Technik die uns faul oder dumm macht

[DotNet]

Mir ist aufgefallen, dass moderne Technik unser Leben zwar meist verbessert, aber nicht immer. Manchmal ist der vermeintliche Fortschritt eigentlich eher ein Rückschritt, weil er zwar auf den ersten Blick einen Mehrwert bietet, aber bei genauerer Betrachtung dafür andere Probleme verursacht. Das klassische Beispiel hierfür sind für mich Rolltreppen und Fahrstühle. Sollen unser Leben erleichtern möchte man meinen. Doch viele bewegen sich zu wenig, was zu Krankheiten und früherem Sterben führen kann. Nicht falsch verstehen, ich möchte damit nicht sagen früher war alles besser oder alle moderne Technik ist schlecht. Fahrstühle sind ja z.B. für ältere und kranke Menschen unerlässlich. Aber alle anderen wären besser dran, wenn sie auf dem Weg zu ihrem Bürojob wenigstens da ein wenig Bewegung hätten, als sich dort auch noch fahren zu lassen.

Dumm machen uns alle geschlossenen Systeme die mehr und mehr im kommen sind: Alte Autos können meist selbst Hobbyschrauber mit etwas Werkzeug reparieren. Moderne stecken dagegen voller Technik, die man selbst als interessierter Bastler nicht wirklich verstehen und reparieren kann. Weil die Hersteller auch kein Interesse daran haben, sie bauen lieber eine Blackbox und schaffen so noch mehr Abhängigkeit des Kunden. Smartphones sind auch ein gutes Beispiel, da kann man bei einigen ja nicht mal mehr stupide Verschleißteile wie den Akku auswechseln. Da braucht man Anleitungen, Spezialwerkzeug für und natürlich ist man die Garantie los weil man das Gerät geöffnet hat.

Man könnte eine lange Liste weiterer Beispiele nennen. Aber der Punkt worauf das hinausläuft ist: Wir machen immer weniger selbst und gewöhnen uns daran, unsere Probleme von anderen lösen zu lassen. Dadurch werden wir nicht nur in gewisser Art und weise dümmer weil diese Fähigkeit eben nicht mehr trainiert wird. Wir geben auch ein gutes Stück Freiheit auf. Denn was kann ich machen, wenn ich mein tolles Smartphone nach 5 Jahren gerne weiter nutzen möchte, der Akku aber hinüber ist und der Hersteller eine Reparatur ablehnt, weil Ersatzteile nur 3 Jahre lang vorrätig sind? Ist natürlich ein Extrembeispiel wie es derzeit zum Glück noch nicht üblich ist, aber es zeigt sehr schön worauf ich hinaus will.

Ich würde gerne wissen ob ihr euch auch schon darüber Gedanken gemacht habt. Falls ja was ihr dazu denkt und welche weiteren Beispiele ihr kennt von Technologie, die uns dumm oder in negativem Sinne faul macht.

[Knut67]

Da ist schon viel Wahres dran.
Daraus entstehen dann s.g. Wohlstandsmacken- und krankheiten + das Selberdenken/Problemelösen und praxisnahe Kreativität verkümmern. Wenn man Richtung Osten schaut, kann man noch sowas finden > https://www.youtube.com/watch?v=Kl-zfj-ynNo
Kinder werden oft seit ca. den 90ern(Gameboy-Generation) steril gehalten bzw. wachsen mit der chemischen Keule auf. Ich habe den Eindruck, daß die Generationen nach mir wie selbstverständlich Allergien, Neurosen oder irgendein anderes hausgemachtes Leiden haben, was vor 30 Jahren noch relativ unbekannt war.
Nicht ganz ernst gemeint:
Unfruchtbarkeit ist mittlerweile ja auch "IN", aber zum Trost für die die es betrifft > Dumm f...t gut(uralte Weisheit). Das ist in dem Fall schon iwie paradox > Technik die uns faul oder dumm macht
So gesehen, ist es garnicht so schlecht wenn leistungsfähigere gesunde Einwanderer nach Deutschland kommen um den labilen/angeschlagenen deutschen Kollegen(https://de.wikipedia.org/wiki/Volksk%C3%B6rper) zu ersetzen.
[/Ironie stop]

