Kein Windows 11 ohne POPCNT: Microsoft schränkt Prozessor-Anforderungen weiter ein

[DMW007]

Mal abgesehen davon, dass "die anderen sind auch doof" kein inhaltliches Argument ist (Nummer 2): Ich kritisiere das seit Jahren. Bei Smartphones vor allem im Kontext von den teils zugenagelten Bootloadern, womit im schlechtesten Falle nicht mal mehr eine Custom ROM geflasht werden kann. Unter anderen daran habe ich auch schon mal begründet, warum es aus meiner Sicht ein Mindestmaß an Softwarehaftung braucht. Was nun aus der EU kommt ist mir noch zu lasch, schon alleine wegen der ganzen Ausnahmen. Zumindest bei Smartphones geht es mit mindestens 5 Jahre lang Softwareunterstützung in die richtige Richtung. Das ist sogar relativ detailliert geregelt, beispielsweise dürfen Sicherheitsupdates maximal 4 Monate verzögert ausgeliefert werden. Gerade da viel zu lang, wenn wir beim Bekanntwerden mittlerweile von Stunden bis Tage rechnen, bis öffentlich bekannte Schwachstellen aktiv ausgenutzt werden.

Realistisch gesehen ist das halt allerdings Neuland, bisher hatten wir gar nichts in der Richtung. Derzeit kann jemand ein brandneues Smartphone oder anderes Gerät kaufen, das bereits veraltet ist und nie wieder Softwareaktualisierungen erhält. Solche Einwegprodukte bei dem es nur darum geht, irgendwelchen Schrott möglichst schnell auf den Markt zu bringen und danach gleich die nächste Generation, verschwinden dann hoffentlich wenigstens. Das hat man lange verschlafen und kann nun nur langsam schrittweise gerettet werden.

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Antwort von @Volker-Dirr:
@ULabs Naja, tar ist ein "doofes" Beispiel, weil gerade tar unter UNIX nicht mit Linux kompatibel war. Da war damals nichts mit beliebig tauschen. Und mit Internet schon gar nicht. Wer hatte denn damals mit Windows Zugriff auf das Internet? Der Internet Zugriff ist doch bei Windows erst VIEL später gekommen. Natülich braucht man da noch kein zip unter Windows, weil Otto Normal gar keinen Zugriff auf das Internet hatte. Genaugenommen war tar auch kein Kompressionsalgorithmus. tar hat die Dateien einfach nur zusammengepackt um sie auf ein Bandlaufwerk speichern zu können. Und diese eine Datei hat man dann mit einem (anderen) Kompressionsalgorithmus komprimiert. Also z.B. mit gz, ...

[DMW007]

Das Internet/Web hat MS auch verpennt. Allerdings nicht so krass, wie die Archive. Es geht hier ja nicht um die Urzeit, sondern die letzten Jahrzehnte. ZIP haben sie später eingebaut, seit dem kam nicht mehr viel - bis eben nun 2024 eine ganze Reihe nachgeliefert wurde.

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Antwort von @Volker-Dirr:
@ULabs Argumente habe ich schon genannt, die schlicht mit "Da muss dann der Entwickler dran" abgetan wurden. Wie soll ein Entwickler das den praktisch machen? Es gibt so viele verschiedene Distributionen. Die machen nicht alles gleich. Da geht das nicht mal so eben. Ich Entwickel seit weit über 10 Jahren auf Linux, Mac und Windows sowohl open source als auch closed source. Gib einfach mal meinen Namen bei Google ein, dann findest du auf Anhieb Projekt, die ich entwickel. Du wirst sehen, dass eins dieser Projekt sogar auf der Open Source DVD ist, von Debian geklont wird, von Ubuntu geklont wird, ... Ich weiß durchaus wovon ich spreche. Das geht nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Was kannst du an Erfahrung vorweisen? Hast du mal an einem größeren Projekt gearbeitet? Ich kann nur sagen, dass ich zwar immer unter Linux entwickel, weil es da schöne Tools gibt als unter Windows, aber die meisten "Kunden" nutzen Windows. Windows macht zwar da auch ab und zu Probleme, die sich aber immer recht schnell lösen ließen. MacOS macht auch ab und zu Probleme. Bis auf ein Problem konnten wir bisher alles problemlos losen. Das Problem hat unser Open Source Projekt und es triff beim Speicher auf, die Reservierung des Speichers macht aber das Betriebssystem und nicht wir. Wie soll ich es lösen? Und Linux macht zwar auf einem System keine Probleme, aber immer dann, wenn man es auch verschiedenen Plattformen als ausführbare Version anbieten möchte. Da haben wir mehrere ungelöste Probleme. Wie soll ich es lösen? Kannst du uns helfen? Ist ein Open Source Projekt, welches du in den repos von Debian findest. Es wird dort auf zig verschiedenen Systemen kompiliert. Aber eine einfache ausführbare Datei als AppImage macht auf verschiedenen Systemen Probleme. Kannst du helfen? Ich entwickle seit Jahren ohne Bezahlung für Open Source. Und du?

