Dell Optiplex 7040M im Test: Gute Raspberry Pi/Lenovo Tiny Alternative für nur 99€?

[DMW007]

Dieser Vergleich, den ich mit gebrauchter/wiederaufbereiteter Hardware ja ähnlich mache, wird vereinzelt kritisiert. Je nach Sichtweise ist das ein valider Punkt: Wenn man von außen auf Augenhöhe vergleicht, muss man reguläre Marktpreise nehmen, wie es jede PC-Zeitschrift macht. Hier ist der Abstand von Raspberry Pi zu günstigen Mini-PCs gesunken, jedoch keineswegs so hoch. In diesem Preisbereich bekommt man neu für ein komplettes System keine großartig stärkere Hardware als meist Intel N4000. Für die muss noch mal drauf gelegt werden, neue Mini-PCs gehen so ab ca. 160-180€ los. Das sind allerdings keine Geräte auf Lenovo Tiny oder Dell Optiplex Niveau. Daher sollte vorher genau geschaut werden, was sich wie aufrüsten lässt.

Man kann diese Preise auf verschiedene Arten deutlich reduzieren. Hier und da gibt es z.B. Rabatte. Über das Glück freut sich bestimmt jemand, der zu dem Zeitpunkt gerade kaufen möchte. So was ist halt nur kurzfristig und nicht planbar. Ähnliches gilt mit B-Ware. Wobei das schon der erste Schritt in Richtung schwieriger Vergleichbarkeit ist - die Vorstufe von gebrauchten Geräten. Natürlich kann man hier die Entscheidung treffen, dass für Person X B-Ware oder ein gebrauchtes Gerät okay ist. Dort ist die Preisdimension anders und das würde für jedes andere Konsumprodukt genau so gelten: Ein gebrauchtes Auto ist (teils deutlich) günstiger als ein Neues. Ist das für mich okay, kann ich somit wahlweise mein gewünschtes Auto zum günstigeren Preis bekommen. Oder zum gleichen Preis des Neuen ein höherwertiger ausgestattetes. Das ist halt immer eine Abwägung im Einzelfall. Ich kann beide Positionen verstehen. Insbesondere nachdem sämtliche Mini-PCs, die ich gebraucht von Händlern gekauft habe, bisher immer tadellos waren.

Dass der Raspberry Pi keine klare Zielgruppe haben soll, halte ich für einen Trugschluss. Der RPI wollte schon immer ein möglichst universeller Computer sein. Hier ist es naturgemäß schwer, die "richtige" Mischung zu finden. Am Ende ist deswegen ja alles irgendwo ein Kompromiss. Egal was die RPI Entwickler machen, für einige wird es immer falsch sein: Schon beim RPI4 wurde z.B. kritisiert, der werde zu leistungsfähig, man wolle lieber weniger Leistung und dafür einen geringeren Energiebedarf, wie bei den Vorgängern. Andere sagen das Gegenteil, ihnen ist der RPI4 zu schwach, sie stellen sich was in Richtung Intel i5 Mini-PC vor. Am Ende soll das ganze aber nur 30 Euro kosten...

Diese 30 Euro sind eh ein schwieriger Maßstab, weil der RPI3B für den Preis nur 1 GB RAM hatte. In der Ausstattung kostet der heute ~37€. Das ist grob 1/4 mehr, aber dafür hat der RPI4 mehr Leistung und es sind ein paar Jahre mit teils starken Preisanstiegen vergangen. In einer Diskothek hier vor Ort z.B. kostet schon der Eintritt derzeit 10 Euro. Vor Corona waren es 7 bis maximal 8 Euro. Hier hat sich nicht mal was verändert, es ist die gleiche Diskothek. Der RPI4 mit 1 GB RAM wurde übrigens zugunsten des 2GB Modells eingestellt. Erst im Zuge von Lieferkettenproblemen und gestiegenen Einkaufspreisen hat man beim RPI die Verkaufspreise erhöht und die 1 GB Variante wieder zurück gebracht.

[U-Labs YouTube]

Kommentar von @Reflexiony:
Was war den bei Mint und was bei Windows 10/11 am Laufen abseits des OS ich finde das muss auch mal genannt werden, wenn man die Bloatware deaktiviert würde mich nicht wundern, wenn Microsoft sogar im Idle effizienter daher kommt.

[DMW007]

Es gibt nichts zu nennen, weil bei den Leerlauftests nichts lief. Sonst wäre der Test nutzlos. Das sind für die Messung frisch installierte Betriebssysteme.

[U-Labs YouTube]

Kommentar von @elmarw5110:
Bis zum RPI4 war der Vorteil die Größe und vor allem das er sich passiv kühlen ließ. Aber für jeden der nicht unbedingt das "kleinste Gerät" braucht sind diese Tinys die optimale Lösung. Zumal man damit auch den Flaschenhals der SD-Karten umgeht und ne echte HDD/SSD/NVME hat.