[Chillpanse]

Ich denke nicht alle Menschen werden durch den besseren Wohlstand automatisch dumm oder faul. Auch wenn man bei Sendern wie RTL oft den Eindruck bekommt, wie hohl manche Menschen sind
Dass prozentual immer mehr Menschen in Deutschland adipös werden liegt in der Tat an der Faulheit und Bequemheit. Zu wenig Sport und eine schlechte Ernährungsweise führen bekanntlich dazu.
Ich kenne viele Leute die sogar zu faul zum kochen sind oder nur ungern Brot, Gemüse und Salat essen. Stattdessen versorgt man sich lieber mit McDonalds, Burger King oder Döner Ali an der Straßenecke.
Auch Alkohol darf man nicht unterschätzen oder diese ganzen Energie-Drinks wie Monster, Red Bull oder Rockstar. Da stecken ziemlich viele Kalorien drin und sind wahre Zuckerbomben.
Ich persönlich habe mich früher im Jugendalter auch viel mehr bewegt, war im Fussballverein und ständig unterwegs mit dem Fahrrad.
Heute fährt man auch kurze Strecken lieber mal schnell mit dem Auto, anstatt zu Gehen oder mit dem Rad. Deswegen kann ich aus persönlicher Erfahrung sprechen und merke dass da schon etwas wahres dran ist.
Mein Gewicht ist auch schon über 100kg, bei einer Körpergröße von 1,88 meter. Also leicht übergewichtig.
Ein Problem sind auch die ganzen Computerspiele, die bei vielen Menschen eine Art Sucht auslösen, sodass sportliche Aktivitäten und Alltägliche Sachen immer mehr in den Hintergrund geraten.
Es gibt aber natürlich auch Menschen die von der Sucht nicht betroffen sind und ein ganz normales Leben führen können, darüberhinaus sportlich aktiv sind etc.

[avp6666]

Tja, der Mensch ist nun mal von Grund auf faul und bequem. Wenn er sich nicht nicht anstrengen muss - warum sollte er es dann tun. Ein direkt greifbarer Nutzen ergibt sich selten, wenn man auf seine Bequemlichkeit verzichtet, sondern es zahlt sich erst "irgendwann" später aus.
Wenn es einem bewusst ist, dass man sich mehr bewegen sollte, kann man auch gezielt Rolltreppen und Fahrstühle meiden. Oder eine Haltestelle früher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen. Auch die Nutzung von Computern/Smartphones/Internet macht vieles einfacher und bequemer. Man kann sich stundenlang in einer computergenerierten Welt verlieren und alles vergessen. Aber man kann es aber auch sinnvoll einsetzen, indem man z.B. schnell den Fahrplan checkt, ohne zur Haltestelle gehen zu müssen. Oder das Internet als Lexikon benutzen und etwas nachschlagen. Auch Facebook lässt sich sinnvoll nutzen indem man sich z.B. über Firmen oder Personen informiert.

Insofern ist technischer Fortschritt Fluch und Segen zugleich. Es macht vieles einfacher, manches zu einfach - birgt aber auch viele neue Möglichkeiten. Gleichzeitig verändert er die Gewohnheiten/Verhaltensweisen des Menschen. Wenn dadurch so etwas Essentielles wie körperliche oder geistige Fitness verkümmern, kann man dagegen steuern. Das geht aber nur, wenn man das zum einen erkennt und zum anderen ändern will. Der Schweinehund lässt grüßen.

[DotNet]

Also wie schon gesagt, ich finde es falsch Dinge generell zu verteufeln. Computerspiele finde ich daher auch nicht grundsätzlich schlecht. Sie können ja sogar auch Vorteile haben wenn man überlegt, dass bei Strategiespielen z.B. das logische Denken oder auch die Reaktionsfähigkeit gefördert wird. Natürlich alles in Maßen, wenn man den ganzen Tag spielt und nichts anderes mehr macht ist das natürlich kontraproduktiv - aber was wird nicht schädlich, wenn man es übertreibt? Selbst Sport kann dann zu Verletzungen führen. Ich würde daher Computerspiele nicht grundsätzlich als etwas bezeichnen, dass uns faul oder dumm macht.