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Jein. Es ging ursprünglich um die Abgrenzung zwischen Betriebssystem und Anwendung. Und zwar nicht speziell für ein Projekt (von dir), sondern allgemein. Diese Grenze musst gezogen werden, um zu ermitteln, in wessen Verantwortung das fällt. Wie z.B. die von dir genannten Szenarien mit entfernten/geänderten Schnittstellen. Da sehe ich die Verantwortung klar beim Entwickler: Wenn das OS Funktionen als Veraltet markiert, muss der Anwendungs-Entwickler die Änderungsprotokolle lesen und entsprechend wechseln.

Nun springst du wieder zu mehreren anderen Themen. Was du mit Speicherfehler beschreibst, klingt nicht nach einer geänderten Schnittstelle oder etwas derartiges, sondern eher nach Bug. Kann gut sein, dass die Ursache in dem konkreten Szenario im Betriebssystem liegt. Um solche Ausnahmen ging es mir bewusst nicht, weil wir damit weit weg vom Thema sind. Windows 11 hat derart restriktive Anforderungen, dass laut einer Studie unter 30 Millionen Geräten aus Unternehmen 40% nicht unterstützt werden. Privat dürfte das noch höher liegen, weil viele Unternehmen ihre PCs alle paar Jahre tauschen. Hier lässt sich also das Windows-Betriebssystem offiziell gar nicht mehr installieren - obwohl es ja für deine Anwendung bisher gut funktioniert.

Und wir reden halt von einem der größten Unternehmen der Welt. Bei einem OSS-Entwickler könnte ich verstehen, wenn der sagt, dass er sich auf die Mehrheit der Nutzer konzentrieren muss, weil ihm die Ressourcen fehlen. Das ist bei MS kein Argument. Die hatten Abwärtskompatibilität in ihrer DNA und verdienen damit immer noch Milliarden. MS wäre nach wie vor sehr weit vom Hungertuch entfernt, wenn sie das mit Windows 11 genau so locker fortgeführt hätten, wie bis Windows 10. Übrigens würden sie sich damit auch einen Gefallen in der Ablösung von Windows 10 tun. Nachdem viele gar nicht offiziell upgraden dürfen, wird Win10 noch lange Zeit vor Win11 bleiben, obwohl das 2025 EOL ist. Offensichtlich ist MS jedoch der Meinung, die Marktmacht zu haben, derart radikale Änderungen durch zu drücken.

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Antwort von Nobby Armbruster:
U-Labs Das Spielchen mit Custom-ROMs habe ich auch mal eine Weile bei alten Samsung gemacht. Aber wie du schreibst, das ist bei den heutigen Gurken fast nicht mehr möglich.

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Kommentar von @holgerheeren3285:
Bisher konnte man die Mindestanforderungen von Windows 11 umgehen. Mein Testsystem ist ein Sandy Bridge Prozessor mit 8GB und eine SSD. Bin gespannt, wann es nicht mehr läuft.

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Sandy Bridge ist etwas neuer und somit von POPCNT nicht betroffen. Das wird vorerst mit den neuen Hacks & Workarounds noch umgehbar sein. Welche Einschränkungen in Zukunft noch kommen werden, weiß natürlich keiner, wahrscheinlich nicht mal MS selbst.

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Kommentar von @Lastenrad20232:
Nach dem letzten Servicevertrag von Microsoft bin ich auf Nextcloud umgestiegen. Linux wird gerade getestet.

[DMW007]

Überrascht mich, dass manche den zum Anlass nehmen. Besonders viel neues ist da nicht drin, das Meiste war schon vorher bekannt. Wenn das zu einem Wechsel auf freie Software führt, finde ich es gut - besser spät als nie