VW Abgas Skandal

[Lacoste]

Das unerhörte Betrügen von Emissionen veranlasst mich, mich zu fragen, worin die Unterschiede zwischen den USA und Europa sowohl kulturell als auch rechtlich bestehen. Konkret gibt es in der EU und in Deutschland keine Gesetzgebung, die Informanten vor Vergeltungsmaßnahmen schützt, wie es in den USA der Fall ist, aber ich weiß nicht, wie sehr dies das Ergebnis beeinflusst hätte. Ich kann falsch liegen, wenn ich annehme, dass ein Hinweisgeber entstanden wäre, wenn jemand bei Ford oder GM versucht hätte, einen solchen Betrüger abzuziehen, aber ich denke, dass es genug gibt, um über gesetzgeberische Anreize für oder gegen Whistleblowing zu diskutieren und darüber, ob die Gesetzgebung angesichts kultureller Normen überhaupt wirksam wäre.


Welche Faktoren trugen zum Whistleblowing im VW-Emissionsskandal bei oder entmutigten ihn?


Es gab zwei US-Angestellte, die in der Zeit, seit ich diese Frage gestellt habe, als Hinweisgeber für VW identifiziert wurden. Daniel Donovan reichte eine Klage mit dem Vorwurf der Vergeltung ein, die später zurückgezogen wurde. Der Leiter des VW Engineering and Environmental Office in den USA, Stuart Johnson, wurde ebenfalls als Hinweisgeber identifiziert.


VW bot allen Mitarbeitern, die im November 2015 Informationen vorlegten, ein Fenster der Amnestie. Es scheint auch, dass VW 2017 eine Untersuchungsstelle eingerichtet hat, in der Mitarbeiter Verstöße melden können.

[Fritz]

Wie der Abgasskandal entstand trägt nicht zur Lösung des Problems bei.

Wer sich bewusst ist, dass es kein Stammrecht ist ein Auto zu besitzen und dass der Mensch auch ohne Auto überleben kann wird für seine Mobilität eine Alternative finden. Allerdings werden Menschen denen von der Automobilindustrie über Jahre erzählt wurde, dass ein Mensch unbedingt ein Auto braucht und dass ein überleben ohne Auto unmöglich sei über eine Alternative zu Auto nicht nachdenken wollen. Andererseits gibt es genügend Menschen mit Geld, denen Umweltschutz nicht das wichtigste Kaufargument für ein Auto ist. Wie sonst werden Hubraumstarke SUV bei Autokäufern so beliebt?

Die Anwohner fahren mit ihrem Pkw mit Fake Abgaswerten durch die Stadt und beschweren sich über die schlechte, krank machende Atemluft in der Stadt. Warum findet angesichts der Umweltproblematik in den Städten bei den Bewohnern selbst kein Umdenken statt? Weil Die Bevölkerung es sich leisten kann und es bequem und billig ist die Umwelt zu verschmutzen! Würden die Menschen die Probleme der Luftverschmutzung erkennen und die Probleme verändern wollen, würden sie aktiv etwas dagegen tun.

[DMW007]

In Hamburg wird es langsam ernst: Die Vorbereitung für Diesel-Fahrverbote laufen, sie werden nach Pfingsten erwartet. Als Grenze gilt die Euro 6 Norm. Wer sie nicht erfüllt, darf zukünftig zwei stark befahrene Straßen in Hamburg nicht nutzen. Eine Sperre gilt nur für LKW, von der Zweiten sind auch PKWs betroffen. Schwerpunkt- und Stichprobenkontrollen durch die Polizei sollen sicherstellen, dass die Regelungen eingehalten werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von 25€ für PKW bzs. 75€ bei LKW-Fahrern. Allerdings gibt es Ausnahmeregelungen für Anwohner, Besucher, Krankenwagen, Müllautos und Lieferfahrzeuge. Ob dies ausreicht, wird sich zeigen. Durch die Ausnahmeregelungen dürfte aktuell aber nicht damit zu rechnen sein, dass Umweltsünder zum Kauf eines umweltfreundlicheren Autos angeregt werden oder gar auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn, Fahrrad umsteigen bzw. zu Fuß gehen.

