Atomwaffen in Deutschland gegen den Wille des Volkes?

[DMW007]

Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine atomare Beteiligung von Deutschland aus - nachdem der Welt bereits vor Jahrzehnten ein beispielloses atomares Wettrüsten bevorstand, das beinahe zum atomaren Krieg geführt hätte, absolut nachvollziehbar. Allerdings sieht die Bundesregierung das wohl anders. Statt wie geplant ausländische Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen, wollen die USA neue Atomwaffen in Deutschland stationieren. Dies wurde teils von den USA eigenständig entschieden, ohne Absprache mit der deutschen Regierung. US-Atombomben sollen bei Bedarf sogar durch deutsche Piloten abgeworfen werden. Auch sonst hinaus zeigt Merkels Regierung keine ernst zunehmenden Bemühungen, sich für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen.

Mehr im dazugehörigen Portal-Artikel: Atomwaffen in Deutschland gegen den Wille des Volkes?

Wie beurteilt ihr die Situation: Ist es legitim, dass Deutschland als eigentlich souveränes Land sich Atomwaffen von den USA aufs Auge drücken lässt?
Sollte sich die Bundesregierung nicht im Sinne des Friedens für die Abrüstung der Atomwaffen einsetzen, und damit im eigenen Lande anfangen? Eine Regierung die atomare Abrüstung forderte, aber selbst Atomwaffen deponiert, sogar von fremden Staaten, scheint weder besonders glaubwürdig, noch eigenständig zu handeln.

[Darkfield]

Tja, so ist das wenn man "Verlierer" eines Krieges ist,
der/die Gewinner haben immer Recht!

Wir können ja noch froh sein das die Amis nicht den Morgenthau-Plan um gesetzt haben,
denn dann würden wir ja alle nur noch mit Sackleinen und Mistgabeln durch die Gegend rennen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan

[JimBeam]

Naja aber das ist über 70 Jahre her... Mittlerweile sind etliche Generationen gefolgt, die nicht mehr viel mit den von damals zutun haben. Klar gibt es noch Nazis. Die wird man nach so einem Regime wohl auch nie vollständig verbannen können. Aber die gibt es in anderen Ländern auch. So lange sie kein Bestandteil der Regierung sind, ist ein neuer Hitler in Deutschland recht unwahrscheinlich. Allerdings wurde das Versprechen "Nie wieder Krieg" ohnehin bereits mehrfach gebrochen, zum ersten Mal 1999. Hier hat Deutschland einen illegalen Angriffskrieg auf Serbien unterstützt und durchgeführt. Und hier spielte der Nationalsozialismus keine Rolle! Die NATO ist für diesen Krieg verantwortlich. Sinn und Zweck war lediglich eine (grausame) Machtdemonstration seitens der NATO, dass sie nach dem Auflösen des Warschauer Paktes noch eine Rolle spielt.

Deutschland war unter Hitlers Fahne definitiv eine große Gefahr. Aber heutzutage braucht es keinen Hitler, um Minderheiten zu diskreditieren und dadurch Gräultaten an ihnen rechtfertigen zu können. Das schafft der Westen ganz ohne Diktator in Demokratien, die geschickt getäuscht werden. Bevorzugt mit dem Feindbild des Terrorismus. Kein anderes Argument ist ein derart von der Bevölkerung akzeptiertes Argument für brutale Kriege und sonstige menschenverachtende Handlungen, wie der "Kampf gegen den Terror". Vielen scheint hier jedes Mittel recht zu sein. Ob das ganze Sinn macht und es sich bei den angegriffenen auch tatsächlich um Terroristen handelt, scheint keine Rolle zu spielen, so lange die Politik dies behauptet.

[Darkfield]

Ich sagte ja auch "wir können froh sein ... das nicht"!

Und was die Gefährdung angeht, da ist das TrumpelTier auch nicht weit von entfernt.
Wenn es nach dem ginge würde der doch alle in die Steinzeit zurück schicken die NICHT innerhalb der Grenzen der USA leben.

[Fritz]

Es gibt eine Friedensbewegung, atomwaffenfrei.de, die den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland fordert.

Sollte der Forderung der Friedensbewegung nachgegeben werden und die Atomwaffen abgeschafft werden, stellt sich die Frage, wo werden die Raketen zerlegt und wie wird der Radioaktive Atommüll entsorgt?

Zuerst muss die Atomrakete aus dem Silo geholt werden, zu einem Zerlegebetrieb transportiert werden und anschließend sollte der Atomare Inhalt entsorgt werden. Während die Atomrakete aus dem Silo geholt wird und während dem Transport ist die Rakete für Terroristen ein leichtes Ziel das sehr viel Leid der Welt bringen könnte. Für den Atommüll gibt es laut greenpeace.de kein Endlager sonder immer nur Zwischenlösungen.

