DotNet (13.03.2016)
Thema: Diagnose BSV
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11.03.2016, 23:25 #1
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Thanked 39 Times in 30 PostsDiagnose BSV
Habe heute die Diagnose Bandscheibenvorfall in HWS bekommen
Der behandelnde Arzt drängt mich rasch (in 4 Wochen) eine OP machen zu lassen.
Jetzt sagen mir viele Bekannte ich sollte das therapieren. Zumal die Schmerzen seit letzter Woche weniger geworden sind.
Hat hier schon Jemand in der Richtung was erlebt und kann mir mehr Infos geben?
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12.03.2016, 07:11 #2
AW: Diagnose BSV
Wie wurde die Diagnose gestellt, mit welchem Bildgebenden Verfahren?
Röntgen, CT oder MRT?
Wenn Bilder vorliegen, wie stark ist die Kompression des Spinalkanals?
Ist eine HWS-Bandscheibe geplatzt (also ein Sequester) oder ist die nur vorgewölbt (also eine Protrusion)?
Ich wurde letztes Jahr im März an der LWS 4/5 operiert, lief aber vorher ca. 6 Monate mit einem Sequester rum.
Trotz immenser Schmerzen, der Ischiasnerv im rechten Bein war komplett entzündet, und Lähmungserscheinungen (Stadium 2)
wollte KEINER der Ärzte mich operieren - es fehlte an Bildmaterial.
Nach einer Odyssee von Arztbesuchen, Schmerzklinik und REHA hab ich auf eigene Veranlassung ein MRT machen lassen,
und war dann zwei Tage später als Notfall im Krankenhaus.
Dadurch das ich so lange unbehandelt war ist der Sequester von LWS 4/5 bis in den Bereich L5/S1 gerutscht,
und die Ärzte hatte viel zu tun den Mist aus dem Spinalkanal zu holen.
Nach OP und REHA hatte ich dann Mitte Juli eine Rezidiv-Vorfall (Wiederholter Vorfall) in der operierten Bandscheibe,
trotz aller Mühe haben die Ärzte nicht alles ausgeräumt bekommen (den Nukleus - der weiche Kern).
Jetzt drück dieser Vorfall seitlich auf die Nervenstränge die aus der Wirbelsäule heraus treten, und das Kind hat auch einen Namen:
Postnukleotomiesyndrom
Ich hab mich aber geweigert noch einmal operieren zu lassen, zumal vier verschiedene Ärzte mir vier verschiedene Meinungen gegeben haben.
Eine davon war: Es wird länger dauern, einen guten Physiotherapeuten brauchen, und dann löst sich dieser Weichteil-Vorfall selbstständig wieder auf.
Bis jetzt hat er weitgehend recht gehabt.
ABER:
Als Folge davon, dass ich vorher sechs Monate unbehandelt rum lief, hab ich am rechten Fuß drei Zehen die nur noch 50% Gefühl haben.
Ständig Rückenschmerzen beim Sitzen und liegen, und nach wie vor Ausstrahlungsschmerzen im linken Oberschenkel.
Bei Dehnübungen der Beine werden im rechten Fuß ALLE Zehen gefühllos.
Fazit:
Wer unbehandelt mit einem Sequester (einer geplatzten Bandscheibe) herum läuft riskiert Folgeschäden - bis hin zu dauerhaften Lähmungserscheinungen!
Im HWS-Bereich kann das bedeuten das man Atmungsschwierigkeiten bekommt, gefühllose Arme und Hände - bis hin zu Lähmung von Armen und Händen.
Wichtig sind die bildgebenden Verfahren, am besten ein MRT - optimal wäre ein MRT mit Kontrastmittel, hier sieht man ggf. ausgetretenes Weichteil-Material.
