Sollte der Partner gleich oder anders sein?

[Logan]

Also charakterlich kann man meiner Meinung nach gerne sehr verschieden oder sogar gegensätzlich sein, aber bei Hobbys, Interessen und Ansichten, sollte man schon irgendwann und irgendwo auf einen gemeinsamen Nenner kommen können. Ich glaube nicht, dass man 50 Jahre und mehr "glücklich" zusammen schafft, ohne wenigstens irgendeine Gemeinsamkeit zu haben. Und Kinder oder Sex reichen für mich nicht als Gemeinsamkeit aus. Sex wird irgendwann vll zu eintönig und Kinder von glücklich getrennten Eltern sind meiner Meinung nach besser dran, als die von unglücklich zusammengebliebenen Eltern.

[vic0]

Für mich ist Gemeinsamkeit einer von den wichtigsten Aspekten. Eine Beziehung ist für mich eine Steigerung einer Freundschaft. Eine einmalige und außergewöhnliche Steigerung von Freundschaft. Und mal ganz im Ernst... wer hat denn Freunde, mit denen er keine oder nur wenige Interessen teilt?
Ich denke dass es zumindest für den Bestand einer Beziehung gerade diese gemeinsamen Interessen der größte Standfuß ist. Man lebt ja mit dieser besonderen Person zusammen (wenn auch nur zeitweise) und dann sollte man ja etwas zu tun haben... was beiden Freude bereitet und irgendwie Spaß macht (ja ja... nicht nur das Eine...). Sicher kann man mal einen Kompromiss eingehen, aber nicht auf Dauer. Das bringt keinem etwas.
Ich denke aber auch, dass man wenn man zusammen lebt über die Zeit hinweg immer neue gemeinsame Interessen finden kann und auch zusammenschweißt.
Für mich sind solche Gemeinsamkeiten ein Muss.

Beste Grüße
Vis

[MySweetSatan]

Nähe, Hingabe und Intimität sind wahrscheinlich die Grundpfeiler einer jeden echten Beziehung.
Die setzen aber bereits eine Art "Vorab-Nähe" voraus, glaube ich, und damit meine ich sowas wie Ähnlichkeiten und nicht nur Affinität.
Affinität oder Anziehung findet sich generell oft zwischen vor allem unterschiedlichen Menschen:
Man sieht z.B. einen Aspekt in einem anderen, den man gerne selbst hätte oder bei sich entwickeln würde, und das imponiert natürlich.
Denke dabei auch an das Sprichwort: "Gegensätze ziehen sich an!" - ja, aber nur anfangs.
Aus meiner eigenen, leidigen Erfahrung würde ich das Klischee daher gerne wie folgt abändern:
Gegensätze ziehen sich anfangs an, aber nur um sich später um so stärker gegenseitig abzustoßen!
Man merkt das, finde ich, recht deutlich daran, wenn sich Partner in einer Beziehung unterschiedlich entwickeln:
anfangs haben sie sich vielleicht etwas geähnelt, aber im Lauf der Zeit lebten sie sich auseinander -
zunächst nur von den Interessen her, dann, unmerklich, irgendwann auch emotional.
Dann stirbt als erstes das Gefühl von Nähe zwischeneinander, danach ist die Intimität dran - also z.B. "kein Sex mehr",
und damit fällt natürlich auch die Intimität weg - ein äußeres Kommunikationsproblem wird zu einem inneren.
Vielleicht hätte man früher mehr miteinander reden sollen, und zwar offen und aufrichtig?
Ich selbst hab immer mal wieder eine Supergranate kennengelernt - in nem Club oder Disco oder sonstwo halt.
Anfangs fanden wir uns vielleicht symphatisch, man ging mal aus, in ein Café oder so, und schwafelte.
Dann zeigt es sich doch recht schnell - beim Reden nämlich - ob was paßt, oder nicht, und wenn nicht dann sieht man sich nicht wieder.
Es muß also sowieso anfangs einige Punkte geben, die ähnlich sind, oder die zumindest gegenseitig anziehend wirken, sonst wirds nix.
Nach dem ersten Sex zeigt sich dann, obs dabei bleibt, oder ob es tatsächlich seelisch verbindende Elemente gibt.
Sind davon zuviele da, dann wirkt der andere vielleicht eher langweilig auf einen; sind davon zu wenige da, dann wars das.
Sind zu viele kontroverse Themen da, und findet man keine gemeinsame Sprache, dann wars das ebenso.
Das wirklich Anziehende kann aber sowohl Ähnliches als auch absolut Unähnliches sein - je nach Vorlieben und Sehnsüchten der beiden.
Allerdings kann im Lauf der Zeit beides Aversionen auslösen: aufs Unähnliche kann man allergisch werden, weil es nervt.
Es nervt vor allem wenn man ständige Diskussionen darüber führen muß (Beispiel: Soll man Neujahr auf nem einsamen Berg verbringen,
oder lieber doch im Rahmen der erstickenden Familienmitglieder? - solche Themen führen leicht zu Paarkrisen).
Ähnlichkeiten verbinden daher leichter, weil man ja sowieso "gleich" tickt, da muß man sich kaum anstrengen -
weder um verstanden zu werden, noch um den Partner zu verstehen. Die Gefahr dabei ist die gähnende Langeweile:
unerfüllt sucht sich dann vielleicht der ein oder andere eine Außenbeziehung, in der er prickelnd all das leben kann, was in seiner "Hauptbeziehung" fehlt...
Ich glaube, es gibt auch irgendwelche Studien dazu, die belegen, daß je mehr Ähnlichkeiten desto stabiler eine Beziehung auf Dauer ist.
Macht auch irgendwie Sinn, wenn man bedenkt, wie Menschen auf Unähnlichkeiten reagieren: am besten jeden Andersdenkenden oder Andersfühlenden sofort umnieten (siehe zum Beispiel Islamfundamentalismus oder Islamophobie oder was auch immer).
Grundsätzlich denke ich daher, daß Ähnlichkeiten Paare länger beieinander halten, daß es dafür aber andere Risiken gibt:
Wenn sich einer Umorientiert oder anders entwickelt, oder wenn Gewohnheit und Langeweile die Liebe killen.
Dagegen hilft nur eines: echtes Zwiegespräch oder aufrichtiger Dialog der Partner miteinander, am besten wöchentlich.
Dann kann man Ähnlichkeiten feststellen, Unterschiedlichkeiten auffinden, beides wertschätzen und neue Entwicklungswege möglichst gemeinsam beschreiten - indem man sich über Ängste, Wünsche und Sehnsüchte austauscht...

