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  1. #31
    Avatar von Open Thought
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    Standard AW: Wahlrecht für Kinder

    Da ihr beide als Eltern mit Kindern in diesem Alter wohl schon etwas älter seid (nicht negativ gemeint, nur eine Tatsachenfeststellung!), möchte ich als unter 20 Jähriger mal etwas dazu sagen. Ich denke als solcher bin ich noch ziemlich nah an der "heutigen Jugend" dran, da ich vor wenigen Jahren selbst noch Teenager war.
    Bei uns war bzw. ist das irgendwie anders als es hier geschildert wird. So im Alter von 15-16 haben sich bei uns die ersten angefangen mit politischen und gesellschaftlichen Themen zu beschäftigen. Die haben dann wiederum den anderen davon erzählt wenn man sich getroffen hat. Die meisten fanden das nicht uninteressant und haben dann auch selbst angefangen regelmäßig News-Seiten zu besuchen und sich darüber zu informieren was so in der Welt passiert. Man hat sich ausgetauscht was von den Ereignissen zu halten ist. Bei Dingen von denen wir nicht viel hielten haben wir auch Demos in der Nähe dazu besucht. Letztes Jahr waren wir z.B. einige male in Stuttgart, unter anderem Wegen der NSA und Stuttgart 21.

    Natürlich waren wir nicht nur Musterknaben. Wir haben uns nach der Schule mal beim einen und mal beim anderen getroffen und zusammen Konsolenspiele gespielt. Oder Filme geschaut die nicht immer unserem Alter entsprachen. Dabei wurde auch mal verbotenerweise geraucht und etwas später auch gekifft. Am Wochenende wurde gefeiert, gesoffen, manchmal sogar gekokst oder andere Drogen probiert. Beim saufen wurde besonders in den ersten Jahren nicht selten auch mal ein bisschen übertrieben. Manch einer musste sich übergeben und man musste auch mal jemanden heimbringen der genug hatte.
    Aber wir haben es nie krankhaft übertrieben. Keiner von uns ist jemals im Krankenhaus gelandet weil er 4 Promille oder so was in der Art fabriziert hat. Auch ist niemand von uns Alkoholiker oder Junkie. Mittlerweile sehen wir dies auch etwas reifer und die Meisten trinken weniger wie früher. Was ich damit sagen will ist: Nicht jeder der mit Drogen zutun hat muss gleich ein verblödeter Junkie sein. Meiner Meinung ist das ein Teil der Jugend. Es wird immer mit dem Finger auf die bösen Jugendlichen gezeigt die zu viel trinken. Aber war das vor 20, 30 Jahren wirklich anders? Ich habe mit meinem Vater und Opa über das Thema gesprochen. Nach dem was ich da gehört habe war das damals nicht anders, dass am Wochenende der Alkohol in Massen floss.
    Und wie gesagt, von uns liegt keiner unter der Brücke Jeder hat mindestens einen Realschulabschluss und damit eine Ausbildung angefangen. Viele haben Abitur gemacht und von denen studieren auch ein paar.
    Ich halte das für ein Vorurteil, dass Drogen in der Jugend automatisch etwas negatives sind. Die Dosis macht das Gift. Außerdem ist gerade das Teenageralter schon ohne Drogen eine schwierige Phase. Ich hatte mit 13 oder 14 als ich noch keine Drogen genommen hatte zum Beispiel eine 0-Bock Phase. Bin von einem 2,1 Schnitt auf über 4 runter und 1x sitzen geblieben. Als das passierte und ich zeitgleich älter geworden bin hat es *klick* gemacht und ich hab meinen Abschluss mit 1,9 gemacht.
    Ich finde es daher gut das Wahlalter hearbzusetzen. Auf 16 z.B: würde es Sinn machen. Aber Kinder würde ich nicht wählen lassen. Kinder sind unter 13. Wenn ich zurückdenke hätte ich mit 12 nicht wählen können. Und ich glaube der Großteil meiner Freunde damals auch nicht. Damals war uns Politik noch ziemlich egal. Wir hatten andere Sachen im Kopf wie Skateboarden, Fußball, Videospiele etc. 16 finde ich ein gutes Alter, denn so 1-2 Jahre davor haben wir angefangen uns selbst dafür zu interessieren. Mit 16 wären wir in der Lage gewesen eine gute Wahlentscheidung treffen zu können.

