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  1. #1

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    Standard Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Hallo!
    Der Konsum in Form von "man braucht immer das Neuste" wird ja oft abwertend dargestellt: Er kostet Geld, schadet der Umwelt und den Rohstoffen. Aber ist es nicht so, dass er auch Vorteile bietet? Arme Leute können die etwas ältere Technik günstig kaufen und haben so beispielsweise die Möglichkeit sich ein Smartphone zu kaufen und damit am gesellschaftlichen Leben teil zu haben, obwohl sie es sich im Traum nicht leisten können ein modernes Top Smartphone für 500€ und mehr zu kaufen.

    So lange die Lebensdauer der Geräte nicht künstlich verknappt wird, bieten sie doch eine Chance für weniger betuchte auf dem Second Hand Markt. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Produkte wie beispielsweise Kleidung, die so robust ist dass sie auch gebraucht noch weiterverkauft und genutzt werden kann.

    Was meint ihr?!

  2. The Following User Says Thank You to Peter90 For This Useful Post:

    Fritz (28.10.2015)

  3. #2

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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Sicherlich ein interessanter Gedanke, dass durch immer kürzere Produktlebenszyklen der Sekundärmarkt profitiert.
    Jedoch erkennt auch der Rest der Gesellschaft, das man von den "early adopters" profitieren kann. Somit schwinden die Chancen für das untere Quartil, wirklich einen Nutzen davon zu haben. Ältere iPhones haben - obwohl sie längst technisch überholt und nach dem Mooreschen Gesetz nur einen Bruchteil wert sein sollen (Achtung: Hypothese) - weiterhin einen hohen emotionalen Wert. Hier haben die Ärmeren nun nicht soviel zu holen.
    Weiterhin spielt natürlich die geplante Obsoleszenz auch eine Rolle - wenn die Eintritt, hat auch ein "Ärmerer" nicht mehr viel vom Schnickschnack. Warum? Weil hierdurch schnell alte Geräte "unbrauchbar" gemacht werden. Keine Zertifizierung mehr für's aktuellste Betriebssystem > keine Updates > Sicherheitsrisiko (nur eines von vielen Szenarios).

    Für mich sind die meisten Leute, die sich immer das Neuste kaufen müssen, verhaltensgestört, da sie sich nur über materielle Werte ihrem Umfeld mitteilen können. "Ich bin cool und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft, weil ich ein Samsung Galaxy S6 besitze!"
    (Offtopic)

    Noch ein Gedanke: Ein armer Mensch kauft sich eher nicht gebrauchten Audi RS6 Avant (auch wenn der schön WROOOM macht <3), sondern eher den gebrauchten Fiat Picanto. Beide Autos wurden für verschiedene Zielgruppen konzipiert.

  4. The Following 2 Users Say Thank You to Unlucky-Dude For This Useful Post:

    Fritz (28.10.2015), ThunderStorm (22.06.2015)

  5. #3
    Avatar von qmiq
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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Ich sehe den Vorteil eher in schnellerer Produktinnovation, da viele ihre gebrauchten Sachen gar nicht wieder in den Umlauf bringen, bzw. die dann eher sonst wohin verschifft werden. Bei manchen Dingen macht es teilweise Sinn, da sich die Technik auch weiter bewegt. Zum Beispiel ein HD Fernseher. Aber muss es gleich auch ein 4K, 3D, SmartTV sein? Vielleicht, vielleicht auch noch nicht jetzt, aber in zwei Jahren.

    Ich sehe da allerdings vor allem Nachteile darin. Unternehmen verdienen damit massig Geld und die Umwelt leidet. Ich kauf mir auch nicht immer das neueste, aber irgendwann muss auch mal was neues her. Vor allem stößt man besonders in der Technikwelt schnell an seine Grenzen (PC, Laptop, TV). Bei anderen Dingen werde ich mehr und mehr versuchen solange wie möglich was davon zu haben, bzw. eher mal ein Reparaturversuch zu starten, bevor etwas in den Müll kommt.
    - But shit, it was 99 cents! -

