

Der Wirtschaftsminister der CDU, Joachim Pfeiffer, hat sich wegen zu erwartender Steuereinnahmen für die Legalisierung ausgesprochen. Der Bundesabgeordnete der CDU unterstützt die Forderung der Grünen nach einer Freigabe von Cannabis und einem staatlich regulierten Markt für die Droge. ~> https://www.tagesschau.de/inland/can...erung-101.html

Eine Legalisierung von Cannabis würde viele Vorteile bringen, weil...

... keine entstehende Kleinkriminalität der Jugendlichen.
... kein gestrecktes bzw. gesundheitsschädliches Cannabis.
... kein Reiz für Jugendliche, die nur etwas Verbotenes machen möchten.
... vorteilhaft für den Staat, da der Staat u.a. Steuern beziehen könnte.
... vorteilhaft für die Medizin (CBD bei Schmerzpatienten und bei Schizophrenen).

Was ist denn eure Meinung?

[Jokuu]

Ich bin sehr erstaunt darüber, dass eine sonst eigentlich eher stark konservative Partei wie die CSU sich für eine Legalisierung von Cannabis ausspricht. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Finde ich aber positiv und äußerst lobenswert, dass in dieser Hinsicht offenbar ein Umdenken stattfindet. Eine Legalisierung hätte für alle Seiten Vorteile. Im Moment werden Steuergelder für die Verfolgung von Cannabiskonsumenten bezahlt. Nach einer Legalisierung könnte sich die Polizei um echte, wesentlich wichtigere Verbrechen kümmern. Außerdem erhält der Staat durch die Legalisierung sogar neue Einnahmen, da Cannabis dann besteuert werden kann. Dass dadurch die Leute nicht ermutigt werden ständig faul zu sein und nur noch zu kiffen zeigen etliche andere Länder, die bei dem Thema Vorreiter sind. In den Niederlande wird Cannabis schon sehr lange geduldet und dort wird sogar weniger Cannabis konsumiert als in Ländern wie Deutschland, wo die Droge verteufelt wird.

[milchbubix]

Selbst wenn ein einziger CSU Politiker sich dafür ausspricht wird das nie die etwas mit der CDU/CSU. Cannabis als Medizin sieht da schon anders aus aber solange die Meinung zur Legalisierung der von Marlene Mortler entspricht sind wir davon noch weit entfernt.

[DMW007]

In der Tat haben sich ja bereits zwei andere CDU-Politiker dagegen ausgesprochen: Cannabis: Südwest-CDU gegen Legalisierung - Nachrichten - Schwarzwälder Bote
Kann ich nicht so recht nachvollziehen. Alleine schon weil die Gegenargumente anhand von anderen Ländern in denen bereits eine Legalisierung bzw. Duldung durchgeführt wurde nicht bestätigt werden können. Und wenn man bei Cannabis Bedenken äußert, durch eine Legalisierung würde der Eindruck erweckt die Droge sei ungefährlich - Welchen Eindruck erwecken dann Alkohol und Tabak, die von der Gesamtgefährlichkeit teilweise deutlich über Cannabis liegen, aber in jedem Supermarkt gekauft werden können?Finde ich schon eine recht abenteuerliche Sichtweise.

Dass ein konservativer CDU-Politiker umdenkt und Vernunft zeigt ist gut, aber alleine dadurch wird sich sicher nicht viel verändern.

[Axiom]

"[...] wenn eine Einstiegsdroge legalisiert werde."

Einstiegsdroge? Alkohol ist die Einstiegsdroge! Mittlerweile überall erhältlich.

Vor allem:

"Cannabis bleibe ein gefährliches Rauschmittel und bei einer staatlichen kontrollierten Abgabe könnte leicht der Eindruck erweckt werden, der Konsum und vor allem das Rauchen im Allgemeinen seien ungefährlich."

Ui, ui. Wenn Alkohol und Tabak ungefährlich sind, dann weiß ich nicht mehr weiter. Alkohol und Tabak wirken stark toxisch - Cannabis eben nicht! Inwieweit ist denn Cannabis ein "gefährliches" Rauschmittel? Nur im Bezug auf die Psychotiker, denen Cannabis-Konsum nicht gut käme. Allerdings sehe ich viele positive Aspekte beim Konsum von Cannabis. Man sagt, dass Cannabis gefährlich sei, aber begründet es überhaupt nicht. Das will ich nicht verstehen.

"Man kann keinen Schwarzmarkt verbieten - Ein Schwarzmarkt ist Folge eines Verbots" ~> http://www.heise.de/tp/artikel/44/44920/1.html

[Max899]

Die Aussagen zum Thema "Einstiegsdroge" sind höchst zweifelhaft. Wenn jemand Haschisch raucht und später einmal Kokain oder andere härtere Drogen konsumieren sollte, implizieren sie, das wäre ja nur wegen es Haschischkonsumes geschehen. Wie wird das belegt? Die Antwort: Überhaupt nicht, man stellt diese These als Wahrheit hin! Sie ist aber im besten Falle ein erstes Indiz. Kein Mensch weiß, wie viele der Testpersonen härtere Drogen konsumiert hätten, wenn sie zuvor kein Cannabis konsumiert hätten.