[Killerspider]

Ich finde man sollte schon Gemeinsamkeiten haben aber sollte sich auch unterscheiden da es sonst echt nervig sein kann

[timoton]

Hallo zusammen,

ich denke der gesunde Mittelweg zwischen Gemeinsamkeit und Differenz führt ans Ziel. Es bringt wohl nichts, wenn man wie Bruder und Schwester nebeneinander her existiert und und den Alltag einfach nur noch herunterlebt. Andererseits kann es nicht zielführend sein, keine gemeinsamen Interessen teilen zu können oder aufgrund des absolut verschiedenen Lebenswandels und Freundeskreises kaum Zeit miteinander verbringt. Wenn man zum Beispiel gemeinsam einen schönen Film schauen kann und andererseits über seinen eigenen Schatten springt, um vielleicht Kontakte im eher ungewohnten Freundeskreis des Partners zu finden, ist das wohl schon eher gut.

[saalbea]

"Gegensätze ziehen sich an!", heißt es.

Das trifft sicherlich auch zum Teil in einer partnerschaftlichen Beziehung zu. Zumindest macht es die Beziehung interessant und lässt nicht so schnell lange Weile aufkommen.

Auf Dauer können diese Gegensätze jedoch auch dazu beitragen, eine Beziehung zu schädigen und möglicherweise in der Folge sogar zum Scheitern bringen.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass die wesentliche Ansichten der beiden Partner übereinstimmen sollten. Aber auch nicht zu viele, weil ein wenig Kontroverses dann doch interessant ist - quasi das Salz in der Suppe.

[Fritz]

Weihnachten, das fest der Liebe wird für viele Partnerschaften zum Stresstest oder zur Zerreißprobe. Drei Tage zusammen in der Wohnung oder alternativen suchen? So fängt der Streit in der Partnerschaft an. Manche Planen der Ablauf der Weihnachtsfeiertage nicht, das führt dazu dass jeder eine eigene Vorstellung entwickelt. Da man aber nicht über die eigene Vorstellung mit dem Partner gesprochen hat, kann man die verschiedenen Vorstellungen nicht angleichen um Stress und Streit zu vermeiden.

Viele Streitereien haben den Ursprung vor dem Fest und wären vermeidbar. Vereinbart man im Vorfeld, wie man die drei Tage verbringt, hat jeder eine Freude. Macht niemand einen Plan, entwickelt jeder eine Vorstellung der Weihnachtszeit, die dann an den Feiertagen selbst zerstört werden, da sie nicht in Erfüllung gehen. Das führt zu Streit. Gleichzeitig werdet ihr zu Feiertagen wie Weihnachten euren Partner kennen lernen und buchstäblich erfahren ob er zu euch passt oder nicht.

Für viele kann eine Paartherapie hilfreich sein, herauszufinden ob sie zueinander passen und wenn ja, wie sie miteinander umgehen sollen.

[TheRaven]

Gegensätze ziehen sich an – das ist nicht die Regel und kann in einer Partnerschafft zu Schwierigkeiten
führen.
Ich bin über 35 Jahre verheiratet, und ja, glücklich. Wir sind aber völlig verschieden und habe andere
Interessen. Bis auf die Familienplanung die unser Leben bereicherte, glücklich, Sinvoll und zufrieden machte.
Gerade die verschiedenen Interessen machten und macht unser Leben nach wie vor interessant. Es gibt
immer wieder etwas neues was wir zwischen uns entdecken können, das bindet uns. Wenn wir gleiche
Interessen hätten würden wir uns irgendwann nichts mehr zu erzählen haben und würden uns nur noch
im Weg sein oder stehen. Es gibt viele Dinge in einer Partnerschaft die fürs Leben bindend sein kann und
wird. Nähmlich die Fürsorge und Liebe zueinander, den Partner zu jeder Zeit zur Seite stehen, sowohl
in Not- oder in freudigen Sittuationen. Gerade Gegensätze können gemeinsamme Interessen erwecken
oder entwickeln. Gleiche Interessen sind oder sollten auf jedenfall nicht verkehrt sein, aber es ist natürlich
kein " MUß ", deshalb kann ich bei dieser Umfrage "Muss ein potenzieller Partner deine Interessen teilen?"
keine Stimme abgeben. Nein, ist eine völlig falsche Antwort. Ja, großteils, das geht auch nicht und das
" Ja " passt hier nicht. Ja, zumindest ein paar, diese Antwort wäre richtig, wenn das Wörtchen JA
nicht wäre, denn, wie oben schon gesagt, ist das kein MUß, nur wünschenswert vielleicht.
Hier, auf dem unten augeführten Link, kann man die Meinung von einem Psychologen nachlesen, hier sollen
sich Dauerpaare häufig bis aufs Haar gleichen ..... Ich persönlich sehe das allerdings anders, das durch die
jahrelange Erfahrungen entstanden ist.

https://www.welt.de/gesundheit/psych...-das-Paar.html