Mehr Infos: Diesel-Fahrverbote in Hamburg: Was Autofahrer wissen müssen - SPIEGEL ONLINE

[Fritz]

Der Technische Jahrhundertbetrug deutschlandfunk.de

Mit dem Abgasbetrug der Automobilhersteller wurden nicht nur Kunden, Mitarbeiter und das Finanzamt betrogen sondern auch die Geldanleger. Im Zuge der Kürzung der gesetzlichen Rentenversicherung wurden Aktien als wachsender Anteil an einem Unternehmen beworben.

"In der Niedrigzinsphase sind Aktien für die Altersvorsorge eigentlich unentbehrlich." dia-vorsorge.de

Geldanleger glaubten in der VW Aktie (250,-€ 20.03.2015 - 133,70€ 24.10.2018 Quelle) eine beständige Geldanlage gefunden zu haben. Tatsächlich vernichteten die Geldanleger mit der VW Aktie ihr Vermögen um 53,48%. Besitzt der Geldanleger dazu ein VW Diesel Auto, hat es der Automobilhersteller VW geschafft sein Vermögen zu vernichten.

Dagegen hat der für den Abgasskandal verantwortliche VW Manager Martin Winterkorn, der nach eigener Aussage von dem Abgasskandal nichts gewusst haben will, sich einen 10 Millionen Euro Notgroschen in der Schweiz deponiert. handelsblatt.com

Verliert die Konsumgesellschaft ihren Glanz und es stellt sich heraus, dass in unserer heilen Welt Betrüger sind und wir den Konsum teuer bezahlen?

[luQ]

Naja was heißt verliert ihren Glanz. Eine Fassade hatte sie schon immer. Es ist ja nichts neues, dass im Kapitalismus betrogen wird. Man werfe nur einen Blick auf die Produktion der meisten Konsumgüter. Vieles wird in Billiglohnländern produziert. Die Arbeiter werden oft betrogen.
Und auch die Käufer werden nicht immer fair behandelt. Wie war das z.B. vor einigen Jahren mit der geplanten Obsoleszenz bei Apple IPods, die kurz vor der Garantie kaputt gegangen sind? Es gibt einige solcher Fälle. Preisabsprachen kann man genau so dazu zählen, die immer wieder aufgedeckt werden.

[Fritz]

Sündenbock Diesel führt zu Dieselbann.

Mit Einführung der Abgasrückführung wurden Dieselabgase nicht nur zwei mal verbrannt sondern der Durchmesser der Russpartikel wurden kleiner und damit schlechter von Messgeräten erfassbar. Der Dieselpartikelfilter hielt Russpartikel bei Fahrten durch die Städte zurück. Allerdings mussten Fahrzeugbesitzer regelmässig eine Autobahn fahrt mit ihrem Fahrzeug machen um den Dieselfilter zu leeren. Der Selbstbetrug mit Abgasrückführung und Rußpartikelfilter flog auf als der freigesetzte Russfeinstaub mit den Winden zu den Meßgeräten in den Städten gelangte und die Messgeräte in den Städten mehr und empfindlicher wurden.

In der Diskussion um die Überschreitung von Feinstaubgrenzen in den Städten wurde der Diesel als Sündenbock ausgemacht. Nun soll dem Sündenbock Diesel die Feinstaubschuld aufgeladen und in die Wüste geschickt werden. Auf diese Weise soll der Diesel Sündenbock die Schuld der Abgas manipulierenden Fahrzeughersteller und der gedankenlosen Autokäufer auf sich nehmen um die Schuld der Autobauer und -käufer zu tilgen.

Stellt sich nur die Frage ob das Feinstaubproblem mit einem Dieselbann in Städten gelöst werden kann. Die Folge wird sein, dass sich die Autofahrer neue Autos kaufen werden, die in die Städte einfahren dürfen. Die alten, abgas starken Fahrzeuge werden in Umwelt freie Zonen in Deutschland oder im Ausland verkauft werden. Dort werden die alten Fahrzeuge weiter Feinstaub ausstossen, der durch den Wind zu den Messtationen in den Städten getragen wird. Überrascht werden alle Feststellen, dass ihre Fahrzeuge bessere Abgasnormen erfüllen aber sich die Luftqualität nicht wesentlich verbessert hat. Dann wird bestimmt eine neue Massnahme die den Autofahrer Geld kostet und den Autoherstellern Geld bringt, ausgedacht werden.

