Linux auf Facebook gesperrt: Die Macht der kommerziellen Sozialen Netzwerke

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Facebook hat Linux als Schadsoftware klassifiziert und sperrt nicht "nur" Inhalte dazu sowie zensiert deren Verbreitung: Der Gründer von DistroWatch legte Beschwerde gegen diese unberechtigte Entscheidung ein. Doch der Konzern bestätigte nicht nur, dass Linux auf dem Filter für Cybersicherheitsrisiken verbleibt. Obendrauf wurde noch sein Facebook-Konto gesperrt. Es brauchte fast 1,5 Wochen sowie den Druck durch mediale Berichterstattung, bis das Unternehmen auf die Vorwürfe reagiert: Die Sperren seien ein Fehler - man darf Inhalte rund um Linux auf der Plattform veröffentlichen. Das Facebook-Konto von DistroWatch blieb jedoch gesperrt. Vermisst wird ebenfalls eine Erklärung, wie es zu einem derart folgenschweren Fehler kommen konnte.

Das ist jedoch dringend geboten, schließlich ist es kein Einzelfall. In der Vergangenheit haben Soziale Netzwerke des Meta-Konzerns wie z.B. Instagram bereits mehrfach Inhalte eingeschränkt oder zensiert, die nicht mal in den diskutablen Community-Richtlinien verboten sind. Betroffen sind oft Minderheiten wie Homosexuelle. Ein Fall ist noch brisanter: Dort hatte Instagram über Monate hinweg LGBT-Inhalte unsichtbar geschaltet. Erst die Recherchen eines Investigativen Journalisten führten dazu, dass der Konzern den Vorfall überprüfte - erneut sei ein Fehler passiert, hieß es.

Facebook bzw. der dahinter steckende Meta-Konzern ist bereits seit langem stark in der Kritik. Nicht nur wegen inhaltlicher Beschränkungen - auch beispielsweise dadurch, gezielt Menschen (v.a. Jugendliche) süchtig zu machen. TikTok setzt dem inhaltlichen Problem noch eins drauf: Geleakte interne Unterlagen belegen, dass Moderatoren gezielt diskriminiert arbeiten müssen. Sie sollen Menschen, die nicht den Mainstream-Schönheitsidealen entsprechen oder Arm sind/aussehen gezielt einschränken. Wie bei jedem Konzern ist auch hier Geld die Motivation: Nutzer die sich wohl fühlen konsumieren mehr, teilen Inhalte und tragen damit zur Verbreitung der Plattform bei.

Für uns als Gesellschaft ist es dagegen problematisch, wenn Minderheiten diskriminiert werden. Wir erhalten ein noch stärker verzerrtes Bild der Realität. Bereits vor TikTok war es ein Problem, dass sich Menschen an Schönheitsidealen messen. Teils unerreichbaren, weil die Medien oft nachbearbeitet werden. Oder sich die gezeigten Personen gar durch künstliche Eingriffe dem Alterungsprozess entziehen wollen. Die Liste der Probleme, die (v.a. kommerzielle) Soziale Netzwerke verursachen, wird immer länger. Dabei sind diese keineswegs Alternativlos: Mastodon ist ein freies Netzwerk ohne Algorithmen. Dezentral organisiert entscheidet nicht ein einzelner Konzern, was erlaubt ist und was (ggf. hinterlistig) blockiert wird. Um auf dem laufenden zu bleiben, kann RSS helfen: Der über 25 Jahre alte Standard holt sich die neuesten Inhalte verschiedener Blogs, Webseiten sowie anderen Quellen. Ohne Manipulation, Werbung und Abhängigkeit.

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Antwort von @stevenwinderlich2891:
Und die Menschheit wacht immer noch nicht auf, leider......

Hab jetzt ein InfinityBook im Einsatz und ein Pixel 9 mit GrapheneOS. Von Google wegzukommen wird ein grösseres Problem allerdings...... Hauptsächlich wegen gekauften Filmen und Serien.

