Ein Dank an die Sklaven, die uns Wohlstand bringen

Ein Dank an die Sklaven, die uns Wohlstand bringen

Sklaven früher

Bei Sklavenhaltung denkt jeder an die Römer im alten Rom. Sie waren von Sklaven umgeben, die ihnen jeden Wunsch erfüllten und jede Arbeit abnahmen. Oder man sieht vor seinem geistigen Auge Plantagenbesitzer in der Kolonialzeit, die umgeben von farbigen bedient wurden und für Kost und Logis die Arbeit in der Plantage machten. Wir kennen dieses aus Geschichtsbüchern und leben im Glauben, diese Zeit sei vorbei. Da sich Wohlstand auf Ausbeutung basiert, geschehen diese Dinge in unserer Wohlstandsgesellschaft vor unseren Augen, die wir verschließen, um nicht unseren eigenen Wohlstand zu gefährden, und unser Gewissen zu belasten.

Sklaven heute

Natürlich nennt man diese fleißigen Helfer heute Saisonarbeiter, Zeitarbeiter oder Leiharbeiter, die überall in Zulieferfirmen für große Wirtschaftsunternehmen tätig sind. Hier arbeiten sie, ohne dass wir sie sehen, für einen geringen Lohn. Um uns günstige Dienstleistungen oder Waren bereitzustellen, die wir uns leisten können, da wir selbst einen geringen Lohn beziehen oder sogar selbst einer der fleißigen Helfer sind.

Da wir uns nicht mehr trauen ordentliche Löhne von unseren Arbeitgebern zu fordern, wollen wir nur noch kaufen, wenn es billig ist. Zur Überraschung aller, hat dieses Verhalten jedoch seine Folgen. Beispielsweise kaufen wir Gemüse nur ein, wenn es günstig angeboten wird. Um günstiges Gemüse zu verkaufen, stellt der Landwirt Erntehelfer zu einem geringen Lohn ein.

Natürlich ist die Sklavenhaltung, einen anderen Menschen zu unterdrücken und auszubeuten, zu verachten. Aber genau dieses tun wir, wenn wir günstiges oder sogar noch günstigeres Gemüse kaufen. Über den Kaufpreis üben wir Druck auf den Erzeuger aus, dieser gibt den Preisdruck an seine Erntehelfer weiter. Unser Gewissen können wir dabei beruhigen, da wir nicht Sklavenhalter, sondern nur Anstifter zur Sklavenhaltung sind.

Wie entstanden Arbeitssklaven?

Der Lohnabbau begann 1989, mit dem Mauerfall. Im Osten waren die Löhne billiger, das wirkte sich auf den Westen aus. Perfektioniert wurde der Sozialabbau von der Regierung Deutschlands, einer Sozialdemokratischen Partei, mit der „Agenda 2010“ um mit den Sozialabgaben wettbewerbsfähig zu werden. Die Globalisierung, die weltweite Öffnung, drückte die Löhne noch einmal. Die Aufhebung der Parität in den Sozialversicherungen löste endgültig die Solidarität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf. Die Aushöhlung des Kündigungsschutzes durch die Leiharbeit führte zum Lohndumping, das  durch die arge mit der Einführung des „1€ Jobs“ und der „Ich AG“ verstärkt wurde.

Heute haben wir nun Angst, dass uns Fremde das letzte bisschen Arbeit wegnehmen. Bedanken können wir uns für diese Entwicklung bei der Politik, die uns Wohlstand, günstige Waren und Dienstleistungen auf unsere eigenen Kosten gebracht hat. Wir sollten auch den Gewerkschaften, den Arbeitervertretern, danken das sie gegen die Leiharbeit und die Ausbeutung der Arbeiter nichts unternommen hat. Von diesen Arbeitern beziehen die Gewerkschaften sogar Mitgliedsbeiträge.

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