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  1. #41
    Avatar von DMW007
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    Wie viel Chemie erwartet man in einer konventionellen Kartoffel?
    Entlaubungsmittel werden einige Wochen vor der Ernte gespritzt. Es tötet die Pflanze an der Oberfläche komplett ab. Dadurch werden die Kartoffeln nicht mehr größer. Somit gibt es keine besonders großen oder kleinen Kartoffeln. Der Handel bevorzugt 5-6 cm Größe. Alles darunter und darüber ist für den Bauern nur schwer verkäuflich, wenn überhaupt.

    Es gibt umweltschonendere Möglichkeiten: Man könnte den grünen Teil an der Oberfläche abschneiden. Wird nicht von Hand gemacht, weil dies für das gesamte Feld ca. 1 Tag an Arbeit verursacht. Mit dem Pflanzenschutzmittel und Maschinen dauert es nicht mal eine Stunde.


    Doch das ist noch nicht alles. Fungizide werden gegen Pilze gespritzt. Herbizide wirken gegen Unkraut und Insektizide sollen Insekten vertreiben.
    Wirken diese Mittel auch nur so, wie es die Hersteller behaupten? Die Analyse eines Feldes, welches seit Jahrzehnten konventionell (also ohne Bio-Produkte) bewirtschaftet wurde, zeigt: Es finden sich etliche Pestizidenrückstände. Darunter auch alte Mittel aus den 70ern, die seit einiger Zeit verboten sind. Durch den Boden können sie weiterhin in die Kartoffeln gelangen.

    Einige Kartoffeln werden auch nach der Ernte noch behandelt. Dies kann beispielsweise ein Keimhemmungsmittel sein. Dies verhindert die Zellteilung, sodass die Kartoffel langsamer mit Keimen beginnt. Der am häufigsten verwendete Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein.


    "Zdf Besseresser" informiert darüber in einem Videobeitrag:



    Zwei getestete Bio-Kartoffeln aus dem Supermarkt waren frei von Schadstoffen, wie es das Gesetz verlangt. Allerdings sollte man hier darauf achten, dass die Kartoffeln nicht quer über die Erde verschifft wurden, da ansonsten eine hohe Umweltbelastung und ein entsprechender Schadstoffausstoß entsteht.

    Ob man da nicht doch lieber zu Bio-Kartoffeln greift, am besten vom örtlichen Markt?

  2. #42
    Avatar von Hase
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    Ich finde BIO wichtig, aber mittlerweile ist das nur ein Siegel. Mittlerweile ist es so intransparent, dass man nicht mehr weiß ob das BIO ist wo Bio drauf steht.
    Deswegen habe ich vor mein Gemüse auf dem Bauernmarkt zu kaufen.
    Da weiß man, dass das Gemüse und Obst von einem Bauern in der Region hergestellt wurde und nicht über den halben Erdball geschifft wird. Was man auch machen sollte ist alles Saisonal kaufen.
    Was am besten ist wenn man die Sachen wo in Deutschland wachsen selber anpflanzt.
    Auf Längere Zeit will ich einen kleinen Selbstversorger Garten haben.

    Worauf achtet ihr beim Obst und Gemüse Einkauf?

  3. #43
    Avatar von Manjaro
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    Bio sollte in meinen Augen die Normalität sein. Ich will doch keine Produkte mit künstlichen Stoffen (z.B. Pflanzenschutzmittel), bei denen man nicht mit 100%tiger Sicherheit sagen kann, dass diese nicht schaden. Einfach weil keiner weiß, welche Konsequenzen es hat, wenn man die Jahrzehntelang über die Lebensmittel mit aufnimmt. Und wie man am Beispiel der Kartoffel sieht, ist das nicht mehr nur ein Stoff. Nur bei der Kartoffel gibt es schon mehrere Stoffe. Das muss man sich mal vor Augen halten, was da im Alltag mit verschiedenen Produkten zustande kommt.

