Fritz (27.10.2016)
Thema: Der lustige Tagebucheintrag
-
26.10.2016, 10:53 #21
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Hotel-Blues
Sehr gerne würde ich einmal die Eingangshalle eines Hotels mit der in Filmen oft gezeigten Lässigkeit betreten: RayBan-Sonnenbrille auf, weißes Sakko bei dem die Ärmel locker umgeschlagen sind, um die Rolex am Handgelenk gut sichtbar zu präsentieren. Das Gepäck wird von einem ergeben Pagen auf so einem Rollwagen hinter hergeschoben und die unverschämt gutaussehende Blondine hinter dem Empfangstresen begrüßt mich mit Namen und versichert mir verschämt lächelnd, wie erfreut man sei mich erneut begrüßen zu dürfen.
Tja … ich verbringe beruflich viel Zeit in Hotels, aber dieses Maß an Coolness habe ich noch nicht erreicht. Das mag einerseits daran liegen, dass mein Arbeitgeber es vorzieht, mich nicht ins sonnige Monaco oder nach Nizza, ins Ritz oder Le Mèridiene zu schicken. Stattdessen heißt es eher: verregnetes Gütersloh, willkommen im Holyday Inn.
Ich betrete die Hotellobby mit dem leicht angeschlagenen Coolnessgrad eines durchnässten, aber dennoch aufrechten, Geschäftsmannes. Hinter dem Check-Inn Schalter wartet eine sichtlich genervte rothaarige mit dicken Ohrläppchen. – Geht ja gut los!
Statt einer freundlichen Begrüßung schlägt mir sodann die (zugegebener maßen zutreffende) Vermutung der Rezeptionsdame entgegen: „Eine Person, eine Nacht?!?!“
Gerne würde ich antworten: „Ihre beste Suit mein Liebe! Außerdem eine Falsche des 56 Mont Charteu welcher in Ihrem verträumten Weinkeller vor sich hin schlummert. Wenn die Mädchen kommen soll der Page sie bitte raufschicken!“
Stattdessen fällt meine Antwort eher nüchtern aus: „Ja. Hat das Restaurant noch geöffnet?“
„Nein, aber Sie können sich gerne an der Minibar bedienen.“
„Gibt es vielleicht hier in der Nähe eine Möglichkeit der Nahrungsaufnahme abseits von gerösteten Erdnüssen?“
„Naja, gegenüber gibt’s ne Tanke.“
10 Minuten später stehe ich vor meiner Zimmertür. Mit erschrecken hatte ich bereits bei der Schlüsselübergabe bemerkt, dass auch dieses Gasthaus inzwischen auf digitale Zimmerkarten umgestiegen ist. Diese Karten müssen mit dem Fingerspitzengefühl eines erfahrenen Taschendiebs, oder zumindest eines staatlich anerkannten Gynäkologen, in den hierfür an der Tür installierten Schlitz geführt werden, um Zutritt zu erhalten.
Ich brauche 5 Versuche, bis sich die Pforte öffnet. Kein schlechter Wert! Tatsächlich habe ich schon vor so mancher Tür bis weit in die Morgenstunden gestanden und unter Tränen Einlass erbeten.
Das Zimmer wirkt … nun ja … „strukturiert“ ist wohl die höfflichste Umschreibung. „Kahl“ würden hartherzige Menschen sagen. Ein Bett (120 x 200cm), ein Tisch (rund, Durchmesser ca. 60cm), ein Sessel (klein, unbequem, mit Zigarettenbrandflecken im Bezug) ein Fernseher an der Wand (Marke Atchin Deluxe Superior). Auf dem Tisch steht noch eine Flasche Leitungswasser mit Kärtchen: ‚Eine kleine Aufmerksamkeit unseres Hauses.‘
Leider entdecke ich erst kurz nach meinem ersten Schluck aus der Pulle, den verschwindend kleinen Preis dieser ‚Aufmerksamkeit des Hauses‘ – 8,90 €. Besten Dank!
In der angeschlossenen Nasszelle erkennt man dann die ganze Klasse des Hauses: Der Hotelbetreiber hat es sich nicht nehmen lassen und in gelbe Badezimmerkacheln aus der Serie „DDR 1978“ investiert. Ist ja wieder schwer im Kommen, dieser Stil der neuen Bundesländer.
Bevor ich anfange die Internationale zu singen, begebe ich mich zurück in den Schlafbereich, packe den Laptop aus und lasse das Gerät nach einem brauchbaren Wlan-Signal suchen. Wie nicht anders zu erwarten war, gibt es zwar Wlan, aber selbiges ist verschlüsselt. Ein 5 Minütiges Telefonat mit der Dame mit den dicken Ohrläppchen ergibt folgende Erkenntnis: Ja, das Hotel verfügt über einen kabellosen Internetanschluss. Ja, man kann das hierzu benötigte Kennwort an der Rezeption erfragen. Nur nicht heute. Der Kollege welcher sich „um die Technik kümmert“ ist heute auf nem Schützenfest. Er hatte Ihr das Kennwort zwar aufgeschrieben, aber Madam Gastfreundschaft findet den Zettel jetzt nicht.
Dieser Umstand verhagelt mir jetzt aber doch ein Bisschen die Laune: An sich stellt das Abrufen meiner Emails per Handy, keine große Herausforderung dar, auch die Sportergebnisse könnte ich mir heute Abend ausnahmsweise auf dem Handy-Display zu Gemüte führen, aber Pornos machen auf dem kleinen Ding einfach keinen Spaß. Ganz davon abgesehen, dass dabei immer so viel Datenvolumen verbraucht wird. Für dieses allzu menschliche Problem hat auch die Rezeptionsdame keine akkurate Lösung parat.
Um doch noch etwas Entspannung zu finden, entschließe ich mich Kontakt zur Minibar aufzunehmen. - In diesem Sinne, Prost!
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
-
02.12.2016, 14:55 #22
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Ein Rückblick auf die Fußball EM
Das Grauen begann damit, dass mein beschaulicher Stadtteil zunehmend von Diplomatenfahrzeugen überflutet wurde. An jedem noch so rostigen Trabant prangerten plötzlich diese kleinen schwarz-rot-goldenen Fähnchen. Außerdem schien ein seltsamer neuer Modetrend die Menschen in meiner Umgebung zu ergreifen; immer mehr hervorstehende Bierbäuche wurden in viel zu enge, atmungsaktive Sporttrikots gezwängt. Meist prangerte ein Pleitegeier auf der Brust und das Textil unter den Ketchup flecken verriet, dass diese Shirts einst in einem blütenreinen weiß erstrahlt waren.
Bei genauerer Betrachtung konnte der geübte Beobachter sogar biblische Vorzeichen der Apokalypse wahrnehmen: Einstmals vernünftige Erwachsene sprachen plötzlich in fremden Zungen. Worthülsen wie „falsche Neun“ oder „hängende Spitze“, „Torlinientechnik“ und „3-5-2 System“ drängten sich immer stärker in den allgemeinen Sprachgebrauch.
Und spätestens als in den Tagesthemen das erste Mal der Begriff „Public Viewing“ fiel, war auch mir klar, dass es sich beim „Pressing-Gegenpressing“ nicht um den Übernahmeversuch eines Börsendotierten Unternehmens handelte.