Dazu kommt: Wenn man dieser fragwürdige Argumentation tatsächlich folgen mag, wären die legalen Drogen, also Alkohol und Nikotin, wiederum mit Abstand die häufigsten Einstiegsdrogen für Cannabis. Alkohol trinkt fast jeder Jugendliche und Rauchen tun auch heute noch einige. Somit rechtfertigt dieser Politiker ein Verbot von Cannabis also damit, dass dies eine Einstiegsdroge wäre, wenngleich die legalen Drogen bereits gefährlicher sind und laut seiner Argumentation wiederum Einstiegsdrogen für Cannabis sind? Mit Verlaub aber das ist völliger Unsinn und inkonsequent. Entweder muss Cannabis legalisiert oder Alkohol/Tabak verboten werden. Letzteres halte ich aber nicht für sinnvoll, da die Konsumenten eben da sind und wir damit ähnlich wie bei Cannabis einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung grundlos kriminalisieren würden.

[Axiom]

Treffer versenkt: Was Gregor Gysi allen Gegnern einer Cannabis-Legalisierung sagen will

Gregor Gysi hat eine klare Haltung zu Cannabis: "Yes we canNABIS."

[Dose]

Recht hat er. Bei dem kommentierenden frage ich mich wirklich, ob er auch nur 1 Sekunde darüber nachgedacht hat was er da schreibt. 99% der Dealer wollen Kohle machen und die interessiert es daher einen Dreck ob die Kunden 20, 30 oder eben 14 sind. Wer Geld auf den Tisch legt wird bedient. Und bei Dealern gibt es auch noch ein paar die Aktionen unter der Gürtellinie bringen wie Kids an Schulen ansprechen, am besten mit Gratisgeschenken damit sie später zahlende Kunden werden. Wer denkt der Schwarzmarkt würde Jugendschutz gewährleisten der glaubt wohl auch noch an den Weihnachtsmann.

Ich denke aber trotzdem nicht, dass hier eine vernünftige Lösung gefunden wird. Wir werden leider Gottes in der Mehrheit von Greisen regiert, sei es über die Politiker im Parlament oder die Rentner an der Wahnurne. Nicht dass ich etwas gegen ältere Menschen habe. Erfahrungsgemäß ist die Mehrheit von ihnen aber stark konservativ eingestellt und Themen wie Cannabislegalisierung werden gnadenlos abgelehnt weil diese Menschen ja damals noch die Anti-Cannabis Propaganda mitbekommen haben und Drogen sind eh generell böse. Wenigstens Gysi ist da eine erfreuliche Ausnahme. Er geht zwar auch auf die Rente zu aber Scheut Veränderung nicht. Merkel würde das Thema nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Mehr von der Sorte Politiker und mit Deutschland würde es zur Abwechslung mal wieder aufwärts statt eher abwärts gehen...

[Festplatte]

Ich frage mich seit langem wie man überhaupt gegen eine Legalisierung sein kann, es hat nur Vorteile: Justiz wird entlastet (kann sich um richtige Verbrecher kümmern), der Verkauf von Gras wird endlich kontrolliert und ist nur für Erwachsene möglich. Außerdem kommen mehr Steuern rein. Und die Argumentation von wegen Einstiegsdroge ist doch wirklich aus dem Hut gezaubert. Wenn Cannabis eine Einstiegsdroge ist, was sind dann Zigaretten oder Alkoholische Getränke? Ich kenne keinen Kiffer der nicht vorher schon Alkohol konsumiert hat... Die Legalisierung ist überfällig, bitte endlich alle inkompetenten Politiker rauswerfen die mit Pseudo-Argumenten dagegen stimmen!

[Robin]

Vermutlich spielen bei diesem Thema auch industrielle Interessen eine Rolle. Cannabis ist ein vielseitiges Medikament. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es beispielsweise für Schmerzpatienten wesentlich besser geeignet ist als die Medikamente der Pharma-Unternehmen, weil es im Gegensatz zu den chemischen Mediamenten keine Nebenwirkungen hat. Außer eben den angenehmen Nebeneffekt des Highwerdens. Aber mal ehrlich: Selbst wer gegen Drogen ist wird wohl 10x lieber High werden als wie Chemiekeulen zu nehmen, die ihn niedergeschlagen machen und auch noch körperliche Langzeitschäden verursachen.

Leider besteht das Ziel der Pharmaindustrie keineswegs darin, die Menschen gesund zu machen. Im Gegenteil das wäre selbstmord, weil sie dann Pleite gehen würden. Cannabis ist ihnen ein Dorn im Auge, weil es besser ist, aber man dem Patienten dann eben nicht mehr 5 verschiedene Chemische Medikamente teuer verkaufen kann. Denkt mal drüber nach...