Dürfen Schwule Kinder adoptieren?

[DotNet]

Zivilisierte Gesellschaften diskriminieren nicht aus Gründen der Rasse, des Glaubens, des Geschlechts oder der Sexualität, aber die Verweigerung der Gleichberechtigung schwuler Paare ist eine klare Diskriminierung. Homosexuelle und heterosexuelle Paare verdienen die gleichen gesetzlichen Rechte. Alles andere ist reine Ungleichheit auf der Grundlage von Homophobie. In einigen Ländern können schwule als Alleinerziehende ein Kind adoptieren, aber schwule Paare nicht. Das ist absurd. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sagt eindeutig: "Alle sind vor dem Gesetz gleich [...] alle haben Anspruch auf gleichen Schutz vor jeder Diskriminierung".

Es gibt reichlich Beweise dafür, dass schwule Paare genauso gut in der Erziehung sein können wie Hetero-Paare. Tatsächlich glauben einige, dass homosexuelle Paare im Durchschnitt besser motiviert und engagierter sind als heterosexuelle Eltern, weil sie sich immer für Kinder entschieden haben - im Gegensatz zu den rund 50 Prozent der heterosexuellen Paare, die zufällig in die Elternschaft stolpern. Viele schwule Paare bilden Beziehungen, die stabiler sind als viele heterosexuelle Ehen, die Adoptivkindern ein sicheres, emotional stabiles Zuhause bieten.

[raspberryfan]

Sobald sie verstehen was "Schwul" ist, wird das Kind enorm gemobbt!

Quellen für diese gewagte Behauptung und Pauschalisierung? Ich finde Belege für das Gegenteil:
Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Paaren aufgezogen werden, haben eine bessere Gesundheit und ein besseres Wohlbefinden als ihre Altersgenossen, so eine Studie, die als die größte ihrer Art bezeichnet wird.

Die neue Studie, die von der australischen University of Melbourne durchgeführt wurde, zielte darauf ab, "das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden" von Kindern mit schwulen und lesbischen Eltern zu beschreiben und "die Auswirkungen, die Stigmatisierung auf sie hat". Im Durchschnitt schnitten Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Paaren aufgezogen wurden, sechs Prozent besser ab als die allgemeine Bevölkerung, wenn es um die allgemeine Gesundheit und den Familienzusammenhalt ging.

In anderen Kategorien - wie Verhalten, psychische Gesundheit und Selbstwertgefühl - erzielten diese Kinder Berichten zufolge die gleichen Ergebnisse wie die von heterosexuellen Eltern.

"Es scheint, dass gleichgeschlechtliche Elternfamilien gut miteinander auskommen und das hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit", sagte Dr. Simon Crouch vom Jack Brockhoff Child Health and Wellbeing Program, Centre for Health Equity an der University of Melbourne.

[Dr. Bastardo]

Dafür brauche ich keine Quellen. Schau in die Realität dann siehst du wie grausam Kinder sind. Auf Studien scheiß ich! Jede Statistik was man nicht selbst gemacht hat sind unglaubwürdig!

[DMW007]

Du kaufst deinen Kids also lieber Nikes, weil mit Adidas-Schuhen könnten sie gemobbt werden. Oder Nike Air, um auf Nummer sicher zu gehen? Oh HALT, was ist, wenn die Mobber auf Jordans stehen?
Am besten kaufst du gleich von allen ein paar und eine große Tasche. Wenn das Kind dann gemobbt wird, soll es schnell STOP schreien und die richtigen Schuhe anziehen (dann aber schnell wieder wechseln, bevor es die anderen sehen!)
Merkst selbst wie absurd deine Argumentation ist, wenn man sie auf andere gängige "Gründe" für Mobbing überträgt, oder?

Du solltest wirklich mal deinen Rat befolgen und mehr in die Realität schauen. Dann wüsstest du, dass so was JEDEN treffen kann. Wenn jemand die Absicht hat zu Mobben, SUCHT der nach Gründen. Gibt es keine offensichtlichen (krumme Nase, kleine Körpergröße oder eben schwule Eltern oder sonst was) wird halt was anderes genommen. Schwule Eltern für Mobbing der Kids verantwortlich zu machen ist eben so lächerlich wie pauschal zu behaupten, jeder würde deswegen gleich brutal gemobbt. Wir leben nicht im 18. Jahrhundert, in dem 95% aller Deutschen Homophob sind. Manche Kinder verhalten sich sogar reifer wie deren Eltern. Vor allem kleinere kommen gar nicht auf die Idee, andere Kinder zu hassen, weil sie z.B. eine andere Hautfarbe haben.

