Klassenlehrerin gratuliert nicht zum Geburtstag - Wie beurteilt ihr das Verhalten?

[BitNet]

Ich finde das total unverständlich das einzige was ich mir denken kann ist dass sie dich nicht mag obwohl es dafür anscheinend gar keinen Grund gibt.

Tja dann achten die wohl auf das Erscheinungsbild, als auf die inneren Werte, welche ja eine Voraussetzung für das Lernen sind.
Naja ich sehe wie ein Nerd aus, aber was ich falsches mache, weiß ich nicht. Ich sehe ja nett aus, bin beim Reden ab und zu nicht so fließend, was aber nix mit stottern zu tun hat usw.
Ja ich habe noch ein Asperger Syndrom, so eine Form von Autismus.
Dazu kann ich auch nix für. Ich funktioniere so, wie ich funktionieren kann.
Vielleicht sollte ich noch ein Nachweis abgeben, damit man mich akzeptiert.

Ich denke aber, dass sie nix gegen mich hat, weil sie nahm mich mehrmals im Unterricht dran.
Wenn es so ist, wie du sagtest, dann nicht nur (falls ja) wegen mir.
Sie geht eig. mit jedem Schüler gleich um, außer jemand hört gar nicht zu.

Wahrscheinlich kommt es nur so vor, dass sie an uns etwas nicht in Ordnung findet.
Viele Schüler haben aber mehrmals keine Hausaufgaben für Politik oder Wirtschaft gemacht.
Nur 20% der gesamten Klasse von so 30 Personen haben es gemacht xD

Auf dieser Schule war ich übrigens früher in einem Berufsgrundschuljahr Elektrotechnik und fast die gesamte Schule aus den Berufschuljahr Schülern bestand aus Vollidioten, die nur rauchen, faul rum sitzen oder anderen Schülern auf die Nerven gehen.
Die haben meistens aber in so einem älteren Gebäude, welches etwas weiter entfernt ist.

Bei unserem anderen Gebäude, welches gerade modern renoviert usw. wird, sind die Schüler deutlich besser.
Jedoch reden viele oft über ihre private Interessen, im Unterricht, wo keine Lehrer sind, zocken die am Smartphones oder PCs usw.
Mehrere aus meiner Klasse sind wiederholer, die nicht in die Mittelstufe geschafft haben (aufgrund des Fehlens, wenige wegen Benehmen und kA weshalb noch. Wahrscheinlich sind die hier nur wegen Überbrückungsjahr, weil die selber behaupteten, ITA und generell IT und Informatik ist nix für die).

[DMW007]

Im Berufsleben (besonders im Büro, keine Ahnung, wo du deine Ausbildung machst) kriegst du eine saftige Abmahnung, wenn du das im Büro machst.

Ich weiß ja nicht wo du arbeitest, aber bei uns ist das nicht nur unter den Auszubildenden üblich. Vor ein paar Wochen hat ein Mitarbeiter Geburtstag gehabt und ein komplettes Frühstück für die gesamte Abteilung gesponsert, inklusive selbst gemachtem Honig. Das fand zwar in der Frühstückspause statt, die Vorbereitungen dazu aber nicht. Und die Pausen wurden dazu um ein paar Minuten gedehnt. Ansonsten gibt es in vielen Büros auch stellen, an denen von den Mitarbeitern mitgebrachte Süßigkeiten und auch Knabberzeugs liegen. Nicht selten wird dann auch ein bisschen gequatscht, wenn jemand dort hin läuft um sich zu bedienen oder den Vorrat wieder auffüllt. Generell wird bei uns aber auch einiges für die Zufriedenheit der MA getan. Beispielsweise gibt es eine gute Kantine und ein ebenfalls nicht schlecht ausgestattetes Fitnessstudio. Beides zu ordentlichen Preisen, da dies vom AG etwas subventioniert wird.

Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, dass das kein komplett einseitiges entgegenkommen ist. Hier gibt es (zumindest in den Bürojobs) praktisch keine Mitarbeiter oder Azubis, denen man 3x in den Arsch treten muss, damit überhaupt etwas passiert. Im Gegenteil, die Leute sind sehr motiviert und bringen dementsprechend auch Resultate. Im Endeffekt profitieren aber beide Seiten davon: Ein Mitarbeiter der sich in der Firma wohl fühlt und zufrieden ist, bringt bessere Leistungen und fängt nicht 1h vor Feierabend an die Minuten runterzuzählen, um dann 5 Minuten vorher schon mal seine Sachen zu packen. Ich war auch schon in Firmen, da ist diese Mentalität nicht da. Teils haben dort auch MA erzählt, dass sie nur hier sind, weil sie in der Umgebung noch nichts besseres gefunden haben.

