Der neue Cloudzwang in Windows

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Ich würde es versuchen, zumindest als Zweitsystem in irgend einer Form (VM, Dual Boot, Zweitgerät). Seit Windows 10 habe ich es versucht, leider hat damals noch zu vieles gefehlt bzw. war unausgereift. In den letzten Jahren hat sich jedoch einiges getan. Ich bin vor einer Weile mit meinem Hauptsystem gewechselt und nutze seit dem kaum noch Windows. Gelegentlich mal in einer VM für die letzten zwei Programme, die noch keine vollwertige GNU/Linux Alternative haben. Ansonsten bloß auf Testsystemen für die Beiträge & Videos.

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Antwort von @mepipe7705:
Vom Arbeitgeber her wird mir auch ein Windowsgerät vorgesetzt. MS Office hat - prominent sichtbar - eine auto-save-Funktion. Aber die kann man ausschließlich benutzen, wenn man die One-Drive-Cloud benutzt, was ich aber nicht will. Es ist nicht möglich, dass einfach auf der lokalen Festplatte automatisch gespeichert wird. Was technisch natürlich kein Ding wäre - wäre ja sogar noch einfacher zu umzusetzen als eine ständige Synchronisierung mit der Cloud. Aber man will offenbar die Nutzer immer mehr dazu drängen, dass sie gefälligst alles, was sie anfassen, permanent auf Microsofts Server laden

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Das klingt nach MS. Vor ein paar Jahren hatte ich in den Einstellungen etwas Versteckt eine Option zum automatischen Speichern gefunden. Diese war allerdings nicht prominent platziert, sondern in diesem klassisch aussehenden Einstellungs Dialog, der links die Menü-Elemente auflistet und rechts daneben die passenden Einstellungen. Ich meine den erreicht man über "Optionen". Eventuell findest du da noch etwas, wenn sie es nicht inzwischen entfernt haben. Vor allem bei MS365 würde ich das denen zutrauen, damit wirklich gar keiner mehr eine Alternative zu ihrem Cloudkram hat.

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Antwort von @Pesthuf:
Ich vermisse es, als Microsoft noch Geld verdient hat, indem sie einfach das beste Betriebssystem entwickelt haben, welches dem User so gut wie möglich diente.
Aber das ist halt einfach nicht so lukrativ wie seine Nutzer zu hintergehen.

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"Das beste Betriebssystem" war bei MS leider noch nie im Fokus, genau so wenig wie der Nutzer. Das hat damals selbst Bill Gates gesagt, siehe unten. Dies sieht man nicht nur bei der Analyse der Ergebnisse, wo es funktionell teils zig Jahre hinterher hinkt. Oder schwere Sicherheitsmängel lange Zeit ignoriert werden. Als MS um die Jahrtausendwende wegen schwerem Missbrauchs ihrer Marktbeherrschenden Stellung ursprünglich zur Zerschlagung verurteilt wurden, mussten sie große Mengen an Akten öffnen. Eine Besonderheit im US-Recht liegt darin, dass es ein reines Parteisystem ist. Kläger und Beklagte sind also alleine dafür verantwortlich, dem Gericht alles zu präsentieren. Bei Klagen müssen daher beide Parteien "discovery" betreiben: Beide Parteien müssen dem Gegner Zugang zu allen für den Fall relevanten Materialien öffnen. Hier ist das ab Seite 4 in Punkt 2.3 genauer beschrieben.

Gerade bei Konzernen kann das dazu führen, dass die umfangreiche interne Dokumente vorlegen müssen. Im damaligen Verfahren von MS ist das umfangreich geschehen und die hatten es in sich. Zusammengefasst steht für MS der Ausbau der Monopolstellung über allem. Man hat Konkurrenzprodukte geschädigt oder zerstört, selbst wenn (oder gerade weil) sie besser sind. Standards wurden sabotiert, damit Nutzer nicht zu möglicherweise besseren Alternativen wechseln usw. Und das scheint aufgegangen zu sein. Der Knaller ist eine E-Mail von Gates, in dem er sinngemäß sagte: Die Leute nutzen Windows nicht, weil es das beste Betriebssystem ist - im Gegenteil, wir haben ständig Probleme mit abstürzenden Treibern usw. Die Leute nutzen Windows, weil wir den Aufwand zum Wechsel so hoch halten, dass dieser noch mehr Arbeit macht, als mit den Problemen von Windows zu leben.