Die Fußball EM stand vor der Tür.
Ich habe nichts gegen Fußball. Ehrlich. Ich schaue sogar selber ganz gerne mal ein Bundesligaspiel. Ich mag es im erlauchten Kreis ein wenig zu fachsimpeln und kann die Begeisterung für diesen erhabenen Mannschaftssport durchaus teilen. Was mich an der EM oder der WM stört ist nicht das Turnier an sich. Es sind die Deutschlandfans die mich stören!
Menschen die sich während der Bundesligasaison nicht die Bohne für Fußball interessieren, glauben plötzlich durch das Lesen der EM-Ausgabe des Kickers, zum Pep Guardiola von Chorweiler zu werden.
Gescheiterte Existenzen die das ganze Jahr von der Abschaffung der Bundesregierung oder der Auswanderung in ein besseres, weil sonnigeres Land sprechen, entdecken plötzlich Ihren überbrodelnden Patriotismus und malen sich Deutschlandflaggen auf den haarigen Arsch.
Dreizehnjährige Milchbubis sprechen vom Wunder von Bern, als hätten Sie selbst auf dem Spielfeld gestanden. Und im Morgenfernsehen versuchen blondierte Moderatorinnen (die den Job beim Fernsehen bestimmt nur aufgrund Ihrer journalistischen Fachkenntnisse erhalten haben) mir die Funktion der Ungarischen Flügelzange näher zu bringen.
Mit all diesen Auswüchsen könnte ich leben. Ich könnte sogar akzeptieren, dass nach jedem deutschen, russischen oder türkischen Sieg, mein Stadtteil bis Nachts um drei Uhr von hupenden Autokorsos tyrannisiert wird. Womit ich aber nicht klarkomme, ist wenn ich durch die Fußgängerzone laufe und eine Gruppe sternhagelvoller Bekloppter mit dem berühmten Erbrochenenstreifen mittig auf dem Trikot, mir entgegen krakelt: „So seh’n Sieger aus, scha-lalalala! So sehr Sieger aus …“
Erstens:
Wenn sich erwachsene Menschen in ihrer wohnortnahen Umgebung, aufgrund eines Fußballspiels derartig aufführen, mag ich mir nicht vorstellen, wie sich unsere Großväter an der Ostfront benommen haben.
Zweitens:
Der Sieg einer Sportmannschaft sorgt nicht dafür, dass die Straßenverkehrsordnung zeitweise außer Kraft gesetzt wird. Man sollte also auch beim größten DFB Triumph auf eine Blockade der Krankenhauseinfahrt verzichten und die Hauptverkehrsstraße nicht zum improvisierten Grillplatz umfunktionieren! Außerdem ist es unschicklich uniformierten Polizisten aus vorbeifahrenden Autos, halbvolle Bierdosen an den Kopf zu werfen. Die kleinkarierten Beamten finden das wirklich zu keinem Zeitpunkt witzig.
Drittens:
Sieger sehen nicht so aus! Ich habe die Bilder des WM-Finals 2014 noch sehr genau vor Augen; mir ist nicht bekannt, dass sich Phillip Lahm nach dem Schlusspfiff auf den Linienrichter übergeben hätte. Auch urinierte Bastian Schweinsteiger nicht öffentlich an die Eckfahne (bei Kevin Grosskreuz möchte ich hierfür nicht meine Hand ins Feuer legen). Und soweit es die Fernsehbilder zeigten, verging sich Manuel Neuer in der Interview-Zone auch nicht an der attraktiven ZDF-Moderatorin, obwohl die kleine Bitch es in diesem kurzen Röckchen echt drauf angelegt hatte – so seh’n Sieger aus ...
-
The Following 2 Users Say Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (02.12.2016), John Gotti (03.12.2016)
-
05.01.2017, 00:27 #23
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Ich gebe es zu: Ich führe seit kurzem ein Doppelleben.
Nach Außen stelle ich noch immer diesen grundsoliden Menschen dar, der seinen Platz im Leben gefunden hat. Ein Mensch dem man gerne mal die Wohnungsschlüssel überlässt, wenn man in Urlaub fährt, damit die Wohnzimmerblumen eine realistische Überlebenschance haben.
Ich bin der Typ Mann, dem man bedenkenlos eine Bohrmaschine ausleiht, oder dem man gerne beim Umzug unter die Arme greift. Einfach weil ich so nett und anständig aussehe. Aber unter dieser gutbürgerlichen Oberfläche schlummert etwas widerliches, etwas zutiefst böses.
Alles begann vor ca. drei Wochen; Ich hatte mich unvorsichtigerweise auf das Wagnis eingelassen, meine Regenrinne vor dem ersten Frost, eigenhändig vom Laub zu befreien.
Normalerweise engagiere ich für derartige Arbeiten ja gerne einen Gastarbeiter aus dem nahen Osten → Magdeburg oder so … aber diesmal fegte die nicht gerade unattraktive, kürzlich geschiedene Nachbarin gerade das Laub in Ihrer Auffahrt und so wollte ich nicht als feiger Stubenhocker dastehen. Lange Rede kurzer Sinn; Die bösartigste Geliebte von allen … die Schwerkraft … schlug zu und wenig später lag ich, den Knöchel dick eingegipst, auf der Sofalandschaft.
Meine einzigen Gefährten in dieser harten Zeit waren eine Flasche Johnny Walker (blue Label) und meine Fernbedienung.
Tja … und die soeben erwähnte Droge sollte mich schon sehr bald in Ihren Bann gezogen haben: SOAP-OPERAS!!!!
Ich spreche hier nicht von diesen harmlosen Einstiegsdrogen: GZSZ, Berlin Tag und Nacht, … Nein, nein, … das haben wir dch alle in unserer Jugend schon mal ausprobiert. Jeder hat da mal reingeguckt. Alleine schon um dazu zu gehören. Da kommt man wieder von los. Da wächst man schon irgendwie raus.
Nein ich spreche von der ganz harten Scheiße. Von dem Stoff von dem man weiß dass er dich kaputt macht. Dass er die Kontrolle über dein Leben übernimmt. Ich spreche von Soap-Operas des öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Ich spreche von „In aller Freundschaft“ von „Rote Rosen“ von „Sturm der Liebe“.
Schon sehr bald wird der Mensch der ich bisher war völlig verloren sein. Schon bald werde ich mit zitternder Hand, nach der Fernbedienung greifen, um mit mit Hilfe der ARD-Mediathek einen billigen Schuss mit der Wiederholung des Vortages zu setzen. Erinnert euch nicht so an mich! Erinnert euch an mich als Opfer eines sinnlosen TV-Krieges!
-
-
16.01.2017, 14:49 #24
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Football ist Krieg!
Teil 1
Ich bin Sportfan. Also es ist jetzt nicht so dass ich selber … in irgendeiner Form … also … ich gucke gerne zu wenn Sport gemacht wird.