  6. #4

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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Die Frage ist: Muss ein neues Gerät wirklich sein, weil das alte "nur" Fullhd bietet und kein Ultrahd? Besonders extrem ist es bei Fernsehgeräten: 2012 wurden über 60% der funktionsfähigen Geräte gegen ein neues ausgetauscht. Lediglich 1/4 der Geräte wurden wegen eines Neukaufes ausgetauscht. Im gleichen Jahr waren ausgetauschte Fernseher im Schnitt gerade mal 5,6 Jahre alt (Vergleich: Frühere Röhrenfernseher 10-12 Jahre). Diese Geräte können natürlich weiterverkauft und von armen Leuten genutzt werden. Gerade in den 3. Welt Ländern herrscht kein Überfluss wie hier, dort werden Computer die hier seit 10 Jahren ausgemustert wären für 50 Euro verkauft. An sich ist das gut, gibt aber mehrere Probleme: Die Geräte haben einen weiten Weg hinter sich, was die Umweltbilanz natürlich verschlechtert. Noch fataler ist, dass die nicht mehr brauchbaren Geräte dort einfach auf wilden Müllkippen verbrannt werden, um an die Metalle zu kommen. Das schadet nicht nur der Gesundheit der dortigen Menschen massivst, sondern auch der Umwelt. Giftigste Schwermetalle und Chemikalien gelangen dort ins Grundwasser. Langfristig bleibt es natürlich nicht dort sondern wird sich über das Meer verbreiten und z.B. über Fisch in unseren Körper gelangen. Gegenstände weiterzubenutzen ist natürlich grundsätzlich besser als auf den Müll damit. Aber dieser massenhafte Konsum und das katastrophale Handling des Mülls welcher daraus Langfristig so oder so entsteht tut der Umwelt in keinem Fall gut!

  7. #5
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    In Shenzen befindet sich die Fabrik der Welt. Hier werden alle Konsumgüter gebaut. Auch Apple baut sein I6 in Shenzen. Die Voreile des Konsums merken diese Menschen sofort: SMOG und Umweltzerstörung.

  8. #6

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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Dazu sollte auch erwähnt werden, dass Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften im Ausland meist deutlich lockerer sind wie hierzulande in Deutschland. Ein Grund, warum Billigproduktionen aus dem Ausland abzulehnen sind und nicht gut für die Menschheit sind. Klar ist ein Gerät, dass von chinesischen oder japanischen Arbeitern gebaut wird die keine 300 Euro im Monat erhalten, deutlich günstiger als eines aus Deutschland, wo der Arbeitgeber schon alleine 300 Euro Abgaben für ein vernünftiges Gehalt blechen muss. Aber letztendlich ist es aus verschiedenen Gründen schlecht für die Umwelt: Der Umweltschutz ist bei solchen Billigproduktionen praktisch bedeutungslos und dazu kommt ja auch noch der Import. Artikel tausende von Kilometern per Schiff, LKW & co zu transportieren ist alles andere als umweltfreundlich. Daher ist es sinnvoll, lokale Produkte zu befürworten. Zu viel Konsum ist definitiv schlecht für die Umwelt, auch wenn die Unterschicht möglicherweise davon in gewisser weise profitiert. Denn auch gebrauchte Produkte werden früher oder später weggeworfen. Wenn das nach 20 statt 10 Jahren passiert ist das zwar besser, aber der Müll ist so oder so da.

  9. #7
    Avatar von Sky.NET
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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Fritz du solltest deine eigenen verlinkten Sachen besser lesen, Shenzen zählt, laut dem Artikel, als Großstadt mit der besten Luftqualität, es gibt ne Abwrackprämie für alte Autos und zum Kauf eines Elektroautos bekommst du mehrere TAUSEND Euro Zuschuss. Des Weiteren hat der Bürgermeister dafür gesorgt, dass in den letzten Jahren alle abgasproduzierenden Fabriken aus der Gegend in und um Shenzen abgebaut und umgezogen wurden.
    Saubere Luft ist das Image mit der die Stadt Leute anzieht!

    Shenzen ist ein Innovationsort für Industrie, Technologie und Forschung, Wiege für Startups aller Art und eine Chance für junge Chinesen, aus dem Businesstrott der letzten Jahrzehnte auszubrechen.
    Es ist alles Andere als ein aufgrund westlichen Konsums verschmutzer Industrieslum.

    Bitte demnächst erst die Artikel lesen, die du verlinkst.
    Java:
    Spoiler:

    Lustige Quotes:
    Spoiler:
    Zitat Zitat von Hydra Beitrag anzeigen
    Hier (in Deutschland) kann man keine andere tolle Aktivitäten machen, als zu chillen, shoppen, saufen und Partys feiern xD Ich habe nichts gegen ab und zu mal saufen und Partys feiern, aber das ist doch nicht wirklich das wahre Leben o_o
    Wieso das Internet für die meisten Leute gefährlich ist:
    Zitat Zitat von Silent Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht was der Sinn dahinter steckt es heißt immer "security reasons".

