Fußball: Mafia, Schauspieler, Geldmaschine

[Darkfield]

Das schöne an Alzheimer ist, man erlebt Altes jeden Tag Neu!

Schlimm ist es nur das ein Mann sein Leben lang nichts anderes getan hat sich als
nutzloser Sportfunktionär zu verdingen - anstatt wirklich mal etwas produktives zu tun.

[DMW007]

Ich finde das immer ein Armutszeugnis, auf welchem Niveau da in öffentlichen Aussagen etwas schön geredet bzw. letztendlich häufig schlicht und einfach nur gelogen wird. Manchmal trifft sogar beides zu wie in dem Fall, ist ja ein schmaler Grad. Zu sagen, es gibt keine Korruption im Fußball, sondern bei Einzelpersonen, ist doch inhaltlich Blödsinn. Erst mal haben wir Korruption im Fußball, egal wie viele das sind. Der Satz sagt nichts über das Ausmaß aus. Blatters Logik ist absurd. Denn die sagt ja letztendlich: Korruption haben wir nur, wenn im Sinne einer Verschwörung ein Großteil oder die gesamte Fifa korrupt ist. Das ist doch die reinste Haarspalterei. Da wurde irgend welcher Unsinn zusammen gedichtet um den Satz "Es gibt keine Korruption im Fußball".

Und wenn man sich mal vor Augen hält, dass alleine in der jüngsten Zeit in 103 Fällen wegen Verdachts auf Geldwäsche ermittelt wird - Entweder haben wir da einen SEHR dummen Zufall bei dem massenhaft Unschuldige verdächtigt wurden. Oder Blatters Schönrederei ist schlichtweg sogar falsch, weil bei der Fifa eben doch nicht nur einer oder zwei ihre Hand aufgehalten haben. Wobei das ja mittlerweile nur noch einen Teil der Vorwürfe darstellt. Derzeit sind 14 Personen Betrug, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und sogar Verschwörung angeklagt. Natürlich bislang nur die Anklage ohne Urteil. Aber die Anzahl der Personen und dass die Behörden von einer Verschwörung ausgehen, spricht klar gegen die Behauptung, das wären alles ja "nur" Einzelpersonen. Kann sich jeder selbst entscheiden was er glaubt. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass die alle eine weiße Weste haben wie Blatter so schön sagt.

Schon fast abenteuerlich finde ich, wie bei solchen Aussagen immer auf Gewissen und Ehre gepocht wird oder man anfängt zu schwören. Was soll das in dem Kontext denn überhaupt sein? Entweder sage ich die Wahrheit oder ich lüge. Das braucht nicht durch irgendwelche Zusätze bekräftigt werden, die das vermeintlich glaubwürdiger erscheinen lassen. Es ist ja nicht so, als hätte JEDER Gewissen und Ehre, die ihm das Lügen verbieten. Auch ein Ehrenwort, Schwur oder ähnliches hält nicht vom Lügen ab. Es wurden schon ganze Kriege geführt, weil jemand unter Eid gelogen hat.

Die Beschönigungen, Haarspaltereien und das appellieren an sein Bewusstsein für richtig und falsch machen ihn in meinen Augen eher noch unglaubwürdiger. Wenn er tatsächlich die Wahrheit sagt, ist das doch alles gar nicht nötig: Er wird nicht verurteilt, die Vorwürfe werden sich nicht bestätigen und sind damit nicht mehr haltbar. Somit bedarf es keiner vorherigen Moralpredigt, wie anständig man doch ist. Erscheint jedoch im Gesamtbild eher unwahrscheinlich. Er ist ja schließlich kein unbeschriebenes Blatt. Erst 2012 wurde bekannt, dass er über Schmiergelder an Fifa-Funktionäre informiert war.

Wegen der erdrückenden Beweislast blieb ihm letztendlich nichts anderes übrig, als den Vorwurf einzugestehen. Hoch anrechnen kann man ihm das allerdings durch seine verzweifelten Versuche des herunterspielens nicht. Beispielsweise sah er die Gelder nicht als Schmiergeld an - Für ihn waren es "Provisionszahlungen". Außerdem wäre es damals ja etwas anderes gewesen als heute. Meiner Meinung nach eine sehr abenteuerliche Ausführung. Wenn man nebenbei Drogen verkauft, lässt sich das aus der eigenen Sicht auch mühelos als Einkommens-Bonus betrachten. Egal mit welchen schön klingenden Worten man es umschreibt: Es bleibt illegal und erfüllt nebenbei auch noch den Tatbestand der Steuerhinterziehung.

Wer das nicht glauben mag, kann ja z.B. mal beim Fiskus ausprobieren, ob dort zwischen "Geeigneten Maßnahmen zur Steigerung des Nettoeinkommens" und "Steuerhinterziehung" unterschieden wird

[Darkfield]

Wenn es im Geld geht hört die Freundschaft auf - so ein einprägsames Sprichwort!
Leute in solchen Positionen haben weder Ehre, noch können die eine derartige Position mit einem reinen Gewissen erlangt haben.

Eine Führungsperson wird man auf zwei Arten:
- mit spitzen Ellenbogen und gewissenlos über Leichen gehen
- wenn man es gar nicht will

Übrigens, dass mit der Korruption lässt sich ganz flockig auf JEDEN Profisport übertragen,
ist kein Alleinstellungsmerkmal des Fußballs!