Fußball, Handball, Tennis, Darts, Hallenhalma, Nordic-Walking, … also alles was das Sportfernsehen so her gibt. Nur American Football ist so rein gar nicht meins. Dummerweise umgibt mich ein Freundes- und Bekanntenkreis, der schon bei der Formulierung „American“ vor dem Football, mit vollen Bierkrügen schmeißt. Es gäbe schließlich nur Football. Also richtiges Football. Nicht zu verwechseln mit Fußball, was kein richtiges Football sei.
Dabei wird Fußball jedoch nachweislich zu großen Teilen mit dem Fuß gespielt, Football hingegen – meines Wissens nach – hauptsächlich mit den Händen. Der Ball im Football ist übrigens auch kein Ball im herkömmlichen Sinne, sondern sieht eher aus wie ein Ei, dass von Dr. Frankenstein zusammengenäht wurde.
Im Moment scheint irgendwas Wichtiges im American Football (Autsch! Tief fliegender Bierkrug …) zu passieren. „Postseason Games“ nennt sich das und die übermüdeten, aufgequollenen Gesichter meiner Arbeitskollegen am Montagmorgen, lassen darauf schließen dass das „Postseason Gaming“ eng mit den hierzulande bekannten Postnatalen Depressionen verwandt sein muss.
„War wieder bis drei Uhr wach. Overtime. Fuck. Haben die Idioten doch im 4. den Offside-Kick verbockt.“ – Ich reagiere auf solche kryptischen Aussagen ja gerne mit einem verständnisvollen Nicken und bemühe mich dann den Raum unauffällig, aber zügig zu verlassen.
Gefährlich wird es wenn Fragen auftreten wie: „Und für welchen Verein rootest du?“ In solchen Momenten kann man ehrlich sein und zugeben, dass man keine Ahnung von diesem barbarischen Gemetzel hat, oder man nennt einfach den Namen des einzigen Football-Vereins den man kennt.
Im Brustton der Überzeugung erkläre ich: „Dallas Cowboys!“ (die wurden mal in einer Simpsons Folge erwähnt)
Offensichtlich scheinen die Cowboys bei der eingefleischten Football Gemeinde ungefähr den Stand vom ehemaligen Fußballspieler Andreas Möller zu haben. Man lächelt (bzw. lacht) sehr gerne über Sie und bezeichnet deren Anhänger meiner jüngsten Erfahrungen nach, gerne als Pussys und Warmduscher.
Freitag letzte Woche wurde dann ein perfider Angriff auf mich ausgeführt: „Was hast du den am Sonntag vor?“ – Ein kleiner Hinweis an alle Leser dieser Zeilen; Wenn eine Frage so formuliert wird, sollte man grundsätzlich erst mal mit einem Wichtigen und eigentlich unverschiebbaren Termin argumentieren. Im Zweifelsfall kann man im Nachhinein immer noch zurückrudern und „sich ein paar Stündchen Zeit freischaufeln“.
Ich bin ein grundehrlicher und leider manchmal auch ziemlich blöder Mensch: „Bisher habe ich am Sonntag noch gar nichts vor. Wieso?“
„Na deine Cowboys (Meine Cowboys? What the fuck?) spielen gegen das Pack. Da kommste natürlich mit uns in die Sportsbar.“ Betteln, weinen, fluchen, drohen, nichts half mehr … ich würde am Sonntag also mein erstes Footballspiel sehen.
-
20.01.2017, 09:58 #25
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Football ist Krieg!
Teil 2
Als mein Arbeitskollege zwei Tage zuvor davon sprach, dass die Cowboys gegen das Pack spielen würden, dachte ich kurzfristig an einen Wettstreit bei dem sich ein George Strait Doppelgänger mit einer Rat-Pack Coverband musikalisch duellieren würde und hoffte dementsprechend auf einen lustigen Abend. Recherchen im Internet kurze Zeit später, verdeutlichten meine Fehleinschätzung der Lage. Es ging natürlich um Football. Richtiges Football.
Es ist Sonntag Abend, 22:00 Uhr. Die Bar am Rand der Innenstadt ist voll. Die meisten Besucher scheinen es ebenfalls zu sein. Um mich herum dominieren die Farben Grün und Gelb deutlich. Grün und Gelb, das weiß ich inzwischen, sind die Farben der Greenbay Packers. Auch das „Pack“ genannt. In einer der hinteren Ecken der Kneipe, sitzen die Cowboys. Beim Wort Cowboy denkt man an gestählte Männer, mit Cowboy Hüten und Zigarettenstummel im Mundwinkel. Ganze Kerle halt, die so cool sind, dass Sie Eiswürfel pissen. Diese Cowboys – zu denen ich aufgrund einer Verquickung unglücklicher Umstände auch gezählt werde – sehen aber eher nach Schalterbeamter bei der Stadtsparkasse oder IT-Sackhaar aus. Mit denen will man nix zu tun haben.
Also bleibe ich bei meinen Kollegen, von denen sich zwei aus mir unerfindlichen Gründen, Käse auf das Baseballcap (noch so eine komische Sportart, aber dazu ein anders mal) getackert haben. Merkwürdigerweise werden diese Käseverzierungen von den anderen Anwesenden aber nicht etwa mit Unverständnis, oder Ekel aufgenommen, sondern mit Schulterklopfen und Freibier belohnt. Ich frage mich ob das auch bei anderen Sportarten funktionieren würde. Vielleicht sollte ich bei meinem nächsten Besuch im Garry Weber Tennisstadion, mal mit einem vollreifen Briekäse um den Hals hängend auflaufen?!?!
Das Spiel beginnt überraschenderweise tatsächlich mit einem Tritt gegen den Ball (es wird also tatsächlich mit dem Fuß gespielt). Der Mitarbeiter des „Special Teams“ tritt das Ei beim „Kick-Off“ in Richtung der gegnerischen „Endzone“, woraufhin der „Kickreturner“ der anderen Mannschaft versuchen sollte, so weit wie möglich mit dem Ei in Richtung der gegenüberliegenden Stadionseite zu laufen.
So viel zur Theorie.
Beim ersten Kick-Off meiner Football-Zuschauer-Karriere wird der Ball nicht „returnt“ sondern der fangende Kickreturner kniet sich nach dem er den Ball in der eigenen Endzone gefangen hat, aufs Gras und dann wird erst mal in die Werbung abgegeben. Einen „Touchback“ nennen das meine footballbegeisterten Kollegen. Arbeitsverweigerung nenne ich das.
Nach der wahrscheinlich kürzesten Werbepause der Welt, kommen die Mannschaften wieder aufs Feld. Das Ei wurde inzwischen auf Höhe einer auf das Grün gemalten 20 gelegt. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht ist der Returner doch noch gerannt, während ich mir eine Werbung für Rasierer angucken durfte. Vielleicht haben die das auch ausgelost. Ich weiß es nicht. Jedenfalls versucht die angreifende Mannschaft nun in 4 Spielzügen, eine Strecke von 10 Yards (keine Ahnung wie viel das ist, im Fernsehen sieht es nach knapp 2 Metern aus) zu überbrücken. Hierzu greift der „Quarterback“ dem „Center“ zwischen die Beine, zieht das sagenumwobene Lederei heraus und entscheidet sich je nach Gefühlslage, entweder das Ding gleich wieder nach vorne zu schmeißen, oder (vermutlich in einem Anfall von Angst) an einen der „Runningbacks“ weiterzureichen. Diese Runningbacks gibt es in zwei Größen: „Halfback“ (drahtig und schnell) und „Fullback“ (laufende Schrankwand mit der Ausstrahlung eines Schwarzenegger Films).
