Dieser Vibrator infiziert dich anders als du denkst: Gefahren smarter Sex-Spielzeuge

[DMW007]

Das "Internet der Dinge" (IoT) ist seit einigen Jahren im Trend. Wie es mit Hype-Themen so üblich ist, versucht man, das überall einzubauen: Alles soll also smart sein. In Verbindung mit schlechter Softwarequalität und schnellen Lebenszyklen hat das zu einer eigenen Kategorie von Gefahren geführt. Ganz neu: Ein Vibrator, der angeschlossene PCs mit Schadsoftware infizieren soll. Die Geschichte stammt von einem Reddit-Mitglied und lässt sich nicht 100% nachprüfen. Allerdings ist sie technisch möglich - und leider kein Einzelfall. In den letzten Jahren sind einige Fälle von schlechter Absicherung bei Sex-Spielzeugen bekannt. Entgegen naiven Erwartungen geben sich die Unternehmen in dieser Branche nicht besonders Mühe, weil es um sehr sensible Daten geht - im Gegenteil. Die Hersteller selbst fallen mit massiven Datensammlungen auf, die z.B. jede Änderung der Intensität eines Vibrators ungefragt an den Hersteller übermitteln. Andere streamen sich gar bei der Anwendung selbst ins Internet - eine wenig geschützte eingebaute Kamera macht es möglich.

Den aktuellen Vorfall mit einem Blick auf die vorherigen findest du im kompletten Beitrag des U-Labs Portal.

[U-Labs YouTube]

Kommentar von @nocheaven8427:
Herzlichen Dank für die Infos

[U-Labs YouTube]

Kommentar von @Proveritas2023:
Ja ist denn heutzutage gar nichts mehr sicher ? Ich frage für einen Freund

[DMW007]

So lange es keine wirkungsvolle Produkthaftung gibt, wird sich daran wenig ändern. Sieht man ja z.B. im Smartphone-Bereich. Da bringen die Hersteller Geräte im üppigen 3-Stelligen Preisbereich auf dem Markt, die nach Marktstart vielleicht 2 bis maximal 3 Jahre an Updates bekommen haben. Unter den etwas günstigeren Geräten war es üblich, dass die mit veralteter Software ausgeliefert wurden und nie (Sicherheits-) Updates bekamen. Da wird rein kommerziell gedacht: Wenn man die Wartung auf ein Minimum reduziert oder ganz weglässt, bleibt mehr Profit übrig. Der Kunde kann am Ende kaum sehen, was er kauft und viele sind auch gar nicht bereit, für die Wartung mehr zu zahlen.

Jüngst ändert sich das erst, weil die EU zumindest für manche Geräteklassen den Herstellern halbwegs vernünftige Lebenszyklen vorschreibt. Das hat seine Lücken, ist allerdings das Erste, was wir in der Richtung und vor allem Breite haben. Dass dies zwingend für alle Geräte notwendig ist, die am Internet hängen, zeigt sich an immer mehr Fällen. Fängt an bei den katastrophal abgesicherten Geräten und geht bis hin zu "smarten" Sachen, die man mit einer gewissen Eigenschaft (z.B. Unterstützung einer bestimmten Plattform wie YT, Netflix usw. bei TVs) kauft. Paar Monate später funktioniert das nicht mehr oder der Hersteller entfernt das per Zwangsupdate, weil Lizenzen nicht verlängert wurden oder ähnliches. Da wird alles gemacht, was technisch möglich ist, so lange es nicht verboten ist und geahndet wird.

[Darkfield]

Tja, da bekommt "Safer Sex" eine völlig neue Bedeutung!