Reparatur illegal: Wie Traktorhersteller John Deere die Landwirte enteignet

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John Deere definiert Eigentum neu: Bauern können nicht mehr frei über die von ihnen für viel Geld gekauften Geräte verfügen, sondern müssen zahlreiche Einschränkungen hinnehmen. So verbietet das Unternehmen etwa Reparaturen weitgehend und sorgt zudem mit Digitaler Rechteverwaltung (DRM) dafür, dass dies für freie Werkstätten ebenso unmöglich gemacht wird - zumindest auf legalem Wege. Was angeblich der Sicherheit dienen soll, schränkt Landwirte massiv ein und verursacht hohe Kosten. Hier werden die Entwicklungen des Unternehmens und der "Recht auf Reparatur" Bewegung der letzten Jahre zusammengefasst: Zum kompletten Artikel im U-Labs Portal.

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Kommentar von Der Schmerzpatient:
Wenn ich Landwirt währe, würde ich solche Traktoren nicht kaufen.
GPS Tracker gibt es bereits ab 5€. Aber mir gefällt es auf der anderen Seite, dass die Russen das Diebesgut nicht nutzen können. Für Informatiker mit kenntnissen in Embedded Systemen sind dennoch solche Traktoren wieder zum laufen bringen, dennoch gar kein Problem.

Kommentar von Andre ABC:
Dir bleibt nichts anderes übrig, da ist heute so, wird der geklaut kann der Dieb nichts damit anfangen.

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Der unqualifizierte Dieb wird damit sicherlich nicht mehr viel anfangen. Andere hingegen schon: Es wird immer Wege geben, das zu umgehen. Die Systeme werden immer komplexer und damit fehleranfälliger. Siehe z.B. Apple: Die sagen offen seit Jahren, dass sie eine komplett geschlossene Plattform von Hardware und Software wollen. Beim Recht auf Reparatur waren sie lange Zeit dagegen mit Argumenten, wie: Der Kunde könnte beim Akkuwechsel den Akku beschädigen. Es diene daher der Sicherheit, wenn man die Geräte so zunagelt, dass nur Apple so was machen kann. Auch die haben das nicht geschafft. Eher unfreiwillig liefern sie immer wieder Schwachstellen für Jailbreaks, womit man die Einschränkungen von iOS aufheben kann.

Wen man mit so was mehr trifft, ist der 0815 Nutzer. Hatten wir erst letztens bei einem Fahrradhersteller, der Pleite ging. Hängt nun am seidenen Faden, wie viel von den smarten Funktionen, wofür die Kunden viel Geld bezahlt haben, noch funktionieren. Aus Sicherheitsgründen muss zumindest das erstmalige Koppeln mit dem Handy über Cloudserver vom Anbieter laufen. Auch hier haben findige Entwickler Reverse Engineering betrieben und suchen nach Hacks, um den Schaden für Kunden so gering wie möglich zu halten.

Das ist so ein Punkt, wo man sich für Freiheit oder (vermeintliche) Sicherheit entscheiden muss. Freiheit geht immer mit einem Missbrauchsrisiko einher. Jeder kann in einer freien Gesellschaft relativ viel Schaden anrichten, in dem z.B. beim Nachbar eingebrochen und die Wohnung leer geräumt wird. Technisch keine große Herausforderung. Solche Risiken akzeptieren wir als Kollateralschaden, weil die Freiheit höher gewichtet wird, als alle Menschen noch stärker zu überwachen und einzuschränken. Eine derartige Debatte sollte auf gesellschaftlicher Ebene geführt werden. In einigen Fällen wie diesem hier haben das kommerzielle Unternehmen beschlossen - nicht weil es das beste für die Menschen ist, sondern weil sie damit am meisten Geld verdienen.

Setzt sich so was durch, kommen wir in der Tat schnell zu "es bleibt nichts anderes übrig". Haben wir in anderen Bereichen schon, beispielsweise Smartphones mit wechselbarem Akku. Vor ein paar Jahren war das normal. Bis die Hersteller gemerkt haben, dass alles zusammen zu kleben in der Produktion billiger ist und man damit ganz nebenbei die Kunden für Reparaturen an sich bindet bzw. bei zu hohen Kosten den Konsum ankurbelt. Also haben es die anderen nachgemacht, um ebenfalls den Profit zu steigern. Stand 2023 kann man Smartphones mit Wechselakkus suchen. Außer dem Fairphone (was ja eher eine moralisch motivierte Gegenbewegung ist) gibt es nicht mehr viel Auswahl. Der Gebrauchtmarkt ist auch weg, weil die Geräte der damaligen Mittel- und Oberklasse längst total veraltet/defekt sind. Das wird bei Traktoren in einigen Jahren ähnlich sein. Entwickelt es sich wie bei den Smartphones, haben Landwirte wenig bis gar keine Wahl und können höchstens noch wählen, wer etwas weniger schlimm ist. Als Kunde hat man zwar großen Einfluss auf den Markt. Den kann man jedoch nur ausüben, so lange noch eine ernste Wahl besteht. Wenn ein signifikanter Teil dann die DRM-Traktoren nicht kauft, sind Hersteller gezwungen etwas zu ändern, um weiterhin Profite zu machen.