Bekommt besagter Runningback das Ei, läuft er so schnell Ihn seine Füße tragen können, auf eine Wand von Gegenspielern zu und wird meist recht abrupt durch den Aufschlag auf einen der 200 Kilo Kolosse („Linebacker“ genannt) gestoppt.
Schafft es die angreifende Mannschaft in vier Versuchen, diese 2 Meter Luftlinie zu überwinden, geht das Ganze von Vorne los. Schafft Sie es nicht, kommt ein weiterer Mitarbeiter der Fußarbeitenden Abteilung zum Einsatz: Der „Punter“.
Der Punter tritt den Ball ähnlich wie der Kicker, in Richtung gegnerischer Endzone. Im Gegensatz zu seinem privilegierten Kollegen vom Beginn des Spiels, hält Ihm aber niemand den Ball fest. Er muss selber halten und sieht deshalb bei der Arbeit auch nicht halb so elegant aus, wie sein Kollege der die Partie eröffnet hat.
Der erste „Drive“ ist damit beendet. Warum das Drive genannt wird, obwohl doch gar keine Autos daran beteiligt waren, kann mir keiner der Anwesenden erklären und ich werde zum wiederholten Male gefragt, ob ich mich nicht für den Rest des Spiels zu den anderen Cowboys setzen möchte.Geändert von snakesplane (20.01.2017 um 09:58 Uhr)
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (26.01.2017)
-
26.01.2017, 10:08 #26
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Football ist Krieg!
Teil 3
Ich habe an diesem Abend schnell gelernt, dass sich beim Footballspiel Theorie und Praxis sehr stark unterscheiden: In der Theorie ist so ein Footballspiel 4 mal 15 Minuten lang. Also hatte ich erwartet, gegen 23:30 Uhr wieder zu Hause zu sein. Tatsächlich wird das Spiel aber so häufig unterbrochen, dass gegen 23:30 Uhr erst das erste Viertel beendet ist. Ich habe in der Zwischenzeit 5 Werbespotts für Bier, 3 für Rasierapparate, 7 für Chips und 4 weitere für Pay-TV-Abos gesehen.
Meine Beobachtung, dass immer nach vier Versuchen, der Punter rauskommt, sofern die „Line of Scrimmage“ (das ist da wo die Großen Jungs aufeinandertreffen und der Quarterback den dicken Mitspieler vor sich sexuell belästigt) nicht um 10 Yards nach vorne verschoben wurde, hat sich übrigens auch nicht bestätigt. Gerade als ich dachte ich hätte das Prinzip der Drives verstanden, nimmt sich der Spielführer der Packers das Recht heraus, das Ei einfach ein 5. Mal nach vorne zu werfen. Dieser für mich als Regelverstoß gewertete Spielzug, wird von meinen Kollegen mit „Wahnsinn, absoluter Wahnsinn, ich werd verrückt!“ kommentiert.
Der Spielführer von den Packers ist ein gewisser Aaron Rodgers und der darf wenn er will wohl auch 5 Mal werfen. Weil er ein ganz toller Quarterback ist und den Bartwuchs von Andrea Pirlo in den Schatten stellt. Vermute ich. Keine Ahnung. Alles äußerst verwirrend!
Ab und zu schafft es eine der Mannschaften das ganze Spielfeld zu überbrücken und zu punkten. Dabei wird der Ball dann schwungvoll in der gegnerischen Endzone auf den Boden geworfen und die Spieler des erfolgreichen Teams fangen an sich schreiend auf die Brust zu klopfen, oder mit imaginären Pistolen auf Ihre Mitspieler (!!!!) zu schießen.
Manchmal tanzt auch einer. Oder mehrere. Manchmal tanzt auch das ganze Team. Das kann ich insofern nachvollziehen, da es dem im Fußball gebräuchlichen Sprichwort „Wenn wir nicht gewinnen können, dann treten wir denen wenigstens den Rasen kaputt.“ in seiner Ausführung noch am nächsten kommt.
Manchmal wird der Drive auch vorher abgebrochen und der Kicker vom Beginn des Spiels darf wieder aufs Feld kommen. Wahrscheinlich nur um dem Punter eins auszuwischen, wird für den Kicker wieder der Ball festgehalten und er versucht dann aus einer Feldposition heraus, meist in der „Red-Zone“ (die ist übrigens wie der Rest des Spielfelds grün) den Ball durch zwei Aluminiumstangen hinter der Endzone zu treten („Fieldgoal“). Gelingt Ihm das sind alle happy und er darf gleich ein weiteres Mal gegen den Ball treten, dann allerdings wieder vom anderen Ende des Spielfelds aus. Gelingt Ihm das Fieldgoal nicht, verlieren alle Beteiligten den Glauben in seine Fähigkeiten und die gegnerische Mannschaft kriegt ohne vorheriges kicken den Ball an der derzeitigen Line of Scrimmage überreicht.
Ich habe übrigens gelernt, dass der beste Job im Football der des Trainers ist. Die Trainer oder auch Coaches dürfen während des ganzen Spiels mit Kopfhörern rumrennen und Musik hören. Und ich rede nicht von so kleinen in Ear Kopfhörern, die kaum auffallen. Nein, die finden das Spiel offensichtlich genauso langweilig wie ich: Ganz offen und frech, laufen die mit den dicksten Kopfhörern von Bose und Sennheiser rum. Sogar mit Mikrofonen dran!
Die Kopfhörer scheinen mit Bluetooth ausgestattet und mit Handys gekoppelt zu sein, denn ab und zu spricht einer der Coaches ins Mikrofon rein. Dabei hält er sich dann geheimnisvoll eine laminierte Speisekarte des örtlichen Chinarestaurants vors Gesicht.
Der Coach der Packers ist übrigens laut meinen Kollegen ein Taktikgott. Der Coach der Cowboys ist ein Schwein, weil er den Kicker beim Kick „freezed“. Hierzu wirft er ein Fähnchen aufs Spielfeld und dann muss der Tritt gegen den Ball wiederholt werden. Warum dem Kicker durch das Werfen des Fähnchens plötzlich kalt werden sollte, erschließt sich mir zwar nicht, aber ich habe gelernt, dieses freezen ist ganz unsportlich … aber erlaubt.
Desweiteren weiß ich nun dass der siegreiche Aaron Rodgers wohl diese Season zum MVP gewählt werden muss. Also sofern alles mit rechten Dingen zu geht in der NFL. Wenn nicht wäre das ein ziemlicher Skandal und Vince Lombardi würde sich im Grabe umdrehen. Dann würden meine Kollegen wohl in Zukunft keine Footballspiele mehr angucken.
Ich habe da ja ein bisschen Hoffnung …
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (26.01.2017)
-
06.02.2017, 10:29 #27
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Die schwedische Invasion
Unheilvoll, bedrohlich, schon von der Ferne auszumachen, steht es da: Das Möbelhaus. Aber ich rede hier nicht von irgendeinem Möbelhaus, ich rede von der Betongewordenen Mutter aller Möbelhäuser. Dem Möbelhausendgegner sozusagen: IKEA!
