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  1. #1
    Avatar von Fritz
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    Standard Mehr Wertschätzung für Pfleger nach Corona?

    Zu Beginn der Corona-Krise waren sich alle einig, dass Pflegekräfte besondere Wertschätzung verdienen. Was ist aus den Versprechen geworden? https://www.zeit.de

    Gibt es Pflegekräfte die eine Anerkennung in Form von Geld bekommen haben?

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    Darkfield (18.07.2020)

  3. #2
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Smalltalk Bereich

    Ich hatte das Vergnügen vor kurzem für acht Tage im Krankenhaus zu liegen,
    und ich kann sagen "Nein" die Pflegekräfte erfahren KEINE Wertschätzung in dieser Krise!
    Viele Patienten sind immer noch der Meinung das die Pflegekräfte ihnen zu Diensten sein müssten und geben denen
    all zu oft das Gefühl Minderwertig zu sein.
    Und auch die Pflegekräfte für die häussliche Pflege sind nach wie vor "ganz arme Schweine", und oft genug rackern die sich
    sieben Tage die Woche den Arsch ab.

    Kernproblem ist das Pflegedienste, Krankenhäuser und Arztpraxen wirtschaftlich geführte Unternehmen sind, die rein auf Profit aus sind.
    Da spielt der Mensch, auf beiden Seiten des Thresen, eine ziemlich untergeordnete Rolle.

    Mir ist bisher keine Pflegekraft, mit der/dem ich mich unterhalten hatte, untergekommen die seitens seines Arbeitgebers oder Patienten eine
    besondere Wertschätzing erfahren hat.
    Einige davon waren so angetan davon, das sich überhaupt mal einer Gedanken über die Situation macht, freundliche Worte und Unterstützung findet.

    Wärend meines Aufenthalts wurde ich jedenfalls jederzeit freundlich und zuvorkommend behandelt,
    und selbst die bekannt schlecht gelaunten Krankenschwestern aus der Nachtschicht konnte ich mit Freundlichkeit und netten Gesprächen zu
    einer angenehmen Zeit bewegen.

    Zugegeben, ich hatte wärend meiner Zeit dort das große Glück das mein Bettnachbar, als ich nicht konnte, mir half.
    Vis versa half ich den Neuankömmlingen im Rahmen meinen Möglichkeiten, dass wird von den Pflegekräften registriert und honoriert.
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

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    DMW007 (22.07.2020)

  5. #3
    Avatar von DMW007
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    Standard

    Die Frage habe ich mir auch gestellt, als die Balkons zahlreicher Städte voll mit jubelnden Menschen waren.*Umfragen zufolge genießen Feuerwehrleute zusammen mit Ärzten sowie Kranken- und Altenpflegern ein sehr hohes Ansehen in der Bevölkerung. Während Ärzte zu den am besten bezahlten gehören, stehen sämtliche Pfleger nicht mal auf der Liste der Berufen mit höchster Bezahlung. Dagegen verdienen Fondsmanager, Versicherungsmathematiker und Wertpapierhändler überdurchschnittlich viel - diese Berufe gelten bei vielen Menschen eher als zwielichtig.

    Während Ärzte angesehen und gut bezahlt zugleich sind, gibt es bei vielen anderen Berufen offenbar einen großen Unterschied zwischen gesellschaftlicher Wahrnehmung und Bezahlung. Auch wenn Pflegekräfte sich über Applaus und Geschenke sicher freuen: Letztendlich können sie weder beim Vermieter noch im Supermarkt damit bezahlen. Wobei selbst diese netten Gesten bereits abzunehmen scheinen, seit die Infektionen im gesamten Land recht gut unter Kontrolle sind.

    Gesundheitsminister Spahn hat eine Bonuszahlung versprochen. Die erhalten allerdings nur Altenpfleger. Was sendet das für ein Signal an den "normalen" Pfleger im Krankenhaus? Dass er ein Pfleger zweiter Klasse ist und daher keinen Bonus verdient?
    Selbst wenn er gerecht an alle Pflegekräfte ausgeschüttet werden würde: Es geht um einmalig maximal 1.500€ - also bestenfalls einen Monatslohn. Welchen Wert hat das, wenn die Pfleger danach wieder mit schlechten Arbeitsbedingungen sowie geringer Bezahlung konfrontiert sind? Ist das nicht viel mehr ein Hütchenspieler-Trick, um der Bevölkerung für den Moment des medialen Druckes sinnvolles Handeln vorzutäuschen?
    Würden diese Kräfte fair bezahlt und behandelt, bestünde überhaupt keine Notwendigkeit für Sonderzahlungen. Außerdem wäre das viel nachhaltiger. Die Betroffenen hätten auch nach Corona etwas davon - Wenn Spahn & co vermutlich längst vergessen haben, wer entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung der Krise verantwortlich war...

    Btw: Ich habe die Beiträge mal in ein eigenes Thema verschoben. Die Diskussion darüber ist wichtig und richtig, sodass diese nicht im Smalltalk untergehen sollte.