In sofern hat MS also schon ständig seine Nutzer hintergangen. Allerdings haben sie es damals subtiler gemacht, weswegen wohl auch der Eindruck entsteht, MS sei damals viel besser gewesen. Heute stellen sie sich recht skrupellos hin und sagen: Wer Windows 11 nutzen möchte, braucht plötzlich ein Onlinekonto, einen von uns auserwählten neuen Prozessor, TPM 2.0 und Secure Boot. Sonst gibt es kein Windows 11. Wer das nicht will, kann ja bis Oktober 2025 Windows 10 nehmen. Danach hat man halt Pech.

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Antwort von @60gaming79:
Einfach Onedrive deinstallieren und gut ist, bei mir wird nichts in deren Cloud geladen.
stellt sich nur die Frage wie lange das noch möglich ist Ondrive zu deinstallieren.
Aber letztlich tut Microsoft das was alle machen mit Usern Geld verdienen völlig egal wie der Weg sein mag, alle Daten werden verkauft sobald man sich Irgendwo anmelden muss hat man verkackt.

[DMW007]

Warum "einfach deinstallieren und gut ist" nicht die dauerhafte Lösung sein wird, hast du dir im zweiten Satz bereits selbst geantwortet. Bei der neuen Windows-Sicherung geht übrigens schon das nicht mal mehr. Die hat MS zwar als Update verteilt, ist laut MS aber eine "Systemkomponente". Also angeblich genau so wenig deinstallierbar wie der Internet Explorer es war. Zumindest bis die EU das als Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung erkannt hat und mit Strafen drohte. Dann konnte eine vermeintlich unverzichtbare Systemkomponente plötzlich doch wieder ausgebaut werden

Zwischen Geld verdienen und mit einer marktbeherrschenden Stellung die Nutzer zu etwas drängen, liegt ein großer Unterschied und eine weite Spanne. Geld verdienen muss in unserem Wirtschaftssystem erst mal jeder. Auch die Gaststätte ums Eck muss mindestens ihre Kosten decken und genug Gewinn erwirtschaften, um davon privat leben zu können. Dagegen ist grundsätzlich erst mal nichts einzuwenden. Das was MS und andere Großkonzerne machen, geht weit darüber hinaus. Die erzielen ständig steigende Milliardengewinne, ich habe den letzten Quartalsbericht ja im Beitrag gezeigt. Dort geht keiner Pleite oder wird Obdachlos, wenn man die Nutzer weniger oder am besten gar nicht gängeln müsste. So was ist Raubtierkapitalismus, bei dem der Nutzer nur noch ein Produkt ist, mit dem exorbitante Gewinne noch weiter gesteigert werden.

Deine Pauschalisierung zu Verkauf bei Diensten mit Anmeldung stimmt nicht. Für viele sicherlich, für alle nein. Gehe mal auf u-labs.de, da kann (nicht muss!) man sich anmelden. Es gibt drei Pflichtfelder: Nutzername, E-Mail Adresse und Kennwort. Das sind genau die Informationen, die wir technisch brauchen, nicht mehr. Selbst die werden nicht verkauft. Die Daten liegen auf einem eigenen Server in Deutschland. Kein MS, Amazon, Cloud oder sonstiges Zeugs.

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Antwort von @crowATlinux:
Gäb es nur nur ein Quelloffenes freies Betriebssystem als Alternative, denken sich die ganzen Boomer und klicken sich weiter durch Windows.

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Ich sehe leider nicht, dass die jüngeren Generationen überdurchschnittlich affiner bei freier Software sind. Dort haben wir einen Teil, der denkt, er könne alles mit dem Handy machen, wo überwiegend proprietäre Software eingesetzt wird. Zumindest bei denen dürfte der Weg zu FOSS noch weiter sein. Wer Windows bedienen kann und es im besten Falle auch mal installiert hat, der hat wenigstens ein grundlegendes technisches Verständnis und ist routiniert damit, PCs/Laptops zu bedienen. Auch dort werden nicht alle so denken. Sondern ein Teil, der mit relativ leistungsstarken Smartphones aufgewachsen ist. Bei den älteren Generationen gibt es auf der anderen Seite bis heute immer noch welche, die PCs kaum bis gar nicht bedienen können.

Ich würde daher nicht die Generationen gegeneinander anstacheln. Das öffnet nur Konflikte und lenkt den Blick weg von Lösungen. Fakt ist: Windows hat im Desktop-Bereich in Deutschland derzeit einen Marktanteil von ca. 72%. Das betrifft also die große Mehrheit der PCs & Laptops. Wenn freie Software das Ziel ist, muss MacOS auch in die Rechnung und wir sind sogar bei ~87% der Computer, auf denen ein proprietäres Betriebssystem läuft.

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Antwort von @battlehacka:
Sind wir mal ehrlich, die pseudo knöpfe wo man "deaktivieren" kann keine Daten zu senden sind eher für die Blauäugigen unter den Naiven.