1. #1
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    Standard Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Im Schwarzwälder-Boten wird berichtet, dass die Polizei etwa 100 Konsumenten und Verkäufer geringer Mengen Drogen identifiziert haben soll. Das Ziel der Ermittlungsarbeit soll außerdem ein Erziehungsgedanke sein, der laut der Zeitung eine präventive Wirkung hat.

    Zunächst frage ich mich, was daran präventiv sein soll - Die Jugendlichen wurden erwischt, somit wurde der Drogenkonsum nicht verhindert sondern lediglich festgestellt. Auch für den weiteren Verlauf finde ich es fragwürdig, ob das erwischt werden tatsächlich eine erzieherische Wirkung hat, sodass nun keine illegalen Drogen mehr konsumiert werden. Grade bei Jugendlichen ist es doch die Neugier, die zum Konsum von Drogen treibt. Gleich ob legal oder nicht, wobei illegale natürlich noch einen zusätzlichen Reiz ausmachen.

    Auf der anderen Seite: Wäre es besser, wenn die Jugendlichen sich legal mit Alkohol berauschen, und damit ihre Gehirnzellen absterben? Meiner Meinung nach nicht, man verschwendet hier Steuergelder um rechtliche Schritte gegen Jugendliche einzuleiten, die halt mal was geraucht haben, wie es schon unzählige Generationen vor ihnen taten - Was übrigens im Gegensatz zu allen schwarzen Prognosen bis heute noch nicht dazu geführt hat, dass die jeweilige Generation vollkommen verblödet und unfähig zum arbeiten ist.


  2. #2

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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Du hast natürlich recht, die Identifikation ist noch keine Erziehung, wenn sonst nichts weiteres geschieht. Das könnte z.B. eine Strafe sein. Eine Strafe hätte schon eine erzieherische Wirkung, egal ob Geldstrafe oder Gefängnis oder gemeinnützige Arbeit. Sie könnte auch eine präventive Wirkung bei jenen Jugendlichen haben, die von den Strafen erfahren, und es sich dann doch lieber anders überlegen, ob sie selber es riskieren wollen, straffällig zu werden.

    Ich bin für solche Strafen und gegen das Argument, daß es solche Strafen nicht geben sollte, weil:

    a) sie nicht jeden am Ende zum Besseren erziehen, oder
    b) sie nicht jeden präventiv von Straftaten abhalten.

    Strafen abzuschaffen, weil sie nicht 100%ig wirksame Erziehung oder Prävention sind, halte ich für Humbug, denn dann könnte man auch argumentieren, daß man die Strafen für Mord abschaffen sollte, weil es immer auch Menschen gibt, die durch diese Strafen nicht von Mord abgehalten werden. Die Sinnhaftigkeit von Strafen ist m.E. auch dann schon gegeben, wenn es nur ein Bruchteil aller Straftäter ist, die erzogen oder auf dem Weg der Prävention verhindert werden.

    Daß sich Jugendliche unter 18 Jahren legal mit Alkohol berauschen können, ist mir nicht bekannt... sie können es zwar, aber nur auf illegalem Wege. Daß Jugendliche über 18 Jahre es legal können, halte ich für ein unglückliches Ergebnis einer kulturgeschichtlichen Entwicklung. Du selbst hältst es ja auch für nicht gut. Man sollte aber nicht so argumentieren: Saufen ist zwar Scheiße, aber möglich, also sollte kiffen auch möglich sein, obwohl es auch Scheiße ist.

    Ansonsten sind insbesondere auch Gefängnisstrafen sinnvoll, wenn durch das Tun der Straftäter andere gefährdet sind. So kann etwa ein Drogendealer in der Zeit, in der er im Gefängnis sitzt, nicht andere mit den Drogen versorgen... was ein schöner Nebeneffekt wäre, wenn Drogenhandel tatsächlich mit längeren Gefängnisstrafen geahndet würde... was aber ja leider schon länger wohl nicht mehr der Fall ist.
    Geändert von freulein (26.11.2015 um 19:43 Uhr)

