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06.07.2017, 20:40 #1
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Thanked 9.168 Times in 3.038 PostsG20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Ab Morgen findet in Hamburg der G20-Gipfel statt, bei dem sich Vertreter der 20 wirtschaftlich stärksten Länder treffen. Der Gipfel wird stark kritisiert: Mindestens 130 Millionen Euro müsse der Steuerzahler für ein nie dagewesenes Großaufgebot an Sicherheitsmaßnahmen zahlen. Für ein 2-Tätiges Treffen finden viele Bürger diese hohen Kosten unverhältnismäßig. Es werden daher viele Demonstranten erwartet. Allerdings geht die Polizei mit teils fragwürdigen Mitteln gegen Demonstranten vor, und verbietet ihnen beispielsweise pauschal das Campen, da auch gewaltbereite Demonstranten die Camps nutzen könnten. Selbst die Menge an Essen wird bei Taschenkontrollen begrenzt. Auch die starken Einschränkungen für Bürger und Demonstranten stehen in der Kritik. So wurde eine rund 38 Quadradkilometer großes Gebiet für jegliche Demonstrationen gesperrt, um die G20-Teilnehmer von den Protesten zu isolieren. Insgesamt werden bis zu 100.000 Demonstranten erwartet. Es ist mit Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten zu rechnen. Erst vor kurzem wurden Sicherheitskräfte von Präsident Erdogan in den USA wegen brutalen Schlägereien gegen friedliche Demonstranten verhaftet.
Mehr Infos: G20-Gipfel: Hamburg als Hochsicherheitszone mit eingeschränkten Demonstrationsrechten
Denkt ihr, der G20-Gipfel kann entscheidend zur Lösung aktueller Probleme beitragen?
Lohnt sich der hohe Aufwand im Hamburg, oder sollte der Gipfel besser woanders stattfinden?
Ist der absichtlich gewählte Ort, der neben der Polizei auch von vielen anderen Menschen als unsicher empfunden wird, als Provokation für Krawalle und Anschläge anzusehen?
Empfindet ihr die Staatsvertreter als Abgehoben, weil diese komplett von den Demonstranten isoliert werden und daher von den Protesten kaum etwas mitbekommen?
Ist der Gipfel ein Vorgeschmack für die zunehmende Einschränkung von Freiheitsrechten im Namen der Terrorgefahr?
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07.07.2017, 04:36 #2
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Denkt ihr, der G20-Gipfel kann entscheidend zur Lösung aktueller Probleme beitragen?
Lohnt sich der hohe Aufwand im Hamburg, oder sollte der Gipfel besser woanders stattfinden?
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07.07.2017, 20:21 #3
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Thanked 41 Times in 34 PostsAW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Früher G-8 -und heute G20 Gipfel. Natürlich ist da Ärger vorprogrammiert, da man auch schon als Außenstehender den Eindrück übermittelt bekommt, dass sich die G20-Staaten nur um ihre eigenen Belange scheren. Also eine gobale Machtaufteilung am grünen Tisch. Es ist mir doch Rille, ob die polnische First-Lady Trump die Hand gibt oder in China ein Sack Reis umfällt. Es werden wiedereinmal mediale Nebelkerzen und Blendraketen gezündet, um vom eigentlichen Dilemma der Globalisierung abzulenken: Hunger, Armut, Ungerechtigkeit, Kriege uvm.. Der G-20-Gipfel interessiert auch schon deswegen nicht, da ich gerade im Urlaub bin.
