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  1. #1
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    Standard Aufstieg und Fall von CentOS: Wie Kommerz eine erfolgreiche Linux-Distribution zerstört

    RHEL (Red Hat Enterprise Linux) gibt es seit über 20 Jahren und hat die GNU/Linux-Welt bis heute geprägt: Viele Unternehmen setzten entweder RHEL oder eines seiner kostenfreien Klone ein. Große Softwareanbieter wie beispielsweise SAP und Oracle garantieren, dass ihre Programme dort funktionieren. Zwei Jahrzehnte herrschte ein Geben und Nehmen aus der Gemeinschaft quelloffener Software auf der einen Seite, sowie Red Hat als Unternehmen auf der anderen Seite. Doch damit scheint Schluss zu sein: Seit Red Hat von IBM gekauft wurde, hat der Konzern seinen Ton verschärft. Man versucht offensichtlich, die Community weiter heraus zu drängen in der Hoffnung, mehr kostenpflichtige Abonnenten zu gewinnen. Für CentOS sieht es daher schlecht aus - die Unterstützung für CentOS 8 wurde stark verkürzt und lief bereits vor längerem aus. Die letzte CentOS Version 7 wird nur noch bis Ende Juni 2024 unterstützt.

    Doch Red Hat hat die Rechnung ohne die Community gemacht. Diese hat aus Verärgerung über neue Einschränkungen mehrere alternative Projekte entwickelt. Auch anderen Unternehmen stößt Red Hats neuer durch IBM geprägter Kurs sauer auf, sie möchten kostenfreie Alternativen fördern. Dieser Beitrag fasst die Geschichte hinter RHEL und CentOS zusammen, wirft einen Blick auf ihren Aufstieg, den Fall durch IBM und zeigt auf, welche Möglichkeiten CentOS 7 Nutzer aktuell haben.
    Zum kompletten Beitrag im U-Labs Portal


  2. #2
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    Standard Kommentar von @Proveritas2023

    Kommentar von @Proveritas2023:
    Stopp! Selbstverständlich werden unter Arch Linux alle Aktualisierungen vor Veröffentlichung getestet und sind definitiv nicht "unstable", wie Deine Aussage suggeriert. Ansonsten prima Beitrag

    Antwort von @alicethegrinsecatz6011:
    Die in Pacman ja, dennoch sind die Tests deutlich kürzer und bei weitem nicht so umfangreich wie bei anderen Distros. Du hast mehr Probleme als mit so mancher Beta-Version anderer Distros.
    Dazu kommt die AUR, wo teilweise ein Update für alle ausgerollt wird, wobei im Namen plötzlich auf den Zusatz "beta" gewechselt wird und dann läuft es so schlecht, dass man es nicht mal mehr als Alpha bezeichnen kann und das selbst teils ein Jahr nach Release. Ich habe das durchgemacht. War eine Katastrophe. Ich hatte deutlich mehr Probleme mit Arch und Arch-basierten Distros als mit Pop!_OS. Das ist kein Vergleich zu Fedora. Ja, AUR ist auf eigene Gefahr und das ist nicht die direkte Schuld von Arch, allerdings finde ich die Lösung des Package Management doch unglücklich, da man kaum um die AUR rumkommt und die Rolling Release-Lösung für so viele Probleme mit Abhängigkeitskonflikten geführt hat. Arch ist einfach deutlich mehr Aufwand, wie ich finde.

    Antwort von @Scanix90:
    @alicethegrinsecatz6011 kann ich so unterschreiben. Allerdings fahre ich seit einigen Monaten mit Manjaro echt gut. Bisher ist es stabil und macht keine Probleme. Nicht immer ganz aktuell aber nie weit weg davon.

  3. #3
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    Standard AW: Aufstieg und Fall von CentOS: Wie Kommerz eine erfolgreiche Linux-Distribution zerstört

    Die zumindest teilweise zerschossenen Systeme einiger Arch Linux Nutzer sprechen da eine andere Sprache. Böse Zungen behaupten, das sei sogar unter MS Windows Niveau
    Soweit würde ich nicht gehen, im Ernst: Sicher kann man darüber streiten, wie man "Testen" überhaupt definiert. Debian als krasses Gegenbeispiel hat mehrere Zweige, die neue Pakete durchlaufen. Was am Ende im stabilen Zweig landet, ist daher recht intensiv getestet. Mit diesem Maßstab sind die Tests von Arch bescheiden. Testen tun die auch, das wollte ich damit nicht unterstellen. Der Umfang ist eben geringer und dementsprechend sind Probleme wahrscheinlicher. Anders könnten die ihre schnellen Release-Zyklen nie halten. Manjaro knüpft dort an und ist bei der Aktualität etwas langsamer als Arch, dafür stabiler. Dennoch liefert Manjaro immer noch vergleichsweise aktuelle Pakete aus, auf die man in anderen Distributionen noch eine Weile warten müsste. Insbesondere bei konservativen wie Debian kann das vor allem auf dem Desktop nerven, wenn z.B. Fehlerkorrekturen oder neue Funktionen von der Anwendersoftware her längst zur Verfügung stehen - in Debian wird nun aber erst mal zig Monate getestet, bis größere Änderungen in die nächste Hauptversion kommen. Das ist die Kehrseite. Was man davon lieber haben möchte, kommt auf den Anwendungsfall und die Präferenzen an.


  4. #4
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    Standard Kommentar von @uLu_MuLu

    Kommentar von @uLu_MuLu:
    Du veröffentlichst sehr interessante, gut recherchierte und erklärende Videos! Chapeau!