  3. #3
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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Die Legalisierung von Drogen mit dem legalisieren von Mord gleichzusetzen ist ein völlig absurdes Totschlagargument. In unserer zivilisierten Gesellschaft hat jeder das Recht zu leben. Jemandem dieses Recht zu nehmen (noch dazu mit typischerweise niederträchtigen Motiven wie bei einem Mord üblich) wäre ein massiver Schaden, der nie wieder gut gemacht werden kann: Das Opfer hat das wohl wertvollste Gut welches er hat verloren, und die Angehörigen bleiben mit einem unbeschreiblichen Verlust zurück. Am Ende verkraften die das nicht und aus einem toten werden zwei oder noch mehr, alles schon vorgekommen. Es ist daher gut und richtig, dass Morden verboten ist. Kurz: Hoher Schaden für das Opfer und Teile der Gesellschaft, kein Nutzen.

    Der Konsum von Drogen schadet der Gesellschaft hingegen grundsätzlich nicht, Ausnahmen wie den Missbrauch, den es bei jeglichen Substanzen (selbst Essen) gibt, außen vor gelassen. Was ihr dagegen deutlich schadet ist die massive Verschwendung von Steuergeldern zur Verfolgung von Konsumenten, die sich lediglich im Besitz geringer Mengen befinden. Alleine die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten kostet Milliarden - jährlich! Ebenfalls schadet es ihr, die Menschen zu unmündigen Wesen zu erziehen, die Gesetze befolgen weil sie halt da sind - und nicht, weil sei für sinnvoll/vernünftig erachtet werden. Genau darauf zielt unser System jedoch ab: Die Konsumenten werden wie kriminelle behandelt und haben Ärger am Hals, weil sie Freitag Abend gemütlich einen Joint geraucht haben, statt sich zu betrinken sowie anschließend Schlägereien zu beginnen.

    Das finde ich prinzipiell den komplett falschen Weg. Die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass die Menschen autonom aus Überzeugung handeln, und nicht um einer Strafverfolgung zu entgehen. Dies halte ich ohnehin für sehr fragwürdig, weil es bei einer nicht unbeachtlichen Anzahl schlicht und einfach dazu führt, zukünftig vorsichtiger zu sein. Wenn wir den Drogenmissbrauch verringern wollen, müssen wir mit den albernen Verboten aufhören, und die Menschen endlich vernünftig aufklären. Insbesondere die Randgruppen (z.B. Menschen mit schlechter Bildung), da diese aus eben jenen Gründen tendenziell eher zum Drogenmissbrauch neigen. Ich sage bewusst Missbrauch und nicht Konsum. Zur Mündigkeit gehört nämlich auch, dass ich dicht sein darf, wenn ich das will - Natürlich nur, so lange niemand unbeteiligtes dadurch geschädigt wird.

    Womit wir wieder bei einem entscheidenden Unterschied gegenüber einem Mord angekommen sind. Man muss ein Thema im gesamten Umfang und Kontext betrachten, um eine Entscheidung fällen zu können. Beim Thema Drogen macht eine Abwägung beim vernünftigen Überdenken des gesamten Themas mit allen Aspekten daher durchaus Sinn, wogegen sie bei Mord vollkommen indiskutabel ist. Schließlich geht es nicht darum irgendwelche Gesetze zu haben damit Gesetze da sind, sondern um das zivilisierte Zusammenleben in einer Gesellschaft zu ermöglichen. Behält man das im Hinterkopf, haben die zwei Beispiele nur noch wenig gemeinsam.

    Kurz zum Thema Alkohol, das ist nämlich ebenfalls falsch: Bier, Wein und Sekt kann man schon mit 16 Jahren ganz legal kaufen. Nur der richtig harte Alkohol wie beispielsweise Vodka ist ab 18. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass man auch ohne hochprozentiges ordentlich dicht werden kann - Insbesondere wenn man Flunkyball spielt Und als ich in dem Alter war, gabs keine großen Probleme, mit 15-16 schon hochprozentiges zu bekommen. Wenn man nicht gerade extrem Jung aussah, wurden häufig nicht mal Ausweiße verlangt. Aber auch als solcher war es nicht sonderlich schwer, einfach einen Freund gefragt der etwas älter aussah, fertig.