Und verallgemeinern nach dem Motto "Computerspiele, Fernsehen oder sonst was machen uns alle dumm" kann man sowieso nicht. Es gibt viele Menschen, die diese Medien positiv nutzen um sich z.B. zu informieren oder mit anderen auszutauschen etc. Letzteres passiert ja beispielsweise gerade hier in diesem Forum. Problematisch werden immer nur die Extremfälle. Wenn ich als normaler Mensch mal RTL schaue werde ich deswegen nicht gleich verblöden. Aber wenn man sich aus keinen anderen Quellen informiert ist das natürlich sehr einseitig und man wird ein verzerrtes Bild der Welt und Gesellschaft erhalten.

Ich persönlich sehe die Schwierigkeit sowohl im richtigen Maß als auch in der Entscheidung, etwas bewusst zu nutzen oder teilweise sogar komplett darauf zu verzichten. Merke ich an mir selbst mit verschiedenen Dingen: Es ist verführerisch, nach der Arbeit zum Mc Donalds zu gehen. Man bekommt gut schmeckendes Essen in kürzester Zeit und muss nichts dafür tun. Ich könnte mich problemlos den ganzen Tag von Fast Food ernähren. Aber wenn ich mir vor Augen halte was das für gesundheitliche Folgen hat, muss ich mich regelmäßig am Riemen reißen und mich zwingen stattdessen lieber nach hause zu gehen und z.B. einen gesunden Salat zubereiten, auch wenn mir das weniger gut schmeckt und es Arbeit verursacht.

Ich kann wirklich verstehen, dass es schwer ist solchem Komfort zu widerstehen. Immer schaffe ich das auch nicht, aber das muss zum Glück auch nicht sein. Man darf sich ab und zu etwas gönnen, in Kombination mit etwas Bewegung gar kein Thema. Aber wie gesagt, wenn es sich zu sehr häuft gibt es Probleme. In dem Fall ist es ja eigentlich sogar ganz einfach und logisch: Nehme ich mehr Kalorien zu mir als verbraucht werden, bleibt regelmäßig etwas übrig. Das wandelt sich in Fett um um, was langfristig Übergewicht und neben einem unschönen Bauch etliche gesundheitliche Probleme verursacht...

[Lodur]

Da ist zwar etwas wahres dran aber die Technik heutzutage bietet uns auf der anderen Seite auch Möglichkeiten an die vor ein paar Jahren noch nicht einmal zu denken waren. Das beste Beispiel ist das das Internet das man heute an fast jedem Ort nutzen kann. Dadurch ist es mir z.B. möglich mich in einer fremden Stadt zurecht zu finden ohne mich entweder hoffnungslos zu verlaufen oder aller 5 min irgendwelche Leute nach dem weg zu fragend die zu 90 % sagen "Äh keine Ahnung". Wenn man, wie ich, den Orientierungssinn eines Toten Pferdes hat ist man oftmals aufgeschmissen.
Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen worauf du hinaus willst. Denn wenn die Leute es heutzutage nicht einmal mehr hinbekommen Ihren Einkauf grob zu überschlagen und zusammen zu rechen ohne Ihr Smartphone herauszuholen ist das ein Zeichen für mich das wenn irgendwann einmal etwas passieren sollte was alle elektrischen Geräte zum versagen bringt (Stichwort Elektromagnetischer Impuls) werden manche gerade jüngere Menschen wahrscheinlich einfach nur Kopf kratzend auf der Straße stehen und nicht mehr weiter wissen.
Allerdings kann man nie wissen wie es noch weiter geht und ob uns das alles was momentan an technischer Entwicklung passiert wirklich in ein neues goldenes Zeitalter führt, uns in ein total überwachtes System verwandelt wie im Roman 1984 oder ob es so wird wie manche Prophezeien und der übernächste Große Krieg wieder mit Stöcken und Steinen geführt werden darf.

[20qwertz12]

also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das ständige Benutzen des Taschenrechners zu einer Verschlechterung des Kopfrechnens führen (kann). Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass ich für Kopfrechnungen bemerklich länger brauche, um sie zu lösen, als noch vor einigen Jahren. Bestätigt wird meine Aussage durch meine Freunde, denen es genau so geht.