Dabei interessiert sich niemand für die Kinder oder Schwangere in den Städten, die vom Feinstaub geschädigt werden. Kinder trifft es doppelt da durch ihre geringe Körpergrösse die Abgase in ihrer Nasenhöhe konzentrierter sind. Schwangere Frauen atmen Luft ein, ihre Lungen giben Sauerstoff an zukünftiges leben ab. Wird dieser Vorgang behindert, beispielsweise durch Feinstaub wird zukünftiges Leben gefährdet.
"Nach einer neuen Studie sind sie nicht nur an der Entstehung von Allergien, Asthma, Herzinfarkt und Lungenkrebs beteiligt, sondern können für Kinder auch das spätere Risiko für Diabetes erhöhen." www.schwangerundkind.de

Ist es nicht an der Zeit, den selbst betrug aufzugeben und wirksame Massnahmen zur Luftreinhaltung in den Städten zu ergreifen?

[OpenFire]

In den Vereinigten Staaten hat Volkswagen Vereinbarungen mit Bundesbeamten getroffen, um alle betroffenen Fahrzeuge zu reparieren oder zurückzukaufen, und die Eigentümer dafür entschädigt, dass sie sie über die Emissionen ihrer Autos getäuscht haben. Im Juni sagte Volkswagen, dass es etwa 10 Milliarden Dollar ausgeben würde, um die rund 475.000 Volkswagens und Audi A3-Modelle mit 2-Liter-Motoren zurückzukaufen. Das Unternehmen vereinbarte auch am 20. Dezember, 80.000 Fahrzeuge mit 3-Liter-Motoren zu reparieren oder zurückzukaufen. Sie wird versuchen, die Mehrheit derjenigen so festzulegen, dass sie den Emissionsnormen entsprechen, aber einigen Eigentümern wird eine Rückkaufoption angeboten. Besitzer, die ihre Autos an Volkswagen zurückverkaufen wollen, können sich online registrieren. Im Rahmen der Juni-Vereinbarung hat sich VW bereit erklärt, bis Dezember 2018 betroffene Fahrzeuge zurückzukaufen oder zu reparieren. Die Federal Trade Commission hat gesagt, dass die Verbraucher erwarten könnten, etwa 12.500 Dollar für einen älteren Jetta zu bekommen, bis zu 44.000 Dollar für einen Audi 2014. In Europa sagte das Unternehmen, dass es ein kleines Rohrteil in einige seiner Motoren einbauen werde, um ihnen zu helfen, die Reinluftstandards dort zu erfüllen. Das Gerät senkt die Emissionen nicht ausreichend, um den amerikanischen Normen zu entsprechen. Und die sind im Vergleich zu EU/Deutschland nicht sehr hoch!

[Lacoste]

[7schafe]

Mit Verwunderung sehe ich, dass es nichts zu sehen gibt!

Wo ist der Protest der deutschen Bevölkerung?
Wann kommen die Demos – so nicht – mit uns nicht – die Politik die Geißel der Wirtschaft – der Verbraucher, das Schaf auf der Schlachtbank!
Vielleicht hab ich es verpasst, aber ich höre keine Rufe nach Veränderung aus den deutschen Landen – außer den klaren Rechtsruck natürlich, aber den gibt’s ja auch bei und im schönen Ö-Land. Hier kann man mit den von D-Autobauern (jetzt hätt ich fast getürkten geschrieben, was für eine Schmach) frisierten Karren wenigstens noch überall fahren, aber bei euch – ist doch krass, oder?

Jetzt echt – kommt da noch was, oder macht Deutschland diese Verarsche wirklich stillschweigend mit?

[Darkfield]

Die Deutschen können doch nur am Stammtisch rumsülzen!
Ein bisschen mehr wie unsere französischen Nachbarn, und es würden Straßenbarrikaden brennen.