1. #1
    Avatar von StarWarsFan
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    Standard SAP liefert Software für US-Massenüberwachung

    Recherchen des ARD-Magazins "Fakt" haben ergeben, dass SAP Software und Unterstützung für die NSA anbietet. Genauer für die Auswertung der riesigen Datenmengen, die durch anlasslose Massenüberwachung entstehen. SAP hat speziell dafür weitere Firmen aufgekauft, die ebenfalls eng mit den Geheimdiensten der USA zusammenarbeiten.

    Die Opposition kritisiert die Zusammenarbeit scharf, auch im Bezug auf von SAP-Stammender Software, die möglicherweise beim deutschen BND eingesetzt wird. Martina Renner (Die Linke) fand in einem Interview mit dem "Fakt" Magazin besonders deutliche Worte:
    Nachdem, was wir wissen über die Überwachungspraxis der NSA und der Folterpraxis der CIA muss jede Firma, die mit diesen Leuten kooperiert, wissen, dass sie mit Leuten zusammenarbeitet, die Gesetzesbrecher sind
    SAP mit Sitz im Baden-Württembergischen Walldorf ist in Europa der Größte und weltweit der viertgrößte Software-Hersteller und genoss bislang einen ausgezeichneten Ruf.

    Quellem: SAP: Fernsehbericht über angebliche Kooperation mit NSA - SPIEGEL ONLINE
    IT-Riese SAP liefert US-Diensten Überwachungssoftware | DasErste.de
    SAP – Wikipedia

    Ich bin wirklich erschüttert, dass eine so große Softwarefirma ihre Finger in diesen dreckigen Milleus im Spiel hat! Ein Stück weit auch eine Schande für Deutschland, dass unsere Firmen die Amerikaner bei ihrer völlig unverhältnissmäßigen Massenüberwachung sowie ihren daraus resultierenden verbrecherischen Praktikten unterstützen

    Eines Tages wird sich dieser ganze Wahnsinn mit einem großen Knall entladen denke ich, spätestens dann, wenn die Regierungen noch einen Schritt weiter gehen und mehr Menschen unmittelbar die Folgen solcher Praktiken zu spüren bekommen.

  2. #2

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    Standard AW: SAP liefert Software für US-Massenüberwachung

    Wenn SAP in USA damit werben kann, daß ihre Technologie von der NSA intensiv genutzt wird, dann hat das große Vorteile. Anders als vielleicht in Deutschland wird das dortige Kunden eher stark beeindrucken, was natürlich am Ende einen Konkurrenzvorteil ergibt. Daß SAP aber Sybase aufgekauft hat, um besser "Massenüberwachung" mit den eigenen Produkten ausführen zu können, ist eine Quatschbehauptung. In erster Linie war Sybases mobile Plattform in USA stark am Markt vertreten, und hier sah SAP eine Möglichkeit, diesen Unternehmen, die die Sybase Mobile Plattform einsetzten, die eigenen Enterprise-Produkte schmackhaft machen zu können (Das kam dann ja "aus einer Hand"). Die Sybase Enterprise Datenbank ASE sollte zudem die Grundlage für das geplante Datenbank-Flaggschiff der SAP werden. Sowas ähnliches hatten sie ja schonmal gemacht mit Adabs-D der Software AG. Es kam dann jedenfalls anders, SAP entwickelte HANA, und um ASE wurde es reichlich still.

    "Massenüberwachung" ist übrigens nur ein Anwendungsfall des Bereichs Massendatenverarbeitung von vielen. Unzählige Firmen der Privatwirtschaft müssen Massendaten verarbeiten, und wenn eine Firma wie SAP versucht, Produkte zusammenzukaufen oder zu entwickeln, die im Bereich der Massendatenverarbeitung leistungsfähig sind, dann ist es erstmal eine Unterstellung, diese Käufe oder Entwicklungen wären lediglich darauf zurückzuführen, daß man von Anfang an "Massenüberwachungsprodukte" herstellen wollte, oder gar am Ende nur einen Kunden im Sichtfeld hatte... die NSA. Am Ende solcher Zukäufe bzw. Entwicklungen hat man dann zwar Produkte, deren Leistungsfähigkeit einer Organisation wie der NSA nutzen kann... aber ebenso auch der Warenabwicklung eines bundesweiten Discounters usw. Die SAP wäre völlig bekloppt, ihre Technologien auf einen Kunden hin zu entwickeln, denn wenn dieser Kunde ausfiele (etwa weil die Politik die Tätigkeiten der NSA beschränkt), wäre die Firma pleite. Und so hat also SAP Firmen wie Sybase und Inxight aufgekauft, um am Ende für tausende von Unternehmen bessere Software herstellen zu können, und nicht dafür, daß die NSA bei ihnen kauft. Aber solche Journalisten, die von den Technologien und ihren Anwendungen wenig Ahnung haben, formulieren es natürlich liebend gerne so, daß es ihren "Aufreger", den sie transportieren wollen, bestmöglich unterstützt.
    Geändert von freulein (22.08.2016 um 16:52 Uhr)