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    Darkfield (17.08.2014), rVs14 (25.08.2014)

  3. #32
    Avatar von John Gotti
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    Standard AW: Wahlrecht für Kinder

    Meiner Ansicht nach muss man differenzieren. Ich grüße auch nicht jeden der mir entgegenläuft, wenn ich ihn noch nie gesehen habe. wir haben 80000 Einwohner hier. Also kein Kuhkaff aber auch keine Großstadt. Mir erschließt sich auch nicht richtig was das mit Faulheit zutun hat. Ich habe einen Job und normale Freizeitaktivitäten denen ich nachgehe. Dazu gehört auch Face2Face Kommunikation. Mal zum Grillen, mal in einer Disco. Je nach Lust und Umständen. Ich denke also dass ich mich nicht als faul bezeichnen muss.

    Und wenn man das Wahlrecht senkt muss natürlich auch etwas in den Schulen getan werden. In dem Alter hat man anderes im Kopf als Politik. Es schadet aber nicht wenn man in dem Alter damit in Berührung kommt. Bei einigen kann man so sicher das Interesse wecken.
    Das Problem ist, dass vieles vom Schulunterricht mit der Realität wenig zutun hat. Man lernt Unterrichtsstoff um sich im nachhinein theoretische Probleme auszudenken die man damit lösen kann. Uninteressanter könnte man es für Kinder nicht machen... Als Kind ist man neugierig. Mich hat früher interessiert wie z.B. eine Uhr funktioniert. Oder wie man etwas kaputtes repariert. Also in Richtung Problem ~> Lösung. Schule war für mich in dem Alter ein lästiges Übel. Aber bei so was hatte mein Vater der es mir erklärt hat meine volle Aufmerksamkeit

    Schule würde viel besser laufen, wenn man den Kindern Lösungen für Probleme zeigt. Und zwar solche die sie auch brauchen. Wie z.B. ein Grundwissen von handwerklichen Fähigkeiten. Dass man später nicht gleich den Handwerker rufen muss um einen Nagel in die Wand zu schlagen oder ein Loch zu bohren. Oder eben auch Politik auf einem interessanten Niveau. Wir hatten damals lauter trockene Theorie von denen Kinder in dem Alter natürlich begeistert sind und Jahre später noch alles behalten haben...

  4. #33
    Avatar von luQ
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    Mit 16 sind die meisten noch dumm im Kopf und wissen nicht was abgeht.MHRCube
    Aber mit 18 ändert sich das dann auf einen Schlag oder wie? Die letzte Wahl hat doch mal wieder den Beweis geliefert, dass auf nicht gerade wenige Erwachsene dasselbe zutrifft.
    Das mit diesen Altersgrenzen ist eh so eine Sache. Wer über 18 ist muss nicht zwingend in der Lage sein vernünftige Entscheidungen treffen zu können. Genau so wenig muss jemand unter 18 nicht zwingend unfähig dazu sein. Es gibt 14 Jährige die von Politik mehr Ahnung haben als so mancher Erwachsener. Am sinnvollsten wäre es daher, diesen ganzen Quatsch abzuschaffen und eine Art Eignungstest einzuführen. Wählen darf dann wer ihn besteht, egal ob 12 oder 20. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Jeder kann mit entsprechendem Wissen wählen und ALLE auf die das nicht zutrifft werden ausgeschlossen. Also nicht nur unter 18 Jährige sondern auch Erwachsene, von denen es durchaus genug gibt die keinen Plan haben.

    Das ist natürlich erst mal Aufwand und erzeugt Mehrkosten. Aber Hey: So lange Deutschland problemlos knapp 1/3 Million Euro für Merkels Privatvergnügen aus Steuergeldern locker machen kann, sollte die Finanzierung sinnvoller Dinge ja wohl kein Problem sein.* Kombiniert werden kann das mit entsprechendem Politik-unterricht an Schulen.

  5. #34
    Avatar von Fritz
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    Setzt man das Wahlrecht herunter, verändern sich die Interessen der Wähler. Die Wähler stellen andere Forderungen an die Politik und die Politiker. Ein 16 jähriger Wähler ist sicher an zukünftig kostenlosen Studienplätzen und Freibier für Studenten interessiert. Während einem 60 jährigen Wähler solche Probleme bestimmt nicht auffallen.

    Vermutlich würde das herabsetzen des Wahlalters neue, ungeahnte Auswirkungen auf die Politik haben. Internet und w-lahhn kostenlos für alle?

  6. #35
    Avatar von Open Thought
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    Damit die Politiker zukünftig auch 16-Jährige als "Bots" und "Manipuliert" denunzieren und ignorieren? Das bringt doch nichts.
    Unser grundlegendes Problem liegt in der repräsentativen Demokratie mit ihren Rahmenbedingungen. Was ist ein Wahlversprechen wert, wenn es völlig unverbindlich ist? Wer kauft einen Porsche, wenn er nach Bezahlung einen Smart erhält, weil die Beschreibung unverbindlich war? Das würden sich selbst im Supermarkt die wenigsten gefallen lassen

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    Darkfield (10.08.2020)

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