Langfristig hat das natürlich auch Folgen fürs Personalmanagement. Guter Nachwuchs wird teils bereits schon vor Ende der Schul- oder Unizeit "abgeworben". In der Position kann man es sich leisten, gewisse Anforderungen an seinen AG zu stellen. Eine Firma, in der MA als reines Mittel zum Zweck genutzt werden, hat da keine besonders guten Karten. Aber da liegt natürlich der Hund begraben: Als jemand, der mit 3, irgendwas abgeschlossen hat, wird es schwierig, solche Forderungen durchzusetzen. Da kann man dann froh sein, wenn einen irgend ein kleines Unternehmen nimmt, wo dann meist die Arbeitszeiten höher und das Gehalt niedriger ist. Dort wird man dann auch eher Zustände vorfinden, wie von dir beschrieben.

Wenn ich dann von @BitNet lese, dass 20% die Hausaufgaben machen und einige Leute nur da sind, um etwas in ihren Lebenslauf zu schreiben... Da ist das Klima natürlich eher angespannt und geht in letztere Richtung. Aus Sicht des Lehrers auch verständlich, dass man da die Schüler nicht an die lange Leine lässt und möglicherweise auch nicht gerade erfreut ist, in der Klasse Unterricht zu halten. Das muss auch nicht zwingend etwas mit einzelnen Schülern zutun haben. Wenn die Lehrerin schon mit der 'Oah schon wieder die Klasse mit der man nicht vernünftig arbeiten kann' Einstellung morgens zur Tür reinkommt, wird so etwas auch mal die ich sag mal "normalen" Schüler treffen. Wie ich schon in meinem anderen Beitrag gesagt habe ist das zwar nicht unbedingt richtig, aber nachvollziehbar.

Meiner Erfahrung nach sind solche Konstellationen am häufigsten in der Oberstufe aufgetreten. Es sind immer einige Leute da, die nicht dahin gehören. Manche merken es nicht, andere zwingen sich dazu weil sie nur mittelmäßige Zeugnisse haben und wenigstens im einen oder anderen Fach etwas besser werden wollen. Dazu kommt dann noch unser völlig verkorkstes Schulsystem, dass Interesse am Thema weder fördert geschweige denn weckt. Macht sich besonders in Fächern wie Mathematik bemerkbar. Unser Schulsystem ist nicht in der Lage, schon Kinder für dieses Thema zu begeistern und versagt da leider völlig. Als Ergebnis klagen dann am Ende die Firmen, weil ihre Azubis teils nicht mal mehr Prozentrechnung beherrschen - und noch viel schlimmer: Im Glauben sind, das brauchen sie gar nicht.

Das ist ein Unding, weil gerade Mathematik überall im täglichen Leben steckt. Sicher muss nicht jeder komplexe mathematische Probleme lösen können - das wäre dann eher eine Motivationsfrage, dass man aus Neugier an der Lösung interessiert ist und die Mathematik dafür als Werkzeug sieht. Aber gerade solche Dinge wie Prozentrechnen sind im Alltag wichtig. Wenn ich 2 Angebote habe, eines ist teurer aber ich bekomme noch 10% Rabatt auf den Preis - Woher will ich wissen, welches das günstigere ist? Da nun einfach das buntere Prospekt zu wählen ist möglich, aber nicht sehr intelligent. Zumal jemand mit solchen Fähigkeiten sicher keinen übermäßig gut bezahlten Job bekommt, wodurch es ihm egal sein kann, ob das Produkt nun etwas mehr oder weniger kostet.

Man macht es sich daher bei dem Thema zu einfach, wenn man nur auf die bösen Schüler schimpft. Sicher sind die unter anderem ein Grund. Schüler, die einfach keine Lust haben, gibt es überall an Schulen. Ist gerade in dem Alter ja auch nicht ungewöhnlich, dass man sich bessere Zeitvertreibe vorstellen kann, als Schulstoff. Das Hauptproblem liegt aber woanders begraben. Kinder sind von Natur aus neugierig. Der Unterricht wäre wesentlich effektiver, wenn man diese Neugierde wecken würde. Leider ist es bei Schulen schon fast üblich, das Gegenteil zu tun: Wer nachdenkt und auch mal das eine oder andere hinterfragt, bringt den Zeitplan des Lehrers durcheinander und wird daher eher als Störung gesehen.