    Das ist natürlich mittlerweile ein paar Jahre her. Zur aktuellen Situation kann ich nichts repräsentatives sagen. Ich vermute, dass dies durch den Medienwirbel (z.B. wegen der Lockfögel von Stiftung Warentest) wohl mittlerweile etwas restriktiver geworden ist. Aber dennoch glaube ich nicht, dass es da eine 180 Gradwendung gab, die den Alkoholkonsum für Minderjährige effektiv verhindert. Man wird wohl ab und an einen anderen Laden aufsuchen müssen - Dass dadurch der Kauf aufgegeben wird bezweifle ich stark.


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  5. #4

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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    @DMW007,ich wollte nicht Mord mit Drogenkonsum vergleichen, sondern ich wollte nur die Einstellung ad absurdum führen, nach der Strafen dann überflüssig seien, wenn sie bei vielen Menschen weder Prävention noch Erziehung bewirken. Solange es Menschen gibt, bei denen Strafen präventiv oder erzieherisch wirksam sind, sind Strafen auch dann sinnvoll, wenn sie bei wiederum anderen Menschen nicht wirksam sind. Ich habe hier Mord angeführt, weil es an diesem Beispiel leichter erkennbar ist, was ich meine.

    Es ist übrigens bei uns ganz üblich, schon bei schlimmen Verbrechen Jugendlicher wie schwerem Raub etwa von Gefängnisstrafen abzusehen, mit genau diesem Argument... die Rückfallquoten seien zu hoch (d.h. die Erziehung durch die Strafe ist nicht 100%ig erfolgreich)...

    Ansonsten kann man über den Sinn von Strafen anhand dieses Themas eigentlich schwer diskutieren... weil ja das Spektrum der Ansichten groß ist, wie Drogenkonsum überhaupt zu bewerten ist, wie die Gesellschaft das steuern sollte, oder ob überhaupt... das ist natürlich anders als bei Mord, bei dem wohl alle einer Meinung sind, daß der irgendwie geahndet werden muß.

    Ein Verbot einer bestimmten Droge kann nicht verhindern, daß x Prozent diese verantwortungsvoll konsumieren, d.h. ohne Schaden, und a Prozent unverantwortlich, d.h. mit hohem Schaden für die Gesellschaft (Verlust der Arbeitsfähigkeit = Abhängigkeit von der Grundsicherung, erhebliche gesundheitliche Folgewirkungen = Belastungen der Gemeinschaftskassen des Gesundheitssystems) Eine Freigabe dieser Droge führt dann bei x + y Prozent zu einem verantwortungsvollen Konsum, und bei a + b Prozent zu einem unverantwortlichen Konsum mit den genannten Schäden. D.h. die Freigabe der Droge hat zur Folge, daß weitere y Prozent in ihrem Leben ein zusätzliches Genußmittel haben (und damit einen subjektiv empfundenen Gewinn an Lebensqualität) und weitere b Prozent die Gemeinschaft mit erheblichen Folgekosten belasten, aufgrund ihres verantwortungslosen Umgangs mit der Droge.

    Wir werden in dieser Frage keine gemeinsam vertretbare Ansicht erhalten, weil die beiden Unbekannten y und b genau das sind... unbekannt. Wenn man (wie Du scheinbar) y hoch ansetzt, d.h. den Gewinn an zusätzlicher Lebensqualität durch ein neues, verantwortlich konsumiertes Genußmittel bei vielen zusätzlichen Menschen hoch ansetzt, und b niedrig, d.h. die weniger schönen Nebenerscheinungen, die uns finanziell ganz stark belasten, dann wird das eine andere Bewertung ergeben, was die Freigabe dieser Droge angeht, als wenn man es genau umgekehrt sieht, wozu ich neige... ich sehe die Gefahr, daß die Freigabe viele weitere Menschen in eine Situation bringen wird, in der sie nicht mehr für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen können, sodaß dies andere machen müssen (mich als Steuerzahler eingeschlossen), von den gesundheitlichen Folgeerscheinungen ganz zu schweigen, die ebenfalls die Gemeinschaft (mich eingeschlossen) stark belasten.