Mein Esstisch aus der Zeit des geteilten Deutschlands hatte gestern Abend endgültig den festen Stand verloren und während ich die Lasagnereste vom Fußboden aufsammelte, dämmerte es mir; Du brauchst einen neuen Esstisch.
Also stehe ich nun hier … vor der Rolltreppe ins Dunkel. Links neben mir werden Halbwüchsige in der hauseigenen Kinderbetreuung interniert. Rechts neben mir werden halbgare Hot Dogs über den Tresen gereicht, auf das Sie an widerlichen, versifften Futtertrögen mit einer Unmenge an Soßen und sauren Gurken verfeinert werden.
Ich trete ein.
Erster Stock. Möbelhalle. In Uhrzeigerbewegung marschiert die Gesichtslose Masse durch die schier endlosen Gänge der Möbelausstellung. Würde man bei diesem Todesmarsch auch noch die Sonne im Nacken spüren, so hätte es etwas vom Film „marschier oder stirb“ mit Terrence Hill.
Von Zeit zu Zeit versuchen einzelne Personen aus der Menschenpolonaise auszubrechen, um sich die drapierten Möbel aus der Nähe anzusehen. Dafür muss man sich zunächst weitsichtig an den äußeren Rand der Masse bewegen, um dann im richtigen Moment, mit einem beherzten Ausfallschritt zu entkommen. Die Meisten schaffen das. Einige bleiben hängen oder sind nicht schnell genug, Die werden dann zertrampelt.
Zuerst kommen die Küchen, dann Sofalandschaften, Regale und Schränke. Dann hirnrissigerweise noch mal Küchen. Diesmal zum selber planen. Hierfür hocken sich erwachsene Menschen in kleine Glaskästen und verschieben an Touchpad-PCs kleine bunte Würfel. Ab und zu huscht mal ein Mitarbeiter des Möbelhauses vorbei, guckt den Legehennen über die Schulter und fragt flüchtig nach, ob man den zu Hause auch richtig gemessen habe.
„Wieso?“ - „Naja, laut diesem Plan ist die Küche in Ihrer Wohnung 13m lang und 36cm breit. Und die 7m hohen Wände, weisen an allen vier Seiten Dachschrägen auf.“ – „Und?“ – „Naja … das klingt schon ein bisschen ungewöhnlich.“ – „Ach, nee nee das wird schon passen.“
Ich erreiche die Esszimmerabteilung. Zeitgleich ist aus den Lautsprechern zum 20zigsten Mal die Aufforderung zu hören ist, dass der kleine Kevin-Pascal doch gerne aus dem Smalleland abgeholt werden möchte, wobei der stimmliche Nachdruck hinter dieser Forderung von einer freundlichen, beschwingten Tonlage (1. Ausruf), auf eine gestresste Tonlage (5. Ausruf), zu einer ängstlichen Tonlage (10. Ausruf), bis zur nun erreichten panischen Tonlage schwankt.
Nun wird auch der hartnäckigsten Kinderbetreuerin klar, dass sich Kevin-Pascals Eltern aus dem Staub gemacht haben. Was passiert eigentlich mit Kindern die nicht mehr aus dem Smalleland abgeholt werden? Werden die am Ende als Kindermodels für die Ikea-Kataloge engagiert?
Ich schaue mich unterdessen nach einem neuen Esstisch um und werde auch recht schnell fündig; zwischen all den hässlichen, eckigen Fressplätzen die aussehen, als hätte der Schreiner Holzreste aus seiner Werkstatt zusammengeleimt, steht tatsächlich ein stilsicherer, ja ich möchte beinahe sagen, schöner Esstisch. „Ingatrob“ heißt er. Und er ist rund. Das passt wie ich finde, schließlich hieß meine erste große Liebe auch Inga. Und richtig schöne Rundungen hatte die ja auch. Im Gegensatz zu Ingatrob konnte man bei Inga aber nichts ausziehen, was dann wohl auch zum Scheitern der Beziehung beitrug, aber das ist eine andere Geschichte.
Ingatrob gibt es nicht in der SB Halle. Das wäre für einen Tisch wie Ingatrob viel zu gewöhnlich. Nein, für Ingatrob muss man zur Warenausgabe. Beim schwedischen Möbelhaus muss man nur für die richtig guten Sachen zur Warenausgabe. Sitzsäcke und die wahrscheinlich hässlichsten Bilderrahmen der Welt, darf man sich selber aus dem Regal kramen, aber ein Möbelstück vom Format einer Ingatrob, das muss schon eine erfahrene Lagerfachkraft für den Abtransport vorbereiten.
Meinen bisherigen Erfahrungen mit dem schwedischen Möbelimperium zu folgen, ist es sofern man den Hungertod vermeiden möchte, unerlässlich vor dem Betreten der Kassenzone noch einmal das hauseigene Restaurant aufzusuchen. Hier gibt es im Groben eine Auswahl aus drei Hauptgerichten: Fisch und Kartoffeln. Wobei sich beim Geruch des Fisches die Frage stellt, warum Ikea seine Kunden mit einer Salmonellenvergiftung nach Hause schicken möchte.
Rumpsteak mit Pommes. Hier sei die Frage erlaubt, ob dieses Menü tatsächlich für 6,95 € darstellbar ist, oder ob bei diesem Preis nicht der Koch mehr Ähnlichkeit mit einem Rindvieh hat, als das Steak auf dem Teller.
Und zu guter Letzt; der Klassiker Köttbullar. Köttbullar sind kleine, runde Beffis. Die schmecken eigentlich nach nix. Deshalb werden Sie auf Wunsch in einer brauen Sahnesoße ertränkt. Diese Soße schmeckt eigentlich auch nach nix. Deswegen kann man das Ganze sofern man möchte auch noch mit Preiselbeeren verzieren. Die Preiselbeeren schmecken tatsächlich nach etwas, nämlich nach Zucker und Farbstoff. Ganz ehrlich, in der freien Wildbahn würde man um ein Menü bei dem zwei der drei Hauptelemente nahezu geschmacklos bleiben, einen großen Bogen machen. Bei Ikea frisst man das. Und zwar in rauen Mengen.
Zur Abrundung werden noch die obligatorischen Pommes Frites gereicht. Hat man Glück, lief der Koch einmal mit dem Salzstreuer in der Hand, an diesen Pommes vorbei. Wenn nicht, darf man das mithilfe von kleinen Salzpäckchen selber nachholen. So sind Sie die Schweden selbst beim Essen wird die Endmontage auf den Kunden abgewälzt.