Also, wenn noch kein MRT gemacht wurde, schleunigst einen Termin bei einem Radiologen machen!Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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The Following User Says Thank You to Darkfield For This Useful Post:
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12.03.2016, 15:09 #3
- Registriert seit
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Thanked 458 Times in 313 PostsAW: Diagnose BSV
Eigentlich wollte ich ja schreiben: Vorsicht! Man kann den Medien entnehmen, daß heute viel zu schnell hier operiert wird. Z.B. hier (aber auch in der Mediathek der ARD gibt es viele Beiträge dazu):
Rückenschmerzen: Zu viele Operationen bei Bandscheibenvorfall - SPIEGEL ONLINE
Zitat: "In neun von zehn Fällen helfen Schmerztherapie, Bewegung oder Massagen genauso gut."
Wenn ich mir aber Darkfields Post so durchlese, scheint das Hauptproblem zu sein, den einen von zehn Fällen auch wirklich herauszufinden, in dem Schmerztherapien usw. nicht nur NICHT genauso gut helfen, sondern durch Nichtbehandlung untherapierbarer Zustände die Gesundheit sich drastisch verschlechtern kann, indem zunehmend der Nervkanal beeinträchtigt bzw. beschädigt wird.
Ich würde daher Darkfield unbedingt zustimmen: MRT machen lassen. Vor einem MRT wird grundsätzlich ein Röntgenbild gemacht, aber ich vermute mal stark, daß das bei Dir schon geschehen ist. Vielleicht sogar dann die Befunde aus dem MRT mit mehreren Ärzten abklären.
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13.03.2016, 08:45 #4
AW: Diagnose BSV
Ja, es ist schwierig die Fälle zu filtern die wirklich eine Behandlung auf dem OP-Tisch benötigen!
Warum ist das so?
Weil die untersuchenden Ärzte sich teilweise nicht sicher fühlen ob der Patient nicht doch besser zum MRT gehen sollte!
Oder, und das ist das Fatale, man wird in einem MVZ (Medizinisches Versorgungs Zentrum) untersucht, was meist ein Klinikum/Krankenhaus ist,
aber die Krankenkassen VERBIETEN den Ärzten den Patienten DORT im MRT zu untersuchen - das darf dann NUR DANN gemacht werden wenn
der Patient als NOTFALL eingeliefert wird.
Dann wird der Patient nach der Untersuchung zu einer Radiologie verwiesen, muss einen Termin machen - dauert aktuell zwischen vier und acht Wochen bis man einen bekommt -
muss sich wieder einen Termin im MVZ machen - dauert dann auch wieder vier bis sechs Wochen ... und so weiter und so fort ....
Dahin gehend ist unser Gesundheitssystem voll was für den Arsch!
Dann kommt noch hinzu das einige Ärzte der Meinung sind ein HWS/BWS/LWS MRT kostet Unsummen!
Das ist KÄSE³, denn ein MRT der genannten Bereich kostet ca. 250€ nach der aktuellen Gebührenliste, mit Kontrastmitten ca. 460€.
Ein Präzision MRT ist dann etwa dreimal zu teuer, kann aber für feinere Strukturen das beste Ergebnis zeigen.
Dann zu den Untersuchungsmethode der Ärzte:
Es wird nach den Standart-Verfahren untersucht, z.B. bei LWS auf ein Lasègue-Zeichen, Bein-/Fuß-hebeschwäche, kein Fersengang möglich oder in schweren Fällen Inkontinenz und unkontrollierter Stuhlgang,
was aber NICHT zwingend sein muss (habe ich dann am eigenen Leib erfahren).
Bei meinen Untersuchungen habe ich zwar "anzeichen" eines Lasègue gehabt, konnte aber problemlos auf den Fersen gehen.
Nur ein auf MEINEN Wunsch hin getätigtes MRT konnte zeigen das der Spinalkanal zu knapp 70% verengt war, und erst DANN wurden die Operateure/untersuchenden Ärzte
ganz plötzlich sehr Hektisch ....