    Die Siegel sehe ich aber skeptisch, weil da eben ein höherer Verkaufspreis dahinter steckt. So was lockt Betrüger auf den Plan. Deswegen kaufe ich Obst/Gemüse nur noch vom örtlichen Markt. Das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern schont auch die Umwelt. Ich muss den Kopf schütteln, wenn ich Bioprodukte vom anderen Ende des Globus bei uns in den Regalen sehe.

  4. #44
    Avatar von DMW007
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    Diese beiden BIO-Siegel sind hierzulande vermutlich am bekanntesten. Links ist das Deutsche Siegel, welches seit 2001 existiert. Im Jahre 2010 kam das rechte EU-Siegel dazu, welches das linke ablösen soll. Einige Hersteller bringen beide Siegel an. Dies ist legal, für die Anforderungen spielt es aber keine Rolle, ob beide oder nur das EU-Siegel aufgedruckt sind: Beide garantieren die Mindeststandards der EG-Öko-Verordnung.

    Zu denen gehören u.a.
    • Mindestens 95% hergestellt aus EG-Richtlinie/Artgerechter Haltung
    • Bis zu 0,9% gentechnisch manipuliertes Material erlaubt
    • 47 konventionelle Inhaltsstoffe aus Nicht-Bio-Herstellung dürfen verwendet werden
    • Keine Geschmacksverstärker und andere künstliche Aromen

    Vor allem die ersten drei Punkte dürften viele Verbraucher überraschen. Für das EU/Deutschland Siegel muss das Produkt nicht komplett aus Bio-Produkten hergestellt werden. Das Siegel ist daher tatsächlich nur als Mindeststandard zu verstehen, nicht als Ideal.

    Deutlich strenger sind private Siegel: Bioland und demeter erlauben beispielsweise keine konventionellen Bestandteile. 100% müssen ökologischer Herkunft sein. Nur weniger als die Hälfte der Zusatzstoffe dürfen genutzt werden. Auch in einigen anderen Punkten schützen sie Gesundheit und Tierwohl stärker. Sie schränken schmerzhafte Behandlungen ein und gewähren den Tieren deutlich mehr Platz. Außerdem gibt es Limits für den Transport. Demeter erlaubt nur max. 200km, um den dadurch entstehenden Stress für die Tiere möglichst kurz zu halten.

    Bio ist also nicht gleich Bio. Wie auch bei anderen Dingen muss der Verbraucher für ein hochwertigeres Produkt auch mehr bezahlen. Wenn die Hersteller für bessere Inhaltsstoffe höhere Kosten haben oder einen geringeren Ertrag weil sie den Tieren mehr Platz gewähren, ist es nicht möglich, Billigfleisch anzubieten.

  5. #45
    Avatar von Manjaro
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    Die Qualität der Lebensmittel ist meiner Recherche nach ein Grund, warum sich beispielsweise die Spermaqualität zunehmend verschlechtert. Dünger, Pflanzenschutzmittel und sonstige Zusatzstoffe werden über konventionelle Produkte oder Fertiggerichte regelmäßig im Körper aufgenommen. Es ist naiv anzunehmen, diese zahlreichen Stoffe hätten keine Folgen. Vor allem dann nicht, wenn sie über Jahre (oder gar Jahrzehnte) konsumiert werden.

    Kurzer 10 Minütiger Quarks-Beitrag darüber:

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  6. #46
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: Ist BIO sinnvoll oder humbug?

    Der SWR hat konventionelles Fleisch mit Bio und Metzger verglichen - vor allem hinsichtlich der Haltungsbedingungen. Spoiler: Discounter-Bio ist schon mal besser als konventionell. Der Metzger ist dann die beste Option, wenn er sein Fleisch von bekannten Höfen aus der Region kauft. Bezieht der Metzger dagegen vom Großmarkt, kann das die selbe Ware sein, die am Ende auch im Supermarkt landet.