    Eins ist jedenfalls klar... ich gehöre nicht zu den y, die etwas von der Freigabe haben, und b wird nicht Null sein, d.h. ich werde einen persönlichen Schaden davon haben. Wer wie ich diese Drogen nicht selber konsumieren will, kann sich selber nur schaden, wenn er ihre Freigabe fordert... er muß nämlich seinen Teil für die Folgekosten zahlen, die durch den Anstieg unverantwortlich konsumierender unweigerlich entstehen. Das sollte jedem klar sein. Ich bin natürlich auch davon überzeugt, daß die Kosten für b viel höher liegen werden als die Kosten der Strafverfolgung, die im Fall der Freigabe dann gespart werden. Es werden ja nicht alle Drogen freigegeben. D.h. die Freigabe einer Droge kann allenfalls nur einen Teil der Kosten der Drogenverfolgung im Polizei- und Justizwesen einsparen.

    Für Aufklärung bin ich auch unbedingt... denn Verbote, bei denen den Menschen nicht erklärt wird, welchen Sinn sie haben, taugen nicht viel. Also... Aufklären und trotzdem verbieten...

    Und wenns nach mir ginge... Alkohol gleich welcher Sorte erst ab 21! Klingt hysterisch, aber ich habe genug menschliche Wracks kennengelernt, die am laufenden Band horrende Kosten verursachen! (Hartz IV sowieso, alle Naselang Notarztwagen vor der Tür, im Suff hingefallen, Schlüsselbein gebrochen und teuer im Krankenhaus mit Draht wieder geflickt, im nöchsten Suff nochmal draufgefallen, Draht bricht durch, nochmal Krankenhausaufenthalt, dann wieder draufgefallen, bei jedem Mal wird der Krankenhausaufenthalt länger, auch mal Feuerwehr vor der Tür, im Suff die halbe Bude angezündet, "Nebenherfinanzierung" durch Klein-Diebstähle usw. usf.). Eigentlich müsste es einen "Alkoholführerschein" geben. Wer so auffällt wie geschildert, dem würde er sofort entzogen. Wer Personen ohne Alkoholführerschein Alkohol zugänglich macht, wird mit Gefängnis bestraft, nicht unter 3 Jahre!
    Geändert von freulein (26.11.2015 um 22:12 Uhr)

  6. #5
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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Dem würde ich grundsätzlich auch zustimmen. Aber eben nicht in diesem Kontext mit Gesamtbild, weil es sich um eine vergleichsweise harmlose Straftat handelt. Denn die Frage sollte doch lauten: Müssen wir überhaupt jemanden erziehen, der Freitag Abend kein Bier trinkt, sondern stattdessen einen Joint raucht? Um hier zu einer Ansicht in Richtung "Eigentlich nicht wirklich" zu kommen, muss man kein Drogenkonsument sein. Es reicht, sich mit dem Thema beschäftigt zu haben - und im Idealfall sich die Realität anzuschauen: Cannabis macht Menschen beispielsweise nicht aggressiv, sondern eher ruhig/nachdenklich. Wer betrunkenen und bekifften auf der Straße begegnet, muss nicht lange nachdenken, wer ihm im Zweifel lieber wäre.

    Und die Schauermärchen auf die du anspielst wie "Da sitzen ja nur noch alle faul auf dem Sofa, keiner geht arbeiten" sind schon längst wiederlegt. Alleine schon, weil die Konsumenten ja bereits da sind: Cannabis ist mit Abstand die am häufigsten konsumierte illegale Droge, die Wirtschaft steht trotzdem nicht still. Cannabis ist leichter zu bekommen wie Alkohol. Ein langfristiger extremer Anstieg nach der Legalisierung ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich. In Ländern mit geduldetem oder sogar legalisierten Cannabisgesetzen ist der Konsum nicht höher, sondern teilweise sogar niedriger. Letztendlich ändert sich nicht viel, außer dass die jetzigen Konsumenten eben nicht mehr kriminalisiert werden. Ein nennenswerter Anstieg des Missbrauches ist daher ebenfalls unwahrscheinlich, was Erfahrungswerte anderer wie z.B. Holland belegen.