Und Überraschung: Obwohl meine Eltern weder schwul noch lesbisch sind, wurde ich früher in der Schule gemobbt. Meine Mutter und die Klassenlehrerinn waren sich schnell einig: Ich solle mich einfach nicht ärgern lassen. Wenn ich zu aufgeweckt war, hats dann gelegentlich auch mal zuhause geklatscht, damit wieder Ruhe herrschte. In der Hinsicht werfe ich meinen Eltern und teils auch Lehrern vor, versagt zu haben. Nur meine Englisch-Lehrerinn hat das ernst genommen, wusste aber nicht was tun, weil das damals noch kein so großes Thems war. Übrigens war es ein offenes Geheimnis, dass sie lesbisch ist.

Auf Studien scheiß ich! Jede Statistik was man nicht selbst gemacht hat sind unglaubwürdig!

Autsch. Statistiken skeptisch zu prüfen gehört auch zur Medienkompetenz eines autonom denkenden Bürgers. Aber um vernünftig informiert zu sein, sollte man doch die eine oder andere seriöse Quelle haben. Man sieht ja, was sonst für Blödsinn rauskommt xD

[raspberryfan]

Stimme meinem Vorredner zu, das ist Pauschalisierung auf einem niedriges Niveau, auf dem @Dr. Bastardo diskutiert.
Mit ähnlichen Argumentationen reden sich auch psychische Mobber raus, dass sie niemanden "wirklich" verletzt hätten und jegliche Fakten die Auswirkungen von psychischen Mobbing aufzeigen ja überzogener Quatsch wären.
Das zeigt auch ein neues Video von "Die Frage": Hier wird ein Mädchen interviewt, dass durch Mobbing über Jahre hinweg fast in den Selbstmord getrieben worden wäre.
Schau dir das Video an, das ist ein bildhübsches Mädchen ohne queere Eltern. Einer der später zur Rede gestellter Mobber behauptet, er wüsste nicht, dass er sie derart verletzt habe.



Die Kommentare zeigen dass zum Glück nicht alle Menschen asozial sind und es auch Klassen gibt, in denen Kinder die anders sind respektiert statt gehänselt werden:

[OpenFire]

Die Adoption gibt es seit vielen Jahren, aber erst in jüngster Zeit hat sich die Frage der Homosexuellenadoption gestellt. Es gibt viele Waisenkinder auf der Welt, aber nicht genug Familien oder Eltern, um sie aufzunehmen. Es gibt nicht viele Familien, die Kinder adoptieren können und werden, sei es, weil sie sie nicht unterstützen können, weil sie eigene Kinder haben oder weil sie einfach keine Kinder wollen. Das Endergebnis ist immer noch ein Überfluss an verwaisten Kindern, die eine liebevolle Familie brauchen. Es gibt eine Lösung für dieses Problem. Schwulenadoption. Es gibt eine steigende Anzahl von offenen homosexuellen Paaren überall und die meisten von ihnen würden gerne Kinder haben.

Im ganzen Land und in anderen Ländern gibt es Kinder, die auf eine Adoption warten, und eifrige Eltern, die diese Kinder in ihren Häusern willkommen heißen möchten, denen dies jedoch verboten ist. Diese Eltern haben nichts Falsches getan und besitzen die gleichen Fähigkeiten und Ressourcen wie andere potenzielle Eltern, und doch dürfen sie einem Kind nicht alles geben, was es braucht, Liebe, Schutz und Sicherheit. Warum sind diese potenziellen Eltern also von der Adoption ausgeschlossen? Diskriminierung und Vorurteile sind die Hauptursache für dieses verfassungswidrige Verhalten. Die Adoption zu schwulen Paaren sollte überall legalisiert werden, denn jeder, der in der Lage ist, die Anforderungen eines liebenden Elternteils zu erfüllen, verdient es, trotz seiner sexuellen Vorlieben und vieler Kinder Elternteil zu werden, wäre dankbar, zwei liebende Eltern zu haben.

