REWE verkauft keine Plastiktüten mehr

[Fritz]

Nach der Drogeriekette DM verkauft auch Deutschlands zweitgrößte Supermarktkette REWE zukünftig keine Plastiktüten mehr.

REWE will seinen Kunden zukünftig eine Alternative Einkaufstasche aus Baumwolle, Kartons oder Recyclingmaterial anbieten. Von dem Verbot nicht betroffen sind die Plastiktüten am Obst- und Gemüsestand. Mit dem Verkaufsstop will REWE dazu beitragen die EU-Richtlinie umzusetzen, und den Tütenkonsum zu senken.

Allerding hinkt das vorbildliche Europa beim Plastiktütenverbot hinterher. In Madagaskar sind Plastiktüten verboten. Es werden Einkaufstüten aus Maniok verwendet. Maniok baut sich nach 3-6 Monaten von selbst ab.

Was meint ihr, zu dem Plastiktüten Verkaufsstop? Handelt REWE aus Umweltschutzgründen oder trieb die höhere Gewinnspanne bei Jute Tüten die Entscheidung an?
Warum verzichteten die Kunden aus Umweltschutzgründen auf den Kauf von Plastiktüten nicht, sondern warteten bis der Handler den Verkauf stoppte?

[TomatenKetchup]

Ob es eine höhere Gewinnspanne mit Jutebeuteln gibt, hängt wohl davon ab, wie verschwenderisch die Kunden sind und damit auch von ihrem Budget. Der Idealfall wäre ja, sich 1x einen Jutebeutel zu kaufen und dann wird der die nächsten Jahre immer zum einkaufen mitgebracht und neu verwendet. Dementsprechend wenige Tüten kauft dieser Kunde. Bei 9 Cent pro Plastiktüte die er nicht kauft und das sagen wir mindestens 1x die Woche, wäre ein Minus vorhanden.

Ein Umdenken seitens der Menschen wäre natürlich die bessere Lösung. Aber wer achtet im Kapitalismus auf die Umwelt? Darin ist sie eine kostenlose Ressource, die maximale Profite ermöglicht, weil wir für gefördertes Öl, Gas, Wasser etc. keine Gebühr an den Planeten bezahlen müssen. Traurig aber wahr. Wenn sich diese Denkweise nicht ändert wird es nicht mehr lange dauern, bis uns Gier und Geiz ausrotten werden!

[Fritz]

Bei dieser Aktion, dass REWE keine Tüten mehr verkauft muss auch beachtet werden, dass dieser Supermarkt kostenlose Werbung durch die Medien bekommt. Potentielle Käufer hören das, das dieser Supermarkt Umweltschutz betreibt, werden an die gesehene Werbung erinnert und fühlen sich gut beim Einkauf in diesem Supermarkt. Der Kunde fühlt sich gut beim einkaufen toller Bioprodukte die hunderte von kilometer durch Europa gefahren wurden und denkt sich: Umwelt zu schützen kann so toll sein.

Das der Kunde dieses Image mit dem Warenpreis finanziert, interessiert besser verdienende Singles nicht. Wichtig ist das Ambiente.

[Spiel und Spaß]

Das finde ich nicht verwerflich. Was spricht dagegen, wenn der Supermarkt etwas gutes für die Umwelt tut und als Sahnehäubchen dazu noch sein Image aufbessert? Im Gegenteil, ist doch optimal. Bietet einen Anreiz endlich etwas für die Umwelt zutun. Denn leider ist es in der Realität doch so, dass die Mehrheit der Firmen nichts für die Umwelt tut, so lange sie keinen Profit davon in Aussicht hat. Wobei das nicht nur auf Unternehmen zutrifft sondern auch auf Privatpersonen. Oder wie viele kaufen Bio-Produkte? Achten auf faire Produktionsbedingungen? Das ist eine Minderheit, weil der Rest egoistisch denkt und nur auf den Profit fixiert ist.

[Dr. Bastardo]

Also bei uns verkauft Billa noch Plastiktüten. Billa gehört zu REWE.