  10. #8
    Avatar von PartyFreak
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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Schweift ohnehin vom Thema ab, die Frage war ja ob der Konsum Vorteile für ärmere Menschen hat, weil die durch kurze Produktlebenszyklen relativ günstig gebrauchte Geräte kaufen können. Das mag in der Tat ein Vorteil sein, wenn es denn in der Praxis auch so funktioniert, was jedoch tendenziell immer weniger der Fall ist:

    1. Sinkt die Haltbarkeit der Produkte ständig, sodass die Geräte teilweise nicht mal mehr in eine 2. Hand kommen sondern direkt auf den Müll
    2. Gibt es je nach Gerät nach einer gewissen Zeit auch Probleme mit dem Updates. Bei Android kann man sich ja wenigstens noch eine Custom ROM draufmachen, aber bei z.B. Apple hat man da ein unlösbares Problem

    Besonders in armen Ländern wie Afrika funktioniert das aber schon seit Jahren gut. Die westlichen Länder exportieren ihre Altgeräte dorthin, was noch funktioniert wird verwendet. So finden arme Länder Anschluss an die moderne Welt, was anderes aus finanziellen Gründen gar nicht möglich wäre. Man sollte aber nicht den Fehler machen und nun daraus schlussfolgern, noch mehr Konsum wäre noch besser, weil diese Länder ja so gesehen von unseren "Altgeräten" profitieren. Denn wichtige Rohstoffe sind Limitiert und vieles wird noch nicht mal professionell Recycelt. Wenn wir dauerhaft Smartphones, Computer, Tablets & co haben wollen müssen wir sparsamer werden, sonst ists in nicht all zu naher Zukunft Essig damit, zumindest für alle Nicht-Reichen.

  11. #9
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Der Konsum bietet den Menschen unserer Gesellschaft augenblicklich Vorteile, den Gewinnmaximierten Unternehmen höhere Rendite.
    Bei VW kann man sehen, dass der Schein wichtiger ist als das sein.
    Langfristig bringt der bequeme Konsum den Menschen mehr schaden als Nutzen.
    Konsumgüter sind für den Moment, langfristig bereiten sie Probleme.

  12. The Following User Says Thank You to Fritz For This Useful Post:

    VW Kaefer (29.10.2015)

  13. #10

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    Standard AW: Vorteile des kurzlebigen Konsumes

    Natürlich kann man es so sehen, dass durch schnelllebigen Konsum Innovation gefördert wird, nur haben viele dieser Neuerungen oftmals gar keinen großen Wert. Etwa ein 4k bzw UHD Fernseher bringt einem nichts, da es so gut wie keine Inhalte gibt und TV Stationen sich schon schwer genug getan haben etwa auf HD umzurüsten (RTL etwa skallierte viele seine Inhalte einfach nur hoch, anstatt nativ mit HD Kameras zu filmen) Ultra HD Geräte zum jetzigen Zeitpunkt zu kaufen ist in etwa so klug wie einen Audi RS6 auf einen Ausflug über Schottenpisten mitzunehmen. Einzig YouTube und Netflix bieten Ultra HD Inhalte an, aber beim Linearen TV, welches immer noch einen Großteil der TV Nutzung ausmacht, wird dies noch sehr lange dauern (meine Prognose dafür wäre übrigens, dass SKY mit der Bundesliga frühestens 2017 in UHD beginnt). Des weiteren haben viele Produkte, vor allem Elektronik eher den Charakter von einer Beta Version wenn sie auf den Markt kommen. Vieles funktioniert und wirkt auf anhieb einfach toll, aber nach längerer Zeit stellt man einige Probleme fest, die einen daran zweifeln lassen, ob das Produkt wirklich bis zum Ende hin getestet und intern für gut befunden wurde.
    Und bezüglich der Möglichkeit der Hilfe für sog. dritte Welt Länder mit alten Computern: Ich bin da eher skeptisch. Wir schaffen viel eher eine Abhängigkeit diverser Länder, als das wir sie dazu bringen würden technische Innovationen voran zu treiben. Sie sind zwar auf diesem Wege nicht ausgeschlossen von technischen Neuerungen, aber sind mindestens immer drei bis vier Schritte hinter uns. Auf diese Weise schaffen wir nur Abhängigkeitsverhältnisse (zu unseren Gunsten), anstatt gemeinsam einen weg zu beschreiten.
    Nehmen wir beispielsweise mal an, eine Gruppe von Menschen in Nigeria hat eine super Idee für eine App, die den Markt revolutionieren würde. Nur sie haben zwei Probleme: Sie haben finanziell nur sehr geringe Mittel und kaum Personal, das mit High End Geräten, die benötigt werden, arbeiten kann, weil diese einfach nicht Teil der Ausbildung waren. Man kommt also nicht umbedingt weit mit einem Tower PC, der vermutlich Windows XP hat und Personal das nur Java und C++ beherrscht. ->Die Idee wird schlussendlich irgendwann von jemand anderen verwirklicht und in Nigeria kann man sich 5 bis 10 Jahre später auf den Altgeräten, die aus dem Westen bekommen hat, ansehen und denken: "Scheiße, ich bin nur ein Zaungast der Entwicklung."

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