  5. #5
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    Standard Kommentar von @andreabc1469

    Kommentar von @andreabc1469:
    bin viel mit MX unterwegs oder Ubuntu

  6. #6
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    Standard Kommentar von @Lucaat

    Kommentar von @Lucaat:
    Sehe keinen Hinweis auf die Einstellung des Projektes. 7 und 8 ist EOL. 9 stream bis 2027. Eventuell kommt 10 stream.

    Kommentar von @alicethegrinsecatz6011:
    Stream ist allerdings der Upstream zu RHEL, während CentOS 7 und 8 Downstreams von RHEL waren. Das heißt, keine Distro hatte so gut getestete Pakete wie CentOS 7 und 8, während CentOS Stream weniger gut getestete Pakete hat. Zudem ist die Migration zu CentOS Stream nicht ohne, vorraussichtlich oft sogar schwerer, als einfach auf RHEL-Copycats wie Alma Linux zu migrieren.

    Kommentar von @Lucaat:
    @alicethegrinsecatz6011 richtig. Der Titel ist trotzdem clickbait. Dieser suggeriert die Einstellung des Projektes, was nicht stimmt, das wäre wenn schon vorher der fall gewesen als man stream gestartet hat.

    Ich setze auf alma, bin gespannt wie sich das weiter entwickelt falls rhel etwas neues einfällt den quellcode zu versperren.

  7. #7
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    Standard AW: Aufstieg und Fall von CentOS: Wie Kommerz eine erfolgreiche Linux-Distribution zerstört

    Doch, das stimmt, weswegen ich es so bezeichne. CentOS Stream ist eine eigene Distribution, die mit CentOS ähnlich viel zu tun hat, wie Java mit JavaScript. CentOS war 1:1 binärkompatibel mit RHEL. Nachdem CentOS 8 nachträglich ein früheres EOL enthalten hat, ist 8 wie im Beitrag erwähnt schon seit einiger Zeit nicht mehr unterstützt. CentOS 7 ist die letzte aktuell noch unterstützte Version aus der CentOS-Reihe, die in ein paar Wochen ebenfalls verschwindet. Ab 30. Juni 2024 gibt es bloß noch CentOS Stream. Die ist wie schon erwähnt wurde Upstream, als solche steht CentOS Stream zwischen Fedora und RHEL. Schon das ist eine signifikante Änderung. Dazu kommt das Rolling Release Modell, welches es in CentOS nie gab, weil RHEL nicht Rolling Release ist.

    Als CentOS Stream gestartet wurde, war das endgültige Ende von CentOS noch längst nicht fix. Das deutete sich erst beweisbar an, als der Fokus auf CentOS Stream gesetzt wurde. Gleichzeitig kam nämlich die verkürzte Lebensdauer von CentOS 8: Dies wurde mit dem Fokus auf Stream begründet und man empfahl den Wechsel dort hin - oder eben zu einem Red Hat Abo. Aber hier war klar: Mindestens CentOS 8 (was bei Red Hat noch bis Ende des Jahrzehnts unterstützt wird) ist tot. Ob es ein CentOS 9 geben wird, war zwar nicht 100% ausgeschlossen. Nachdem sie CentOS 8 wegen Stream gekürzt haben, allerdings sehr unwahrscheinlich. Und so ist es ja auch gekommen: Die CentOS Reihe stirbt mit 7 aus. Geblieben ist nur ein Teil des Names für eine andere Distribution, die nicht zu den Ansprüchen und Bedürfnissen der Zielgruppe passt. Das siehst du auch an der Tuxcare-Umfrage: Fast die Hälfte nutzen CentOS 7. Von allen befragten wollen die Meisten zu Alma und Rocky Linux gehen. Selbst RHEL sowie Debian liegen vor CentOS Stream, zu Stream wollen nur ~8%.


  8. #8
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    Standard Kommentar von @cloudmasters

    Kommentar von @cloudmasters:
    Steve Jobs hatte wohl recht mit seinem IBM-bashing ;-)

  9. #9
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    Standard AW: Aufstieg und Fall von CentOS: Wie Kommerz eine erfolgreiche Linux-Distribution zerstört

    Davon habe ich nichts mitbekommen, bin ich wohl zu jung für. Von meinen eigenen Erfahrungen mit IBM Software kann ich die Bedenken teilen, die aufkommen, wenn IBM was kauft. Die denken in ganz anderen Dimensionen und haben dadurch anscheinend zumindest zu den (aus IBM Sicht) kleineren Kunden gar keinen Bezug. Da werden Projekte verkauft, weil sie "nur" noch X Millionen bringen. Ist irgendwo schade, weil sie zumindest früher anscheinend ziemlich innovativ gewesen sind. Domino/Notes Beispielsweise ist eine Plattform, die technisch solide ist. Bei Red Hat denken sie vermutlich, damit den Kaufpreis wieder rein holen zu können. Der war ja im Vergleich zum Aktienkurs damals schon recht hoch.

    Strategisch ist der Kauf von Red Hat für IBM sinnvoll. Allerdings fehlt IBM offensichtlich leider völlig die Mentalität dieses Unternehmens. Sonst hätte man dort verstanden, dass diese Community, der IBM/Red Hat nun in den Rücken fällt, den Konzern erst groß gemacht hat. Suse z.B. wurde nur ein Jahr später gegründet und hat nicht ansatzweise die Größe von Red Hat erreicht. RHEL wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Ob Red Hat mit dieser Strategie langfristig Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Der eine oder andere überlegt sich nun sicher zweimal, auf Alma/Rocky & co zu setzen, wo potenziell der nächste Streit mit Red Hat droht. Zumindest dort, wo es nicht zwingend RHEL sein muss.


  10. #10
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    Standard Kommentar von @ws13bf

    Kommentar von @ws13bf:
    Für Leute, die sich mit Server in Unternehmen nicht so auskennen ist das sehr unverständlich. CentOS kann nicht weitermachen, aber Rocky Linux geht wieder.

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