Bleibt die Atomrakete im Betonsilo, wird die Rakete als Militärischer Sicherheitsbereich vom Militär besonders geschützt. Im Raketensilo kann die Atomrakete von Terroristen nicht beschädigt werden. Ein Silo für Atombomben wird beschrieben mit "Drei Meter dicke Betonwände, alle Räume unterirdisch, 14 Etagen, 60 Meter tief, und natürlich atombombensicher". Vermutlich ist es am sichersten, wenn man die Atomraketen in ihren Silos lässt. Alternativ könnte man die Atomraketen in die Sonne schießen, wie in diesem Video beschrieben. Allerdings ist das auch nicht so einfach. Leider haben wir mit den Atomraketen ein schwieriges Erbe des Kalten Krieges. Deshalb ist auch die leicht ausgesprochene Forderung "weg mit den Atomwaffen" nicht so leicht umzusetzen.

[Dose]

Das stimmt, die atomare Abrüstung ist kein leichtes Unterfangen. Sollte aber keine Ausrede sein, um das Thema nicht anzugehen. Oder noch schlimmer: Sogar aufzurüsten! Trump ist hier nicht mal unbedingt der Hauptschuldige. Bereits unser feiner Obama hat sich für Aufrüstung eingesetzt. Leider ist es so, dass Obama ein Blender war! Viele halten ihn für einen Ehrenmann, doch er hat nicht weniger Dreck am Stecken wie Trump auch. Einzig und allein eine Außendarstellung ist überlegter. Obama war es nicht egal, was die Leute von ihm denken. Er wollte einen positiven Eindruck hinterlassen. Daher hat er seine schmutzigen Handlungen möglichst unter den Teppich gekehrt.

[DMW007]

Trump plant, rund 1/4 der US-Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Bis heute sind 34.500 Soldaten der USA dauerhaft in Deutschland stationiert. Diese Zahl soll auf 25.000 sinken. Schon länger drängten die USA darauf, mehr Geld fürs Militär auszugeben. Bereits 2019 hat Deutschland seine Ausgaben um 5 Milliarden Euro auf insgesamt über 47 Milliarden erhöht. Doch das scheint noch nicht genug für die USA zu sein.
Kritiker entgegnen, die USA sollen ihre anderen Truppen doch auch gleich mitnehmen. Und die Atomwaffen nicht vergessen.
Seid ihr der selben Meinung? Sollte Deutschland noch mehr zahlen, obwohl bereits Milliardenbeträge an die NATO gezahlt werden? Gäbe es bessere Verwendung für das Geld?

[Darkfield]

Mehr Platz für Asylanten!

[DMW007]

Die Bundesregierung sagte dazu, dass es zwar die Vision einer Atomwaffenfreien Welt gibt. Da andere Länder aber noch nicht deutlich abgerüstet haben, könnte Deutschland das auch nicht tun. Mit den USA liefen Gespräche. Man würde sich wünschen, solch eine Bereitschaft auch von Russland zu sehen.

Hier stellt sich aber die Frage, in wie weit das funktionieren soll: Jeder wartet offensichtlich darauf, dass jemand anders den ersten Schritt macht. Keiner möchte jedoch den ersten Schritt machen. Das erinnert an eine Gruppe von Grundschulkindern, in denen sich keiner traut, der Erste zu sein, der seine Meinung zu einem Thema äußert.

[Fritz]

In 1954 vereinten sich japanische Friedensbewegungen unter dem Namen „Japan Council Against A and H-Bombs“ und sammelten über 35 Millionen Unterschriften für die Abschaffung von Atomwaffen.
Am 12. April 1957 sprachen sich 18 Atomwissenschaftler in der "Göttinger Erklärung" dafür aus, dass sich ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland am besten schützt und den Weltfrieden am ehesten fördert, wenn es ausdrücklich und freiwillig auf den Besitz von Atomwaffen jeder Art verzichtet. Sie erklärten, sie seien nicht bereit, sich "an der Herstellung, der Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen". atomwaffena-z

Der Protest der Bürger gegen Atomwaffen ist nun 66 Jahre alt. Die Politik verfolgt nicht mehr die Interessen der Bürger sondern setzt eigene interessen durch.

Bundesbürger können nicht den Abzug von US-Atomwaffen verlangen, die möglicherweise noch in Deutschland stationiert sind. Die Einschätzung, ob dies gegebenenfalls sinnvoll oder notwendig ist, obliege der Politik, heißt es in einem am Freitag, 10. Mai 2013, bekanntgegebenen Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Nordrhein-Westfalen in Münster vom 7. Mai 2013 (Az.: 4 A 1913/11). juraforum

Nun wurde den Bürgern per Gerichtsbeschluss erklärt, dass ihrem Wunsch nach Abzug der Atomwaffen nicht entsprochen wird. Die Bürger haben es zu akzeptieren, dass Atomwaffen stationiert sind. Einmal mehr wird dem Bürger in einem demokratischen Staat, per Gerichtsbeschluss erklärt dass er die Einschränkung seiner Grundrechte hinzunehmen hat.

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. GG Art 20, 2 Wie wäre es sonst zu erklären dass Bürger in einer Demokratie Entscheidungen der Politik ohne Gegenklage hinnehmen müssen?