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Kommentar von Thomas Buhle:
Pff, Sauerei, aber was will man erwarten. Diese ganzen Pflanzensamen- Lizenzen sind ja auch min. genau so eine große Sauerei, wenn nicht noch größer.

Kommentar von Paul Meyer:
Der Kunde muß so richtig abgezockt werden !

Kommentar von hwh:
Danke für den Beitrag! Diese Vorgehensweise der Industrie sollte laut Gesetz generell verboten werden. Nicht nur beim Traktor, PKW, Smartphone etc. .... Sofern ich irgendetwas gekauft und bezahlt haben will ich auch kompl. über die Verwendung 'meines!!!' Gegenstandes entscheiden können. Sollte ein Hersteller der Meinung sein dies nicht akzeptieren zu können, hat er diese Dinge nicht zu implementieren. Sollte dann sein Verkaufsgegenstand dann nicht mehr funktionsfähig sein, muss der Kaufvertrag storniert werden.

[Darkfield]

Tja, und wie ist das mit der Software?
Da kauft man die Software NICHT, sondern erwirbt nur die Lizenz zur "Nutzung"!
Ich denke 98% hat noch nie eine EULA gelesen, geschweige denn auch verstanden.

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Kommentar von Andre ABC:
geht nur noch leasen

Kommentar von Hugo Egon Maurer:
Ich weiß, warum ich nicht neoliberal konservativ wähle! Die neoliberalen Konservativen vertreten die liberale Marktwirtschaft (der Wirtschaft muss man freie Hand lassen, dass sie sich entfalten kann). Was daraus wird, ist dieses Video, eines der besten Beispiele!
Also liebe Landwirte, denkt an dieses Video, wenn Ihr bei den Wahlurnen seid!

Kommentar von A.C. macht in Schafen:
mir kommt eh kein hirsch auf den hof. hatte vor jahren mal einen dem ist immer wieder die pumpenwelle weggeflogen, bis mir dann einer sagte "die haben eine sollbruchstelle. wenn der motor mal hakelt, dann bricht die einfach" seit dem ist der hirsch verbannt

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Wenn es keine anderen Alternativen gibt, ist Leasen möglicherweise die weniger schlechte. Wirklich gut finde ich das trotzdem nicht. Die Kosten und Ausfälle entstehen dort ja genau so, nur ggf. anders umgelegt. Und irgendwann fallen die aus dem Leasing raus, spätestens wenn die Hersteller die Unterstützung einstellen. Bei PCs/Notebooks beispielsweise werden Leasingrückläufer teils gebraucht verkauft und können bei guter Pflege dort noch mal einige Jahre laufen. Ausgenommen künstliche Gängelungen wie von Microsoft mit Windows 11, was offiziell ohne Hacks nicht auf älteren Prozessoren ohne TPM usw läuft. Da sind wir aber wieder in einer ähnlichen Ecke wie bei John Deere. Technisch kann ein Windows 11 da problemlos laufen, eben so wie zahlreiche GNU/Linux Distributionen. Ein Geschäftsnotebook muss nicht nach 3-5 Jahren weggeworfen werden. Ist am Ende nachhaltiger, sowohl für die Umwelt als auch die Gesellschaft.

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Kommentar von @chris23tr:
Böse Zungen behaupten das man bei den günstigen Modellen braucht man immer 2 Schlepper braucht, weil einer immer in der Werkstatt steht

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Das kann ich nicht einschätzen, mit solchen Fahrzeugen kenne ich mich gar nicht aus. Bei PKWs habe ich das mitbekommen und auch große Autohersteller bei uns in Deutschland haben immer wieder Rückrufaktionen, die nicht gerade klein sind. Daher prinzipiell schon vorstellbar. Vor allem wenn ein Unternehmen wie John Deere vor solchen drastischen Maßnahmen gegen die eigene Kundschaft nicht zurück schreckt, wäre es nicht verwunderlich, dass die sich weitere Methoden überlegen, um noch mehr Geld raus zu holen.

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Kommentar von @kuntakinte4333:
" Die ersten 500 Betriebsstunden ist Ihr Traktor mit max. 70% der Leistung zu betreiben, weil die Bauteile noch neu sind.
Nach dieser Zeit ist Ihr Traktor weiterhin mit max. 70% der Leistung zu betreiben, weil die Bauteile NICHT mehr neu sind."