Ernährung -Wachzustand-

[Cracker]

Ich frag mich schon immer ob es eine Zeitspanne im Wachzustand bei der Ernährung gibt.
z.B. man sollte mindestens alle 5 Stunden Nahrung zu sich nehmen?

[Darkfield]

Gegenfrage:
Wenn man 48 Stunden, oder länger, den Körper schlafen lassen könnte,
bräuchte man dann nichts Essen?

Ich denke das liegt ganz daran wie der Energieverbrauch ist, und wie die körperliche Befindlichkeit.

[Saad]

Wachstum in die Hoehe oder Breite?
Wie Darkfield schon gesagt hat, haengt es davon ab, was du machst und von deiner Energiebilanz.
Natuerlich sind kleinere aber dafuer mehrere Portionenen besser als ne ordentliche fette Mahlzeit aufgrund der Tatsache, dass unsere Koerper sowas nicht alles aufnehmen kann.

[Darkfield]

Mal davon abgesehen befinden wir uns in der Neuzeit, nicht in der Steinzeit!
Und auch wenn so manch einer so aus sieht, und sich auch so benimmt, wie eine Homo Neanderthalensis,
unsere Ernährungsgewohnheiten haben sich dem Angebot angepasst - auch wenn jetzt jeder Ökotrophologe auf mich einprügeln wird.

Unsere Stirnwulstigen Vorfahren, respektive Altweltaffen (passend für so manch einen der heute auf diesen Planeten wandelt!),
mussten ihre Nahrung umgehend vertilgen - wer konnte damals schon wissen wann es wieder was zu futtern geben würde!

Heute bietet jeder einigermaßen gut sortierte Supermarkt (manch eine Tankstelle kann da denen die Stirn bieten - nur beim Preis nicht)
alles immer Frisch, so dass keiner mehr ein Wollhaarmammut jagen und erlegen muss.

Wer seinen Körper vernünftig aufbauen will, ohne wie ein Vorzeitmensch aus zu sehen, der sucht sich professionelle Hilfe - die auch
einen Ernährungsplan beinhaltet.

[Cracker]

Gegenfrage:
Wenn man 48 Stunden, oder länger, den Körper schlafen lassen könnte,
bräuchte man dann nichts Essen?

Ich denke das liegt ganz daran wie der Energieverbrauch ist, und wie die körperliche Befindlichkeit.

Das würde mich mal interessieren :o

[Darkfield]

N'türlich verbrennt der Körper auch im Schlaf Energie, nur halt dem Stoffwechsel entsprechend weniger
als im Wachzustand - da muss ja das Hirn (so fern vorhanden) Schwerstarbeit leisten!
Muskeln müssen aktiv sein um nicht, auf dem Smartphone tippernd, gegen den erst besten Laternenpfahl zu brummen,
der Magen und Darm muss seine Arbeit verrichten, um den Fastfood-Fraß zu verarbeiten
und das Herz muss ackern, weil gerade eine vollbusige Rot-Blonde vorbei gegangen ist ...

[tommy callone]

Hey Cracker,
Betrachtungsansatz meinerseits: Alle Proteine haben ja, bedingt durch deren Aufbau aus Aminosäuren, eine Carboxyl- und eine Aminogruppe. Durch letztere ist folglich Stickstoff ein Element in jedem Protein. Bei ausgeglichener Stickstoffbilanz kann man die pro Tag aufgenommene Proteinmenge grob aus dem Harnstoffgehalt des 24h-Urins abschätzen (es ist zu beachten, dass alle Aminosäuren eine unterschiedliche Stickstoffkonzentration aufweisen, aber diese kann man mitteln). Der Stickstoffgehalt von Proteinen liegt bei ca. 16%, der von Harnstoff bei 47%. Näherungshalber gilt daher: aufgenommene Proteinmenge in Gramm = ausgeschiedene Harnstoffmenge in Gramm x3.
Nun zur Umrechnung Protein, Stickstoff, Harnstoff: 1g Protein enthält ca. 0,16 g Stickstoff. Somit ergibt sich 1:0,16=6,25, dies entspricht dem so genannten Kjeldahl-Faktor. Das heißt 1g-Proteinstickstoff entspricht 6,25g Protein. Im Vergleich dazu besitzt 1g Harnstoff ca. 0,5g Protein -> 0,5g x x 6,25 (Kjeldahl-Faktor) ~ 3,12g-Protein, d.h. 1g Harnstoff entspricht 3,12g Protein.
Wozu erkläre ich das? Nun, für folgende Betrachtung:
Trägt man jetzt in einem Diagramm die Stickstoffausscheidung pro 24h gegenüber der Stickstoffaufnahme pro 24h auf, so kommt man auf folgende Zusammenhänge.
Situation 1: Bei energetisch ausreichender aber proteinfreier Ernährung (also Lipide und Kohlenhydrate so viel man braucht und kann), kommt es bei Tests (Messungen des Harnstoffs und dessen Proteingehalt) nachweislich zum unvermeidbaren Verlust von ca. 15g (ca. 2,5g Stickstoffausscheidung x 6,26) Körperprotein pro Tag.
Situation 2: Bei Nahrungskarenz (Hunger) beträgt die N-Ausscheidung ca. 5g pro 24h x 6,25 ~ 31g Verlust an Körperprotein pro Tag.
Situation 3: Führt man dem Körper nun Stück für Stück Protein zu, so kann man sein Bilanzminimum ausrechnen. Dies liegt dann vor, wenn die N-Ausscheidung der N-Aufnahme in 24h entspricht. In Tests pegelt sich die Stickstoffbilanz ungefähr bei 4g ein x 6,25 = 25g Protein was täglich zugeführt werden muss. Nun hat ein Kind sicher einen anderen Proteinbedarf als ein Arbeiter, soll heißen, dass dieser Wert für einen Durchschnittsperson von 70kg Masse angenommen wird. Wenn du Hochleistungssportler bist, muss der entsprechende Mehrverbrauch hinzugefügt werden.

Um 25g Protein zuzuführen und somit also deine Stickstoffbilanz zu erreichen/ erfüllen/ halten, musst du dir deine Nahrung so zusammenstellen. Bei Putenfleisch sollten etwa 150-200g ausreichen, als Vegetarier eben ein Äquivalenz an Gemüse (bei Rosenkohl bräuchte man ca. 500g). Bei meinem Rechenbeispiel rede ich jedoch nur vom Proteinumsatz. Lipidreserven werden zusätzlich verbrannt, jedoch gibt es bei zu viel Proteinverlust einen Muskelschwund welcher ab einem gewissen Punkt zu Funktionseinschränkungen führt und daher von mir als dominanter/ wichtiger eingebracht wird.

Da die Diskussionen über den Energieverbrauch hier aufkamen, wollte ich gern ein Rechenbeispiel beitragen.
(Quelle: Löffler/ Petrides Biochemie und Pathobiochemie, Springer Verlag)

Viele Grüße,
Tommy