Nach der Nahrungsaufnahme steht das größte Hindernis des heutigen Tages bevor: Der Kassenbereich. Der Kassenbereich bei Ikea ist gigantisch. 30 Kassentresen stehen da mindestens. Davon sind 3 geöffnet. Und an jeder Kasse steht mindestens ein Bekloppter, der anstatt des Kartons aus dem SB-Bereich, lieber das bereits aufgebaute Ausstellungsstück auf den Wagen gepackt hat und sich nun mit dem Kassierer eine halbstündige Diskussion liefert, ob er besagtes Ausstellungsstück nun mitnehmen darf oder nicht. Und wenn ja, ob er darauf nicht noch Rabatt kriegen könnte, weil „alle das Ding schon angegrabbelt haben“. – Dabei schießt mir eine Frage durch den Schädel, welche ich sicherlich schon bald beantworten kann:
„Eignet sich der „Mästerby“ Tritthocker als Schlagwerkzeug und wenn ja, darf ich das aufgebaute Ausstellungstück aus der Abteilung mit an die Kasse nehmen?“ - Nebenbei: Ist das da vorne eigentlich Terrence Hill?Geändert von snakesplane (06.02.2017 um 10:32 Uhr)
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (07.02.2017)
-
22.02.2017, 12:19 #28
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Geständnisse eines U-Labs Psycho
Morgens klingelt mein Wecker, aber ich stehe nicht auf. Ich spiele das nur noch 5 Minuten Spiel und schrecke eine halbe Stunde später wie vom Blitz getroffen hoch. Zum Frühstücken bleibt so gut wie nie Zeit – der Job frisst einen auf – also nehme ich einen beherzten Schluck Kaffee (fair trade) aus meiner unter widrigsten Bedingungen in chinesischen Zwangsfabriken zusammen geklöppelten Lifestyle Kaffeemaschine.
Den Weg zur Arbeit könnte ich mit meinem High Tech Sportrad zurücklegen, welches seit 2 Jahren im Keller einstaubt, aber heute regnet es, da nehme ich lieber das Auto. Während ich versuche den mp3-Player des Handys mit dem Autoradio zu koppeln, läuft mir doch unvermittelt so ein blöder Fußgänger vor die Motorhaube. Beim nun einsetzenden Notbremsverfahren, fällt der zwischen meine Schenkel geklemmte Thermokaffeebecher um und die Zigarette hinterlässt einen hässlichen Brandfleck in der Extrem-Outdoor Wetterjacke. – Der Tag fängt ja echt gut an!
Im Büro angekommen erkundige ich mich halbherzig nach dem Befinden der lieben Kollegen. Die lieben Kollegen erzählen mir von Ihren Wochenenden. Das interessiert mich aber nicht. Die lieben Kollegen interessieren mich nicht. Ich lächle trotzdem und versuche einen Blick auf den Arsch der Tippse aus dem 2. Stock zu werfen. Das ist mal ein Arsch der mich interessiert. Dummerweise interessiert sich die blöde Kuh nicht für mich. Dabei hinterlasse ich Ihr doch immer so nette Nachrichten am Arbeitsplatz: „Was dein Gatte nur verspricht, darauf sind deine Kollegen ganz erpicht.“ Tja, die Olle spielt trotzdem die Unnahbare. Wahrscheinlich doch nur ne verkappte Lesbe.
Dann wird der Bürorechner angeschmissen und erst mal E-Mails gecheckt. 7 neue Nachrichten seit ich zu Hause los bin: 2 besonders günstige Angebote für Viagra, 1 Küchenprospekt, 3 Nachrichten von geilen, osteuropäischen Schlampen in meiner Nähe, die mich kennenlernen wollen und die obligatorische Nachricht von Qiung Jong Un, dem Bankdirektor aus Singapur, welcher ein lukratives Millionenangebot für mich hat.
Als nächstes informiere ich mich was in der Welt so los ist. Durch das Internet habe ich Zugriff auf die Meldungen sämtlicher Zeitungen, Fernsehsender und Nachrichtenagenturen weltweit. – Ich informiere mich auf Facebook.
Warum? Nun früher habe ich der Lügenpresse ja alles geglaubt. Heute bin ich da schon wesentlich vorsichtiger. Die sind doch alle gekauft. Wenn ich was über das Freihandelsabkommen wissen will, kann ich mir doch den wütenden Post von meinem Klempner angucken. Der hat schließlich viel Ahnung von Scheiße und deshalb hat er auch Ahnung von TTIP. – Is klar ne?
Während ich mir von einem Bäckereifachverkäufer Azubi aus Recklinghausen erklären lassen, warum Donald Trump nicht nur die USA sondern auch Europa revolutionieren wird, ploppen am Bildschirmrand schon wieder 2 Nachrichten von osteuropäischen Damen auf, die ganz heiß auf ein Treffen mit mir sind. – Muss ich ein geiler Typ sein.
Ah … die neuen Visitenkarten sind da … geil … goldene Schrift und farbiges Logo, auf dem grauen, handgeschöpften Bambuspapier, mit abgerundeten Ecken. War gut dass ich mich gegen den Bold-Font entschieden habe, der hätte wirklich zu dick aufgetragen. Understatement ist eben manchmal doch besser.
In der Mittagspause geht’s zum neuen Italiener um die Ecke. Ich hasse die italienische Küche! Pasta und Pizza sind für mich ein Graus. Aber alle gehen hin. Da muss ich halt auch hin. Man muss halt gesehen werden. Aus dem selben Grund gehe ich auch immer Sonntag Morgens an den Hafen und brunche in dem Promenadencafe wo es immer so nach altem Frittenfett riecht. Zu Hause essen währ schöner und deutlich billiger, aber da sieht einen ja keiner. Ins Promenadencafe kommen Sie alle. All die Arschkrampen die ich nicht leiden kann, rennen da hin wie die Legehennen. Tja, da muss man halt auch hin, und sich um 9:00 Uhr morgens mit billigem Sekt die Rübe zuschütten, sonst zerreißen die Kollegen sich wieder das Maul.
Allgemein ist mir Alkohol ja zu wider. Also ab und zu trinke ich mal einen Wein. In Gesellschaft. Oder auch mal um den Abend allein ausklingen zu lassen. Wenn man etwas zu feiern hat, oder um einen richtig beschissenen Tag wenigstens gemütlich ausklingen zu lassen.
Nach der Arbeit überlege ich kurz ins Fitnesscenter zu fahren. Aber in welches? Ich habe drei Mitgliedsausweise in meinem Portemonnaie. Das eine Fitnessstudio liegt aber am anderen Ende der Stadt. Da bin ich nur Mitglied geworden, weil damals der verhasste Kollege aus der Buchhaltung behauptet hat, das wäre die einzig wahre Muckibude. Trainiert habe ich dort nie.
Der zweite Ausweis gehört zu einem Studio ganz bei mir in der Nähe. Das war früher richtig toll dort. Heute dürfen da die Flüchtlinge aus Syrien kostenlos trainieren. Ich habe ja nichts gegen Ausländer. Echt nicht. Aber muss man die den unbedingt in die guten Wohngegenden treiben? Haben wir nicht genug Siedlungen in unserer Stadt wo man deren Anwesenheit nicht so spürt?
Ach … das dritte Studio liegt im Zentrum. Keine Ahnung wie das von innen aussieht, aber direkt neben dem Eingang zum Studio ist die geilste Szenebar von ganz Köln. Neonröhren, Dosenbier, laute Musik, alles was ich hasse. Aber … die kleine Tippse aus dem 2. Stock hat mir mal erzählt dass sie da gerne hingeht. Also Sie hat es mir nicht direkt erzählt. Sie hat es einer anderen Kollegin erzählt während ich gerade in der Nähe stand. Also hinter der Tür, unbemerkt von den beiden Frauen.
