VW Abgas Skandal

[contro]

Der Volkswagen-Emissionsskandal erreichte im Jahr 2018 die höchste Stufe des Unternehmens, nachdem sein ehemaliger Vorstandsvorsitzender wegen Verschwörung bei der Manipulation von Dieselfahrzeugen angeklagt wurde, um die Einhaltung der Bundesimmissionsnormen vorzutäuschen. Die Anklage gegen den ehemaligen Exekutivdirektor Martin Winterkorn, der kurz nach dem Ausbruch des Emissionsskandals im September 2015 zurückgetreten ist, erhöht die Beteiligung von Volkswagen deutlich. Die Vorwürfe widersprechen der unerschütterlichen Beharrlichkeit des deutschen Automobilherstellers, dass keine Vorstandsmitglieder in den Emissionsbetrug verwickelt waren. Sie schwächen auch die Verteidigung des Unternehmens in einer entsprechenden Klage der Aktionäre - potenziell werden Milliarden von Dollar zu den bereits astronomischen Kosten des Skandals hinzugefügt.

"Wenn Sie versuchen, die Vereinigten Staaten zu täuschen, dann werden Sie einen hohen Preis zahlen", sagte Generalstaatsanwalt Jeff Sessions in einer Erklärung am Donnerstag. "Das sind schwere Anschuldigungen, und wir werden diesen Fall mit dem größtmöglichen Maß an Recht und Gesetz verfolgen."

Nach der Anklageschrift wurde Herr Winterkorn Anfang 2014 darüber informiert, dass die Regulierungsbehörden in den Vereinigten Staaten fragen, warum Volkswagen Dieselfahrzeuge bei Labortests niedrige Emissionen, aber drastisch höhere Emissionen auf der Straße verursacht haben. Die Anklageschrift besagt, dass Herr Winterkorn Pläne genehmigt habe, um den Regulierungsbehörden den wahren Grund für die Diskrepanzen zu verheimlichen: Die Fahrzeuge waren mit einer Software ausgestattet, die als Abschalteinrichtung bezeichnet wird und die erkennen konnte, wann Abgasuntersuchungen durchgeführt wurden.

Herr Winterkorn unterstützte weiterhin die Bemühungen, das Fehlverhalten zu vertuschen, bis kurz zuvor ein Volkswagen-Mitarbeiter den Befehlen nicht gehorchte und den kalifornischen Regulierungsbehörden im August 2015 das Niederlagegerät offenbarte, heißt es in der Anklage.

Während man sich in den USA nicht von VW über den Tisch ziehen lassen will, scheint auch 2019 die Deutsche Regierung den Konzern nicht mal mit den Samt-Handschuhen anfassen zu wollen!
In meinen Augen ist das Verrat am Volke. Die Gesundheit der gesamten Gesellschaft leidet, noch dazu wurden etliche Käufer betrogen.

[Fritz]

Nach dem Abgasskandal hat VW auch noch Vorserien Fahrzeuge Verkauft: Zwangsstillegung durch das Kraftfahrtbundesamt!
Mitte Oktober 2019 erhielten 640 VW-Halter Post vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA): Ihnen drohe eine Betriebsuntersagung auf Grundlage von Paragraf 5 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV). Von den Fahrzeugen gehe "ein ernstes Unfall- und Verletzungsrisiko" aus, so die Behörde. "Die von der Rückrufaktion 01C5 betroffenen Fahrzeuge wurden von VW in unbekannter Weise zu Testzwecken nachträglich verändert. Die Fahrzeuge waren ursprünglich nicht für den weiteren Verkauf vorgesehen, Änderungen nicht ausreichend nachvollziehbar dokumentiert. Autobild.de

Der Automobilhersteller der seine Kunden betrogen hat und selbstverschuldet in eine Kriese kam, fordert nun vom Staat und damit dem betrogenen, Steuerzahlenden Autoeigentümer Unterstützung:
Volkswagen und BMW haben staatliche Zuschüsse für den Autokauf vorgeschlagen, um die Corona-Krise zu überwinden. "Es braucht Investitionen in die Industrie und es braucht Investitionen in das Konsumverhalten", sagte Volkswagen-Manager Stefan Sommer. NDR.de

Marktwirtschaft ad absurdum! Ein Unternehmen das selbstverschuldet in Schwierigkeiten geraten ist, soll nun von den Betrogenen Steuerzahlern gerettet werden? Andererseits, wird auch das Insolvenzrecht ausgehebelt: "Überschuldung liegt vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt, " InsO, §19,2

Warum muss ein Unternehmen mit einer starken Betrügerischen Energie am Leben erhalten werden?

[Darkfield]

Weil anderen große Unternehmen auch so eine starke Lobby haben,
nur die kleinen Unternehmen haben keine Lobby und das gemeine Volk schon gar nicht!

