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  1. #1

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    Standard Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Hey Leute,

    heute geht es mal um etwas Philosophie... Genauer gesagt geht es um die Teleologie mit besonderem Bezug auf Immanuel Kant.
    In einem seiner Texte schrieb dieser, dass der Gute Wille wichtiger als das Resultat der Handlung ist und der Gute Wille somit mehr gewertet soll.
    Zudem behauptet er, dass der Gute Wille das einzig bedingungslose Gute ist.

    Ich kann dieser These nicht wirklich zustimmen, da man ja im Grunde auch dann den Willen vieler Terroristen, Rebellen und Co. als gut werten kann.

    Sie alle wollen irgendetwas erreichen was im Regelfall ja gut ist. Manche kämpfen für die Freiheit... manche für Gleichberechtigung und Co.

    Die Art und Weise wie man das jetzt aber macht ist ja im Grunde aber in meinen Augen das Ausschlaggebende wie ich die Person beurteilen soll.
    Manche machen es durch Blutvergießen und andere wieder durch eine friedliche Revolution or whatever...

    Würdet ihr sagen, dass der Gute Wille stärker gewertet werden soll als das Resultat?

    In meinen Augen spielt der Gute Wille und der Versuch auf jeden Fall eine Rolle, aber im Gegensatz zu Kant nicht die Hauptrolle. Zudem werte ich auch noch die Art&Weise wie man versucht den Willen auszuführen.

    Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören, da ich das Thema dann doch schon interessant finde.

    Dazu würde ich auch noch über die Frage reden was ein "Guter Wille" ist. Zudem auch noch was allgemein "Gut" ist.

    MfG

  2. The Following User Says Thank You to Silidor For This Useful Post:

    Festplatte (26.10.2014)

  3. #2

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Zitat Zitat von Silidor Beitrag anzeigen
    Ich kann dieser These nicht wirklich zustimmen, da man ja im Grunde auch dann den Willen vieler Terroristen, Rebellen und Co. als gut werten kann.
    Sie alle wollen irgendetwas erreichen was im Regelfall ja gut ist
    Also die wenigsten wollen etwas gutes. Beispiel ist: Tötung der ungläubigen und der andersgläubigen. Oder Rebellen; was wollen die den in Donezk machen? Bäume pflanzen? Ne die wollen das die Ukraine zu Russland gehört.

    b²T. Das Thema ist so wie du es darstellst etwas zu grob. Zum Beispiel hab ich meinen Eltern als Kind Bilder zu Weihnachten oder Geburstag gemalt. Zwar nicht schön oder so aber der wille etwas zu schenken war da.
    Indem fall wird der Wille mehr als das Resultat geschätzt. Anderes Beispiel - Du siehst in der Seitengasse wie 2 Männer eine Frau vergewaltigen und rufst einfach hin hört auf und gehst weiter. Die Männer machen natürlich weiter. Jetzt wäre der Wille ja nix mehr Wert weil es einfach nix gebracht hat.

    Das Problem besteht jedenfalls darin das dass Thema so zu Oberflächlich ist und es von Situation zu Situation unterschiedlich ist.

    Lg.

  4. #3

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Man sollte vllt. hinzufügen, dass es nur ein Guter Wille ist bzw. nur gezählt wird wenn man auf allen möglichen Wegen versucht diesen Willen durchzusetzen.

  5. #4
    Avatar von Festplatte
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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    In dem Fall wären wir aber schon wieder bei der nächsten Frage: Was definiert man "auf allen Wegen versuchen, ein Ziel zu erreichen"?
    Gerade in dem Beispiel von Phiiil wird das interessant verdeutlicht: Wenn man darunter wirklich ALLES versteht, müsste man in der Situation dazwischen gehen. Allerdings riskiert man dann, selbst zumindest verletzt oder gar getötet zu werden. Es steht 2 gegen 1, da ist das Risiko für beides sehr hoch. Zumal man nicht weiß wie krank Typen drauf sein müssen, die zu 2. eine Frau vergewaltigen.
    Ich bin generell ja für Zivilcourage. Aber ist es wirklich sinnvoll in so einer Situation einzugreifen? Noch extremer wäre wenn ich eine Bohnenstange bin und die zwei Typen wie Hulk aussehen. Dann wäre abzusehen, dass ich nicht nur in Mitleidenschaft geraten würde, sondern an der Situation nicht mal viel ändern würde.

    Interessantes Thema auf jeden fall, finde es toll, dass hier so etwas angesprochen wird

  6. #5
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Das mit dem Guten Willen ist eine schwierige Sache:
    Ein Chef führt eine Firma. Er hat den guten Willen Gewinn zu erzielen. Folglich wird er seinem Mitarbeiter wenig Lohn geben, um sein Ziel zu erreichen.
    Der Chef findet es gut, der Mitarbeiter nicht.
    Ein Langzeitarbeitsloser muss sich bewerben, um eine Arbeitsstelle zu finden. Er lässt sich jedoch permanent ablenken. Dadurch kommt er nicht dazu, eine Arbeitsstelle zu finden. Sollte dieser weiterhin Arbeitslosengeld bekomen, da er ja den guten Willen HATTE eine Stelle zu finden, jedoch nicht dazu kam sich zu bewerben?*

    Für mich ist der gute Wille einfach nur eine Ausrede, um das zu begründen, was man nicht getan hat, aber tun wollte.

