Ist BIO sinnvoll oder humbug?

[ano23]

@ Boyka:
wie kommst du auf die Liste, rein aus interesse?
kommt das nicht auch stark auf das Gebiet an wo die Produkte prodziert werden?

Grade von Kartoffeln und Süßkartoffeln könnte ich mir jetzt nicht den Unterschied der Pestiziden belastung erklären...

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Hmm...also leider ist ja nicht alles wirklich bio, wo bio draufsteht. Aber an sich, wenn man es sich leisten kann, sind die Produkte schon besser, gesünder.
Ich hab ein paar mal wirklich gutes bio gemüse essen können und das war alles irgendwie viel intensiver und geschmackvoller. Aber leider ist bio alles andere als günstig, dafür müsste es ja eher ein standard werden. Aber wir schauen bei so etwas wichtigem wie Nahrung ja eher auf Preis statt Qualität :/

[DotNet]

Also Humbug ist es definitiv nicht. Die Qualität der Lebensmittel ist deutlich besser, da keine Schadstoffe wie Pestizide vorhanden sind und auch nicht massenhaft Medikamente ohne Grund eingesetzt werden. Die Frage ist eher, was man unter Bio versteht. Beispielsweise sind die Mindestanforderungen für Tiere was z.B. den Platz angeht nicht viel besser wie bei konventioneller Haltung. Außerdem regelt zumindest das EU-Biosiegel nicht, welche Distanz die Lebensmittel zurück legen. Für die Umwelt ist es definitiv nicht gut, wenn Nahrungsmittel über etliche tausend Kilometer transportiert werden. Am schlimmsten sind ja jene Produkte, die zur Weiterverarbeitung in andere Länder exportiert und anschließend als fertiges Produkt wieder ins Land geholt werden. Hier sollte man sich also im klaren sein, dass die Qualität der Produkte im Vordergrund steht. Die Umweltbelastung eher weniger.

Vom WWF habe ich diese Woche ein gutes Video gesehen, dass hier etwas Aufklärung schafft:

[Fritz]

In Berlin findet auch dieses Jahr vom 20.-29. Januar 2017 in Berlin eine traditionelle Messe statt, auf der Verbraucher sich über Lebensmittel direkt vom Hersteller oder Erzeuger informiere lassen können. Gruenewoche. Für Schüler und Schulklassen gibt es spezielle Programme. Auf der Messe kann man sehen aus wie vielen Ländern der Erde und in welcher Qualität Verbraucher in Deutschland Lebensmittel geliefert bekommen. Um ein Beispiel herauszuggreifen, Marokko. Dieses Nord Afrikanische Land, sonst nur für negative Schlagzeilen bekannt, liefert Lebensmittel nach Deutschland und stellt sich in Halle 18 vor. In Halle 1.2b stellen sich BIO Landwirte und ihre Produkte vor. Hier hat man die Möglichkeit mit den Erzeugern direkt zu sprechen.

[BitNet]

Produkte von Bio sind denk ich mal bestimmt gesünder als sonst das, was ihr in normalen Supermärkten oder MC Donalds oder sonst was draußen kauft.

[mmuhl]

In der herkömmlichen Landwirtschaft wird miit Bioziden, Pestiziden Fungizieden und Herbiziden gearbeitet. Ausserdem wird mit Kunstdünger gedüngt, damit die Pflanzen schnellstmöglich an Gewicht und Erntereife erreicht.
Wenn damit Deine Ansprüche gedeckt sind, ist der Kauf von Bio-Produkten für Dich nur wenig sinnvoll.
Ich stehe eben mehr auf schmackhafte und leckere Sachen, auch wenn sie nicht ganz so groß sind, wie die anderen aus der konventionellen Landwirtschaft. Außerdem fände ich es ganz gut, wenn noch ein bisschen Natur übrig bleibt für meine Kinder.

[olwel]