Die Kosten die ich mit meiner Erkrankung im Vorfeld erzeugt habe übersteigen die Kosten der Operation und Nachsorge um locker das Zehnfache,
denn ich habe Einsicht in allen Ausgaben getätigt die meine Krankenkasse seit 2011 dafür getätigt hat.
Alleine die unnötige Schmerzklinik kostete 3.500€ - die Operation und der Krankenhausaufenthalt schlugen mit 4.600€ zu Buche.
Ich kann diese Kosten komplett belegen!
Und ja, richtig gelesen, ich wurschtel mit meinem Bandscheibenvorfällen (ja, plural) seit Dezember 2011 rum!
Unzählige Besuche bei Orthopäden, Physiotherapeuten, Röntgenuntersuchungen, CT, MRT, Schmerzkliniken, REHAs, Schmerzmittel im 100er Pack (und nicht IBUS oder so, richtige Schmerzmittel
wie Tilidin oder Morphin), Krankentage oder den Ausfall als Arbeitskraft.
Derzeit sind bei mir bekannt:
- zwei große Vorwölbungen im BWS
- eine kleine Vorwölbung BWS
- drei große Vorwölbungen LWS
- eine kleine Vorwölbung LWS
- eine operierte Bandscheibe LWS
Ich trau mich gar nicht die Halswirbelsäule untersuchen zu lassen, müsste ich mich aber einmal - denn ich hab ständig Kopfschmerzen und im liegen werden beide Arme komplett taub.
Oh, und was das aller Beste ist:
Man geht zu einem Arzt und erzählt dem was man für Probleme hat, und der schaut einen nur an als wenn man der größte Simulant aller Zeiten ist!
Und wenn man dann die diversen Unterlagen vorlegt, und die Historie erzählt, wird man nur ungläubig angesehen.
Wirklich ernst nehmen tun einen nur ganz wenige Ärzte - jedenfalls hab ich in den vergangen Jahre nur sehr wenige kennen gelernt die einen Ernst nehmen.
Was man schlussendlich tun kann, vorher und wenn es dann passiert ist, man MUSS seine Rumpfmuskulatur stärken!
Dazu bedarf es KEINER Muckibude.
Man kann alles zu Hause machen, ganz ohne besondere Hilfsmittel - und die Mittel die man benötigt kosten keine 25€!
- Eine Neopren-Bodenmatte
- Ein Peziball, ca. 80cm
- Diverse elastische Bänder (gibt's immer wieder mal beim Norma für €5,95
Anleitungen wie man wirbelsäulengerechtes Trainieren zu Hause bewerkstelligt findet man im Netz tonnenweise!
Alternativ läßt man sich vom Hausarzt ein Rezept für Manuelle-/Physiotherapie ausstellen, sechs oder zwölf Mal reichen völlig um die Grundlagen
vom Therapeuten zu erlernen.
Und dann MUSS man JEDEN Tag 30-60 Minuten, am Anfang, Übungen machen.
Möglicher Weise such man sich Später ein Fitness-Studio das sich auf therapeutischen Muskelaufbau spezialisiert hat, da kann man dann gezielt an Geräten
die betreffenden Muskelgruppen stärken - aber ein Muss ist so ein Studio nicht.
Es gibt ca. 250 bis 300 Übungen die man OHNE Geräte zu Hause absolvieren kann, dazu gibt's viele Bücher und Anleitungsmedien zu Kaufen.
Dazu muss man allerdings erst ganz tief Fallen, muss viele Schmerzen erleiden, um dann endlich mal den Arsch hoch zu kriegen.
Die Ärzte helfen einem nicht , nur wenn es um Messerarbeit geht, Therapeuten zeigen nur wie es geht, die nehmen einem die Arbeit NICHT ab!
Man muss sich Selbst anstrengen, und kein Anderer wird einem diese Arbeit abnehmen!
(WOW, so viel Text wollte ich gar nicht schreiben!)Geändert von Darkfield (13.03.2016 um 08:45 Uhr)
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
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Doofheit ist keine Entschuldigung.