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    Darkfield (23.07.2020)

  7. #4
    Avatar von Open Thought
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    Standard

    Während der Corona-Kriese gibt es für Abgeordnete*sogar eine Bonuszahlung von bis zu 600€- natürlich steuerfrei. Selbst Politiker zeigen sich über das Geld enfremdet, weil es durch Corona für sie eher ruhiger als stressiger war. Außerdem haben viele bequem von zuhause gearbeitet. Zeit und Geld für Dienstfahrten sind somit damit auch weniger statt mehr geworden.
    Quelle: Augsburger Allgemeine - Der Bundestag ist großzügig zu sich selbst.

    Das ist doch ein Schlag ins Gesicht für jeden der sogenannten "systemrelevanten" Berufe wie Pfleger, Kassierer, Verkäufer etc. die großteils überhaupt kein Geld erhalten haben. Der damals von Jens Spahn groß angekündigte Bonus wurde lediglich an Altenpfleger ausbezahlt.

  8. The Following 2 Users Say Thank You to Open Thought For This Useful Post:

    Darkfield (05.12.2020), EmmiNix (06.12.2020)

  9. #5
    Avatar von technikfreak8
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    Standard AW: Mehr Wertschätzung für Pfleger nach Corona?

    Also zu allererst möchte ich natürlich zustimmen, dass Pflegekräfte (vor allem in der Altenpflege, doch auch in allen anderen Pflegebereichen) auf jeden Fall mit oder ohne Corona mehr Wertschätzung verdient haben! Ich kann persönlich nur von Altenpflegern sprechen, da ich Familienmitglieder habe, die dort arbeiten. Sie vollziehen einen sehr anstrengenden und wichtigen Job und sind auf alle Fälle systemrelevant. Durch die steigende Lebenserwartung werden die Menschen immer älter und brauchen daher auch die entsprechende Versorgung durch Altenpfleger. Der demographische Wandel sorgt dafür, dass dieser Beruf immer wichtiger wird. Und neue Altenpfleger/innen werden wir nur bekommen, wenn diese bessere Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Wertschätzung bekommen. Ich kann euch in allen bisher genannten Punkten daher nur zustimmen!!!

  10. #6
    Avatar von DMW007
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    Nach etlichen Teilnahmen a der "Jerusalema Challenge" sieht Warner Music eine Möglichkeit, um Geld zu verdienen: Die vielfach geklickten Videos werden nun abgemahnt, weil Warner durch die Wiedergabe des Liedes seine Urheberrechte verletzt sieht. Im Internet findet man dutzende Videos von verschiedenen Unternehmen und Institutionen. Scheinbar haben jedoch auch kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Feuerwehrwachen oder Polizeistationen teilgenommen - und müssen nun möglicherweise tausende von Euro an Abmahngebühren bezahlen.

    Noch perfider dabei: Die Challenge hat das bis dahin recht unbekannte Lied erst zu großer Verbreitung verholfen. Und Warner reagiert erst sehr spät. Das Lied wurde 2019 veröffentlicht, die Challenges begangen bereits 2020. Etliche Monate vergingene, bis die Ansprüche geltend gemacht werden.

    Auch wenn Warner Music hier im Recht ist, stellt sich zumindest moralisch die Frage: Ist das vertretbar? Die Challenge sollte den Menschen in schwierigen Zeiten Mut machen. Deswegen haben viele Krankenhäuser, Sanitäter und andere Mitarbeiter aus kritischen Infrastrukturen daran teilgenommen. Diese werden für ihr Engagement nun auch noch von diesem Unternehmen bestraft. Wir erinnern uns zurück: Abgesehen von etwas Applaus wurden die bereits vor Corona schlechten Arbeitsbedingungen in diesem Bereich nicht wesentlich verbessert. Auch Gehaltserhöhungen auf ein vernünftiges Niveau stehen bislang aus.


  11. #7

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    Standard AW: Mehr Wertschätzung für Pfleger nach Corona?

    Die Wertschätzung für Pflegekräfte gehört, unabhängig von der aktuellen Coronapandemie, viel mehr geschätzt! Der Aufwand den diese Leute Tag für Tag leisten wird leider nicht so wahrgenommen wie er sollte. Diese Thematik rückt bei vielen Menschen leider erst dann in den Vordergrund, wenn sie sich selbst nach einer ordentlichen pflegerischen Betreuung sehnen. Anderenfalls sind Pflegekräfte die stillen Helden. Die Pandemie setzt dem ganzen die Krone auf. War der Job bereits fordernd genug, steigt die Belastung nun ins unermessliche. Ich spreche diesen Personen meinen größten Respekt aus!