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Das Hauptproblem dürfte Bequemlichkeit sein. Wir haben mittlerweile aus Profitgier an vielen Stellen katastrophale Zustände. Windows bzw. generell Microsoft-Produkte sind nur ein Beispiel von einer langen Liste. Weil es einfach & komfortabel ist, haben sich in den letzten Jahren bis Jahrzehnten viele davon abhängig gemacht. Spätestens wenn Konzerne eine (Quasi-) Monopolstellung haben, schnappt die Falle zu. Schließlich gibt es keinen Anlass mehr, die Nutzer nicht maximal auszupressen. Drogendealer verschenken nur an neue Kunden Proben. Wer süchtig ist, kauft von alleine und braucht keinen Anreiz mehr.

Google ist ein Extrembeispiel, weil die inzwischen weite Teile des Web bzw. verbreiteter Technologie dominieren: Suchmaschine, Maps, Android, Google Mail, YouTube, Chrome/Chromium, Google Cloud und so weiter. Das ist noch krasser. Bei Chrome wurde in den USA eine Zerschlagung in Erwägung gezogen, hatte ich einen Beitrag zu gemacht. Obwohl das nur ein Teil dieser Megamacht des Konzernes ist, kann man den kaum noch sinnvoll verkaufen. Nur wenige andere Konzerne können sich den bei realistischem Wert leisten. Damit ist die große Frage, in wie weit es besser wird, wenn der z.B. an Amazon geht. Die sind nicht gerade für soziales Engagement bekannt. Sondern würden den wohl eben so gnadenlos ausnutzen, wie Google. Nur halt dann eben zur Stärkung ihrer eigenen Dienste, womit Amazon noch mächtiger wird...

Bei Banken haben wir schon gesehen, wohin so was führt. Da nennt man es "too big to fail" und muss ihre Schweinereien mit Steuergeldern retten, weil sonst das ganze System aufgrund ihrer Marktmacht kollabieren würde.

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Antwort von @mtbjonny9502:
Ist wie bei Apple und Microsoft .. zuerst macht man die Nutzer abhängig, um sie dann auszunutzen und zu manipulieren. Bedenklich ist hier nur zu sehen, wie dumm solche Nutzer sind.

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Aus meiner Beobachtung liegt das bei den Nutzern an zwei Problemen: Einfachheit/Bequemlichkeit & Unwissenheit. Beim ersten Punkt sind die kommerziellen Sozialen Netzwerke klar ganz vorne. Bei denen arbeiten ganze Abteilungen daran, um es der Mehrheit der Nutzer so einfach wie möglich zu machen. Inklusive Anreizen wie Gamification: "XY hat ein neues Bild gepostet, kommentiere doch mal" als Push-Benachrichtigung usw. Durch ihre Marktmacht senkt dies den Anspruch der breiten Masse. Das lässt sich z.B. bei Mastodon beobachten: Einige sind heutzutage überfordert, wenn sie sich für eine Mastodon-Instanz entscheiden müssen. Die Messlatte ist App runterladen, auf Registrieren drücken, E-Mail und ggf. noch PW, fertig. Danach am besten passiver Konsum wie im TikTok Stream, wo man nicht mal mehr aktiv nach Inhalten suchen braucht - der Konzern entscheidet, was man (nicht) sieht.

Unwissenheit ist eine Folge der fehlenden Medienkompetenz. Wir haben 2025 noch immer keinen flächendeckenden vernünftigen Unterricht, der die Erwachsenen von morgen auf diese ganzen Manipulationen sowie sonstigen Gefahren von Milliardenschweren Konzernen vorbereitet. Die Folge: In aktuellen Studien hört die Medienkompetenz bei fast 40% der Achtklässler nach wischen & klicken auf. Die können also einfachste Dinge nicht, wie z.B. einen Beitrag der mit "Anzeige" gekennzeichnet ist von Nutzerinhalten unterscheiden. Dementsprechend ist keinerlei Bewusstsein für die Probleme vorhanden.