    *Alle Beispiele und handelnden Personen sind frei erfunden.

  7. #6

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    - - - Aktualisiert - - -

    Es ist eine Ansichtssache was jemand als gut empfindet und in wie weit die Tat jemanden schadet. Mord um den glauben zu verbreiten wird von den Tätern auch als gut empfunden, wobei die meisten außenstehenden es nicht wirklich gut heißen können und die Verantwortlichen nach ihrer sich dann zur Verantwortung gezogen werden müssen und wenn das passiert, hilft den Verantwortlichen dann auch kein: "Meine Intention war aber gut, ich wollte die Welt besser machen und die zahl der Unheiligen und Ungläubigen dezemieren".
    Wenn man aber versucht zum Beispiel eine Schlägerei zu schlichten und die eine Person weg zieht oder wegschubst und diese landet dann mit dem Kopf auf den Bordstein und stirbt, ist es eine andere Sache. Der gute Wille war da, man hat die Person ja nicht extra umgebracht, weil man da grad lust darauf hatte, sondern bei einem Schlichtungsversuch, da ist der gute Wille schon eine recht gute Entschuldigung.
    Wie gesagt, es ist Notwendig zu differenzieren aus welcher Sicht und in wie weit etwas wirklich gut ist um eine Tat durch den guten Willen entschuldigen zu können.
    Geändert von 1stee (21.03.2015 um 16:56 Uhr)

  8. #7

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Den guten Willen kann man in der Tat nicht für etwas schlechtes halten, da er, im Gegensatz zu Handlungen nur dem eigenen Raum der Möglichkeiten, beziehungsweise dem Gedächtnis entspringt, und nicht kritisiert werden kann, da das Gute in diesem Zusammenhang keine gesellschaftliche Aktion ist und anhand von Werten, Normen oder Gesetzen gemessen werden kann, die unter umständen eine andere Handlung (oder Haltung) verlangt haben, beziehungsweise es könnten.
    Einer Person die einen „guten Willen“ hat kannst du unmöglich schlechte Absichten unterstellen, da sie geistig im vollen Bewusstsein ob der Gutheit der Tat handelt. Täte sie dies nicht, so wäre es auch kein guter Wille.
    Nehmen wir doch einfach das Beispiel eines Rebellen auf. Tötet dieser einen poltischen Führer, so ist es, gesellschaftlich, keine gute Tat an sich, da ja ein Mensch getötet wird das Umbringen von Menschen per se keine gute Tat sein kann, weil man jemand anderen seiner Möglichkeiten beraubt. Aber nehmen wir an, der Rebelle sieht in dieser Tat keine moralisch oder rechtliche Instanz, die ihn daran hindert diese Tat zu vollbringen (dies also gar keinen Raum in seinen Gedanken einnimmt) so denkt er auch nicht daran, dass etwas an dieser Aktion falsch sein könnte und er handelt sozu sagen so denkt er diese Tat also als etwas „Gutes“ (Dieses Beispiel ist eine abgewandelte Form des Beispiels aus Kants Kritik der praktischen Vernunft - bin gerade zu faul die entsprechende Stelle heraus zu suchen in der es um eben jene Problematik ging)
    Worauf ich hinaus will: Der gute Wille ist die einzige Möglichkeit um widerspruchsfrei überhaupt das „Gute“ denken zu können in der von uns vorgefundenen weltlichkeit in derer wir uns als Menschen nun einmal manifestieren. Entschuldigen kann dieser aber nicht alles, da die Welt nun einmal in Handlungen ihren Ausdruck findet, die nie ohne Probleme beziehungsweise gegensätzliche Positionen auskommt.

  9. #8

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Selbstverständlich nicht. In meinen Augen eine billige Ausrede. Es ist zB jetzt mein "guter Wille" keine blödsinnige Antwort zu dieser nicht minder-blödsinnigen Frage abzugeben. Wie soll man das "Gute" mit kriminellen Schandtaten in Verbindung bringen? Das wäre eine nicht zu verantwortende Schändung dieses originär positiv gemeinten Wortes. Was wäre dann der schlechte oder böse Wille?

  10. #9
    Avatar von ewasp
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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Der gute Wille kommt immer nur zum tragen, wenn etwas nicht wie erwartet funktioniert hat. Daraus resultiert oft gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Aus meiner Sicht ist der gute Wille oft ein Entschuldigungsgrund für eine schlechte Handlung. Im Kleinen ist es aus meiner Sicht daher besser den Mangel als solchen anzusprechen und nicht zu verteidigen.
    Auch in einem Berg voller Scherben, kann man ein Muster erkennen.

  11. #10

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    Standard AW: Entschuldigt der Gute Wille alles?

    Ich verstehe unter dem guten Willen ebenfalls, dass vergangene und gescheiterte Handlungen damit gemeint sind. Der gute Wille entschuldigt das Scheitern und nicht "alles". Es wäre ja absurd zu sagen, dass der gute Wille alles entschuldigt. Denn gut ist subjektiv und Ansichtssache und dann steckt hinter jeder Handlung ein guter Wille, denn für die ausführende Person ist es ja "gut". Sonst wären ja alle eigentlich schädlichen Ereignisse entschuldigt, da die Täter einen guten Willen hatten

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