Was geschieht nach einem Gewinn..?

[Mr.Bombastic]

Ich habe am Samstag Abend Schlag den Raab verfolgt und gesehen wie er am Ende die 2,5 Millionen Euro gewonnen hat. Aber bei so etwas Frage ich mich immer wieder, wie das Ganze abläuft. Hat er in seinem Fall jetzt einfach die Koffer mitgenommen und ist sorglos nach Hause gefahren? Gibt es da nicht diverse Papierangelegenheiten? Wie wird der Betrag eigentlich versteuert? Ist das Geld überhaupt wirklich in den Koffern?

Oder auch bei Gewinnspielen für die Zuschauer. Wenn jemand anruft (z.B. bei Taff) und den Hauptpreis abräumt. Bekommt er es dann problemlos überwiesen?

Würd mich freuen da ein wenig aufgeklärter zu sein.

LG.

[Jokuu]

Natürlich ist kein Geld in den Koffern, das ist nur symbolisch... viel zu groß wäre die Gefahr, dass jemand mit den 2,5 Millionen abhaut
Gewinne werden ganz normal überwiesen, das heißt der Gewinner teilt Pro7 nach der Show seine Bankdaten mit und bekommt das Geld auf sein Konto.
Steuerpflichtig sind alle Einkünfte und somit auch jegliche Art von Gewinnen (Lotto-Gewinne z.B. ebenfalls).

[Nuebel]

Solche Gewinne werden nicht als Einkommensarten im Einkommensteuergesetz geführt. Deshalb sind solche Gewinne steuerfrei. Aber nicht "Gewinne aus dem Gewinn". Wird der Gewinn zum Beispiel angelegt und man erhält darauf Zinsen, sind Selbige zu versteuern.

[Sky.NET]

Es gibt nur eine Sache die zu beachten ist:
Wenn keine Gegenleistung vorliegt, ist es nicht zu versteuern, es ist nur ein Gewinn aus einem Gewinnspiel.

Und wozu Papierangelegenheiten? Ich denke nicht, dass in dem Koffer Echtgeld drin ist, sondern das ganze auf elektronischem Weg gehandhabt wird.

[Toaster]

Nicht ganz richtig, soweit ich weiß. Lotto-Gewinne werden zum Beispiel nach einem Jahr versteuert, in diesem Jahr kann man jedoch soviel raushauen wie man will davon, bzw es anlegen, sodass man möglichst wenig Verlust durch steuern hat. Deswegen gehen auch viele Pleite die viel Geld gewinnenn.
Sie werfen es zum Fenstter raus, dann wird der Rest versteuert und schon ist nicht mehr viel da.

[Nuebel]

Nicht ganz richtig, soweit ich weiß. Lotto-Gewinne werden zum Beispiel nach einem Jahr versteuert

Soetwas könnte ich mir durchaus in Deutschland vorstellen, aber bist du dir sicher, dass der "Ur-Gewinn" versteuert wird und du nicht etwaige Erlöse, die durch den Gewinn entstanden sind, meinst? Wenn ja, würde ich mich sehr über eine Quelle freuen.

[freulein]

Oha, da habe ich direkt mal eine Idee... Ich sage meinem Arbeitgeber, daß ich auf mein Gehalt verzichte. Im Gegenzug möchte ich, daß er mir monatlich ein Gewinnspiel anbietet, an dem ich mit 1 Euro Einzahlung teilnehmen kann. Er gibt mir einen Zettel mit allen Zahlen zwischen eins und hundert. Ich darf 99 Zahlen ankreuzen. Anschließend wirft eine Losmaschine eine Zahl zwischen 1 und 100 aus. Wenn ich diese Zahl angekreuzt habe, kriege ich das, was früher mein Gehalt war, als Gewinn ausgezahlt.

Es ist mir klar, daß ich bei diesem Glücksspiel etwa durchschnittlich 1% dessen verlieren kann, was früher mal mein Gehalt war und obendrein 1 Euro sicher verlieren werde (es ist ja erst ein Glücksspiel, wenn es einen Einsatz gibt, und man auch was verlieren kann). Ich spare dabei aber Einkommenssteuern, die ja viel höher liegen als 1% meines Gehalts. Die Umwandlung des Gehalts in einen Glücksspielgewinn würde sich wirklich lohnen!

Schon klar, daß der Staat versuchen würde, so etwas zu unterbinden... was aber, wenn ALLE Firmen zu diesem System übergehen würden?

[Sky.NET]

@Freulein du denkst falsch. Ein Gewinnspiel reicht, man muss keinen € investieren, tun die Kandidaten bei Wer-Wird-Millionär oder Schlag-Den-Raab auch nicht.
Ganz abgesehehn davon, dass das Anbieten von Glücksspielen ohne gültige Glücksspiellizenz in Deutschland illegal ist.

Da du aber, um bei deinem Beispiel zu bleiben, eine regelmäßige geldwerte Gegenleistung deinem Arbeitgeber gegenüber erbringst, zieht das mit dem Steuerfreien Gewinn nicht mehr, dazu gab es auch schon Gerichtsurteile:
Fernsehshows: Finanzamt kassiert mit - Steuern - FOCUS Online - Nachrichten

So ging es auch der Teilnehmerin der Sat.1-Show „Mein großer dicker peinlicher Verlobter“ aus dem Jahr 2004. Sie hatte 250 000 Euro Preisgeld erhalten, weil sie ihrer Familie vor laufender Kamera vorgegaukelt hatte, ein wahres Ekelpaket, gemimt von einem professionellen Schauspieler, heiraten zu wollen. Für ihre Teilnahme erhielt sie 9000 Euro. Der Bundesfinanzhof entschied, dass es sich dabei um ein Auftritts- und Erfolgshonorar handelt.

Du hast schließlich einen Arbeitsvertrag mit deinem Arbeitgeber. Ergo wird die Teilnahme an dem Gewinnspiel (da ja an deine Tätigkeit gebunden) und etwaige Gewinne daraus vom Bundesfinanzhof als Honorar/Einkommen gewertet werden.

So easy ist das auch nicht, wie man sich das manchmal ausmalt

[freulein]

@Sky.NET,

schade... war ja nur so ne Idee. Den Gedanken, meine Arbeitskraft nicht als Gegenleistung, sondern als Gewinn eines Glücksspiels abzuliefern, das die Firma mit mir spielt, brauche ich ja nicht weiter zu verfolgen, denn an der Hürde, daß weder ich noch die Firma solche Glücksspiellizenzen bekommen würden, würde das alles wohl scheitern.

[Darkfield]

Gewinne, aus Glückspiele, müssen m.W. nicht versteuert werden - auch nicht nach einem Jahr!
Aber Zinserträge, die aus diesen Gewinn erzeugt, werden schon.

Muss man einen Lottogewinn versteuern? » LottoStiftung.de