  3. #3
    Avatar von ewasp
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    Standard AW: SAP liefert Software für US-Massenüberwachung

    Bei SAP handelt es sich um Anwendungen, die erhebliche Datenmengen verarbeiten kann und zwar im gewerblichen Umfeld. Das man diese Software auch für andere Zwecke nutzen kann, ist doch normal. Für völlig ausgeschlossen halte ich es allerdings, das eine amerikanische Sicherheitsagentur Software aus Europa ( Deutschland) nutzt, da ja in Waldorf der Hauptsitz der Fa. SAP liegt. Die NSA wird nur Software nutzen, auf die die USA einen erheblichen Einfluß geltend machen kann.
    Auch in einem Berg voller Scherben, kann man ein Muster erkennen.

  4. #4

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    Standard AW: SAP liefert Software für US-Massenüberwachung

    Es ist ja bekannt, welche Software der SAP bei den Geheimdiensten auf Interesse stößt... es ist die Datenbanksoftware HANA. Die Entstehungsgeschichte und besonders natürlich die Implementation von HANA ist interessant, und wird von SAP-Mitgründer Hasso Plattner in einem Buch geschildert:

    Die In-Memory-Revolution | SAP News Center

    Grundfrage war bei der Entwicklung von HANA also: "Wie würde ein Enterprise Ressource Planning -System aussehen, wenn es jemand heute von Grund auf neu entwerfen müsste?" Mit Überwachung hat das erstmal nichts zu tun, sondern mit dem Kerngeschäft von SAP, IT-Unterstützung aller Unternehmensprozesse. Da aber ein Datenbanksystem dabei herauskam, daß sehr schnell auch mit großen Datenmengen operieren kann, besteht natürlich auch ein Interesse außerhalb dieses Bereichs.

    Die zentrale Frage ist, ob ein Unternehmen es ablehnen sollte, wenn Kunden wie die NSA oder der Verfassungsschutz auf sie zukommen und ihre Software kaufen wollen. Das hängt, denke ich, davon ab, welche Meinung man von der Tätigkeit dieser Organisationen hat. In USA ist die Auffassung verbreitet, daß die NSA eine wichtige Aufgabe im Kampf gegen den Terrorismus erfüllt. Es wundert mich also nicht, daß die Führung der SAP-Niederlassung in USA, die praktisch aus US-Amerikanern besteht (an der Spitze Bill McDermott) hier überhaupt kein Porblem sieht, sondern im Gegenteil sich über diesen Kunden freut, ja durch die Gründung spezialisierter Abteilungen (SAP National Security Services) sogar auf diese Kunden zugeht. Dies könnte nur noch von der Geschäftsführung in Deutschland verhindert bzw. gesteuert werden. Die scheint es aber eher auch so zu sehen, daß Geheimdienste grundsätzlich, von einzelnen Auswüchsen abgesehen, die es immer mal geben mag, für die Interessen der Menschen im Land arbeiten. Hier kann man allerdings natürlich der deutschen SAP-Führung mangelnden Patriotismus vorwerfen... da die NSA ganz vermutlich auch Wirtschaftsspionage betreibt (im Interesse amerikanischer Unternehmen), schadet dies natürlich deutschen Unternehmen. Umgekehrt würde aber natürlich die Unterstützung deutscher, im Ausland operierender Geheimdienste wiederum anderen Ländern schaden, wenn dort ebenfalls Wirtschaftspionage betrieben würde.

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