Man muss natürlich sehen, dass "Bio" auch ein Luxus ist. Nicht nur teurer, sondern eben auch rein mengenmäßig nicht für alle verfügbar. Schon mit enormem Einsatz von Düngemitteln wird es immer schwerer, die Weltbevölkerung zu ernähren. Einserseits: Menschen haben nicht nur gegenüber anderen Menschen Verantwortung, sondern auch gegenüber der Natur und der Umwelt. Dazu gehört auch, sensibel im Umgang mit ebendiesen zu leben. Biologische Lebensmittel sind ein Teil davon. Bio-Zertifikate garantieren, dass bei der Herstellung der Lebensmittel keine Chemikalien verwendet wurden, sie aus kontrolliert-ökologischem Anbau stammen und auch nicht gentechnisch verändert sind. Dadurch geht es nicht nur der Umwelt besser, sondern auch einem/einer selber, da man gesünder lebt. Andererseits: Dadurch, dass Menschen vermittelt wird, dass sie verantwortungsvoll handeln, wenn sie Bio-Produkte kaufen, wird jenen, die nicht über die Mittel dazu verfügen, die Fähigkeit abgesprochen, Verantwortung übernehmen bzw. an einer besseren Welt mitwirken zu können. Wer Bio-Lebensmittel konsumiert, lebt zwar vielleicht gesünder, sollte sich aber nicht einreden, ein ausbeuterisches System dadurch in irgendeiner Form zu verändern.

[Ma4ia]

Auch bei Bio-Produkten weiss man nicht 100%ig, ob es stimmt, was die einem erzählen. Ich kaufe normale produkte und lebe ganz gut damit.

[Fritz]

Am Beispiel Rindfleisch ist die unterschiedliche Fleischqualität erkennbar. Grundsätzlich besteht für den Verbraucher keine Gesundheitsgefahr oder Nachteil durch den Verzehr von Industriell Hergestelltes Fleisch. Allerdings sollte sich jeder darüber bewusst sein, dass die Substanzen in Futtermitteln für die Tiere über das Fleisch in den Körper des Menschen gelangen. Quelle.

Da der Verbraucher über den Preis Druck auf den Fleischerzeuger ausübt und der Fleischerzeuger sein Produkt Fleisch verkaufen möchte, wird er bei der Tierfütterung einsparen. Diese Situation führte im Jahr 2000 zum BSE Skandal. In Großbritannien erkrankten Schafe an Scrapie. Die Für den Menschlichen verzehr ungeeigneten Schafe wurden zu Tiermehl verarbeitet. Das Tiermehl wurde an Rinder weiterverfüttrert um kostengünstig teureres Rindfleisch zu produzieren. Da allerdings der Virus aus den Schafen bei der Tiermehlerzeugung nicht abgetötet werden konnte übertrug sich der Virus auf die Rinder. Menschen starben nach dem verzehr von diesem verseuchten Rindfleisch an der menschlich abgewandelten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit . Quelle In jedem Schulbuch wird gelehrt, dass Rinder Pflanzenfresser sind. Im BSE Fall wurde der Rindern Fleisch Tiermehl verfüttert um günstig zu produzieren.

Zum Vergleich dazu gibt es für den Bio Rindfleisch Erzeugung vorgeschriebenes Futtermittel und Haltungsvorschriften. Auf diese weis wird Rindfleisch qualitativ besser, allerdings auch teurer, da der Aufwand höher ist.

Wer sich mit einem guten Lebensmittel ernähren möchte, kommt nicht herum sich zu erkundigen wie das Lebensmittel erzeugt wurde. In den Supermärkten wird dem Verbraucher erklärt, dass er die Kontrolle der Produktionsindustrie überlassen kann, da sie sich über eigene "Kontrollsiegel" prüfe. Auf diese weise Kontrolliert sich der Kontrolleur selbst. Das soll zum gedankenlosen Konsumieren animieren.

[Kokujo]

Ich achte da gerne auf den finanziellen Aspekt. Das ist wie bei Kobe-Rind. Wenn man es sich leisten kann, kann man es gerne tun. Aber ich denke, die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorteile können auf keinen Fall so enorm sein, dass es die 200% die man bezahlt rechtfertigt. Und was die Tierfreunde angeht... Ob das Tier nun gehegt und gepflegt wird, bis es kaltblütig ermordet wird ist nicht wirklich ein Unterschied was die Tierfreundlichkeit angeht.
Und was gesundheitliche Aspekte angeht: Man kriegt auf jeden Fall keine Lebensmittelvergiftung oder andere Krankheiten die sofort auftreten. Warscheinlich gibt es irgendwann wieder eine große Debatte ob diese Art Fleisch Krebs oder andere Krankheiten mit einer Inkubationszeit von 2stelligen Jahreszahlen haben, aber die kann man warscheinlich auch durch verschiedene andere Wege kriegen.
Ich für meinen Teil spare mein Geld lieber für eine ausgedehnte Japan-Reise. Das ist meine Ansicht dazu, diese ist natürlich nicht wissenschaftlich begründet, aber wenn ein normaler Bürger Lust und Zeit hat stundenlang auf wissenschaftlichen Foren Diskussionen über die gesundheitlichen Vor- und Nachteile von Bio-Eiern zu diskutieren, soll er es tun.