    Um das langfristig zu sichern und möglichst zu verbessern (denn auch wenige Prozent Missbrauch müssen meiner Meinung nach nicht sein), würde ich aber wie schon in einem anderen Thread gesagt einen erheblichen Teil des eingesparten Geldes zur Aufklärung verwenden. Und zwar wirkliche neutrale Auflärung, kein "Das ist böse, lasst das" wie es derzeit in den Schulen als "Aufklärung" verkauft wird. Welcher Jugendliche hört auf so was? Die Minderheit die es schon zuvor nicht vor hatte, daher minimaler bis gar kein Nutzen. Würde man dies so umsetzen bin ich überzeugt, dass der Missbrauch nicht nur konstant bleiben, sondern sogar sinken würde. Denn als positiver Nebeneffekt würde ja z.B. auch die Hemmschwelle zur Suchtberatung senken, wenn der Betroffene nicht immer die Angst im Hinterkopf haben muss, dass es um eine Straftat geht.

    Ich halte die Ablehnung der kontrollierten Legalisierung daher für nicht sachlich, auch wenn selbst nicht konsumiert wird. Zumindest was weiche Drogen wie Cannabis angeht. Bei härteren Drogen können wir es uns leider nicht so einfach machen. Da kommt dann bei Einigen beispielsweise eine sehr hohe und auch körperliche Abhängigkeit dazu. Hier würde ich es zumindest teilweise nicht ausschließen, dass dadurch der Konsum und vor allem die Anzahl der Abhängigen durch eine Legalisierung tatsächlich in die Höhe schellt.

    Bezüglich einer Art Alkoholführerschein könnte man generell darüber diskutieren, wie man den gesetzlich erlaubten Drogenkonsum regelt, denn das ist ja in der Tat so eine Sache, wo die Idee ein Stück weit sinnvoll erscheint, auch wenn sie wohl eher scherzhaft gemeint war. Bei Altersbeschränkungen sehe ich immer das große Problem, dass wir Menschen die natürlich bedingt vollkommen unterschiedlich sind versuchen zu verallgemeinern. Als Resultat haben wir 16-Jährige die recht vernünftig mit Drogen umgehen können aber es nicht dürfen. Und viel schlimmer: Erwachsene, die es dürfen, aber nicht können. Spätestens wenn ein massiver Schaden für die Gesellschaft entsteht, ist das vollkommen inakzeptabel.

    Die Frage wie hier zu handeln ist halte ich für sehr schwierig, denn genau an dieser Stelle entsteht ein Konflikt zwischen Schutz und Freiheit. Eigentlich müsste man Menschen, die aufgrund ihrer Drogensucht von einer Katastrophe in die nächste Stürzen und dadurch der Allgemeinheit schaden, tatsächlich erst mal wegsperren und langfristig zu einem Entzug verdonnern, um das Problem dauerhaft zu lösen. Auf der anderen Seite läuten die Alarmglocken lautstark, wenn man an die dafür notwendige Einschränkung der Grundrechte und natürlich auch deren möglicher Missbrauch denkt.

    Ich würde daher wie auch bei anderen Drogen zunächst einen ganz anderen Ansatz gehen, und wie schon gesagt in erster Linie versuchen, die Leute durch angemessene Aufklärung zu möglichst viel Vernunft zu bewegen. Oder zunächst mal zu so viel Vernunft, dass anderen kein ernstzunehmender Schaden entsteht. Hier wird meiner Meinung nach viel zu wenig getan, und das was erfolgt geht nicht selten in die falsche Richtung. Eines der größten Probleme an den herkömmlichen Methoden oder auch der Frage wie mit Süchtigen umgegangen werden soll die der Gesellschaft schaden ist ja: All das wirkt erst im Nachhinein. Das heißt selbst wenn wir den Alkoholiker zum Entzug schicken würden, sind bereits finanzielle oder gar menschliche Schäden entstanden...