Lustigerweise wird die Zeit durch z.B. G8 oder auch Unterrichtsausfälle noch weiter reduziert, sodass sie kaum mehr für den regulären Lehrplan reicht. Der Lehrer muss also mehr Wissen in weniger Zeit vermitteln, und hat erst Recht keine Zeit für Blicke über den Tellerrand. Sicher ist das ein komplexes Thema über das man noch weitergehend diskutieren kann und sollte. Aber an dieser Stelle kann man es wohl so stehen lassen, dass hier das Hauptproblem begraben liegt. Ein Land der Dichter und Denker​ verschenkt damit natürlich Potenziale. Wenn Lehrer von gestern mit den Werkzeugen von vorgestern die Schüler auf die Probleme von übermorgen vorbereiten, wird dies zwangsläufig nicht das beste Ergebnis bringen.

[Bubble]

Hey,

mein Satz bezog sich auf das Drehen einer Zigarette. Im Kern ist das doch:

- einseitig, da nur für die eine Person
- unnötig, da der Zeitpunkt auch anders gewählt sein konnte
- störend, da ich in der Zeit nicht aktiv mitarbeiten kann, egal wann das war.

Dein Fall bezieht sich auf eine kleine Feier, wo jeder was von hat. Dass da im Vorhinein Vorbereitungen getroffen wurden, kam schlussendlich allen Beteiligten zu Gute, oder? Das steigert den Gruppenzusammenhalt und motiviert. Aber das ist sicher auch im Einverständnis mit dem AG/Abteilungsleiter geschehen.

Siehst du den Unterschied?

Und wenn ich auf der Arbeit ein YouTube-Video anschaue, statt die Unterlagen zu bearbeiten, ist das abmahnungswürdig, genau wie das Drehen einer Zigarette. Das sind Privatsachen, die vom AG nicht geduldet werden müssen (wenn auch meistens werden).

Nicht direkt der Tenor aber trotzdem zum Thema: W.A.F. Forum für den Betriebsrat – Diskussionsforum rund um die Betriebsratsarbeit - Betriebsräte bekommen Antworten auf alle interessanten Fragen - show

Ansonsten stimme ich dir, Daniel, zu.

Aber um jetzt nicht mehr ganz Off Topic zu sein: ich bin der Meinung, dass der TE insgesamt nur Zustimmung suchte und bisher quasi nicht oder unzureichend auf Gegenargumente eingeht. Deswegen werde ich meine Aktivität hier jetzt einstellen.

#Pat

[DMW007]

Ich dachte das bezog sich generell auf Dinge, die nichts mit dem Unterricht zutun haben wie z.B. das hier angesprochene Verteilen von Süßigkeiten. Denn im Gegensatz dazu stört das drehen einer Zigarette den Unterricht ja nicht. Im schlimmsten Falle leidet die eigene Aufmerksamkeit darunter. Wenngleich ich natürlich zustimme, dass man dies nicht unbedingt im Unterricht machen muss. Wie das die Lehrer sehen, variiert stark nach Klassenstufe und vor allem Lehrer. Ähnlich wie das private Surfen am Arbeitsplatz muss das kein Lehrer dulden, kann es aber.

Ab einer gewissen Klassenstufe und dem damit hergehenden Alter finde ich es nicht falsch, das zu tolerieren. Kinder müssen noch das lernen lernen. Da wäre es kontraproduktiv, denen das durchgehen zu lassen (in dem Alter natürlich hoffentlich eher Dinge wie Briefchen schreiben und ähnliches). Aber jemandem der volljährig ist, der kann das System verstehen. Wenn der nicht will, wird ihn auch ein Lehrer der in solchen Punkten ermahnt nicht verändern. In dem Zusammenhang steht auch meine Kritik am Schulsystem: Jemand der vom Thema fasziniert ist und sich selbst Gedanken darüber macht, denkt gar nicht ans Zigaretten drehen oder sonstige Nebenbeschäftigungen im Unterricht.

Vieles wird aber nach dem Motto "Ist egal wozu das gut sein soll, steht halt im Lehrplan also kauen wir das durch" den Schülern eingehämmert. Zurückdenkend an meine Schulzeit kann ichs gut verstehen, dass man da als Schüler abschaltet - Wenngleich ich das damit nicht gutheißen will. Was das Thema bzw. die Haltung des TE angeht sehe ich das ähnlich. Schade, dass auf die genannten und teils echt guten Argumente nicht eingegangen wird. Ist prinzipiell aber eine sehr gefährliche Meinungsbildung, wenn man nur das hört was man hören möchte. Es mag das Weltbild zwar vereinfachen, aber sich objektiv mit einem Thema auseinanderzusetzen - die Grundvoraussetzung für einen mündigen Bürger - ist damit schwer bis unmöglich. Darüber würde ich mir mit so einer Einstellung Gedanken machen.