  12. #8
    Avatar von Hase
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    Die Wertschätzung der Pflegekräfte ist mit Covid verbunden und ist traurig weil sobald Covid vorbei ist erlischt die Wertschätzung. Das finde ich sehr traurig, weil Pflegekräfte sind Systemrelevanter als alle anderen Metallberufe. In den Letzten Jahren wurde das Gesundheitssystem kaputt gespart. Und das fliegt uns gerade um die Ohren

  13. #9
    Avatar von Bob Marley
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    Gibt es denn überhaupt eine wirklich gestiegene Wertschöpfung durch Corona? Meinem Empfinden nach waren das einmalige Aktionen. Wie z.B. das Klatschen auf den Balkons. Seit dem habe ich nichts mehr in der Richtung mitbekommen. Abgesehen von den typischen Politiker-Aussagen wie "Die Pflegekräfte sind wichtig". Aber das haben sie ja vorher auch schon ab und an gesagt, ohne dies entsprechend in der Praxis auch zu würdigen.

  14. #10
    Avatar von DMW007
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    "Die Intensivstationen waren vor der Pandemie schon deutlich überlastet", kritisert Ricardo Lange den Gesundheitsminister Jens Spahn in der Bundespressekonferenz. Hintergrund ist eine provokative Frage von Tilo Jung, bei der es darum ging, die Politik würde hohe Fallzahlen und damit eine Überlastung der Gesundheitskräfte in Kauf nehmen. Spahn stellte klar, dies sei falsch - er habe immer das Gegenteil gefordert, damit die Intensivstationen nicht voll werden. Lange unterbricht: "Die Intensivstationen sind voll und da gibt es keinen Interpretationsspielraum, weil es eben nicht nur Covid gibt. Das kommt On Top oben drauf. Und die Intensivstationen waren vor der Pandemie schon deutlich überlastet, aufgrund von Personalmangel. Es gibt Intensivstationen die können nicht mal alle Betten befahren weil eben das Personal fehlt." Wer das nicht glaube, der solle zu ihm auf die Station kommen, bevor weiter diskutiert werde.

    Das Gesundheitssystem werde seit längerem kaputt gespart. Vor Corona hat das jedoch kaum jemanden interessiert: "Hätte man früher gehandelt und hätte man den Personalmangel früher ernst genommen, dann hätte wir heute eine deutlich entspanntere Situation, weil wir eben viel mehr Betten belegen, aber auch betreuen können" so Lange. Er selbst ist 39 und jahrelang Pfleger. Nach wenigen Jahren machte der Beruf ihn krank und er beschloss, zu einer Zeitarbeitsfirma zu wechseln. Dort muss er zwar flexibler sein - erhält jedoch bessere Arbeitsbedingungen. Er kommt also aus der Praxis. Den Coronabonus sieht er als Tropfen auf den heißen Stein. Zumal dieser schrittweise reduziert wurde und teils bis heute nicht mal an alle ausbezahlt wurde.

    Was fällt Spahn dazu ein? Spahn weist darauf hin, dass sich in den letzten 3 Jahren weit mehr verändert habe als in den Jahren davor, um den Beruf attraktiver zu machen. Super, ist das der Maßstab? Und er hat wohl vergessen, welche Partei die letzten 15 Jahre regiert hat. Genau die hat das alles doch erst verkommen lassen. Da stelle ich mir immer einen faulen Schüler vor, der lauter 6er schreibt, ständig mittags nachsitzen muss. Wenn der zu seinen Eltern sagt "Heute habe ich eine 5- geschrieben und muss erst morgen wieder nachsitzen!111einself". Äh ja toll, du hast es ein bisschen weniger verkackt als sonst und willst dafür die Sektkorken knallen lassen?

    Genau so wie er um Verständnis wirbt, dass man die großen Probleme ja nicht "mal eben" in 12 oder 24 Monten lösen könne. Schon alleine die Denkweise ist absurd. Man stelle sich vor, es brennt und ihr ruft die Feuerwehr. Dort heißt es "naja, wir müssen erst mal ein Feuerwehrauto bauen lassen, da Wasser reinfüllen, Leute finden die den Schlauch halten können... das kann dauern". Wäre das akzeptabel? Natürlich nicht, weil es der Job der Feuerwehr ist, genau für so was vorbereitet zu sein. In seiner Rolle als Gesundheitsminister hat Spahn damit also in Wirklichkeit gesagt: Ich habe bisher nur Geld kassiert, ohne meinen Job zu machen. Langsam beschweren sich andere, dass ich dafür auch mal was leisten sollte. Aber keine Eile, das machen wir nächste Woche. Oder nächsten Monat? Wir haben eh schon Mai, nächstes Jahr finden wir bestimmt Zeit dafür!

    Und wir haben noch gar nicht mal geschaut, was er denn angeblich da so glorreiches in den letzten 3 Jahren gemacht haben will. Fällt euch etwas ein?
    Das Klatschen an den Fenstern? Die tolle Prämie als Tropfen auf den heißen Stein, die wie schon gesagt mehrfach gekürzt und an einige bis heute nicht ausbezahlt wurde?
    Gut, vor 3 Jahren wurde wirklich nicht für Pfleger geklatscht - streng genommen also nicht mal gelogen von ihm. Ob die Pflegekräfte ihre Tätigkeit dadurch auch so aufgewertet sehen wie der Spahn?

    Den originalen Beitrag findet ihr hier:


  15. The Following User Says Thank You to DMW007 For This Useful Post:

    Darkfield (05.05.2021)

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