1. #1
    Avatar von StarWarsFan
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    Standard Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    Das Pareto Prinzip besagt: 80% des Ergebnisses lassen sich mit nur 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreichen. Für die restlichen 20% des Ergebnisses muss man die verbleibenden 80 Prozent der Arbeitsleistung aufwenden. Dies ist daher auch als "80-20-Regel" bekannt. Ihm wird sogar aus der BWL heraus nachgesagt, es sei in der Geschäftswelt häufig vertreten: Beispielsweise beim Kundenstamm, hier würden dann 20% der Kunden für 80% des Umsatzes verantwortlich sein. Sogar im Zeitmanagement soll es nicht selten vorkommen, dass lediglich 20% der Zeit für die wichtigsten Tätigkeiten genutzt werden.

    Ich kann mir das überhaupt nicht realistisch vorstellen. Zugegeben, dies stammt aus dem Bauchgefühl, ohne Messwerte. Aber übertragen wir dies mal auf einen Arbeitstag: 8 Stunden wird gearbeitet, 20% davon wären 1,6h. In dieser Zeit soll man 80% der wichtigen Tätigkeiten erledigen können? Die restlichen 6,4 Stunden sind für die Katz? Das scheint mir doch weit hergeholt... Auch auf den Kundenstamm kann man kaum pauschalisieren, wie dieser aussieht. Klar, wenn man eine kleinere Firma ist und ein paar wenige Großkunden hat, ist dies realistisch. Aber bei einer X-Beliebigen Firma? Auch das scheint mir unrealistisch.

    Mich würde interessieren: Kennt ihr die 80/20 Regel? Wie realistisch ist sie eurer Ansicht nach im (Geschäfts-)Alltag?
    Ich möchte ja nicht so weit gehen, das ganze direkt als Unsinn hinzustellen - was auch nicht fair wäre, schließlich habe ich wie schon gesagt keine Fakten, mit denen ich das Gegenteil beweisen kann. Sondern es ist eher eine Abschätzung mit gesundem Menschenverstand. Um so mehr würde ich daher gerne von anderen hören, ob und warum diese Regel bei Ihnen zutrifft. Schließlich will ich nicht ausschließen, mich einfach nur gnadenlos zu verschätzen...

  2. #2
    Avatar von Nuebel
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    Standard AW: Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    Zitat Zitat von StarwarsFan
    Die restlichen 6,4 Stunden sind für die Katz?
    Nein, sie werden nur für weniger wichtigere Dinge genutzt. "Weniger wichtig" bedeutet ja nicht sofort, dass sie unwichtig und bedeutungslos sind.
    In einem konzentrierten Zustand lassen sich viele Dinge sehr effektiv und effizient erledigen. Diesen Zustand kann aber niemand sehr lange halten. Ich finde die 80/20-Regel ziemlich zutreffend.

    Im Bereich Fitness findet sie auch Anwendung. Man muss vergleichsweise wenig tun (30-45 Minuten, 3-4x die Woche) (20%), um einen starken und gesunden Körper aufzubauen (80%). Für den Feinschliff (20%) muss man deutlich mehr aufbringen (80%).

    Beim einfachen Lesen (20%) verschaffst du dir einen guten Überblick und kannst den Großteil (80%) des Themas wiedergeben. Die Details (20%) erfährst du erst wenn du dich in das Thema hineinkniest und recherchierst (80%).
    Geändert von Nuebel (09.04.2017 um 02:06 Uhr)

  3. The Following User Says Thank You to Nuebel For This Useful Post:

    DotNet (09.04.2017)

  4. #3
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    Bei den Arbeiten zu Hause trifft die 80/20 Regel auch zu. Ca. 80% werden arbeiten vorbereitet und ca. 20% arbeiten erledigt.
    Wird beispielsweise Rasen gemäht, kann man nicht einfach den Rasenmäher heraus und mit dem Rasen mähen beginnen. Zuerst holt man den Rasenmäher heraus. Anschließend schaut man ob das Schneidmesser scharf ist, ob alles funktioniert. Bei einem elektrischen Rasenmäher das Verlängerungskabel holen und vorbereiten. Anschließend wird Rasen gemäht.

    Beim Bau einer Garage ist die Vorbereitungszeit auch lange. Mit dem Architekten einen Bauplan Zeichnen, den Bauplan einem Statiker zur Prüfung vorlegen. Den Bauplan und die Berechnungen vom Statiker bei Bauamt zur Genehmigung einreichen. Zustimmung zum Bauvorhaben von der Eigentümern angrenzender Grundstücke einholen. Baumaterialien laut Bauplan bestellen. Ist alles erledigt: Baubeginn.

  5. #4

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    Standard AW: Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    Also wir haben das Thema im Job regelmässig.
    Du kannst Dir Verkaufsstatistiken, Entwicklungen, Hochrechungen etc anschauen, in der Regel kannst du mit 80/20 fast alles erschlagen.
    Natürlich gibt es +/- Abweichungen aber wenn du die 20% im Griff hast, ist mit den restlichen 80% meist alles erschlagen.
    Gerade bei der Umsatzentwicklung oder bei Ausschreibungen ist die 80/20 Regel immer wieder ansetzbar.

  6. #5

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    Standard AW: Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    Die Pareto-Verteilung lässt sich auch auf die Softwareentwicklung anwenden. Erst vor kurzem habe ich wieder an einem Kundenprojekt gearbeitet, wo mir ebendiese Verteilung wieder bewusst wurde. Es ging in dem Fall um Webentwicklung. Nach 20 Prozent des Gesamtaufwands war bereits das Layout grob fertig, die Inhalte waren erstellt und auf der Seite befüllt. Grundsätzlich hätte man die Seite schon veröffentlichen können. Doch weitere 80 Prozent waren vonnöten, um letztendlich zu dem Ergebnis zu kommen, das dem Kunden abgeliefert wurde. Hinzu kamen Details, Spielereien, Anpassungen der Farben, Animationen, Overlays, Bugfixes etc. Auf jeden Fall war ich am Ende wieder mal überrascht, wie viel Zeit in die winzigen Details fließen, die insgesamt trotzdem wichtig für ein stimmiges Gesamtprodukt sind.

  7. #6

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    Standard AW: Ist das Pareto Prinzip (80/20 Regel) realistisch im Alltag?

    @tsjsnthrfrkkngdk

    Dem kann ich nur zustimmen, man hat relativ zügig das meiste stehen und dann beginnt das Gef****. Oftmals verrennt man sich auch in den letzten 20 Prozent, denn man findet immer irgendwas das noch besser, einfacher, schneller, kompakter geht. Aber manchmal ist es auch besser sich mit den ersten 80% abzufinden, denn viele Kunden/Nutzer fallen die letzten 20% gar nicht auf.
    Geändert von Darkfield (14.04.2017 um 06:48 Uhr) Grund: Ausdruck und Vollzitat entfernt

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