Manche sollten darüber mal nachdenken, bevor sie sich schwarze Bilder ausmalen, was alles schief gehen kann. Das scheint ein typisch deutsches Problem zu sein...

[rulez]

Ich verstehe das auch einige das akzeptieren, doch finde ich es nicht unbedingt schön einem Kleinkind erzählen zu müssen wieso es keine Mutter gibt, da wird der Neid ganz schön groß sein gegenüber den anderen Kindern/ Umfeld. Dadurch geht das ganz klar auf die Psyche des Kindes egal auf welcher Weise und dann beibringen damit umgehen zu können? Nein, danke!

Bin ganz klar dagegen, ich hoffe die Mehrheit hat noch den gesunden Menschenverstand, sodass dies nie in Kraft treten wird.

E: Stellt euch als Kind vor, Ihr wollt einfach normal sein wie alle anderen Kindern, doch ihr habt zwei Väter? Und wenn man sowas vertuschen mag ist die Mutter eine Hure?

Also den Vergleich mit den Nike's oder Adidas finde ich überhaupt nicht gleichwertig, hier sprechen wir gegen die Natur und einem Kind was noch kein Wissen angeeignet hat um über solche Dinge eigenständig ohne Einfluss nachdenken zu können und nicht vor einer Wahl zu stehen das es keine andere Option gibt beispielsweise mit Weisenkindern, es gibt genug Heime und Paten oder auch Spender die sich um die Kinder bis zu Ihrer Selbstständigkeit kümmern und voranbringen.

Ich denke das es kein einziges Kind hier in Deutschland gibt, das nötig hat bei zwei Vätern als normale Familie aufzuwachsen...

[BitNet]

Zwei Väter als Eltern würden denk ich nicht an die Psyche des Kindes eingehen. Es gewöhnt sich so. Kommt auf die Eltern glaub ich an.

[7schafe]

Ob eine Familie mit gleichgeschlechtlichen Partner für Kinder eine optimale Lösung ist, oder nicht, darüber kann man aus meiner Sicht schon diskutieren und unterschiedlicher Meinung sein. Zu sagen, dass man dies kategorisch ablehnen müsste, wenn man noch klaren Verstandes ist, geht darüber aber weit hinaus und ist in hohem Maße unangemessen.

Im Umkehrschluss müsste man dann auch dafür sein, alle Kinder von Ihren Eltern zu trennen, die nicht ausreichend gefördert, emotional vernachlässigt oder auf andere Weise nicht optimal aufwachsen können. Das man sich für seine zwei Väter schämt oder deshalb verspottet wird mag in Einzelfällen passieren, aber wie viele Kinder werden geschlagen oder anders misshandelt? Kein homophober Vor-Poster käme aber auf die Idee, diesen suboptimalen hetero Eltern Ihr Recht auf Reproduktion zu verwehren.

Schwul sein ist für manche Mitmenschen nicht cool und verstört – ok, kann ich irgendwie nachvollziehen – anders sein ist immer kontrovers. Aber bitte können wir uns darauf einigen, dass das gar nicht so schlimm ist und viele andere Arten des anders seins (Drogensucht, Sozial-Schmarotzer, Egomanen, Fanatiker, …) wesentlich negativer für die Entwicklung eines Kindes ist. Eine Familie zu gründen und das Wunder der Elternschaft zu erleben wird diesen Personen aber nicht abgesprochen.

[raspberryfan]

Die Frage ist ja, was eine optimale Lösung ist. Und aus wessen Sicht. Kinder sind noch nicht in irgendwelche Denkmuster verharrt, die von der Gesellschaft (oder zumindest Teilen) aufgezwungen wurden.
Lässt sich auch bei Themen wie z.B. Rassismus beobachten. Kaum ein Kind kommt auf die Idee, mit einem anderen Kind nicht zu spielen, weil es eine andere Hautfarbe, Haare oder sonst was hat. Dies erlernen die Kinder erst später, wenn sie sich dieses Verhalten bei den Erwachsenen abschauen. Ohne diese Einflüsse kann man davon ausgehen, dass solcher Hass keinen Platz mehr in der Gesellschaft finden würde.

Dies lässt sich auch bei Völkern beobachten, die abgeschieden von der Zivilisation aufwachsen. Von uns werden diese gerne als "zurückgeblieben" belächelt, doch in solchen Fragen sind sie eher weiter entwickelt als die "westliche Zivilisation".