    Damit ist der Tenor klar: Man muss sich informieren und seinem Metzger vertrauen können. Wenn der selbst schlachtet oder transparent offen legt, aus welchen seriösen Quellen er seine Rohstoffe bezieht, ist das qualitativ am besten und sorgt für das beste Tierwohl. Nebenbei kommt das auch der Umwelt zugute, wenn weite Transportwege vermieden werden. Es sollte auch klar sein, dass man damit Lebensmittelskandalen am ehesten vermeidet - auch wenn der Metzger ein paar Euro pro Kilo teurer ist, als der Supermarkt.

    Wer sich die Mühe nicht machen möchte, hat mit Discounter-Bio einen Kompromiss zwischen beiden Welten, sowohl was Qualität als auch Preis angeht.



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    Darkfield (03.10.2021)

  8. #47
    Avatar von Hase
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    Ich finde es Sinvoll vor allem Demeter denn die Richtlinien sind Von Demeter sehr streng.
    Demeter kontrollieren auch sehr oft auf den Bauernhöfen. Deswegen finde ich Demeter Produkte gut aber sie sind meistens teurer. Es ist also kein Humbug sofern man Demeter kauft andere Bio zeichen da Vertraue ich nicht so darauf das, dass auch wirklich Bio ist.

  9. The Following User Says Thank You to Hase For This Useful Post:

    Fritz (22.11.2021)

  10. #48
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    Standard AW: Ist BIO sinnvoll oder humbug?

    Simplicissimus hat dazu jüngst einen Videobeitrag veröffentlicht:



    Zusammengefasst gibt es gesundheitlich keine eindeutige Studienlage, ob Bio deutlich gesünder ist. Betrug kommt vor, ist allerdings keine Besonderheit von Bio-Produkten. Lebensmittelskandale haben wir gelegentlich überall, auch bei konventionellen Lebensmitteln. Und das, obwohl es Auflagen und Kontrollen gibt. Insgesamt würde das System funktionieren, solche Skandale seien Ausnahmen.

    Was die Umwelt angeht, ist das Fazit gespalten: Zwar gibt es einige positive Auswirkungen, da u.a. keine Pestizide eingesetzt werden dürfen. Teils ist der Ressourcenverbrauch dafür höher, weil Mindeststandards gelten. Schlussendlich kommt es zudem auf die Herkunft der Lebensmittel an. Eine tropische Frucht die eine halbe Weltreise hinter sich hat, kann logischerweise nicht ökologisch sein. Der Transportweg fällt bei einem Bio-Produkt ja nicht weg, die hat massiv Ressourcen für den Transport verbraucht. Weit mehr als z.B. ein Apfel, der regional (am besten nur ein paar Kilometer weiter) angebaut wurde.

    Insgesamt wird Bio daher als Teil der Lösung gesehen: Ein Schritt in die richtige Richtung - doch es reicht nicht, wenn alle Bio-Produkte kaufen. Damit bleiben viele Probleme ungelöst, wie z.B. die Lebensmittelverschwendung. Ein erheblicher Teil der produzierten Lebensmittel werden entsorgt, sei es im Supermarkt oder beim Konsument. Das ist ein generelles Problem. Vor allem bei Lebensmitteln, die viele Ressourcen zur Herstellung benötigt haben. Fleisch beispielsweise benötigt viel Wasser. All diese Ressourcen werden dann unnötig vergeudet. Auch wenn ein Bio-Produkt auf dem Müll landet, dann ist der Fußabdruck meist sogar noch größer. Gerade bei solchen Themen braucht es ein Umdenken. Wer mal kurz vor Ladenschluss in z.B. die Schaufenster von einem Bäcker schaut, kann erahnen, wie viel hier wohl gleich weggeworfen wird. Da kann man durchaus hinterfragen, ob das a) nicht besser verwendet werden kann und b) von jedem Produkt dutzende Stück bis kurz vor Ladenschluss verfügbar sein müssen. Oder ob man nicht auch was anderes nehmen kann, wenn zu dem Zeitpunkt das gewünschte halt schon ausverkauft ist.


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