Was soll’s ich habe zu Hause noch eine Cola und den 18 Jahre alten Wiskey, den mir der Schmeichler aus dem Vertrieb geschenkt hat, als ich zum Junior-Partner gemacht wurde. Da kann ich mir einen schönen Longdrink mischen und Fernsehen. Wenn ich noch trainieren will, kann ich mich auch auf die Hantelbank im Gästezimmer legen oder auf den Heimtrainer setzen. Ach nein, geht nicht: Die Sportgeräte sind ja in den Keller gewandert, als ich mir den 80er Jahre Spielautomaten geholt habe. Dabei habe ich Packman nie gemocht, aber in diesem einen Film hatte der geile Typ auch so ein Ding in der Wohnung stehen. Das fand ich schon cool.
Im Fernsehen läuft wieder nur scheiß. Warum bezahle ich eigentlich seit Jahren GEZ-Gebühren? Ach ja; weil eines Tages dieser Typ vor der Tür stand und sagte: „Sie müssen GEZ-Gebühren zahlen!“
Ich hätte ja total Lust mir mal wieder American Psycho anzugucken. Dieser Christian Bale ist schon geil. Also ich bin ja nicht schwul, aber wenn ich es wäre … der Typ und ich unter der Dusche … boah. Aber ich bin hetero. Also voll hetero. Viel männlicher als ich geht gar nicht. Ich nagele ja alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Erst letzte Woche hatte ich den total coolen Dreier mit dieser Friseuse … und ihrem süßen Freund. Der hatte einen tollen Körper. Das hat Spaß gemacht.
So was kann ich zugeben, weil ich mir meiner eigenen Sexualität sehr sicher bin. Ich habe nichts gegen Homos. Das sind auch ganz normale Kerle. Also zumindest die normalen Homos. Nicht diese tunten Homos, die es einem immer unter die Nase reiben müssen, dass sie Homos sind. Wenn die dann in Ihren enge Lederhosen rumstolzieren … bäh … widerlich.
Also wo ist die American Psycho Blu-Ray? Ah shit! In der Glasvitrine auf dem Flur. Da wo ich die ganzen Sachen präsentiere die mich als Mann definieren. Meine schwarz-weiß Aktbilder die ich für meine Ex-Freundin, nach der Magen-Darm Grippe hatte machen lassen. Damals hatte ich gerade 9 Kilo verloren. Ich sah toll aus! Sie trennte sich kurze Zeit später trotzdem von mir, mit der blödsinnigen Begründung sie glaube, dass ich „mich selbst noch nicht gefunden habe“. So ein Blödsinn. Außerdem stehen in der Vitrine natürlich auch noch die limitierten Sammelalben von Manowar. Halt richtige Männermusik. Natürlich höre ich auch mal einen Elton John Song. Gerade die ruhigen Sachen … der Abschiedssong für Lady Di und so … schon schöne Musik. Ich bin ja auch nicht aus Stein. Aber ins Haus fallen muss man mit dieser verletzlichen Seite ja auch nicht.
Also aufstehen, in den Flur gehen und die Blu-Ray holen! Ach was soll’s … bleib ich halt doch liegen. Gleich fängt diese Doku mit den Geißens an. Unterschichtenfernsehen zum fremdschämen. Ab und zu guck ich das ja ganz gerne mal, um mich von meinem stressigen Alltag zu erholen.
-
-
05.04.2017, 13:24 #29
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Der Geburtsvorbereitungskurs I
Ich bin ein guter Freund. Das bin ich wirklich! Du brauchst jemanden der dir beim Umzug zur Hand geht? Ich bin dein Mann. Du brauchst Hilfe weil du Spielschulden bei einem rumänischen Kampfhundetrainer hast? Ich hol schon mal das Flohhalsband. Du musst nachts um drei Uhr vom Flughafen in Cassablanca abgeholt werden? Ich glaube das ist der Beginn einer wundervollen Freundschaft!
Und so war ich auch ganz Ohr, als mein guter Freund Hans-Walter mir vor kurzem folgenden, meine Freizeitgestaltung nachhaltig beeinflussenden Satz an den Kopf warf: „Alter, ich brauch morgen Abend mal deine Hilfe bei meiner Freundin Christiane.“
Nun bin ich gewiss kein Kostverächter und betrachte mich auch durchaus als aufgeschlossenen, sexuell flexiblen Mann, aber dass Hans-Walter mich so anquatscht … also ohne Vorbereitung … „Weiß Christiane eigentlich davon?“ – Frage ich sofort. „Natürlich. Sie hat es doch vorgeschlagen.“ – Nun bin ich ein wenig verlegen. Natürlich waren mir Christianes Blicke nicht verborgen geblieben, als ich beim letzten Umzug zur Hand gegangen war. Ihr verstohlener Blick auf meine Bauarbeiterritze. Die Art wie Sie das Holzfällerhemd betrachtete, welches sich über meinem Bauch spannte, wenn ich einen schweren Karton hob. Jaja … Christiane ist halt auch nur eine Frau, die sich der animalischen Anziehungskraft eines ganzen Kerls nicht entziehen kann.
Hans-Walter redet ja immer noch … ich sollte mich vielleicht kurz aus meinen Tagträumen lösen und Ihm zuhören … „Und deshalb kann ich nicht mit und Christiane will nicht alleine hin. Gehst du bitte mit Ihr?“ – „Was wie? Jaja … mach ich.“
Um es abzukürzen, am folgenden Abend besuchte ich mit der – zu meiner Überraschung hochschwangeren – Freundin meines Kumpels, einen Geburtsvorbereitungskurs.
So ein Geburtsvorbereitunsgkurs läuft wie folgt ab:
Zunächst stellt sich dir eine Dame – der du unter normalen Umständen, bei einer Begegnung in der Kölner Innenstadt, vielleicht Geld in den versifften Poncho stecken würdest, nur damit Sie dich nicht weiter belästigen möge – als Bärbel vor. Bärbel wird in den folgenden 90 Minuten nicht müde, von sich in der dritten Person zu sprechen und die anstehende Geburt als Niederkunft zu bezeichnen.
Dies allein reicht schon um ein vergleichweise einfaches Gemüt wie mich, nachhaltig zu verwirren. Ich hatte mich auf das „Wunder der Geburt“, die „Entstehung neuen Lebens“ und die „Magie der weiblichen Fruchtbarkeit“ vorbereitet. „Niederkunft“ klang nach Abstiegskampf. Nach Relegationsspiel Köln gegen Augsburg, 93 Minute, Freistoß an der Strafraumgrenze.
Nun gut, dann also Niederkunft.
Während ich noch damit beschäftigt war, mir mein Gesicht in den Farben des 1. FC Köln anzumalen, warf Hebamme Bärbel, dem neben mir sitzenden Erzeuger, einen Tennisball an die Murmel. Er solle sich – und seine im Schneidersitz vor Ihm sitzende Partnerin – vorstellen, kurz erklären warum er hier sei und den Ball dann zum nächsten anwesenden Mann werfen. Mein Nebenmann hieß Frank, die dickbäuchige Frau vor Ihm hieß Anne und er erklärte sodann dass er bald Vater werde und sich darauf halt mal vorbereiten wolle. Die dickbäuchige vor Ihm nickte eifrig und tätchelte Frank das Knie, ähnlich wie wenn man einen Hund krault, der artig sitz gemacht hatte.