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  8. #6
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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Ich habe schon mit einigen über dieses Thema gesprochen und kenne auch sowohl Konsumenten verschiedener Drogen als auch Nicht-Konsumenten. Ich kann mich an keinen Nicht-Konsumenten erinnern, der wegen rechtlicher Konsequenzen die Finger von den Drogen lässt. Cannabis ist ja ohnehin eine Droge, die viele zumindest mal probiert haben, auch wenn sie diese später nicht dauerhaft konsumieren. Die Mehrheit der Nicht-Konsumenten welche ich kenne sind von der Wirkung in irgend einer Form nicht begeistert, haben Angst in eine psychische Abhängigkeit abzudriften oder konsumieren aus gesundheitlichen Gründen nicht. Was ich persönlich auch gut finde, denn wie mein Vorposter schon sagte ist es doch am besten, wenn die Menschen aus freier Entscheidung heraus keine Drogen konsumieren.

    Einzig und allein ein paar der Konsumenten konsumieren weniger oder machen kurze Pausen wenn sie z.B. mit dem Auto unterwegs sind, um durch eine Kontrolle nicht den Führerschein los zu werden. Das ist sicher ein Stück weit ein positiver Effekt des verbotes. Wobei Drogen meiner Meinung nach im Straßenverkehr nichts verloren haben, egal welcher Art. Drogen verändern wichtige Dinge wie die Reaktionsfähigkeit oder Konzentration. Das kann zu Unfällen führen, im schlimmsten fall zu sehr heftigen mit Todesfolge. Daher keine Drogen und auch keine Medikamente mit entsprechenden (Neben-)Wirkungen im Straßenverkehr, das geht gar nicht!

  9. #7

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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Ich finde es hirnlos kleinere konsumenten zu jagen und diese dann zu bestrafen, weil sie entweder einfach in eine Drogenfalle gelockt wurden oder dumm sind oder wie manche einfach normale menschen die arbeiten und familie haben und somit niemanden damit schaden, insofern es halt wirklich normale menschen sind. Ich mein das bringt doch gar nichts. Ich wurde auch mal vors gericht geschleppt wegen 2-3 g gras das ist lächerlich und mir wollten sie dann noch handel und alles in die schuhe schieben, damit ich richtig gefickt bin. Mit fairness hat das nichts zutun oder prävention, der krieg gegen die drogen is schon längst verloren, jedenfalls gegen die kleineren Übel. Es werden nur leute kriminalisiert, weil sie ein anderen weg gefunden haben ihr leben zu regeln oder sich selbst eine pause zu gönnen oder was auch immer. Wenn jemand gejagt werden sollte, dann die ganzen großen crystel, koks und sonstewas für drecks zeug- Hersteller, die an dem ganzen spaß ja auch millionen verdienen die sollten geschnappt und verknackt werden, weil das meistens eh iwelche reichen hurensöhne sind und keine kleinkarrierten freizeitgangster. Aber naja lieber steuergelder und polizeiarbeit auf kleine Konsumenten schicken und schön alle resourcen verschwenden, weil wirklich jemanden geholfen, ha, wird keinem, außer den anderen kriminellen...

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  11. #8

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    Standard AW: Drogenpräventation durch Strafverfolgung?

    Für mich sollte Marihuana legalisiert werden, nicht weil ich es selbst nutze (hab natürlich schon meine Erfahrung damit ), nein, ich denke mir einfach, dass wenn jemand Marihuana konsumiert (machen ja viele Ihre Erfahrungen mit) bekommt man automatisch den Kontakt zu den Leuten die auch härtere Sachen verticken, da alles einfach gleich illegal ist. Diese Kontakt werden dann zum Anfang des Übels. Durch Legalisierung der solchen "harmloseren" Drogen würde man dieses Übel beseitigen.

    Bei härteren Drogen würde ich hingegen härter durchgreifen und diese härter verfolgen, sodass es umso mehr abschreckende Wirkung hat.
    Konsumenten welche erwischt werden würde ich dabei in den kalten Entzug schicken, sofern diese ein effektives Problem haben und bei Händlern würde ich mit extremen Strafen arbeiten.

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