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07.07.2017, 23:24 #4
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Thanked 9.168 Times in 3.038 PostsAW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Bereits gestern Abend kam es bei der großen "Welcome to Hell" Demonstration zu Verletzten auf beiden Seiten: Ein vergleichsweise kleiner Teil der insgesamt etwa 12.000 Teilnehmer trugen schwarze Tücher vor ihrem Gesicht. Die Polizei fordert dazu auf, die Vermummungen abzunehmen. Einige nahmen daraufhin ihre Tücher ab, jedoch nicht alle. Der Versuch, die vermummten von den nicht vermummten Demonstranten zu trennen, führte zur Eskalation: Eine wüste Straßenschlacht begann, bei der unter anderem Flaschen, Steine und Böller durch die Gegend geflogen sind. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Bilanz der ersten Nacht: 111 Polizisten wurden verletzt, es gab 29 Festnahmen. Auch auf Seiten der Demonstranten soll es zahlreiche Verletzte gegeben haben, allerdings ist deren genaue Anzahl nicht bekannt.
Auch die Frage nach der Schuld lässt sich nicht eindeutig klären, da es widersprüchliche Aussagen gibt. Die Polizei gibt den Demonstranten die Schuld. Die Demonstranten dagegen zeigen sich erschreckt über die Brutalität der Polizeigewalt, und sind der Meinung, die Polizisten wollten ihre Demonstration von vorne herein eskalieren lassen, um diese zu beenden. Am heutigen ersten Gipfeltag setzte sich der Konflikt zwischen beiden Parteien fort: Demonstranten versuchten, eine Straße auf der geplanten Route der G20-Teilnehmer zu blockieren. Die Polizei antwortete auf den zivilen Ungehorsam mit Wasserwerfern. Bereits in den Morgenstunden wurden Feuer entfacht, teils auch Autos angezündet. Die einzig erfreuliche Meldung scheint darin zu liegen, dass Russland und die USA sich auf eine Waffehruhe in Syrien geeinigt haben. Ab Sonntag 12 Uhr Ortszeit soll die Bombardierung gestoppt werden.
Obwohl die gewaltbereiten Demonstranten scheinbar nur eine Minderheit ausmachen, hat die Gewalt zu nicht unerheblichen Schäden geführt: Menschen wurden körperlich verletzt. Die zerstörten Gegenstände müssen ersetzt werden, wofür letztendlich die Allgemeinheit in irgend einer Form aufkommen wird. Die gut abgeschotteten Teilnehmer des G20-Gipfels sind weder betroffen, noch haben sie viel davon mitbekommen. Im Gegensatz zu den verletzten Menschen, die nun im Krankenhaus liegen.
Dies stellt die Frage, ob Gewalt - unabhängig von der Seite - grundsätzlich ein geeignetes Mittel zur Lösung von Konflikten darstellt. Oder ob dies letztendlich nur zu einer Gewaltspirale führt, die eher von den eigentlichen Problemen ablenkt, statt diese zu lösen. Wie ist eure Meinung von den Demos und den daraus entstandenen Ausschreitungen?
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08.07.2017, 00:08 #5
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
In anderen Videos ist zu sehen, wie die Vermummten Autos anzünden und die Scheiben von Geschäften einschlagen und verwüsten. Und die zünden keine Luxusautos an, sondern vor allem Kleinwagen und Mittelklassewagen, für die die Besitzer sicherlich keine Kaskoversicherung besitzen und somit auf den Schaden sitzen bleiben. Auch schlagen sie nicht die Fenster von Niederlassungen von Banken oder Großkonzernen ein, sondern von lokalen Kleingeschäften wie Bars, Kneipen und Kiosk.
Die sind einfach nur auf Gewalt und Krawall aus. Da sind mir die Rechten um Weiten lieber, leider Ernst gemeint.
Geändert von Nuebel (08.07.2017 um 00:16 Uhr)
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08.07.2017, 00:36 #6
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Aktuell sind 196 Polizisten verletzt. Zu den Verletzten Demonstranten gibt es immer noch keine Angaben. Laut einem Feuerwehrsprecher haben viele Demonstranten eigene Sanitäter, sodass die Anzahl der Verletzten hier überhaupt nicht erfasst werden können. Die Situation scheint heute Abend richtig zu eskalieren. Die Polizei greift nun schon in die Pressefreiheit ein, und verbietet Journalisten ihr Vorgehen gegen die Demonstranten zu filmen. Vor allem im Schanzenviertel soll es Meterhohe Flammen gegeben haben und auch Plünderungen von Supermärkten. Schwer bewaffnete SEK-Einheiten räumen das Viertel.