Frank warf den Ball durchaus schwungvoll, wenn auch nicht mit der gleichen, lebensverachtenden Handballerpose, dem Ihm gegenüber sitzenden Herrn zu. Dieser war, trotz guter Flugkurve, nicht im Stande den Ball zu fangen, verlor beim Versuch danach zu schnappen das Gleichgewicht und fiel nach hinten über. Das vor Ihm sitzende (für seine Verhältnisse eindeutig zu schöne und zweifelsohne auch zu beliebte) Mädchen verdrehte die Augen und begrub Ihr Gesicht in der flachen Hand. Nachdem Ihr Begleiter, den davon rollenden Ball auf allen Vieren, quer durch den Raum verfolgt hatte, stellte er sich als Peter und seine Begleitung als Jennifer vor. Ungefragt fügte er sodann hinzu, dass Jennifer und er schon zusammen in die Schule gegangen seien und es total lustig wäre, dass Jennifer nun, nach all den Jahren plötzlich klar geworden sei, dass die beiden ja doch für einander geschaffen seien. Jennifer sei – wie nicht zu übersehen war – schwanger. Im 4 Monat. Was total lustig sei, weil ungefähr so lange seien Sie ja auch schon zusammen. Und er werde nun halt Vater.
Zwei Dinge waren mir beim Anblick von Jennifer klar: 1. Jennifer hatte den vierten Schwangerschaftsmonat bereits lange hinter sich gelassen. Und 2. Sofern man die unbefleckte Empfängnis ausschließen möchte, konnte Peter unmöglich als Erzeuger in Frage kommen.
Peter warf den Ball in meine Richtung. Zumindest vermute ich, dass der Ball welcher kurze Zeit später die Blumenvase 5 Meter schräg hinter mir stehend, vom Sockel stieß, eigentlich für mich gedacht war. Wir müssen uns ja hier nichts vorlügen; selbst wenn der Ball für mich erreichbar gewesen wäre, hätte ich niemals Anstalten gemacht Ihn zu fangen.
Die folgende – durchaus eloquente – Vorstellung meinerseits und der mich begleitenden erkennbar schwangeren Person („Ich bin hier nur vertretungshalber und ich glaube da habe ich mit vielen in diesem Raum etwas gemein.“), wurde sodann von Jennifers an Peter gerichtete warnende Worte unterbrochen, Sie könne es ja kaum erwarten, SEIN Kind zu bekommen und dass bei so viel Vorfreude auch eine „verfrühte“ Niederkunft durchaus im Bereich des Möglichen liege. Desweiteren führte Jennifer aus, dass Kinder die im „vierten“ Schwangerschaftsmonat geboren werden, häufig schon normale Größe und Gewicht aufweisen, manchmal jedoch SCHWARZ sind. Oder CHINESISCH. Oder ROTHAARIG. In diesem Moment flüsterte mir meine Begleitung zu, dass Peter wohl froh sein könne, wenn das Kind nicht belle.Geändert von snakesplane (05.04.2017 um 13:29 Uhr)
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (06.04.2017)
-
10.05.2017, 10:37 #30
- Registriert seit
- 13.01.2014
- Beiträge
- 88
Thanked 106 Times in 59 PostsAW: Der lustige Tagebucheintrag
Der Geburtsvorbereitungskurs II
Ich möchte an dieser Stelle die Geduld meiner geneigten Leserschaft nicht unnötig strapazieren und kürze daher ein wenig ab …
– Die Bilder wie 5 Erwachsene Männer im „Pflug“ Ihre Hoden betrachten und dabei wie röhrende Elche Stöhnen, um die Geburtserfahrung Ihrer Partnerinnen nachzuvollziehen, sind inzwischen ja im Internet weit verbreitet und benötigen daher keiner weiteren Beschreibung durch mich. Sollte dem geneigten Leser dieser Zeilen die Yogafigur „Pflug“ doch noch nichts sagen, so kann er bei Gelegenheit einmal aus dem Schulterstand, die gestreckten Beine nach hinten geben, bis sein eigener Bauchansatz das Kinn berührt. Die Hände dürfen hierbei unterstützend unter den Rücken greifen (und ja; es ist genauso unangenehm wie es sich anhört). –
… Wie dem auch sei, dieses traurige Schauspiel wiederholte sich in den folgenden Wochen noch drei Mal. Hans-Walter war tatsächlich jeden Abend verhindert und auch Geburtsguru Bärbel empfahl, um den ungeborenen Fötus nicht zu verwirren, dass immer ein und derselbe Mann (in diesem Falle also ich), an den Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen solle.
Ich röhrte, ich hechelte und ich streichelte Bäuche. Ja ganz richtig gelesen: Bäuche, Plural, wenn mal eine der Werdenden ohne männlichen Gegenpart auftauchte, musste ich auch mir völlig fremde Bäuche streicheln. Und wir reden hier nicht immer von diesen schönen, aus dem Inneren strahlenden Schwangeren, denen man von hinten betrachtet, gar nicht ansah, dass Sie schwanger waren. Nein wir reden hier auch so manches Mal von schwitzenden, aufgedunsenen, unleidlichen Weibchen, mit empfindlichen Brustwarzen und pickliger Haut. Das war nicht immer schön, aber da musste ich durch.
Warum ich da durch musste? Nun … sagen wir es mal so … Wenn man mit dem firmeneigenen Aktenrollwagen, einen Kratzer in den (überaus beschissen geparkten) Mercedes des Chefs fährt, dann möchte man dass dieser Vorfall unter Verschluss bleibt. Ich schätze meinen Kumpel Hans-Walter sehr.
Besonders schätze ich seine Verschwiegenheit.Geändert von snakesplane (10.05.2017 um 10:41 Uhr)
-
The Following User Says Thank You to snakesplane For This Useful Post:
Fritz (11.05.2017)
Ähnliche Themen
-
Skurile und lustige Nutzernamen
Von StarWarsFan im Forum OffTopicAntworten: 3Letzter Beitrag: 30.12.2015, 11:00 -
Lustige clips
Von Silidor im Forum Der Witz-Komm-Raus BereichAntworten: 0Letzter Beitrag: 05.03.2013, 22:47 -
[S]Lustige VBT Lieder
Von Klaus Bukkake im Forum Musik ♫Antworten: 1Letzter Beitrag: 20.12.2012, 01:07 -
[Sammelthread] lustige Tracks
Von !lkay im Forum Musik ♫Antworten: 3Letzter Beitrag: 19.07.2012, 18:26 -
Suche lustige Bilder
Von milchbubix im Forum Internet und TechnikAntworten: 0Letzter Beitrag: 29.05.2012, 14:05
Diese Seite nutzt Cookies, um das Nutzererlebnis zu verbessern. Klicken Sie hier, um das Cookie-Tracking zu deaktivieren.