1. #1
    Avatar von DMW007
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    Strafen für Wechselwillige? Wenn es nach der Schufa geht bald realität: NDR und SZ finden einen Flyer der Schufa, die sich an Stromanbieter richtet. Die Stromanbieter sollen Daten ihrer Kunden teilen. Im Gegenzug können sie bei einem Neukunde auf die Daten anderer Stromanbieter zugreifen. So lassen sich Kunden aussortieren, die preisbewusst sind und regelmäßig den Stromanbieter wechseln. Die Anbieter selbst scheinen bereits jetzt alte Daten ohne Grundlage über Jahre hinweg zu speichern - und Kunden abzulehnen, weil sie vor einigen Jahren bereits beim gleichen Anbieter waren.

    Originalbeitrag der ARD (8:42 Min):



    Ist das ein legitimes Interesse der Stromanbieter, wodurch massenhaft Daten der Kunden gesammelt, gespeichert und sogar ausgetauscht werden sollen?
    Sollten die Befugnisse der Gema erweitert oder vielleicht doch eher eingeschränkt werden? Immerhin hat sie mit der Kreditwürdigkeit bereits vieles in der Hand, um einem Menschen Probleme zu machen.
    Wechselt ihr mehr oder weniger regelmäßig den Stromanbieter, um Geld zu sparen?
    Wer hat schuld an der Problematik: Verbraucher die vom günstigen Preis zu anderen Anbietern gelockt werden oder doch die Stromanbieter, die sich bei Neukunden mit Rabattschlachten überbieten, aber treuen Bestandskunden nichts anbieten?

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    Darkfield (06.10.2020), Fritz (05.10.2020)

  3. #2
    Avatar von AFU
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    Standard AW: Datenbank gegen wechselwillige Stromkunden

    krass. Bei uns in Österreich ist es auch Usus regelmäßig zu wechseln. Warum man hier wechselnde Kunden benachteiligen möchte, ist mir zwar aus wirtschaftlichem Überlegungen nachvollziehbar, datenschutzrechtlich für mich undenkbar. Ich glaube das würde eskalieren in Österreich.

  4. The Following User Says Thank You to AFU For This Useful Post:

    DMW007 (10.10.2020)

  5. #3
    Avatar von DMW007
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    Eine nachhaltigere und sicherere Lösung wäre, nicht nur Neukunden zu belohnen. Wer mit etwas älteren Menschen spricht wird feststellen: Früher haben sich scheinbar mehr Unternehmen um ihre Bestandskunden gekümmert. Es gab für Bestandskundenhin und wieder Vergünstigungen oder auch kleine Geschenke wie etwa zum Geburtstag.

    Über die Jahre wurde dies zunehmend abgebaut. Die Unternehmen scheinen zu denken: Wer bereits Kunde ist, braucht keine Aufmerksamkeit. Stattdessen wird der Fokus hauptsächlich auf Neukunden gerichtet. Teils überbieten sich die Anbieter so extrem mit Rabatten und Beigaben, dass sie erst Monate oder Jahre später Gewinn erwirtschaften können. Dem Verbraucher wird also gezeigt: Als Neukunde kannst du sparen, doch Bestandskunden gehen leer aus.

    Aus Sicht des Datenschutzes und Kunde wäre ein Umdenken die viel bessere Lösung. Sind die Vorteile eines Bestandskunden gegenüber dem Neukunde nicht mehr zu extrem, werden die meisten Menschen den Aufwand eines Wechsels scheuen.

    Diese Problematik ist übrigens nicht nur auf die Stromanbieter beschränkt. Auch in anderen Bereichen ist es gängige Praxis, die Preise nach Ende der Mindestvertragslaufzeit zu erhöhen. Ein Beispiel ist der Internetanschluss. Wer nicht drauf zahlen will, muss also danach wechseln - oder mit dem Anbieter sprechen. Damit habe ich bei 1und1 gute Erfahrungen gemacht. Entweder kann die Bandbreite erhöht oder der Preis reduziert werden.

  6. #4
    Avatar von Bob Marley
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    Standard AW: Datenbank gegen wechselwillige Stromkunden

    Es scheint für die Unternehmen einfacher und lukrativer, beides zu kombinieren. Denn durch die Datenbank sammelt man mehr Daten der Kunden, die man kommerziell nutzen kann. Außerdem lassen sich "unbequeme" Kunden über verschiedene Anbieter übergreifend hinweg identifizieren. Wer oft wechselt, ist ja bereits ein nicht so gerne gesehener Kunde. Zukünftig wird man das sicher erweitern, um die Profite zu erhöhen. Beispielsweise um Kunden, die überdurchschnittlich viel Gebrauch vom Support machen. Auch diese Kunden könnte man möglicherweise ablehnen, um Kosten zu sparen.

    Oder aber man macht diesen Menschen ein angepasstes Angebot: Wer in irgend einer Form negativ für den Anbieter auffällt, zahlt beim nächsten Mal einen Aufschlag. Für die Personen ist das genau so wenig transparent nachvollziehbar, wie ein abgelehnter Kredit, bei dem im Hintergrund irgendwelche Schufa-Scores berechnet wurden. Sogar noch weniger, da man bei der Schufa immerhin einmal pro Jahr ein Recht auf Selbstauskunft hat.

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