[DMW007]

Gute Nachrichten für VW: VW-Chef Herbert Diess und der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch müssen nicht ins Gefängnis. Beide waren zuletzt wegen Marktmanipulation angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, über den Diesel-Manipulationsskandal 2015 die Börse zu spät informiert zu haben. Dies geschah vorsätzlich. Nun wurde das Verfahren gegen eine Geldstrafe von 9 Millionen Euro eingestellt. Herbert Diess hat zuletzt offensiv für Kaufprämien geworben. Es sei für die Umwelt am besten, die Autos zu verkaufen, die man bereits habe, so Diess in einem Interview.

Dies erweckt den Eindruck, die Betrüger können sich einfach freikaufen. Vor allem im Gesamtkontext des gesamten Skandales, für den die Täter bislang nicht ernsthaft verurteilt wurden.
Müssen in Deutschland nur Arme Verbrecher ins Gefängnis?

[Darkfield]

Schade!
Für Verbraucher ist das eine ganz schlechte Nachricht, und die Signalwirkung für Manager klar: Man darf Kunden ungestraft massenhaft betrügen!

Ja, man sieht ganz klar:
Recht bekommt nur derjenige der sich Recht leisten kann - also NICHT der normale Bürger.

[DMW007]

Das Kraftfahrtbundesamt appelliert an das Umweltbewusstsein. Nicht jedoch an VW, sondern deren Kunden. Sie haben den Versprechen des Herstellers geglaubt, wonach das Auto die Grenzwerte einhalten soll. Beim Kraftfahrtbundesamt handelt es sich um eine Behörde. Sie soll die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben prüfen. Es wirkt mehr als dubios, wenn eine Behörde die Opfer zu Tätern macht. Letztendlich würde VW für die begangenen Straften nicht nur keine ausreichende Haftung übernehmen. Sondern als Belohnung auch noch Geld durch den Verkauf neuer Autos verdienen.

Leidtragende sind Umwelt und Käufer - beide Parteien tragen die Konsequenzen für den VW-Betrug.
Liegt nicht ein klarer Fall von Korruption vor, wenn eine Behörde sich auf die Seite der Unternehmen stellt und sogar noch dafür wirbt, dass die Käufer für die Verbrechen eines Unternehmens haften sollen?

[Fritz]

Trotz des geplatzten Vergleichs will VW in der Dieselaffäre klagenden Kunden Entschädigungen zahlen. www.ZDF.de

Was sich in der Presse schön anhört sieht in der Realität anders aus. Volkswagen hat das Problem mit der Entschädigung für Manipulierte Kraftfahrzeuge mit Hilfe der Justiz erfolgreich ausgesessen. Die Kraftfahrzeuge der Kläger die nun vor Gericht waren sind nun einige Jahre älter geworden und sind zwischenzeitlich einige Kilometer gelaufen. Bei der Schadensersatzbemessung gehen die Richter von dem aktuellen Fahrzeugwert aus, da die Fahrzeughalter ihre Kraftfahrzeuge in der Vergangenheit nutzen konnten. Auf diese weise fällt der Schadensersatz für den einzelnen Fahrzeugbesitzer enttäuschend gering aus.

VW sei daher zum Schadensersatz verpflichtet. Gegen Rückgabe des Fahrzeugs müsse VW den Kaufpreis abzüglich einer Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer erstatten, entschied das Gericht.www.anwalt.de

Was sich anfänglich gut anhörte, legte VW zu seinen Gunsten aus. Vielfahrer beispielsweise bekommen wenig bis gar keine Entschädigung, da sie das Fahrzeug nutzen konnten. Dabei bleibt das betrügerische Versprechen "BlueMotion"des Fahrzeugherstellers VW mit dem er Millionen Kunden betrog unbestraft.

Daraus sollte der Zukünftige Autokäufer lernen, dass beim Autokauf unbestraft gelogen werden darf. Andersherum bedeutet das, der mündige Bürger hat gelernt, dass die Versprechen der Automobilhersteller lediglich Lügen sind um den Kunden zum Fahrzeug kauf zu bringen. Hat der Kunde den Fahrzeugkaufvertrag unterschrieben, erinnert sich der Fahrzeughersteller an seine Versprechen nicht mehr.

[DMW007]

Der größte Skandal der deutschen Industriegeschichte zieht sich nun schon seit 6 Jahren hin. 11 Millionen Fahrzeuge sind alleine bei Volkswagen selbst betroffen. Ab dem 20.04.2021 sollen sich insgesamt 5 VW-Manager vor Gericht verantworten müssen. Darunter ist auch Martin Winterkorn, der damals beteuerte, von der Manipulation nichts gewusst zu haben. Doch auch sechs Jahre später ist fraglich, ob VW für den gewerbsmäßigen Betrug zur Verantwortung gezogen wird.

Karsten vom Bruch arbeitete 20 Jahre im Betriebsrat von Bosch. Bereits Jahre bevor der Dieselbetrug an die Öffentlichkeit gelang, wies er intern auf Unstimmigkeiten hin - erfolglos. Bosch entwickelte die von VW genutzte Betrugssoftware und war sich bewusst, wozu diese eingesetzt werden konnte. Deswegen forderte Bosch im Jahre 2007 eine Schriftliche Freistellung jeglicher Haftung. Obwohl VW eine solche nicht abgab, zahlte sich der Deal aus. Bosch musste lediglich 90 Millionen Euro Strafe zahlen - und damit weit weniger als Volkswagen.