[RobVanPers]

Vor allem in Freundschaftsspielen wird sehr sehr viel geschoben. Da jeder davon profitiert (bis auf die Fans) nimmt es auch jeder so hin.

Auch ich bin der Meinung, dass es schon seit längerer Zeit so ist aber jetzt, wo die FIFA Schmiergelder angenommen hat, die Korruption durch das FBI nachgewiesen wurde, sticht es mehr heraus. Jetzt will es plötzlich jeder 2. Fussballfan seit 20-30 Jahren gewusst haben, dass Fussball nicht mehr nur auf dem Feld gespielt wird.

Auch die hohen Ablösesummen nehmen mir beispielsweise die Lust vom Fussball. Man erinnere sich, für welche Summen Zidane, Ronaldo, Beckham, Figo, etc. damals wechselten. Damals hatte ich die Preise der aufgezählten Spieler nachvllziehen können, da sie wirklich (!) die besten waren. Aber mittlerweile zahlt man für ein 19-jähriges Talent mal locker 40 Mio. €...

[Chillpanse]

Ich denke das Problem ist, dass man überhaupt Wetten abschließen kann. Ich z.b. bin zwar ein sehr großer Fussball-Fan - bin aber noch nie Wetten gegangen. Meiner Meinung nach könnte man diese ganzen Wettbüros schließen - damit der Sport im Vordergrund steht - und wohlmöglich nicht beschissen wird.
Die Ablösesummen finde ich auch wirklich erschreckend. Vorallem wieviel Fernsehgelder, besonders die englischen Vereine, mittlerweile kassieren.
Diese Financial-Fair-Play Statuten kann ich nicht wirklich erkennen. Ich wäre für ein Transfer und Trading-System wie in der NHL - das wäre dann immerhin noch fair. Naja wenn ich so lese die FBI hat dies und das herausgefunden - das macht mich irgendwie ein wenig misstrauisch - bin kein bekennender Freund des FBI und der USA im Allgemeinen - wieso müssen sie denn überall ihre Nase reinstecken?
Allerdings wird wohl was drangewesen sein, wenn man auf die Reaktionen innerhalb der FIFA geschaut hat. Aussserdem hatte ich selbst auch schon immer die Vermutung, dass da ein paar schwarze Schafe dabei sind - denen auch illegale Wege um schnell Geld zu verdienen recht sind.

[avp6666]

Ehm, ich fände es besser, wenn das durch aus berechtigte Thema "horrende Ablösesummen" in einem separaten Thema besprochen wird - hat jetzt mit den Fussballwetten nicht wirklich viel zu tun. So käme doch nur zu viel durcheinander.

[Chillpanse]

Beim letzten Bundesliga-Spieltag ist beim Spiel Bayern München gehen FC Augsburg auch wieder eine sehr komische Schiedsrichter-Entscheidung passiert - natürlich wieder rein zufällig zugunsten des reichsten Clubs in Deutschland.
Ob das nur Zufall war - oder ob da auch gerne mal Geld von Konto A nach Konto B fliesst? Ich würde dieses sicher nicht ausschließen. Mit Geld kann man nun mal leicht Leute bestechen und manipulieren.

[carlgrimes]

FIFA an sich ist korrupt, und somit beteiligt an der Fußballgeldwäsche, aber dass die Buchmacher immer bestens bescheid wissen, stimmt nicht. Sie richten sich auch nur an Statistiken, die man übrigens in den Wettbüros bzw auf der Wettapp einsehen kann. Man braucht nicht überall die Illuminaten zusehen

[Rodley]

Das Problem, wo ich bei der ganzen Diskussion sehe ist, dass all diese Stars unserer Jugend gegenüber keine Vorbilder mehr sind.
Ich hab einen ganz guten Einblick in Kreis- und Gruppenligen in C und B Ligen. Da werden Schiedsrichter geschmiert, Spiele verschoben, Spiele solange spielen gelassen bis ein Spielstand "stimmt" (teilweise Nachspielzeiten von 15 Minuten). Als Dank gehen die Schiris dann mit den Gewinnern Essen...
Es ist wie ein Geschwür das sich bis in die untersten Ligen verbreitet.

Trotzdem kann man dies nicht Pauschalisieren. Und zum Glück gibt es noch genügend weisse Schafe damit der Fussball das bleibt was es schon immer war: Deutschlands beliebtestes Kind, das Woche für Woche die Massen in die Stadien zieht und unendlich viel Gesprächsstoff in den Kaffeerunden der Büros oder in den Stammtischen bietet.

[Tower1983]

Im europäischen Spitzenfußball geht es um viel Geld, ebenso in den nationalen Ligen. Das ist wichtiger, als die Fans in Zaum zu halten. Hooligans und der Mob machen sich breit und glauben, sich in Stadien und davor alle Rechte nehmen zu dürfen. Wenn sie dann von der Polizei Prügel für ihre Missetaten bekommen und festgenommen werden, tun sie Unschuldig und versuchen die Polizei schuldig zu machen. Diese "Fans" sollten Stadienverbote bekommen und bei Nichtbeachtung gleich vier Wochen in den Knast wandern, Man kann diesen Leuten nur mit Härte begegnen, sonst wird deren Auftreten immer schlimmer. Warum sollen sich die Bürger dieses Gebaren dieser Leute gefallen lassen? Werden Stadien langsam zu No-go-Areas? Es gibt Grenzen für solche Leute und diese müssen ihnen aufgezeigt werden. Zudem sollten der Mob/Hooligans an den Polizeikosten beteiligt werden ...