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09.06.2023, 11:36 #1
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Thanked 9.345 Times in 3.188 PostsZielgruppe für die IHK Fachinformatiker Präsentation: Tipps & Fallstricke
Die Prüfung zum Abschluss einer Fachinformatiker-Ausbildung umfasst eine Projektarbeit, zu der neben einer Dokumentation auch eine Präsentation mit anschließendem Fachgespräch durchgeführt werden muss. Je nach Industrie-und Handelskammer wird vorgegeben, dass der Auszubildende eine Zielgruppe auswählen und benennen muss, an die sich seine Präsentation richtet. Ein Teil der Beurteilung ist dabei, wie gut der Azubi seinen Vortrag an diese Zielgruppe anpasst. Doch auch wenn manche IHKs keine explizite Zielgruppe fordern, macht es trotzdem Sinn, sich darüber Gedanken zu machen. Schließlich kommt diese Anforderung nicht ohne Grund: Eine gute Präsentation richtet sich an ein bestimmtes Publikum und ist dementsprechend angepasst, erklärt beispielsweise Fachbegriffe - oder langweilt die Zielgruppe eben gerade nicht damit, wenn sie technisch versierter ist. Auch inhaltlich macht es einen Unterschied, ob gewisse Bereiche für einen Personenkreis überhaupt sinnvoll oder weniger von Interesse sind.
In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, warum die Zielgruppe "Prüfungsausschuss" eher suboptimal geeignet ist, obwohl sie auf den ersten Blick sinnvoll klingen mag. Auch werden die Zusammenhänge zwischen Zielgruppe, Präsentation und Fachgespräch aufgezeigt. Schlussendlich gibt es noch ein paar Vorschläge, anhand denen ihr eure Zielgruppe auswählen könnt, sowie konkrete Beispiele.
Zum Beitrag im U-Labs Portal
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20.05.2024, 15:41 #2
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Thanked 66 Times in 64 PostsKommentar von @sandwichgamer1075
Kommentar von @sandwichgamer1075:
Passt auch als Zielgruppe einfach "IT-Affine"?
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13.06.2024, 22:20 #3
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Thanked 9.345 Times in 3.188 PostsAW: Zielgruppe für die IHK Fachinformatiker Präsentation: Tipps & Fallstricke
Besser nicht. Das ist zwar etwas weniger schwammig, aber trotzdem noch recht breit: Der durchschnittliche Jugendliche, der etwas mehr weiß als seine Eltern und aus deren Sicht viel Ahnung davon hat, aber trotzdem nur lückenhaft und oberflächlich das ganze als Einäugiger unter den Blinden versteht? Oder der Crack, der sich seit der frühen Kindheit damit beschäftigt, diverse Programmiersprachen im Selbststudium gelernt hat und als Jüngster nebenbei am Linux-Kernel auf unterster low level Ebene mithilft? Je nach Sichtweise und Erwartungshaltung kann man beides unter "IT-Affin" verstehen. Genau so jemanden dazwischen, der am PC schraubt, ein bisschen Skripten kann, aber keine fertigen Projekte aus dem Ärmel schüttelt. Die Spanne zwischen den Beispielen ist ziemlich groß.
Es gibt deutlich weniger Interpretationsspielraum, wenn du z.B. "FiAE Auszubildender im 3. Lehrjahr" nimmst. Da ist ziemlich klar über den Lehrplan definiert, was der wissen soll. So extrem muss es allerdings gar nicht zwingend sein. "Leiter der IT-Entwicklungsabteilung" oder "Gruppenleiter XY" genügt. Da ist dann klar, dass der z.B. ein breites und solides technisches Verständnis hat, ohne jedoch so tief drin zu sein, wie ein Entwickler oder Admin. Und es ist klar, dass der sich zwar auch, aber nicht nur für die technische Seite interessiert. Sondern z.B. auch wissen will, wie sich das integriert, was es kostet usw - aber ohne, dass es eine reine BWL-Präsentation wird. Solche Zielgruppen sind gute Beispiele für ein Rundum-Paket.
Das wichtigste ist am Ende, dass deine Vorstellung und die Erwartungshaltung der Prüfer nicht zu sehr auseinander gehen. Prüfer wollen sehen, dass du dir Gedanken gemacht hast und logisch vorgegangen bist. Das ist nicht der Fall, wenn du z.B. einem Abteilungsleiter im Detail erklären würdest, wie der Webserver oder die Programmiersprache funktioniert (außer natürlich, es ist im Frageteil explizit nachgefragt). Der Gedanke dahinter ist: Wenn du jemanden berätst und langweilst den mit Dingen, die ihn gar nicht interessieren, fühlt der sich schlecht beraten. Im Zweifel führt das irgendwo zu einem schlechten Ergebnis, wie z.B. einem Kunden, der nach einem anderen Consulting-Unternehmen sucht.
Natürlich kommt auch vieles auf die IHK und die Prüfer an. Du kannst Glück haben, dass die so was akzeptieren und die Prüfer was ähnliches erwarten, als du dir dabei Gedacht hast. Darauf würde ich mich nicht verlassen. Je spezifischer, um so besser kannst du dich darauf vorbereiten. Es gibt mMn keine bessere Gelegenheit als die Projektarbeit, wo man mit guter Vorbereitung und etwas rhetorischem Geschick ein mindestens gutes Ergebnis erzielen kann. In der schriftlichen Prüfung kommt vieles dran und mit Pech liegt dir manches davon weniger, ist vllt nicht ganz verständlich etc. Hier wählst du ja die meisten Parameter selbst und kannst mit ein bisschen Taktik sogar die Fragen zu deinen Gunsten lenken. Je mehr du redest, um so weniger (unangenehme) Fragen können gestellt werden
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27.06.2024, 18:17 #4
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Thanked 66 Times in 64 PostsAW: Zielgruppe für die IHK Fachinformatiker Präsentation: Tipps & Fallstricke
Antwort von @sandwichgamer1075:
Ich bin sehr dankbar für deine ausführliche Antwort, aber ich habe meine Prüfung letzte Woche erledigt.
Ich habe bei der Mündlichen eine 1 bekommen und als Abschlussnote mit einer 2 bestanden. (Ich habe als Zielgruppe "IT-Affine" genannt, wurde mir aber nicht zum Verhängnis.)
Trotzdem danke für dein Video und unter anderem deiner Antwort
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27.06.2024, 18:31 #5
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Thanked 9.345 Times in 3.188 PostsAW: Zielgruppe für die IHK Fachinformatiker Präsentation: Tipps & Fallstricke
Ich schaffe es leider bei der Menge an Kommentaren nicht, alle zeitnah zu beantworten.
Freut mich, dass du Glück hattest und die Prüfer das nicht auf die Goldwage gelegt haben. Herzlichen Glückwunsch!
Ich persönlich würde das ähnlich sehen, wenn ich IHK Prüfer wäre: So lange es nachvollziehbar ist, passt es. Andernfalls nachfragen. Nach einer 3-Jährigen Ausbildung beherrscht man im besten Falle einigermaßen die Grundlagen und hat noch keine zig Jahre an praktischer Projekterfahrung. Zumal das da in der Regel sowieso etwas anders läuft, als im Lehrbuch. Dort zählen pragmatische Ansätze die Probleme lösen im Zweifel mehr.
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