Bei den anderen sieht es etwas weniger schlecht aus. Die haben zumindest grundlegendes, lückenhaftes Wissen, wie das kommerzialisierte Internet funktioniert. Dort wird oft die Tragweite unterschätzt. Ihnen ist z.B. bewusst, dass Apps viele Daten über sie sammeln, um gezielte Werbung zu zeigen. Sie sehen das als neutral bis sogar positiv, nach dem Motto: Ist doch gut, wenn ich Werbung sehe die mich interessiert, statt dem 18 Jährigen Single Anzeigen für Porsche, Hauskauf oder Babywindeln zu zeigen. Nicht bewusst ist die Tiefe und das Missbrauchspotenzial, etwa der Verkauf dieser Daten. Oder die Nutzung durch Geheimdienste, die Bildung von Blasen usw.

Ich sehe daher uns in der IT in der Mitverantwortung, über diese Dinge aufzuklären. Und soweit möglich mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wenn wir gedankenlos jeden externen/Clouddienst für sensible Daten nutzen, vermittelt das an Außenstehende ein völlig falsches Bild: Kann ja nicht so schlimm sein, wenn selbst die Profis ihre Bilder in Google Cloud legen, Windows nutzen usw.

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Antwort von @tangomike1306:
Facebook ist seit jahren 'Kaputt'. Probaganda wird unreflektiert verteilt, andere inhalte werden grundlos gesperrt. reien Willkühr mit 'tendenzen'.
Boykott ist die richtige Reaktion.

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Antwort von @jornkenntnisreich689:
Was soll man da sagen, wer Linux verwendet, der kann von der usa nicht mehr ausprobiert werden. Das passt der Regierung natürlich nicht.

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Jein: Ja, weil es diese Einstellung in den USA grundsätzlich gibt. Und sie sich mit Trump wahrscheinlich noch verschärft. Am Beispiel TikTok z.B. vertritt er die Position, dass es von einem US-Konzern gekauft werden sollte. Nein, weil es mit den Themen aus diesem Beitrag erst mal wenig zu tun hat. Die gezeigten Beispiele von z.B. der LGBT-Zensur auf Instagram oder den Abtreibungen sind aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf staatlicher Anordnung entstanden. Sondern weil IG einen Filter für politische Inhalte hat, damit Nutzer auf Wunsch diese per Schalter ausblenden können. Das Klassifizieren was politisch ist & was nicht macht eine "KI" und damit sind viele Fehler vorprogrammiert. Anscheinend wurden politisch linke Inhalte besser erkannt, als rechte. Je nach Datenquelle ist das leicht möglich. Solche Verzerrungen gibt es durch schlechte Daten oft. Bei Videoüberwachung z.B. werden weiße Menschen meist deutlich besser erkannt, als schwarze, weil im Trainingsmaterial oft mehr weiße Gesichter vorkommen.

Bei GNU/Linux sehe ich keine gezielte Beeinflussung, die auf die US-Regierung zurück geht. Teilweise wird es von Regierungsinstitutionen sogar selbst verwendet. Das stammt viel mehr von Konzernen, die aus eigener Profitgier gegen freie Betriebssystem vorgehen. MS hat das Jahrzehnte lang gemacht, weil sie Marktanteile und damit Geld fürchteten, wenn mehr Menschen auf GNU/Linux wechseln.

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Antwort von @55Xardas:
Na dann raus aus Facebook.Firmen die sowas machen benutzt man nicht mehr.

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Sehe ich auch so. Viele Menschen leider nicht, alleine Facebook hat in Deutschland noch etwa 30 Millionen aktive Nutzer. Die Zahlen haben (wohl auch wegen der zahlreichen Skandale) abgenommen, allerdings nur sehr leicht. 30 Millionen ist immer noch ein erheblicher Teil der Bevölkerung. Und das ist bloß Facebook. Bei den Jüngeren ist das ja schon seit einer Weile out, die sind eher auf Instagram vom gleichen Konzern. IG kommt sogar auf 40 Millionen aktive Nutzer in DE.
Ich hoffe, dass sich zumindest die wachsende GNU/Linux-Gemeinschaft zunehmend Gedanken darüber macht.