Fall Tugce - Überfälle und Schlägereien in Offenbach

[marco88]

Wer heutzutage in einer Studie behauptet, dass die Jugendgewalt weniger geworden ist der hat doch seinen Job verfehlt. An jeder Ecke sieht man es und die wollen uns erzählen, dass die Gewalt weniger geworden ist?

Das ist meiner Meinung nach nur eine Art das Problem klein zu Reden.

[freulein]

Ich habe ja schon durch meine drei Smilies kundgetan, was ich von Pfeiffers Methode halte, Jugendgewalt durch Befragung von Jugendlichen quantifizieren zu wollen.

Auf die Frage, ob man jemals Täter war, wird man wohl kaum von jedem eine ehrliche Antwort erhalten. Eine Abnahme der Zahl der Jugendlichen, die eine Täterschaft mit bestimmten Formen der Gewalt zugibt, muß also nicht bedeuten, daß diese Gewalt tatsächlich abnahm, sondern kann auch bedeuten, daß die Bereitschaft der Jugendlichen abnahm, solche Täterschaft zuzugeben, aus welchen Gründen auch immer.

Das gleiche gilt für die Aussagen dazu, ob man jemals Opfer bestimmter Formen der Gewalt war. Auch hier kann es sich bei einer Abnahme diesbezüglicher Bekenntnisse darum handeln, daß die Jugendlichen solches Opfertum mehr und mehr verschweigen, weil es mehr und mehr als Zeichen einer persönlichen Schwäche aufgefasst wird, Opfer geworden zu sein... und die Bereitschaft, sich zu eigenen empfundenen Schwächen zu bekennen, abgenommen hat, und nicht die Gewalttaten und damit die Opferzahlen an sich.

Pfeiffers Methodik halte ich für im höchsten Grade fragwürdig. Mit Befragungen könnte man vielleicht etwas anfangen, wenn es Tiefeninterviews wären, bei denen über Kameras auch nichtverbale Kommunikation des befragten Subjekts verfolgt wird o.ä. - aber lediglich aus reinen Fragelisten, die im Erhebungsprozeß gelangweilt abgehakt werden, kann man schlecht erkennen, in welchem Ausmaß und an welchen Stellen geflunkert oder gar gelogen wird.

Mindestens ebenso fragwürdig ist es allerdings, eigene Erfahrungen irgendwie "hochzurechnen". Im Grunde käme man um statistische Erhebungen der Vorfälle nicht herum. Aber selbst dann ist eine Vergleichbarkeit über die Jahre hinweg nicht gegeben, wenn ihre Kriterien und Kategorien sich mit der Zeit ändern. Daß Pfeiffer auf das Mittel der Befragungen zurückgriff, wird daran liegen, daß er kein besseres hatte... also keine Statistiken, die Vergleiche über die Jahre hinweg erlaubten, denke ich.

[marco88]

Traue niemals einer Studie die du nicht selber gefälscht hast.

Ich weiß dass es wohl auch ordentliche Studien gibt aber so etwas ist wohl schwer zu glauben.

Ich höre immer nur überall dass die Gewalt unter Jugendlichen brutaler wird. Vielleicht sind es ja auch nicht mehr so viele Taten aber wenn etwas passiert dann immer gleich viel zu heftig. Früher wurde solange geprügelt bis derjenige auf dem Boden lag. Heutzutage fängt die Schlägerei dann ja erst richtig an.

Härtere Strafen würden aber trotzdem niemandem wehtun und eventuell würde es den ein oder anderen von so einer Tat abhalten.