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  1. #11
    Avatar von DMW007
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    In den letzten 6 Jahren verdiente Amazon immer mehr Geld. Während das Einkaufen vor allem mit Prime-Mitgliedschaft bequem ist, gibt es aber auch weitere Schattenseiten:
    • Der Konzern zahlt durch Steueroasen sehr wenige bis gar keine Steuern, obwohl Milliardengewinne erwirtschaftet werden: 2019 zahlte Amazon in Deutschland 261 Mio Euro Steuern bei 19,9 Milliarden Einnahmen, das entspricht gerade einmal 1,3%. Zum Vergleich: Wer als Arbeitnehmer nur 10.500€ pro Jahr verdient, zahlt mit durchschnittlich 2% bereits mehr. Bei 30.000€ Jahreseinkommen sind es schon 17%.
    • Die Mitarbeiterbezahlung bei Amazon ist schlecht und nur knapp über dem Mindestlohn. Andere Onlinehändler in Deutschland zahlen deutlich mehr.
    • Auch in der EU hat Amazon einige der am schlechtesten Bezahlten Mitarbeiter, außerdem gibt es kein Urlaubsgeld
    • Amazon überwacht "Gegner": Die Gewekschaft ver.di, Greenpeace und Fridays For Future stehen beim Konzern in Deutschland unter Beobachtung
    • Auch die eigenen Mitarbeiter werden bei der Arbeit massiv überwacht, etwa durch Kameras
    • Protestieren oder Streiken die Beschäftigen, werden sie mit verschiedenen Sanktionen bestraft
    • Laut Verdi sind bis zu 1/5 der Mitarbeiter in Deutschland krank, da sie dem hohen Druck nicht standhalten


    Amazon hat durch die Corona-Kriese verdreifacht auf 6,3 Milliarden (!!!) US-Dollar. Das ist für Amazon ein neuer Rekord. Und das, obwohl Jeff Bezos bereits vor Corona immer wieder neue Rekordeinnahmen verbuchte. Dieses Geld scheint aber nur in den Chefetagen anzukommen. Dass Amazon sehr wenige Steuern bezahlt und seine Mitarbeiter ebenfalls schlecht bezahlt/behandelt, ist seit Jahren einschlägig bekannt. Daran werden auch die neuen Rekordgewinne nichts ändern. Eine Change.org Petition fordert daher auch die Politik zum Handeln auf: Sie soll neue Gesetze entwickeln und bestehende besser durchsetzen, damit Amazon die o.g. fragwürdigen Tätigkeiten endlich unterlässt.

    Unter diesem Hintergrund sollte man sich die Frage stellen: Möchte man solche Praktiken unterstützen? Mit jedem Kauf verdient Amazon Geld und sammelt Daten über das Kaufverhalten.
    Wie weit ist man als Verbraucher für die Konsequenzen, welche indirekt aus den eigenen Käufen entstehen, verantwortlich?
    Oder seht ihr sowohl Amazon als auch den Verbraucher jeweils zu Teilen in der Verantwortung, ethisch korrektes Handeln durch entsprechende Käufe zu belohnen bzw. fragwürdige Handlungen durch das Boykottieren abzustrafen?
    Gibt es vielleicht sogar Alternativen, wie Amazon ein besseres Unternehmen im Sinne der Gesellschaft werden kann? Oder hilft nur der Weg des Geldes?

  2. #12
    Avatar von DMW007
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    Die Union möchte das Problem mit einer Steuer lösen. Onlinehändler sollen für im Internet verkaufte Ware einen bestimmten Betrag an das Finanzamt abführen. Die Höhe hängt vom Bestellwert ab. Ob der Kunde mehr bezahlen muss und wie viel, würde demnach von den Händlern abhängen. Die so gesammelten Steuern sollen vollständig zur "Stärkung eines vielfältigen Einzelhandels" genutzt werden. Man möchte offensichtlich verhindern, dass die Innenstädte als Konsequenz der zunehmenden Onlinekäufe aussterben.

    Begründet wird die Steuer damit, dass der Onlinehandel sich an den Kosten kommunaler Infrastruktur beteiligen soll. Indirekt wird auch auf die "Schieflage" des Einzelhandels gegenüber Onlinehändlern verwiesen. Bei großen Händlern und Platformen wie Amazon ist dies definitiv der Fall: Diese Unternehmen betreiben großen Aufwand, um mithilfe diverser Tricks weit weniger Steuern zahlen zu müssen. Ein Einzelhändler hat diese Möglichkeiten nicht und muss daher weit mehr Steuern bezahlen als Amazon & co.

    Haltet ihr das für angemessen und gerecht?
    Welche alternativen Möglichkeiten gibt es, um dieses Problem zu lösen?
    Sollte überhaupt eingegriffen werden oder ist es als natürlicher Wandel anzusehen, wenn Online-Riesen immer mächtiger werden und zeitgleich lokale Geschäfte aussterben?

  3. #13
    Avatar von DMW007
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    Zumindest einige Menschen sehen dies als notwendig an. Auf change.org wurde eine Petition gestartet, die für Steuergerechtigkeit sorgen soll. Dort rechnet man vor, große Internetkonzerne wie Amazon oder Google würden im Schnitt nur 9,5% Steuern auf ihre Gewinne bezahlen. Bei den anderen inländischen Unternehmen dagegen 23,2%, also bald 3 Mal so viel.

    Die Umfrage hat bereits über 10.000 Unterzeichner. Sollte Deutschland einfach nur abwarten, bis es möglicherweise irgendwann zu einer globalen Lösung kommt? Oder lieber selbst mit einem nationalen Konzept anfangen? Durch die Einnahmen könnte man z.B. Corona-Hilfspakete finanzieren, die gerade im Lockdown mehr denn je benötigt werden. Doch auch schon davor standen viele Geschäfte kurz vor der Pleite.

    Generell ist die Frage, ob das der richtige Weg ist. Denn ein Stück weit wird damit auch der konservative Einzelhandel belohnt, der sich bisher nicht um Weiterentwicklung gekümmert hat. Allerdings kann man hier nicht alle über einen Kamm scheren. Gerade Corona scheint viele zum Aufwachen gebracht zu haben. Selbst Geschäfte, die bisher gar nichts im Internet gemacht haben, bieten nun zumindest eine Bestellmöglichkeit per Telefon oder E-Mail an. Einige sind sogar in den Onlineshopping-Markt eingestiegen.

  4. #14
    Avatar von Hase
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    Standard AW: Gehen Läden durch Versandhändler (Amazon, ebay etc) kaputt?

    Ich finde, dass durch die Vesandhändler die Läden kaputt gehen.
    Und gerade durch Corona gehen sehr viele Einzelhandel Läden kaputt.
    Das finde ich gar nicht gut.
    Sonst sitzen wir in Zwei jahren da und bestellen unsere Lebensmittel nur noch im Internet.

    Wie findet ihr das?
    LG Hase

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