[qmiq]

Das geht doch hier in viele verschiedene Richtungen

Technik die uns faul/dumm macht
Wegwerfgesellschaft, da Produkte Irreparabel
Übertriebene Angst vor Backterien/Keime

Ich merke bei mir vor allem Digitale Demenz. Da ich mir im Handumdrehen Notizen machen kann, mir mein Kalender mich an alles erinnert und mein Smartphone eh für alles eine Antwort weiss, muss ich mir nichts mehr merken. Daher kann ich mir auch kaum noch was merken. Dass aber Kreativität nicht gefördert wird stimmt ja eher nicht. Es verlagert sich eher vom Praktischen ins Virtuelle. Spiele fördern durchaus Kreativität, allerdings hilft dir die im Leben nicht unbedingt weiter. Aber ein Smartphone/PC sollte einem z.B. auch nicht davon abhalten mal raus zu gehen

Rolltreppen und Fahrstühle sind ja ein doofes Beispiel. Die gibt es ja eigentlich nur, weil es auch mehr Treppen gibt. Wenn du es ganz krass vergleichen willst, dann überleg mal wie das in den 60er war und jetzt. Es gibt viel mehr höhere Häuser, Shoppingmall's, U-Bahnen und man legt eigentlich auch mehr Entfernung am Tag zurück. Früher haben die Leute (da keine Autos und schlechter ÖPNV) da gewohnt, wo die gearbeitet haben. Heute pendeln die Leute selbstverständlich 50+ km. Klar bewegen wir uns weniger, aber das liegt nicht an Fahrstühlen, sondern eher am Job oder die Nutzung von PKW/ÖPNV.

Die Frage ist nur, was man tatsächlich weniger macht und evtl. verlernt, bedingt durch technischen Fortschritt. Kochen ist da ein Beispiel, da Fertiggerichte immer besser werden, Restaurants günstiger, Lieferdienste erschwinglich, rezeptfertige Einkaufsservices gibt. Es macht sich doch keiner mehr Gedanken ala "es ist Blumenkohl-Zeit, was kann ich damit kochen". Es gibt immer alles und das passende Rezept online.

Ähnlich ist es mit Basteln. Wer repariert heute schon irgendwas? Das liegt nicht am Know-How, denn das eignet man sich dabei an. Das Problem ist eher, es ist einfacher und bequemer, teilweise sogar günstiger, sich einfach was neues zu kaufen.

[Fritz]

Smartphone: Es bietet Hilfe in allen möglichen Situationen an, das führt dazu, dass der Benutzer selbst nicht mehr denkt und faul wird. Dadurch begibt sich der Benutzer aus Bequemlichkeit in eine Abhängigkeit.
Beispielsweise durch das Telefonbuch im Smartphone, muss man sich nicht mehr die Telefonnummern der Teilnehmer merken. Wird man nach einer Telefonnummer gefragt, weis man sie nicht.
Navigation ist eine angenehme Sache, denn man kann sich beim Autofahren auf den Verkehr konzentrieren. Gleichzeitig bietet das Navigationsgerät während der Fahrt Informationen über Stau- und Staulängen und empfohlene Umleitungen an. Fällt die Navigation aus, gibt es viele Fahrer die sich nicht mehr zurecht finden. Der Orientierungssinn geht verloren. Viele schalten das Navigationsgerät ein um zum Bäcker oder zur Arbeit zu fahren.
Daten Cloud des Smartphone Herstellers: für den Benutzer ist es bequem seine Daten in einer Cloude beim Smartphone Hersteller zu speichern. Der Benutzer muss sich nicht um den Speicherplatz und den Unterhalt des Daten Speichersystem kümmern. Über die Folgen und ihre Abhängigkeit machen sich wenige Benutzer Gedanken.

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Ach, über die grenzlose Faulheit der Menschen will ich gar nicht mehr nachdenken. Wenn mal keine Technik da ist, würden viele doch gar nicht mehr klarkommen. Das Smartphone hilft in vielen Situationen, aber neben der Faulheit muss man auch bedenken, wie die Gesellschaft die ständig nur noch auf den Bildschirm starrt sich verändert hat. Kaum einer spricht noch einen an, weil man lieber ins Display starrt und die Umwelt ausblendet...