N24 berichtet in einem Live-Stream:
Geändert von DotNet (08.07.2017 um 00:37 Uhr)
Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!
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08.07.2017, 00:48 #7
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Wer einen Job mit Zukunft und Action will, der geht jetzt zur Polizei. Demos dieser Art werden wohl häufiger vorkommen in den nächsten Jahren.
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08.07.2017, 01:15 #8
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Der Stream auf N24 ist zuende, hier geht es weiter:
Scheint als hätte die Polizei alle Demos niedergeschlagen und ist nur noch am aufräumen. Ich muss @Nuebel zustimmen, dass diese Gewalt zu verurteilen ist. Alleine schon aus Prinzip. Welche "Erfolge" Gewalt erzielt, haben gerade die USA schon mehrfach als Negativbeispiel bewiesen. Wobei das ja von der Logik her schon absurd ist. Kein Mensch würde versuchen, ein Alkoholproblem mit mehr Alkohol zu lösen. Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass die Menschen sich zumindest in dieser Hinsicht nicht alles gefallen lassen und auf die Straßen gehen. Schade, dass die überwiegend friedlichen Proteste durch vereinzelte Extremisten überschattet werden. Am Ende rücken die Absichten der friedlichen Protestanten in den Hintergrund, und es wird nur noch über die Gewalt gesprochen, was nicht das Ziel der Sache war bzw. sein sollte.
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08.07.2017, 15:19 #9
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
Banken anzugreifen ist für antikapitalistische Demonstranten absolut verständlich. Ganz Unrecht haben sie schließlich damit auch nicht. Schließlich sind Banken Gelddruckmaschinen, im wahrsten Sinne des Wortes. Große Geschäftsketten sind auch noch nachvollziehbar. Da ist es ähnlich, die machen pervers hohe Umsätze und Gewinne, wenngleich auf der anderen Seite Lieferanden wie Bauern am Hungertuch nagern, weil man jeden tausendstel Cent aus den Zulieferern herauspresst. Aber wahlloses Privateigentum? Das ist mehr als fragwürdig, wenn das Eigentum von 0815 Familien beschädigt wird. Ich denke, das ist wohl auch kaum mehr im Sinne der antikapitalistischen Demonstranten. Wahrscheinlich haben sich Trittbrettfahrer angeschlossen, die einfach nur Randallieren wollten. Oder es lag am Alkohol. Wurde ja auch mehrfach darüber berichtet, dass vor allen in den späteren Abendstunden der Alkoholkonsum immer mehr zugenommen hat. Mit zu viel Drogen im Blut kann ich mir gut vorstellen, dass die ursprünglichen Motive bei manchen in den Hintergrund geraten und einfach nur noch Randalliert wird, egal gegen wen oder was.
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08.07.2017, 19:42 #10
AW: G20-Gipfel in der Hochsicherheitszone Hamburg: Konflikte vorprogrammiert?
https://g20ea.blackblogs.org/2017/07...t-die-polizei/
Heftig finde ich ja, dass die Polizei sogar mit schwer bewaffneten Spezialeinheiten angerückt ist. Das Problem ist immer, dass nach gewaltsamen Ausschreitungen die Polizei meist kaum mehr differenziert und gegen ALLE mit Gewalt durchgreift. Das ist natürlich unfair den mehrheitlich friedlichen Demonstranten gegenüber und provoziert die Lage auch ein Stück weit. Letztendlich wird die Wahrheit aber wohl dazwischen liegen. Bei den meisten Demos gibt es sowohl auf Seiten der Demonstranten als auch der Polizei Aggressionen und unverhältnismäßig brutale Reaktionen.
Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!
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