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13.03.2016, 10:56 #5
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Thanked 39 Times in 30 PostsAW: Diagnose BSV
Danke für Deine ausführliche Antwort. Vorweg für mich ist das alles schwer begreiflich. Und die Information wurde mir auch nicht so ausführlich rübergebracht, grade deshalb weil man erschrocken die Diagnose entgegennimmt ohne zu wissen welche Fragen man stellen muss.
Die ersten Schmerzen traten vor ca 4 Wochen auf. Anfangs denkt man sich ja nix dabei. Zumal ich nicht der Typ bin wegen jedem Aua gleich zum Arzt zu rennen. Aber nachdem ich immer mehr Beschwerden hatte im rechten Arm und an den Schultern und Nackenbereich bin ich dann dochmal zum Hausarzt. Der hat mir dann Physeo (MT) verschrieben und mich zum Neurochirurgen geschickt. Ob das richtig war weiss ich nicht. Evtl vorher zum Orthopäden? Evtl hat der Neurochirurg eigene witschaftliche Interessen?
Ich bekam glücklicherweise direkt am nächsten Tag einen Termin und er hat mich sofort zur MRT geschickt. Auch hier hatte ich Glück und bekam innerhalb von 2 Tagen einen Termin.
Ich das erste mal in meinem Leben in einer Röhre. Selbst das war ein Abenteuer, und auch da brauch man starke Nerven...
Mit den Bildern ging ich zum Neurochirurgen zurück. Verstanden was er da gesagt hat hab ich wenig. Angeblich würde auf einen der Bilder im C6/C7 Bereich der Flüssigkeitsring nicht mehr klar erkennbar zu sein. Ob das nun eine Wölbung oder ein Bruch ist hatte er nicht erwähnt. Stattdessen meinte er dass er 3 Wochen die Physeo abwarten wolle und dann operieren wolle. Ich fühle mich extrem unter Druck gesetzt und ich Frage mich warum er das so eilig hat.
Ich werde die nächste Woche zu nem anderen Arzt gehen um das nochmal bestätigen zu lassen.
Welche Fragen soll ich da konkret stellen?
Wenn ich das so lese gibt es 2 Optionen. Und egal wie man sich entscheidet hat man hinterher evtl die A-Karte gezogen.
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14.03.2016, 06:54 #6
AW: Diagnose BSV
Hattest Du beim Radiologen keine Besprechung der Aufnahmen?
Und ja, es ist besser eine zweite Meinung zu holen - und wenn Du was nicht verstehst so lange Fragen stellen bis Du es kapiert hast.
So eine OP ist schnell gemacht, die Rekonvaleszenz dauert dann locker zehn Wochen und länger.Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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14.03.2016, 17:50 #7
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Thanked 39 Times in 30 PostsAW: Diagnose BSV
Nein, die haben die Bilder gemacht. Musste mich ins Wartezimmer setzen. Und dann hat mir irgendjemand die Bilder in die Hand gedrückt und war schnell verschwunden. Mittlerweile soll ich zusätzlich eine CT der HWS machen lassen. Bei dem Termin werde ich die Radiologen mal dazu befragen. Aber woher soll man das alles wissen wenn man sowas noch nie erlebt hat.
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15.03.2016, 06:55 #8
AW: Diagnose BSV
Ich würde darauf bestehen das man ein MRT mit Kontrastmittel macht!
Ein CT zeigt nicht mehr als ein MRT, ist aber von der Röntgenbelastung viel intensiver als normales Röntgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Comput...hlenexposition
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnet...anztomographie
Man kann das nicht vorher wissen, völlig klar!
ABER, wenn man etwas nicht verstanden hat ist man verpflichtet so lange zu fragen bis man es kapiert.
Blindlings sich auf das Kauderwelsch und Fach-Chinesisch eines Arztes verlassen ist nicht gut und baut auch kein
Vertrauen zum behandelnden Arzt auf.Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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