[cassiopeia]

Was noch verkauft wird, sind Restbestände, so zumindest hat es unser Rewe auf einem Plakat am Eingang stehen.

Ich finde es sehr sinnvoll, dass Rewe sich so entschieden hat. Und natürlich ist das werbewirksam und gutes Marketing. Aber es ist letztlich eine Win-Win-Situation, von der alle profitieren. Ich wünschte, es gäbe mehr Bereiche, in denen Menschen auf diese Weise gezwungen werden, etwas, das die Umwelt so schädigt, nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt nutzen zu können.

[CharlyWagner]

Ich finde es einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, schließlich kann sich jeder einen Rucksack oder Stoffbeutel zum Einkauf mitnehmen, so werden überflüssiger Plastikmüll durch Plastiktüten vermieden.

[Rawrri]

Finde es gut, weil dann liegt nicht mehr so viel Plastikscheiße rum. Wird ja oft genug Plastikscheiße irgendwo am Straßenrand weggeschmissen. Man hat ja eh entweder n Rucksack mit oder ne große Einkaufstasche.

Grüße, Rawrri.

[Silidor]

Ich finde den Gedanken an sich eigentlich immer ziemlich gut, aber trotzdem ist es keine gute Idee, da dadurch nur mehr Papier verschwendet wird. Ich bin daüfr, dass man garkeine Tüten verkauft und nurnoch solche Beutel anbietet, die man dann auch oft genug anwenden kann. Plastiktüten konnte ich immer sehr oft benutzen, aber diese Papiertüten kannst du nach einem mal einfach in den Müll schmeißen. Irgendwie ist das dann auch nicht so der beste Weg.

[Fritz]

Offensichtlich hat das positive Beispiel der Drogeriekette dm, keine Plastiktüten mehr zu verkaufen schule gemacht und Nachahmer gefunden. Nachdem nun auch REWE mit dem Verkauffsstop von Plastiktüten positive Reaktionen von ihren Kunden bekommen haben, verzichtet nun auch sie Supermarktkette real auf den verkauf.

In diesem Video werden die Probleme durch Plastiktüten und warum sie verboten werden erklärt.

Nun entsteht der Eindruck, dass Supermärkte und Kunden den Umweltschutz neu entdeckt haben. Doch tatsächlich ist es so, dass Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dem Handel druck gemacht hat, den verbrauch an Plastiktüten zu senken. Diese Maßname war notwendig, da ein EU Beschluss in Deutschland umgesetzt werden musste. Dieses geschah nur, weil festgestellt wurde das über die Meerestiere, die Plastiktüten in die Lebensmittel des Menschen gelangen. Ein Industrieland wie Deutschland kann von Entwicklungsländern wie Kenia, Ruanda oder Südafrika lernen und ebenfalls die Plastiktüten verbieten. Quelle: Umweltbundesamt.

Betrachtet man nun den verzicht auf Plastiktüten ohne den verklärten Blick, stellt man fest, dass die fortschrittliche erste Welt beim Umweltschutz weit hinterherhinkt. Um das Umweltgewissen zu beruhigen, werden dem Konsumenten Papiertüten angeboten. Der Konsument nimmt die alternative ohne nachzudenken an, ohne sich zu fragen, woher die Papiertüte kommt oder wie sie hergestellt wurde. Die Deutsche Umwelthilfe stellte fest, dass die Ökobilanz der Papiertüte nicht besser sei, als der Plastiktüte. Wer Umweltbewusst Einkaufen will kommt herum seinen Einkauf in einem Karton aus dem Supermarkt oder einer mitgebrachten Einkaufstasche nach Hause mitzunehmen.

Zukünftig werden nicht mehr Meerestiere mit Plastiktüten verseucht, sondern Wälder für Papiertaschen abgesägt. Mit dem Kleber für die Papiertaschen wird die Umwelt verschmutzt. Die Auswirkungen werden dann die Chinesen tragen müssen, denn dort werden die meisten Papiertüten hergestellt und für uns Marktgerecht bedruckt. So können wir und der Einzelhandel mit einem guten Gewissen zukünftig weiterhin konsumieren.