Arte hat jüngst einen interessanten Beitrag veröffentlicht, in dem der Skandal aufgearbeitet wird. Auch die Bundesregierung wird kritisiert: Sie habe durch Wegschauen die Manipulation ermöglicht und geduldet. Nach der Veröffentlichung hat sie kein Geheimnis daraus gemacht, dass man von VW für die begangenen Straftaten keine hohen Strafzahlungen fordern will - der Konzern solle das Geld lieber in seine Produkte investieren. Diese durchaus fragwürdige Vorgehensweise ist insbesondere für betrogene VW-Kunden ein Schlag ins Gesicht.



Ist eine Regierung tragbar, die am größten Industrieskandal des Landes beteiligt ist und selbst nach dessen Veröffentlichung sich für keine gerechten Strafen einsetzt?

Schauen wir ins Ausland ist festzustellen: Ein ehemaliger VW-Manager saß dort bis vor kurzem im Gefängs. Die Hälfte musste er absitzen, der Rest wurde zur Bewährung ausgesetzt. 2017 wurde er wegen Verschwörung zum Betrug und als Mittäter bei der Abgasmanipulation zu 7 Jahren Haft verurteilt. Beachtenswert ist, dass in den USA nur einige hunderttausende VW Autos unterwegs sind - verglichen mit Deutschland also relativ wenige.

Dennoch scheint man dort mit großen Verbrechern etwas anders umzugehen als bei uns, wo auch 6 Jahre später noch kein Verantwortlicher verhaftet wurde. Viele betrogenen Kunden wurden noch nicht einmal entschädig, da VW die Gerichtsverfahren in die Länge zieht - offensichtlich möchte man das Problem lieber aussitzen und die Anwälte reich machen.

[Darkfield]

So ist das, wenn (aktive) Politiker im Aufsichtsrat eines Konzern sitzen!
Man beisst nicht die Hand die einen Füttert.

[Fritz]

Wie ist der grösste Skandal der Autogeschichte ausgegangen: Dieselskandal
Im Zuge des Dieselskandals zahlt Ex-VW-Chef Martin Winterkorn Volkswagen offenbar einen Schadensersatz in Höhe von zehn Millionen Euro. autozeitung.del
Zum Vergleich: VW-Chef Winterkorn hat im Jahr 2011 rund 17 Millionen Euro verdient. 2012 würden seine Bezüge auf etwa 20 Millionen Euro steigen. www.faz.net
Das bedeutet dass der VW Manager der für den Betrug verantwortlich war etwas mehr als 6 Monate seines Einkommens als Strafe bezahlen muss.

Die Diesel PKW Besitzer bestimter PKW Modelle können Schadensersatz verlangen. ADAC.de, falls sie eine Rechtschutzversicherung oder das Geld für eine Klage hatten. Fahrzeugbesitzer die nicht die Möglichkeit zur Klage und alle anderen Diesel PKW Besitzer deren Fahrzeuge unverkäuflich wurden müssen den Schaden selbst tragen. Auf diese weise musste der VW Konzern nicht für den gesamten angerichteten Schaden aufkommen.

Gefährdung der Menschen durch Diesel Skandal bleibt unberücksichtigt: Stickoxide verursachen schwere Atemwegserkrankungen wie Asthma, belasten unser Herz-Kreislauf-System und führen allein in Deutschland jedes Jahr zu etwa 10.600 vorzeitigen Todesfällen. Laut Umweltbundesamt haben im Jahr 2017 rund 57 Prozent der verkehrsnahen Messstationen in Städten den Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten. www.bund.net/

Die Abgeordneten kamen zu dem Schluss, dass EU-Kommission und Mitgliedstaaten keine Maßnahmen ergriffen haben, um die Luftqualität und die öffentliche Gesundheit zu schützen, obwohl sie seit einem Jahrzehnt davon wussten, dass die Stickstoffoxid-Emissionen von Dieselautos in Labortests sich stark von denen unter Straßenbedingungen unterschieden. europarl.europa.eu

Vertrauen der Autokäufer Betrüger: Obwohl der Autohersteller Kunden betrogen hat und dafür verurteilt wurde findet der Fahrzeughersteller immer noch Kunden die Produkte des Konzerns kaufen.
Der Volkswagen-Konzern hat das schwierige Geschäftsjahr 2020 mit einem Milliarden-Gewinn abgeschlossen: Rund 8,8 Milliarden Euro bleiben nach Steuern in der Kasse. NDR.de

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Betrüger nicht für den gesammten Schaden den sie angerichtet haben aufkommen musten. Die gesundheitlichen Folgen des Diesel Skandal für die Menschen in den Stäten der Ballungszentren bleiben unberücksichtigt und müssen die Menschen selbst tragen. Die Autokäufer haben immer noch ungebrochenes Vertrauen in einen Betrügerischen Autohersteller.