DSL Zwangs-Disconnect = DHCP Lease?

[Fitty]

Bei DSL Anschlüssen (nicht Kabelanbietern) ist es ja so, dass es alle 24 Stunden einen Zwangs-Disconnect gibt. Meistens ist der nachts. Dann wird die Verbindung unterbrochen und man bekommt eine neue IP-Adresse.
Da dabei IP Addressen vergeben werden gehe ich mal davon aus, dass dies ein DHCP-Server macht. Weist dieser DHCP Server dann jedem Client einfach eine IP mit einer Leasedauer von 24 Stunden zu, oder wie wird das technisch gemacht? Und warum gibt es diese Zwangstrennung überhaupt? Außer Anonymität, was ja vor dem NSA-Skandal eher nicht so beachtet wurde, fällt mir kein Grund ein wieso man regelmäßig eine neue IP bekommen sollte.

[Nachto]

[...]

Wird so von der RIPE vorgeschrieben, da falls jeder DSL-Anschluss eine feste IP-Adresse haben würde, der Adressbereich von IPv4 wahrscheinlich schon längst ausgeschöpft wäre. Durch die Zwangstrennung wird die IP-Adresse ja wieder freigegeben und du erhälst als alternative eine neue. So wird sichergestellt, dass nur IP-Adressen vergeben werden, wenn sie auch gerade gebraucht werden.

Von Anonymität kann man nicht wirklich reden, da die Provider verpflichtet sind die Verbindungsdaten für einen bestimmten Zeitraum zu speichern und da jede IP-Adresse nur einmal vergeben wird zum selben Zeitpunkt, lässt sich innerhalb des Zeitraumes sehr leicht ermitteln wer denn nun über die IP-Adresse im Internet war.

[manuela2]

Also eine neue IP alle 24h macht dich nicht anonym, anonym bist du nur wenn man dich anhand deiner ip nicht identifizieren kann - Die ursrüngliche idee dahinter war es zu verhindern, dass privatnutzer dienste zur verfügung stellen konnten auf welche man dauerhaft per ip zugreifen konnte, ftp server und webdienste, das sei laut isp nur gewerbeanschluessen vorbehalten. Das war die Geburtsstunde der DynDNS Dienste. Was aber nicht zu verachten ist, dass bei nichtnutzung deine ip zur weiterverwendung bei anderen kunden zur verfügung steht, das galt vor allem zu zeiten des on demand internets. heutzutage sind die router dauerhaft eingewählt, egal ob du pennst oder auf maloche bist. Kurz es hat für mich keinen ersichtlichen zweck mehr, finde es aber sehr praktisch!

[Fitty]

Wird so von der RIPE vorgeschrieben, da falls jeder DSL-Anschluss eine feste IP-Adresse haben würde, der Adressbereich von IPv4 wahrscheinlich schon längst ausgeschöpft wäre.

Stimmt jetzt wo du es sagst, das hatte ich vergessen.

Zur "Anonymität": Ich habe mich da wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte damit keine Anonymität im Sinne von non logging vpn. Sondern eher, dass Internetseiten einen Nutzer alleine über seine IP nicht dauerhaft tracken können, da diese ja maximal 24h gültig ist. Klar kann man anstelle dessen auch Cookies benutzen. Aber ich denke mal wenn es keine Zwangstrennung gäbe wäre die IP lukrativer und damals war das vielleicht auch noch nicht so weit entwickelt.

Danke euch schonmal. Aber was mich noch interessieren würde ist wie die das technisch machen, also ob das so wie ich denke über einen DHCP-Server mit 24h Leasedauer gemacht wird.

[Sky.NET]

dass Internetseiten einen Nutzer alleine über seine IP nicht dauerhaft tracken können, da diese ja maximal 24h gültig ist. Klar kann man anstelle dessen auch Cookies benutzen.

Schonmal was von 'Evercookie' gehört? Der Albtraum eines jeden Users:
evercookie - virtually irrevocable persistent cookies

Das zu löschen wird EXTREM schwer, du kannst praktisch nach jedem Seitenbesuch den Browser neu installieren, es sei denn du nutzt nen konsolenbasierten Textbrowser mit deaktivierten Cookies über nen VPN mit zwischengeschaltetem Proxy xD, dürfe die Nutzererfahrung nur 'leicht' drunter leiden lol.

[Fitty]

Das war nur eine Vermutung, IP-Addressen sind ja wohl schon älter, ich denke mal als das entworfen wurde gab es Cookies noch nicht oder zumindest nicht in der heutigen Form. Wenn ich anonym sein will nehme ich Virtualbox installiere Openvpn darin und setze die VM nach der Nutzung wieder auf den vorherigen Zustand.
Darum geht es mir aber auch nicht ^^ es wäre cool wenn mir jemand noch meine eigentlichen Fragen beantworten könnte:

Aber was mich noch interessieren würde ist wie die das technisch machen, also ob das so wie ich denke über einen DHCP-Server mit 24h Leasedauer gemacht wird.

[Sky.NET]

Die Frage die sich mir hier stellt:
Wieso willst du das wissen? Was bringt dir das?
DHCP ist ein Protokoll, ich gehe zu 95% davon aus, dass im genannten Fall dieses Protokoll von den Providern genutzt wird, mindestens an der Basis, über Eigenimplementierungen wird dir wohl Niemand Auskünfte geben können.

[manuela2]

die von dir erwähnten evercookies sind wohl bei torbrowser kein problem oder? der cached eigentlich nix und ist bis auf die bookmaks jedesmal jungfräulich?!? ODER?! Zur not gibts noch die Virtuelle maschine, wenn man dann wirklich ein kekshasser ist. aber die replikationsprozedur ist schon krass, die sollten als viren eingestuft werden, jede site die die dinger verbeitet gehört auf ne blacklist. IMVHO!

[Sky.NET]

Ich sehe das zweischneidig, gerade als Forenleitung kämpft man ziemlich oft mit Doppelaccounts, das wird nochmal eine Ecke extremer, wenn man Accountbasierend ein paar Extras anbietet. Bei uns wäre das z.B. die Accountbörse.
Um sich also vor Missbrauch zu schützen, und vor Allem die ehrlichen User zu schützen ist die Implementierung von Evercookie eine gute Möglichkeit.
Denn wenn solch ein Angebot zu sehr missbraucht wird, muss es eingestellt werden, die Leecher und Spamer gehen dann eben woanders hin, und den treuen Usern hier wird ein Dankeschön genommen.

Evercookies in Kombination mit Werbung und seitenübergreifendem Profil-Tracking zu Werbezwecken halte ich jedoch für äußerst bedenklich.

Alles hat 2 Seiten und man sollte, ohne mehrere Sichtweisen benutzt zu haben, nichts von vornherein verteufeln.